Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Nietzsche, Friedrich: Also sprach Zarathustra. Bd. 2. Chemnitz, 1883.

Bild:
<< vorherige Seite

alter Wille; herzenshart ist ihm der Sinn und unver¬
wundbar.

Unverwundbar bin ich allein an meiner Ferse.
Immer noch lebst du da und bist dir gleich, Ge¬
duldigster! Immer noch brachst du dich durch alle
Gräber!

In dir lebt auch noch das Unerlöste meiner Jugend;
und als Leben und Jugend sitzest du hoffend hier
auf gelben Grab-Trümmern.

Ja, noch bist du mir aller Gräber Zertrümmerer:
Heil dir, mein Wille! Und nur wo Gräber sind, giebt
es Auferstehungen. --

Also sang Zarathustra. --


alter Wille; herzenshart ist ihm der Sinn und unver¬
wundbar.

Unverwundbar bin ich allein an meiner Ferse.
Immer noch lebst du da und bist dir gleich, Ge¬
duldigster! Immer noch brachst du dich durch alle
Gräber!

In dir lebt auch noch das Unerlöste meiner Jugend;
und als Leben und Jugend sitzest du hoffend hier
auf gelben Grab-Trümmern.

Ja, noch bist du mir aller Gräber Zertrümmerer:
Heil dir, mein Wille! Und nur wo Gräber sind, giebt
es Auferstehungen. —

Also sang Zarathustra. —


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0056" n="46"/>
alter Wille; herzenshart ist ihm der Sinn und unver¬<lb/>
wundbar.</p><lb/>
        <p>Unverwundbar bin ich allein an meiner Ferse.<lb/>
Immer noch lebst du da und bist dir gleich, Ge¬<lb/>
duldigster! Immer noch brachst du dich durch alle<lb/>
Gräber!</p><lb/>
        <p>In dir lebt auch noch das Unerlöste meiner Jugend;<lb/>
und als Leben und Jugend sitzest du hoffend hier<lb/>
auf gelben Grab-Trümmern.</p><lb/>
        <p>Ja, noch bist du mir aller Gräber Zertrümmerer:<lb/>
Heil dir, mein Wille! Und nur wo Gräber sind, giebt<lb/>
es Auferstehungen. &#x2014;</p><lb/>
        <p>Also sang Zarathustra. &#x2014;</p><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[46/0056] alter Wille; herzenshart ist ihm der Sinn und unver¬ wundbar. Unverwundbar bin ich allein an meiner Ferse. Immer noch lebst du da und bist dir gleich, Ge¬ duldigster! Immer noch brachst du dich durch alle Gräber! In dir lebt auch noch das Unerlöste meiner Jugend; und als Leben und Jugend sitzest du hoffend hier auf gelben Grab-Trümmern. Ja, noch bist du mir aller Gräber Zertrümmerer: Heil dir, mein Wille! Und nur wo Gräber sind, giebt es Auferstehungen. — Also sang Zarathustra. —

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nietzsche_zarathustra02_1883
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nietzsche_zarathustra02_1883/56
Zitationshilfe: Nietzsche, Friedrich: Also sprach Zarathustra. Bd. 2. Chemnitz, 1883, S. 46. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nietzsche_zarathustra02_1883/56>, abgerufen am 24.11.2024.