Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Niemeyer, August Hermann: Timotheus. Bd. 1. 2. Aufl. Frankfurt (Main) u.a., 1790.

Bild:
<< vorherige Seite


An die Leser
bey der zweyten Auflage
.

Die Hoffnung, die ich am Schluß der Vor-
rede zur ersten Auflage vor sechs Jahren äus-
serte, ist, wenn ich manchen Nachrichten und
Zeugnissen trauen darf, nicht ganz unerfüllt ge-
blieben. Es darf mich also nicht gereuen, ei-
nige Stunden, die mir von den Geschäften des
täglichen Berufs übrig blieben, solchen Betrach-
tungen gewidmet zu haben, deren unmittelbar-
ster Zweck Besserung und Beruhigung ist. Wie
nach meiner Ueberzeugung dieser am besten er-
reicht wird, habe ich in den vorstehenden Blät-
tern an dem Bilde des Timotheus zu zeigen
gesucht.

Jch habe bey der ersten Ausgabe die Vorse-
tzung meines Namens aus keiner andern Ursach
weggelassen, als um die Urtheile der Kritik desto
unpartheyischer zu hören. Sie sind sämmtlich,
so weit sie mir bekannt geworden, so aufmunternd
gewesen, daß ich sie als einen Wink ansehen
dürfte, die noch übrigen Betrachtungen als eine
dritte Abtheilung den beyden erstern beyzufü-
gen. Da man zugleich den Wunsch geäußert
hat, den Verfasser namentlich zu kennen, so finde
ich kein weiteres Bedenken, mich zu dem zu be-
kennen, was aus meinen innigsten Ueberzeugun-
gen geflossen ist.

Halle den 18 Sept. 1789.
A. H. Niemeyer.
Die


An die Leſer
bey der zweyten Auflage
.

Die Hoffnung, die ich am Schluß der Vor-
rede zur erſten Auflage vor ſechs Jahren äuſ-
ſerte, iſt, wenn ich manchen Nachrichten und
Zeugniſſen trauen darf, nicht ganz unerfüllt ge-
blieben. Es darf mich alſo nicht gereuen, ei-
nige Stunden, die mir von den Geſchäften des
täglichen Berufs übrig blieben, ſolchen Betrach-
tungen gewidmet zu haben, deren unmittelbar-
ſter Zweck Beſſerung und Beruhigung iſt. Wie
nach meiner Ueberzeugung dieſer am beſten er-
reicht wird, habe ich in den vorſtehenden Blät-
tern an dem Bilde des Timotheus zu zeigen
geſucht.

Jch habe bey der erſten Ausgabe die Vorſe-
tzung meines Namens aus keiner andern Urſach
weggelaſſen, als um die Urtheile der Kritik deſto
unpartheyiſcher zu hören. Sie ſind ſämmtlich,
ſo weit ſie mir bekannt geworden, ſo aufmunternd
geweſen, daß ich ſie als einen Wink anſehen
dürfte, die noch übrigen Betrachtungen als eine
dritte Abtheilung den beyden erſtern beyzufü-
gen. Da man zugleich den Wunſch geäußert
hat, den Verfaſſer namentlich zu kennen, ſo finde
ich kein weiteres Bedenken, mich zu dem zu be-
kennen, was aus meinen innigſten Ueberzeugun-
gen gefloſſen iſt.

