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Niebuhr, Barthold Georg: Römische Geschichte. T. 2. Berlin, 1812.

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ches aus der Bezeichnung bestimmter Nahmen hervor-
geht; oder daß, wie celtische Sprachdeuter gesagt ha-
ben, das Wort in der Kymrischen Sprache einen Kö-
nig bedeute.

Die Gallier wandten ihre ganze Macht gegen den
rechten Flügel der Römer, dem die vortheilhafte Stel-
lung eine kurze Zeit Kraft gab sich zu behaupten. Zu-
gleich aber umgingen sie ihn, und vereitelten die weite
Ausdehnung der römischen Schlachtordnung, welche dem
Angriff in der Fronte schon eine sehr schwache Linie
entgegenstellte. Auf einmal ergriff ein panisches Schrek-
ken das ganze Heer. Abgeschnitten von Rom floh alles
nach den Ufern der Tiber, in einer ungeheuern verwor-
renen Masse die sich selbst die Flucht hemmte. Von al-
len Seiten brachen die Gallier unter sie ein, und das
Blutvergießen war unermeßlich: nicht rettete die Flucht
das Heer, indem sie die Stadt aufopferte, wie Livius,
Cannä und Allia vergleichend, uneingedenk seiner eignen
Erzählung sagt 46), auch konnte die Flucht hier nicht
retten. Wenige durchschwammen die Tiber mit vollen
Waffen; die meisten welche entkamen hatten sie am Ufer
von sich geworfen. Zwar mindert es die Vorstellung
vom Umfang der Niederlage daß wir wenigstens zwey
der Tribunen nachher als überlebend und nicht einen von
ihnen als gefallen genannt finden: doch zeigt Roms
völlige Wehrlosigkeit daß höchstens nur eine kleine Zahl,
wie es auch fast mitten durch ein siegendes Heer ge-
schehen kann, die Stadt erreicht hatte. Den Abend und

46) Livius XXII. c. 50.

ches aus der Bezeichnung beſtimmter Nahmen hervor-
geht; oder daß, wie celtiſche Sprachdeuter geſagt ha-
ben, das Wort in der Kymriſchen Sprache einen Koͤ-
nig bedeute.

Die Gallier wandten ihre ganze Macht gegen den
rechten Fluͤgel der Roͤmer, dem die vortheilhafte Stel-
lung eine kurze Zeit Kraft gab ſich zu behaupten. Zu-
gleich aber umgingen ſie ihn, und vereitelten die weite
Ausdehnung der roͤmiſchen Schlachtordnung, welche dem
Angriff in der Fronte ſchon eine ſehr ſchwache Linie
entgegenſtellte. Auf einmal ergriff ein paniſches Schrek-
ken das ganze Heer. Abgeſchnitten von Rom floh alles
nach den Ufern der Tiber, in einer ungeheuern verwor-
renen Maſſe die ſich ſelbſt die Flucht hemmte. Von al-
len Seiten brachen die Gallier unter ſie ein, und das
Blutvergießen war unermeßlich: nicht rettete die Flucht
das Heer, indem ſie die Stadt aufopferte, wie Livius,
Cannaͤ und Allia vergleichend, uneingedenk ſeiner eignen
Erzaͤhlung ſagt 46), auch konnte die Flucht hier nicht
retten. Wenige durchſchwammen die Tiber mit vollen
Waffen; die meiſten welche entkamen hatten ſie am Ufer
von ſich geworfen. Zwar mindert es die Vorſtellung
vom Umfang der Niederlage daß wir wenigſtens zwey
der Tribunen nachher als uͤberlebend und nicht einen von
ihnen als gefallen genannt finden: doch zeigt Roms
voͤllige Wehrloſigkeit daß hoͤchſtens nur eine kleine Zahl,
wie es auch faſt mitten durch ein ſiegendes Heer ge-
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46) Livius XXII. c. 50.
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[271/0287] ches aus der Bezeichnung beſtimmter Nahmen hervor- geht; oder daß, wie celtiſche Sprachdeuter geſagt ha- ben, das Wort in der Kymriſchen Sprache einen Koͤ- nig bedeute. Die Gallier wandten ihre ganze Macht gegen den rechten Fluͤgel der Roͤmer, dem die vortheilhafte Stel- lung eine kurze Zeit Kraft gab ſich zu behaupten. Zu- gleich aber umgingen ſie ihn, und vereitelten die weite Ausdehnung der roͤmiſchen Schlachtordnung, welche dem Angriff in der Fronte ſchon eine ſehr ſchwache Linie entgegenſtellte. Auf einmal ergriff ein paniſches Schrek- ken das ganze Heer. Abgeſchnitten von Rom floh alles nach den Ufern der Tiber, in einer ungeheuern verwor- renen Maſſe die ſich ſelbſt die Flucht hemmte. Von al- len Seiten brachen die Gallier unter ſie ein, und das Blutvergießen war unermeßlich: nicht rettete die Flucht das Heer, indem ſie die Stadt aufopferte, wie Livius, Cannaͤ und Allia vergleichend, uneingedenk ſeiner eignen Erzaͤhlung ſagt 46), auch konnte die Flucht hier nicht retten. Wenige durchſchwammen die Tiber mit vollen Waffen; die meiſten welche entkamen hatten ſie am Ufer von ſich geworfen. Zwar mindert es die Vorſtellung vom Umfang der Niederlage daß wir wenigſtens zwey der Tribunen nachher als uͤberlebend und nicht einen von ihnen als gefallen genannt finden: doch zeigt Roms voͤllige Wehrloſigkeit daß hoͤchſtens nur eine kleine Zahl, wie es auch faſt mitten durch ein ſiegendes Heer ge- ſchehen kann, die Stadt erreicht hatte. Den Abend und 46) Livius XXII. c. 50.

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Zitationshilfe: Niebuhr, Barthold Georg: Römische Geschichte. T. 2. Berlin, 1812, S. 271. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niebuhr_roemische02_1812/287>, abgerufen am 24.11.2024.