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Niebuhr, Barthold Georg: Römische Geschichte. T. 2. Berlin, 1812.

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Zerstörung der Stadt bestraft, der Mord der Gesandten
nach der ersten nur leicht geahndet seyn, welches un-
denkbar ist. Ich verlasse daher in dieser Geschichte Li-
vius Zeitordnung.

Der Abfall von Fidenä versetzte den etruskischen
Krieg auf das linke Ufer der Tiber: mit den Vejentern
zogen die Falisker als ihre Verbündete gegen Rom.
Die Bewegungen der Heere zwischen zwey Städten de-
ren Burgen einander sichtbar waren, sind keiner Erzäh-
lung fähig. Die Consuln des Jahrs 318. lieferten den
Etruskern südlich vom Anio eine blutige und unentschie-
dene Schlacht: Anstrengungen wie die Dictatur sie ge-
bieten konnte führten auch diesesmal den Sieg zurück:
mehr aber können wir von dieser Schlacht nicht sagen,
denn die welche Livius mahlt gehört dem Jahr 328 an.
Römer und Etrusker wurden im folgenden Jahr von
Seuchen heimgesucht, und erst der zweyte Feldzug, 320,
ist der Erwähnung werth. Von zwey Völkern, deren
Hauptstädte keinen Tageweg von einander entfernt wa-
ren, überraschte dasjenige welches früher den Entschluß
faßte den kurzdauernden Zug zu unternehmen welcher in
jedem Kriegsjahr die Feindseligkeiten begriff. Auch die-
sesmal erschienen die Etrusker vor dem Collinischen Thor
den Römern unerwartet. A. Servilius, zum Dictator
ernannt, führte das Aufgebot aus der Stadt: vor ihm
wichen die Etrusker über den Anio bis Nomentum: dort
geschlagen vermochten sie nicht die Belagerung von Fi-
denä zu hindern. Obgleich mit Gewalt erobert, wur-
den die Fidenater schonend behandelt, und nur durch die

Zerſtoͤrung der Stadt beſtraft, der Mord der Geſandten
nach der erſten nur leicht geahndet ſeyn, welches un-
denkbar iſt. Ich verlaſſe daher in dieſer Geſchichte Li-
vius Zeitordnung.

Der Abfall von Fidenaͤ verſetzte den etruskiſchen
Krieg auf das linke Ufer der Tiber: mit den Vejentern
zogen die Falisker als ihre Verbuͤndete gegen Rom.
Die Bewegungen der Heere zwiſchen zwey Staͤdten de-
ren Burgen einander ſichtbar waren, ſind keiner Erzaͤh-
lung faͤhig. Die Conſuln des Jahrs 318. lieferten den
Etruskern ſuͤdlich vom Anio eine blutige und unentſchie-
dene Schlacht: Anſtrengungen wie die Dictatur ſie ge-
bieten konnte fuͤhrten auch dieſesmal den Sieg zuruͤck:
mehr aber koͤnnen wir von dieſer Schlacht nicht ſagen,
denn die welche Livius mahlt gehoͤrt dem Jahr 328 an.
Roͤmer und Etrusker wurden im folgenden Jahr von
Seuchen heimgeſucht, und erſt der zweyte Feldzug, 320,
iſt der Erwaͤhnung werth. Von zwey Voͤlkern, deren
Hauptſtaͤdte keinen Tageweg von einander entfernt wa-
ren, uͤberraſchte dasjenige welches fruͤher den Entſchluß
faßte den kurzdauernden Zug zu unternehmen welcher in
jedem Kriegsjahr die Feindſeligkeiten begriff. Auch die-
ſesmal erſchienen die Etrusker vor dem Colliniſchen Thor
den Roͤmern unerwartet. A. Servilius, zum Dictator
ernannt, fuͤhrte das Aufgebot aus der Stadt: vor ihm
wichen die Etrusker uͤber den Anio bis Nomentum: dort
geſchlagen vermochten ſie nicht die Belagerung von Fi-
denaͤ zu hindern. Obgleich mit Gewalt erobert, wur-
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[212/0228] Zerſtoͤrung der Stadt beſtraft, der Mord der Geſandten nach der erſten nur leicht geahndet ſeyn, welches un- denkbar iſt. Ich verlaſſe daher in dieſer Geſchichte Li- vius Zeitordnung. Der Abfall von Fidenaͤ verſetzte den etruskiſchen Krieg auf das linke Ufer der Tiber: mit den Vejentern zogen die Falisker als ihre Verbuͤndete gegen Rom. Die Bewegungen der Heere zwiſchen zwey Staͤdten de- ren Burgen einander ſichtbar waren, ſind keiner Erzaͤh- lung faͤhig. Die Conſuln des Jahrs 318. lieferten den Etruskern ſuͤdlich vom Anio eine blutige und unentſchie- dene Schlacht: Anſtrengungen wie die Dictatur ſie ge- bieten konnte fuͤhrten auch dieſesmal den Sieg zuruͤck: mehr aber koͤnnen wir von dieſer Schlacht nicht ſagen, denn die welche Livius mahlt gehoͤrt dem Jahr 328 an. Roͤmer und Etrusker wurden im folgenden Jahr von Seuchen heimgeſucht, und erſt der zweyte Feldzug, 320, iſt der Erwaͤhnung werth. Von zwey Voͤlkern, deren Hauptſtaͤdte keinen Tageweg von einander entfernt wa- ren, uͤberraſchte dasjenige welches fruͤher den Entſchluß faßte den kurzdauernden Zug zu unternehmen welcher in jedem Kriegsjahr die Feindſeligkeiten begriff. Auch die- ſesmal erſchienen die Etrusker vor dem Colliniſchen Thor den Roͤmern unerwartet. A. Servilius, zum Dictator ernannt, fuͤhrte das Aufgebot aus der Stadt: vor ihm wichen die Etrusker uͤber den Anio bis Nomentum: dort geſchlagen vermochten ſie nicht die Belagerung von Fi- denaͤ zu hindern. Obgleich mit Gewalt erobert, wur- den die Fidenater ſchonend behandelt, und nur durch die

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Zitationshilfe: Niebuhr, Barthold Georg: Römische Geschichte. T. 2. Berlin, 1812, S. 212. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niebuhr_roemische02_1812/228>, abgerufen am 23.11.2024.