Niekamp, Johann: Der zum Leyden und Sterben bereitwilliger [...] Herr M. Johannes Ulricus Dörrien [...]. Hildesheim, 1706.der Gewohnheit nach mich verpflichtet finde. Andere zwar / und sonderlich seine geliebte Eltern / haben Ihn angefangen zu opffern von Anno 53. in vorigem Seculo, da Er gebohren / und wir werden Ihn anitzo opffern im 53ten Jahre seines Alters. Seine Eltern haben an Ihm gethan so viel sie vermocht / Ihn zur Tauffe / zur Kirche und Schule gebracht und zu aller Gottesfurcht erzogen. Ich erinnere mich von seinem Seel. Herrn Vater gar offt gehöret zu haben / daß Er einsmahl in seiner Wanderschafft zu Berlin eine erbauliche und bewegliche Predigt gehöret / und von der Zeit an nicht auffgehöret habe / in seiner Einfalt / GOtt inniglich und mit Thränen zu bitten / Er mögte Ihn dermahleins würdig machen einen Sohn zu haben / der mit aller Erbauung das Evangelium des HErrn predigen mögte: Und weil Er solches erlebet hatte / so pflegte Er nicht ohne Thränen sein Danck-Opffer seinem GOtt abzustatten. Die getreue Praeceptores an hiesigem Gymnasio haben an Ihm biß in sein ein und zwantzigste Jahr / und andere Lehrer auff denen beyden Universitäten Jena und Erfurt gleichfals das Ihrige gethan / und nicht ermangelt sein fehiges ingenium, und stattliche Gaben gantzer acht Jahr durch also zu bereiten / daß Er zum Dienste der Christlichen Kirche mit Nutzen mögte befordert werden. Worzu auch ferner nicht wenig beygetragen diejenigen Patronen und Wollthäter / welche nach ihrer Mildigkeit Ihm beygesprungen und mit stipendiis reichliche Forderung gethan. Eltern die ihre Kinder / als eine Gabe des HErrn GOTT opffern: Praeceptores welche die köstliche Talenta, so GOtt ihren Anvertrau der Gewohnheit nach mich verpflichtet finde. Andere zwar / und sonderlich seine geliebte Eltern / haben Ihn angefangen zu opffern von Anno 53. in vorigem Seculo, da Er gebohren / und wir werden Ihn anitzo opffern im 53ten Jahre seines Alters. Seine Eltern haben an Ihm gethan so viel sie vermocht / Ihn zur Tauffe / zur Kirche und Schule gebracht und zu aller Gottesfurcht erzogen. Ich erinnere mich von seinem Seel. Herrn Vater gar offt gehöret zu haben / daß Er einsmahl in seiner Wanderschafft zu Berlin eine erbauliche und bewegliche Predigt gehöret / und von der Zeit an nicht auffgehöret habe / in seiner Einfalt / GOtt inniglich und mit Thränen zu bitten / Er mögte Ihn dermahleins würdig machen einen Sohn zu haben / der mit aller Erbauung das Evangelium des HErrn predigen mögte: Und weil Er solches erlebet hatte / so pflegte Er nicht ohne Thränen sein Danck-Opffer seinem GOtt abzustatten. Die getreue Praeceptores an hiesigem Gymnasio haben an Ihm biß in sein ein und zwantzigste Jahr / und andere Lehrer auff denen beyden Universitäten Jena und Erfurt gleichfals das Ihrige gethan / und nicht ermangelt sein fehiges ingenium, und stattliche Gaben gantzer acht Jahr durch also zu bereiten / daß Er zum Dienste der Christlichen Kirche mit Nutzen mögte befordert werden. Worzu auch ferner nicht wenig beygetragen diejenigen Patronen und Wollthäter / welche nach ihrer Mildigkeit Ihm beygesprungen und mit stipendiis reichliche Forderung gethan. Eltern die ihre Kinder / als eine Gabe des HErrn GOTT opffern: Praeceptores welche die köstliche Talenta, so GOtt ihren Anvertrau <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0053" n="51"/> der Gewohnheit nach mich verpflichtet finde. Andere zwar / und sonderlich seine geliebte Eltern / haben Ihn angefangen zu opffern von Anno 53. in vorigem Seculo, da Er gebohren / und wir werden Ihn anitzo opffern im 53ten Jahre seines Alters. Seine Eltern haben an Ihm gethan so viel sie vermocht / Ihn zur Tauffe / zur Kirche und Schule gebracht und zu aller Gottesfurcht erzogen. Ich erinnere mich von seinem Seel. Herrn Vater gar offt gehöret zu haben / daß Er einsmahl in seiner Wanderschafft zu Berlin eine erbauliche und bewegliche Predigt gehöret / und von der Zeit an nicht auffgehöret habe / in seiner Einfalt / GOtt inniglich und mit Thränen zu bitten / Er mögte Ihn dermahleins würdig machen einen Sohn zu haben / der mit aller Erbauung das Evangelium des HErrn predigen mögte: Und weil Er solches erlebet hatte / so pflegte Er nicht ohne Thränen sein Danck-Opffer seinem GOtt abzustatten.</p> <p>Die getreue Praeceptores an hiesigem Gymnasio haben an Ihm biß in sein ein und zwantzigste Jahr / und andere Lehrer auff denen beyden Universitäten Jena und Erfurt gleichfals das Ihrige gethan / und nicht ermangelt sein fehiges ingenium, und stattliche Gaben gantzer acht Jahr durch also zu bereiten / daß Er zum Dienste der Christlichen Kirche mit Nutzen mögte befordert werden. Worzu auch ferner nicht wenig beygetragen diejenigen Patronen und Wollthäter / welche nach ihrer Mildigkeit Ihm beygesprungen und mit stipendiis reichliche Forderung gethan. Eltern die ihre Kinder / als eine Gabe des HErrn GOTT opffern: Praeceptores welche die köstliche Talenta, so GOtt ihren Anvertrau </p> </div> </body> </text> </TEI> [51/0053]
der Gewohnheit nach mich verpflichtet finde. Andere zwar / und sonderlich seine geliebte Eltern / haben Ihn angefangen zu opffern von Anno 53. in vorigem Seculo, da Er gebohren / und wir werden Ihn anitzo opffern im 53ten Jahre seines Alters. Seine Eltern haben an Ihm gethan so viel sie vermocht / Ihn zur Tauffe / zur Kirche und Schule gebracht und zu aller Gottesfurcht erzogen. Ich erinnere mich von seinem Seel. Herrn Vater gar offt gehöret zu haben / daß Er einsmahl in seiner Wanderschafft zu Berlin eine erbauliche und bewegliche Predigt gehöret / und von der Zeit an nicht auffgehöret habe / in seiner Einfalt / GOtt inniglich und mit Thränen zu bitten / Er mögte Ihn dermahleins würdig machen einen Sohn zu haben / der mit aller Erbauung das Evangelium des HErrn predigen mögte: Und weil Er solches erlebet hatte / so pflegte Er nicht ohne Thränen sein Danck-Opffer seinem GOtt abzustatten.
Die getreue Praeceptores an hiesigem Gymnasio haben an Ihm biß in sein ein und zwantzigste Jahr / und andere Lehrer auff denen beyden Universitäten Jena und Erfurt gleichfals das Ihrige gethan / und nicht ermangelt sein fehiges ingenium, und stattliche Gaben gantzer acht Jahr durch also zu bereiten / daß Er zum Dienste der Christlichen Kirche mit Nutzen mögte befordert werden. Worzu auch ferner nicht wenig beygetragen diejenigen Patronen und Wollthäter / welche nach ihrer Mildigkeit Ihm beygesprungen und mit stipendiis reichliche Forderung gethan. Eltern die ihre Kinder / als eine Gabe des HErrn GOTT opffern: Praeceptores welche die köstliche Talenta, so GOtt ihren Anvertrau
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