Niebuhr, Barthold Georg: Römische Geschichte. T. 1. Berlin, 1811.zeichnung des Ganzen welches durch ihre Oberherrschaft Dionysius sagt 28), vor Herkules Zeitalter hätten Hesperien, als antiker Nahme Italiens, wird von magna, 28) I. c. 35. 29) Schol. Apoll. ad IV. v. 553. Aus einer barbarischen Landesbenennung Auzen wird er hergelei- tet im Etym. magn. s. v. Ausones. 30) Aineas (sic) apairon eis ten Esperian. Tychsen, Comm. de Q. Smyrnaeo. III. §. 11. p. 74. 31) Autos d Esperien esuto khthonk. I. c. 49. Aber dieser
Agathyllus scheint dem Alexandrinischen Zeitalter anzugehö- ren. Ennius Vers: Est locus Hesperiam quam mortales perhibebant, kann eben sowohl einem sehr neuen Griechen zeichnung des Ganzen welches durch ihre Oberherrſchaft Dionyſius ſagt 28), vor Herkules Zeitalter haͤtten Heſperien, als antiker Nahme Italiens, wird von magna, 28) I. c. 35. 29) Schol. Apoll. ad IV. v. 553. Aus einer barbariſchen Landesbenennung Αὐζὴν wird er hergelei- tet im Etym. magn. s. v. Αὐσόνες. 30) Αἰνήας (sic) ἀπαίϱων εἰς τὴν Ἑσπεϱίαν. Tychsen, Comm. de Q. Smyrnæo. III. §. 11. p. 74. 31) Αὐτὸς δ̕ Ἑσπεϱίην ἔσυτο χϑόνκ. I. c. 49. Aber dieſer
Agathyllus ſcheint dem Alexandriniſchen Zeitalter anzugehoͤ- ren. Ennius Vers: Est locus Hesperiam quam mortales perhibebant, kann eben ſowohl einem ſehr neuen Griechen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0054" n="32"/> zeichnung des Ganzen welches durch ihre Oberherrſchaft<lb/> verbunden war, gegen das Ende des fuͤnften Jahrhun-<lb/> derts den Gebrauch des Nahmens im weiten Sinne bey<lb/> ihnen allgemein eingefuͤhrt.</p><lb/> <p>Dionyſius ſagt <note place="foot" n="28)"><hi rendition="#aq">I. c.</hi> 35.</note>, vor Herkules Zeitalter haͤtten<lb/> die Griechen die ganze Halbinſel Heſperien oder Auſonien,<lb/> die Einheimiſchen aber Saturnia genannt. Wir wollen<lb/> die Thorheit hiſtoriſcher Beſtimmungen des fruͤheren in<lb/> der mythiſchen Zeit nicht ernſthaft ruͤgen: conſequenter<lb/> aber kluͤgelten jene alexandriniſchen Kritiker, welche Apol-<lb/> lonius tadelten, daß er Auſonia bey dem Argonauten-<lb/> zuge nannte, welches ſeinen Nahmen von einem Sohn<lb/> des Odyſſeus und der Kalypſo empfangen habe <note place="foot" n="29)"><hi rendition="#aq">Schol. Apoll. ad IV. v.</hi> 553. Aus<lb/> einer barbariſchen Landesbenennung Αὐζὴν wird er hergelei-<lb/> tet im <hi rendition="#aq">Etym. magn. s. v.</hi> Αὐσόνες.</note>.</p><lb/> <p>Heſperien, als antiker Nahme Italiens, wird von<lb/> den Roͤmiſchen Dichtern nach Griechiſchen Vorgaͤngern<lb/> haͤufig gebraucht; bey den Griechen ſelbſt findet es ſich<lb/> aͤußerſt ſelten. Die Inſchriften der <hi rendition="#aq">Tabula Iliaca</hi> machen<lb/> es wahrſcheinlich daß Steſichorus in der Ἰλίου πέϱσις<lb/> von Aeneas Auswanderung nach <hi rendition="#g">Heſperien</hi> ſang <note place="foot" n="30)">Αἰνήας <hi rendition="#aq">(sic)</hi> ἀπαίϱων εἰς τὴν Ἑσπεϱίαν. <hi rendition="#aq">Tychsen, Comm.<lb/> de Q. Smyrnæo. III. §. 11. p.</hi> 74.</note>,<lb/> und Agathyllus bey Dionyſius ſagt, Aeneas eilte nach<lb/> Heſperia <note xml:id="note-0054" next="#note-0055" place="foot" n="31)">Αὐτὸς δ̕ Ἑσπεϱίην ἔσυτο χϑόνκ. <hi rendition="#aq">I. c.</hi> 49. Aber dieſer<lb/> Agathyllus ſcheint dem Alexandriniſchen Zeitalter anzugehoͤ-<lb/> ren. Ennius Vers: <hi rendition="#aq">Est locus Hesperiam quam mortales<lb/> perhibebant,</hi> kann eben ſowohl einem ſehr neuen Griechen</note>. Aber eigentlich umfaßte es, als <hi rendition="#aq">Hesperia</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">magna,</hi></fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [32/0054]
zeichnung des Ganzen welches durch ihre Oberherrſchaft
verbunden war, gegen das Ende des fuͤnften Jahrhun-
derts den Gebrauch des Nahmens im weiten Sinne bey
ihnen allgemein eingefuͤhrt.
Dionyſius ſagt 28), vor Herkules Zeitalter haͤtten
die Griechen die ganze Halbinſel Heſperien oder Auſonien,
die Einheimiſchen aber Saturnia genannt. Wir wollen
die Thorheit hiſtoriſcher Beſtimmungen des fruͤheren in
der mythiſchen Zeit nicht ernſthaft ruͤgen: conſequenter
aber kluͤgelten jene alexandriniſchen Kritiker, welche Apol-
lonius tadelten, daß er Auſonia bey dem Argonauten-
zuge nannte, welches ſeinen Nahmen von einem Sohn
des Odyſſeus und der Kalypſo empfangen habe 29).
Heſperien, als antiker Nahme Italiens, wird von
den Roͤmiſchen Dichtern nach Griechiſchen Vorgaͤngern
haͤufig gebraucht; bey den Griechen ſelbſt findet es ſich
aͤußerſt ſelten. Die Inſchriften der Tabula Iliaca machen
es wahrſcheinlich daß Steſichorus in der Ἰλίου πέϱσις
von Aeneas Auswanderung nach Heſperien ſang 30),
und Agathyllus bey Dionyſius ſagt, Aeneas eilte nach
Heſperia 31). Aber eigentlich umfaßte es, als Hesperia
magna,
28) I. c. 35.
29) Schol. Apoll. ad IV. v. 553. Aus
einer barbariſchen Landesbenennung Αὐζὴν wird er hergelei-
tet im Etym. magn. s. v. Αὐσόνες.
30) Αἰνήας (sic) ἀπαίϱων εἰς τὴν Ἑσπεϱίαν. Tychsen, Comm.
de Q. Smyrnæo. III. §. 11. p. 74.
31) Αὐτὸς δ̕ Ἑσπεϱίην ἔσυτο χϑόνκ. I. c. 49. Aber dieſer
Agathyllus ſcheint dem Alexandriniſchen Zeitalter anzugehoͤ-
ren. Ennius Vers: Est locus Hesperiam quam mortales
perhibebant, kann eben ſowohl einem ſehr neuen Griechen
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