Niemeyer, August Hermann: Timotheus. Bd. 1. 2. Aufl. Frankfurt (Main) u.a., 1790.Wir sind nicht immer dankbar genug gegen die Gewiß, wohlthätig für Geist und Körper haben kehrt
Wir ſind nicht immer dankbar genug gegen die Gewiß, wohlthätig für Geiſt und Körper haben kehrt
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Wir ſind nicht immer dankbar genug gegen die
weiſen und frommen Gewohnheiten unſrer Vorfah-
ren: wir ſind es auch vielleicht gegen die nicht ge-
nug, daß ſie von ſieben Tagen Einen ausſonder-
ten, der dem Andenken an Gott und an uns ſelbſt
beſonders gewidmet wäre. Geboten hatte es der
heilige Stifter unſrer Religion nicht; er war ſo ganz
mit dem innern Dienſte Gottes beſchäfftigt, daß er
ſeltner von dem äußern ſprach, nur zuweilen ſeine
Fehler rügte, ſeine Einrichtung ſelbſt aber dem
Nachdenken, der Einſicht und dem Gewiſſen ſeiner
Bekenner überließ. Mit den beſchwerlichen Geſetzen
der jüdiſchen Religion wäre vielleicht auch die Feyer
eines Tages der Ruhe, und die Feyer der Feſte, auf-
gehoben; denn Er nahm, was laſtend war, von
der Schulter der Müden; ſeine Laſt war leicht, und
ſanft ſein Joch. Aber wohlthätig noch für uns
urtheilte die Frömmigkeit der erſten Chriſten, „Gott
&q;anbeten, ihn auch äußerlich feyerlicher anbeten,
&q;die Geſchäffte der Welt zuweilen ruhn laſſen, und
&q;ſich mit dem beſchäfftigen, der es uns erlaubt, mit
&q;ihm umzugehn, das ſey nicht Joch und Laſt; ſey
&q;Segen für das Herz, ſey Seligkeit dem Geiſt.“
Gewiß, wohlthätig für Geiſt und Körper haben
ſie ſo geurtheilt. Beydes bedarf Ruhe; beydes
kehrt
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