Niemeyer, August Hermann: Timotheus. Bd. 1. 2. Aufl. Frankfurt (Main) u.a., 1790.stellungen und von schmerzhaften Empfindungen. durch
ſtellungen und von ſchmerzhaften Empfindungen. durch
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ſtellungen und von ſchmerzhaften Empfindungen.
Kein Enthuſiasmus in ſeiner Seele; ſondern bloß
Unterwerfung unter Gott, und eine gewiß nicht
ohne große Arbeit und Anſtrengung errungene Ue-
berzeugung, daß es ſo ſeyn müſſe, wie es war,
und daß es gut ſey; ſtiller Gehorſam, jeden Weg
zu gehn, den ihn der Wille des Vaters gehn hieß,
und ſo lange auszudauren, als ſeine Kraft hin-
reichte. Keine Ruhe für ſeinen Körper; keine Ge-
ſundheit, die abgehärtet, und für den Schmerz
weniger empfindlich geweſen wäre; dazu noch Miß-
handlungen, die den ſtärkſten Körper niedergewor-
fen hätten; eine Reihe ſchlafloſer Nächte; ein
ungeſtümes Fortreißen von einem Theil der Stadt
zu dem andern, von einem Richter zu dem andern,
wobey gewiß keiner daran denkt, ihn auch nur
einmal ausruhen zu laſſen; die nicht zählbaren
Wunden, die Geißeln und Dornen ihm ſchlagen;
der ſaure Weg nach der Schädelſtätte, wo er bey-
nah ſchon erliegt, wenn man nicht das Kreuz ihm
abnahm, um ſein Leben für größere Schmerzen
zu ſparen; das Durchboren ſeiner Hände und
Füße! — Ich breche ab, meine Freunde, denn
es iſt zu traurig, ſich länger hiebey zu verweilen,
und es iſt erlaubt, das Gefühl der Wehmuth
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