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Niebuhr, Barthold Georg: Römische Geschichte. T. 1. Berlin, 1811.

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den den Sieg hierhin und dorthin, während die Menge
ohne Entscheidung streitet. Der Dictator Postumius ver-
wundet den König Tarquinius der sich ihm am Anfang
der Schlacht entgegenstellt: T. Aebutius, der Oberste der
Ritter, den Latinischen Dictator Mamilius: aber er selbst
empfängt von ihm eine schwere Wunde, und ist genöthigt
die Schlacht zu verlassen. Mamilius mehr gereizt als am
Gefecht gehindert führt die Cohorte der römischen Ausge-
wanderten in das Treffen und bricht die feindliche Linie;
diesen Ruhm konnte die römische Dichtung nur ihren Mit-
bürgern einräumen, unter welchen Fahnen sie auch kämpf-
ten. M. Valerius, Publicolas ruhmvoller Bruder, fällt
indem er ihren Sieg aufhält. Sein Tod der auch Pu-
blicolas Söhne hinrafft indem sie die Leiche schützen wol-
len 25), wird von dem römischen Dictator gerächt, wel-
cher mit seiner Cohorte die Ausgewanderten besiegt und
verfolgt. Vergebens sucht Mamilius die Schlacht herzu-
stellen: er selbst fällt von der Hand des Consulars T. Her-
minius eines von den beyden Gefährten des Horatius Co-
cles im Gefecht an der Brücke. Verzweiflung treibt den
letzten Erben des tarquinischen Hauses mit den Ausgewan-

25) Nach den Fasten fiel M. Valerius in dieser Schlacht
nicht: denn nach elf Jahren ward er zum Dictator er-
nannt: und P Valerius, Publicolas Sohn, ist, nach Dio-
nysius eigner Erzählung einige Jahre nach der Schlacht
als Commissar ausgesandt geworden um Korn zur Stillung
der Hungersnoth zu kaufen. Beyde Angaben sind wirklich
historischer Art, und entscheiden über die Glaublichkeit der
Erzählung von der Schlacht. S. Sylburg und Glareanus
zum Dionysius VI. c. 12.

den den Sieg hierhin und dorthin, waͤhrend die Menge
ohne Entſcheidung ſtreitet. Der Dictator Poſtumius ver-
wundet den Koͤnig Tarquinius der ſich ihm am Anfang
der Schlacht entgegenſtellt: T. Aebutius, der Oberſte der
Ritter, den Latiniſchen Dictator Mamilius: aber er ſelbſt
empfaͤngt von ihm eine ſchwere Wunde, und iſt genoͤthigt
die Schlacht zu verlaſſen. Mamilius mehr gereizt als am
Gefecht gehindert fuͤhrt die Cohorte der roͤmiſchen Ausge-
wanderten in das Treffen und bricht die feindliche Linie;
dieſen Ruhm konnte die roͤmiſche Dichtung nur ihren Mit-
buͤrgern einraͤumen, unter welchen Fahnen ſie auch kaͤmpf-
ten. M. Valerius, Publicolas ruhmvoller Bruder, faͤllt
indem er ihren Sieg aufhaͤlt. Sein Tod der auch Pu-
blicolas Soͤhne hinrafft indem ſie die Leiche ſchuͤtzen wol-
len 25), wird von dem roͤmiſchen Dictator geraͤcht, wel-
cher mit ſeiner Cohorte die Ausgewanderten beſiegt und
verfolgt. Vergebens ſucht Mamilius die Schlacht herzu-
ſtellen: er ſelbſt faͤllt von der Hand des Conſulars T. Her-
minius eines von den beyden Gefaͤhrten des Horatius Co-
cles im Gefecht an der Bruͤcke. Verzweiflung treibt den
letzten Erben des tarquiniſchen Hauſes mit den Ausgewan-

25) Nach den Faſten fiel M. Valerius in dieſer Schlacht
nicht: denn nach elf Jahren ward er zum Dictator er-
nannt: und P Valerius, Publicolas Sohn, iſt, nach Dio-
nyſius eigner Erzaͤhlung einige Jahre nach der Schlacht
als Commiſſar ausgeſandt geworden um Korn zur Stillung
der Hungersnoth zu kaufen. Beyde Angaben ſind wirklich
hiſtoriſcher Art, und entſcheiden uͤber die Glaublichkeit der
Erzaͤhlung von der Schlacht. S. Sylburg und Glareanus
zum Dionyſius VI. c. 12.
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[365/0387] den den Sieg hierhin und dorthin, waͤhrend die Menge ohne Entſcheidung ſtreitet. Der Dictator Poſtumius ver- wundet den Koͤnig Tarquinius der ſich ihm am Anfang der Schlacht entgegenſtellt: T. Aebutius, der Oberſte der Ritter, den Latiniſchen Dictator Mamilius: aber er ſelbſt empfaͤngt von ihm eine ſchwere Wunde, und iſt genoͤthigt die Schlacht zu verlaſſen. Mamilius mehr gereizt als am Gefecht gehindert fuͤhrt die Cohorte der roͤmiſchen Ausge- wanderten in das Treffen und bricht die feindliche Linie; dieſen Ruhm konnte die roͤmiſche Dichtung nur ihren Mit- buͤrgern einraͤumen, unter welchen Fahnen ſie auch kaͤmpf- ten. M. Valerius, Publicolas ruhmvoller Bruder, faͤllt indem er ihren Sieg aufhaͤlt. Sein Tod der auch Pu- blicolas Soͤhne hinrafft indem ſie die Leiche ſchuͤtzen wol- len 25), wird von dem roͤmiſchen Dictator geraͤcht, wel- cher mit ſeiner Cohorte die Ausgewanderten beſiegt und verfolgt. Vergebens ſucht Mamilius die Schlacht herzu- ſtellen: er ſelbſt faͤllt von der Hand des Conſulars T. Her- minius eines von den beyden Gefaͤhrten des Horatius Co- cles im Gefecht an der Bruͤcke. Verzweiflung treibt den letzten Erben des tarquiniſchen Hauſes mit den Ausgewan- 25) Nach den Faſten fiel M. Valerius in dieſer Schlacht nicht: denn nach elf Jahren ward er zum Dictator er- nannt: und P Valerius, Publicolas Sohn, iſt, nach Dio- nyſius eigner Erzaͤhlung einige Jahre nach der Schlacht als Commiſſar ausgeſandt geworden um Korn zur Stillung der Hungersnoth zu kaufen. Beyde Angaben ſind wirklich hiſtoriſcher Art, und entſcheiden uͤber die Glaublichkeit der Erzaͤhlung von der Schlacht. S. Sylburg und Glareanus zum Dionyſius VI. c. 12.

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Zitationshilfe: Niebuhr, Barthold Georg: Römische Geschichte. T. 1. Berlin, 1811, S. 365. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niebuhr_roemische01_1811/387>, abgerufen am 26.11.2024.