Wir wollen jene Sammlung, deren Haupturkunde der Codex Arcerianus ist, die erste, die welche Turnebus herausgegeben hat, die zweyte nennen. Das Zeitalter zu bestimmen worin jene verfaßt ist, fehlen uns die Kennzeichen, welche für die zweyte die Zeit über die sie nicht hinausgesetzt werden kann unzweydeutig angeben, da sie sich größtentheils in Schriften finden welche die erste entweder nie, oder auf den am Anfang und Schluß verlohrnen Blättern hatte. Dahin gehört die um die Grammatik gekommene Sprache, wie de latus se (an seiner Seite) und die Nominative Frusinone, Formias, Puteolis (wie bey dem h. Gregorius Fundis, Liparis): oder solche Worte als fontana, branca, casale, cam- pania, cambiare, de sub, flumicellus, monticellus. Der Pandectentitel den drey Handschriften enthielten, von denen wenigstens zwey uralt waren, verbietet uns über die Mitte des sechsten Jahrhunderts: das Excerpt aus Isidors Origines (p. 290. ed. G. s. Rigaltius not.) bis an den Anfang des siebenten zurückzugehen.
Diesem Jahrhundert aber glaube ich sie mit großer Wahrscheinlichkeit zuschreiben zu können, und Rom als den Ort wo sie verfaßt worden annehmen zu dürfen. Jenes, wegen der schon erwähnten Aehnlichkeit der Sprache mit der des Zeitalters des h. Gregorius und Urkunden dieses Jahrhunderts: sie ist ganz rustik, aber sie hat noch nichts germanisches: dann, weil die wich- tigsten Handschriften mit sehr alter Uncialschrift geschrie- ben waren (über den Codex Arcerianus s. Lipsius Elect. I. c. 15. bey Goesius, und Hase in Bredows Epistolae
Wir wollen jene Sammlung, deren Haupturkunde der Codex Arcerianus iſt, die erſte, die welche Turnebus herausgegeben hat, die zweyte nennen. Das Zeitalter zu beſtimmen worin jene verfaßt iſt, fehlen uns die Kennzeichen, welche fuͤr die zweyte die Zeit uͤber die ſie nicht hinausgeſetzt werden kann unzweydeutig angeben, da ſie ſich groͤßtentheils in Schriften finden welche die erſte entweder nie, oder auf den am Anfang und Schluß verlohrnen Blaͤttern hatte. Dahin gehoͤrt die um die Grammatik gekommene Sprache, wie de latus se (an ſeiner Seite) und die Nominative Frusinone, Formias, Puteolis (wie bey dem h. Gregorius Fundis, Liparis): oder ſolche Worte als fontana, branca, casale, cam- pania, cambiare, de sub, flumicellus, monticellus. Der Pandectentitel den drey Handſchriften enthielten, von denen wenigſtens zwey uralt waren, verbietet uns uͤber die Mitte des ſechſten Jahrhunderts: das Excerpt aus Iſidors Origines (p. 290. ed. G. ſ. Rigaltius not.) bis an den Anfang des ſiebenten zuruͤckzugehen.
Dieſem Jahrhundert aber glaube ich ſie mit großer Wahrſcheinlichkeit zuſchreiben zu koͤnnen, und Rom als den Ort wo ſie verfaßt worden annehmen zu duͤrfen. Jenes, wegen der ſchon erwaͤhnten Aehnlichkeit der Sprache mit der des Zeitalters des h. Gregorius und Urkunden dieſes Jahrhunderts: ſie iſt ganz ruſtik, aber ſie hat noch nichts germaniſches: dann, weil die wich- tigſten Handſchriften mit ſehr alter Uncialſchrift geſchrie- ben waren (uͤber den Codex Arcerianus ſ. Lipſius Elect. I. c. 15. bey Goëſius, und Haſe in Bredows Epistolæ
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Wir wollen jene Sammlung, deren Haupturkunde
der Codex Arcerianus iſt, die erſte, die welche Turnebus
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zu beſtimmen worin jene verfaßt iſt, fehlen uns die
Kennzeichen, welche fuͤr die zweyte die Zeit uͤber die ſie
nicht hinausgeſetzt werden kann unzweydeutig angeben,
da ſie ſich groͤßtentheils in Schriften finden welche die erſte
entweder nie, oder auf den am Anfang und Schluß
verlohrnen Blaͤttern hatte. Dahin gehoͤrt die um die
Grammatik gekommene Sprache, wie de latus se (an
ſeiner Seite) und die Nominative Frusinone, Formias,
Puteolis (wie bey dem h. Gregorius Fundis, Liparis):
oder ſolche Worte als fontana, branca, casale, cam-
pania, cambiare, de sub, flumicellus, monticellus.
Der Pandectentitel den drey Handſchriften enthielten,
von denen wenigſtens zwey uralt waren, verbietet uns
uͤber die Mitte des ſechſten Jahrhunderts: das Excerpt
aus Iſidors Origines (p. 290. ed. G. ſ. Rigaltius not.)
bis an den Anfang des ſiebenten zuruͤckzugehen.
Dieſem Jahrhundert aber glaube ich ſie mit großer
Wahrſcheinlichkeit zuſchreiben zu koͤnnen, und Rom als
den Ort wo ſie verfaßt worden annehmen zu duͤrfen.
Jenes, wegen der ſchon erwaͤhnten Aehnlichkeit der
Sprache mit der des Zeitalters des h. Gregorius und
Urkunden dieſes Jahrhunderts: ſie iſt ganz ruſtik, aber
ſie hat noch nichts germaniſches: dann, weil die wich-
tigſten Handſchriften mit ſehr alter Uncialſchrift geſchrie-
ben waren (uͤber den Codex Arcerianus ſ. Lipſius Elect.
I. c. 15. bey Goëſius, und Haſe in Bredows Epistolæ
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Niebuhr, Barthold Georg: Römische Geschichte. T. 2. Berlin, 1812, S. 540. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niebuhr_roemische02_1812/556>, abgerufen am 23.11.2024.
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