Halle den 18 Sept. 1789.
A. H. Niemeyer.
Die
<TEI>
  <text>
    <front>
      <pb facs="#f0016" n="12"/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">An die Le&#x017F;er<lb/>
bey der zweyten Auflage</hi>.</hi> </head><lb/>
        <p><hi rendition="#in">D</hi>ie Hoffnung, die ich am Schluß der Vor-<lb/>
rede zur er&#x017F;ten Auflage vor &#x017F;echs Jahren äu&#x017F;-<lb/>
&#x017F;erte, i&#x017F;t, wenn ich manchen Nachrichten und<lb/>
Zeugni&#x017F;&#x017F;en trauen darf, nicht ganz unerfüllt ge-<lb/>
blieben. Es darf mich al&#x017F;o nicht gereuen, ei-<lb/>
nige Stunden, die mir von den Ge&#x017F;chäften des<lb/>
täglichen Berufs übrig blieben, &#x017F;olchen Betrach-<lb/>
tungen gewidmet zu haben, deren unmittelbar-<lb/>
&#x017F;ter Zweck Be&#x017F;&#x017F;erung und Beruhigung i&#x017F;t. Wie<lb/>
nach meiner Ueberzeugung die&#x017F;er am be&#x017F;ten er-<lb/>
reicht wird, habe ich in den vor&#x017F;tehenden Blät-<lb/>
tern an dem Bilde des <hi rendition="#fr">Timotheus</hi> zu zeigen<lb/>
ge&#x017F;ucht.</p><lb/>
        <p>Jch habe bey der er&#x017F;ten Ausgabe die Vor&#x017F;e-<lb/>
tzung meines Namens aus keiner andern Ur&#x017F;ach<lb/>
weggela&#x017F;&#x017F;en, als um die Urtheile der Kritik de&#x017F;to<lb/>
unpartheyi&#x017F;cher zu hören. Sie &#x017F;ind &#x017F;ämmtlich,<lb/>
&#x017F;o weit &#x017F;ie mir bekannt geworden, &#x017F;o aufmunternd<lb/>
gewe&#x017F;en, daß ich &#x017F;ie als einen Wink an&#x017F;ehen<lb/>
dürfte, die noch übrigen Betrachtungen als eine<lb/><hi rendition="#fr">dritte Abtheilung</hi> den beyden er&#x017F;tern beyzufü-<lb/>
gen. Da man zugleich den Wun&#x017F;ch geäußert<lb/>
hat, den Verfa&#x017F;&#x017F;er namentlich zu kennen, &#x017F;o finde<lb/>
ich kein weiteres Bedenken, mich zu dem zu be-<lb/>
kennen, was aus meinen innig&#x017F;ten Ueberzeugun-<lb/>
gen geflo&#x017F;&#x017F;en i&#x017F;t.</p><lb/>
        <closer>
          <salute> <hi rendition="#et">Halle den 18 Sept. 1789.<lb/><hi rendition="#b">A. H. Niemeyer.</hi></hi> </salute>
        </closer><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">Die</hi> </fw><lb/>
      </div>
    </front>
    <body>
</body>
  </text>
</TEI>
[12/0016] An die Leſer bey der zweyten Auflage. Die Hoffnung, die ich am Schluß der Vor- rede zur erſten Auflage vor ſechs Jahren äuſ- ſerte, iſt, wenn ich manchen Nachrichten und Zeugniſſen trauen darf, nicht ganz unerfüllt ge- blieben. Es darf mich alſo nicht gereuen, ei- nige Stunden, die mir von den Geſchäften des täglichen Berufs übrig blieben, ſolchen Betrach- tungen gewidmet zu haben, deren unmittelbar- ſter Zweck Beſſerung und Beruhigung iſt. Wie nach meiner Ueberzeugung dieſer am beſten er- reicht wird, habe ich in den vorſtehenden Blät- tern an dem Bilde des Timotheus zu zeigen geſucht. Jch habe bey der erſten Ausgabe die Vorſe- tzung meines Namens aus keiner andern Urſach weggelaſſen, als um die Urtheile der Kritik deſto unpartheyiſcher zu hören. Sie ſind ſämmtlich, ſo weit ſie mir bekannt geworden, ſo aufmunternd geweſen, daß ich ſie als einen Wink anſehen dürfte, die noch übrigen Betrachtungen als eine dritte Abtheilung den beyden erſtern beyzufü- gen. Da man zugleich den Wunſch geäußert hat, den Verfaſſer namentlich zu kennen, ſo finde ich kein weiteres Bedenken, mich zu dem zu be- kennen, was aus meinen innigſten Ueberzeugun- gen gefloſſen iſt. Halle den 18 Sept. 1789. A. H. Niemeyer. Die

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW): Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/niemeyer_timotheus01_1790
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/niemeyer_timotheus01_1790/16
Zitationshilfe: Niemeyer, August Hermann: Timotheus. Bd. 1. 2. Aufl. Frankfurt (Main) u.a., 1790, S. 12. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niemeyer_timotheus01_1790/16>, abgerufen am 21.11.2024.