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Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.

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Güldenes Schwerd.
strafft/ da solle uns der Himmel für behü-
ten/ massendieser göttliche Mund nit liegen
oder betriegen kan.

Antwort. Mein! Wer solte nit eyffrig
werden? ein Lügen kombt über den anderen.
Hört meine Herren/ was ich euch frage: Jhr
Lutherische haltet darfür/ daß/ wie oben ge-
meldt/ Christus im Sacrament deß Altars
anders nit zugegen seye/ als unter der Nies-
sung; Nun frage ich: von wem habtihr das?
Jhr müsset mir antworten: vom H. Geist/
welcher uns die Wörter: Das ist mein
Leib/
also außleget. Jhr Calvinische seyd
hingegen der fester Meynung/ daß Chri-
stus/ wie ebenfals gemeldt/ weder vor/ we-
der unter der Niessung zugegen seye; Nun
frage ich abermahlen: von wem habt ihr
das: Jhr müsset mir auch antworten: vom
H. Geist/ welcher uns diß also in die Ohren
redet. Nun merckt ihr Herren: der H. Geist
sagt dir Lutheraner/ daß Christus gegen-
wärtig seye/ und dir Calvinist/ daß er nit ge-
genwärtig sey; ist daß dan nit denselben zum
Lügner gemacht? muß nit der H. Geist auff
diese Weiß ja und nein/ warm und kalt auß
einem Mund blasen? Ja/ sag ich abermah-
len/ es gibt mir Wunder/ daß der höchste

und
L 3

Guͤldenes Schwerd.
ſtrafft/ da ſolle uns der Himmel fuͤr behuͤ-
ten/ maſſendieſer goͤttliche Mund nit liegen
oder betriegen kan.

Antwort. Mein! Wer ſolte nit eyffrig
werden? ein Luͤgen kombt uͤber den anderen.
Hoͤrt meine Herren/ was ich euch frage: Jhr
Lutheriſche haltet darfuͤr/ daß/ wie oben ge-
meldt/ Chriſtus im Sacrament deß Altars
anders nit zugegen ſeye/ als unter der Nieſ-
ſung; Nun frage ich: von wem habtihr das?
Jhr müſſet mir antworten: vom H. Geiſt/
welcher uns die Woͤrter: Das iſt mein
Leib/
alſo außleget. Jhr Calviniſche ſeyd
hingegen der feſter Meynung/ daß Chri-
ſtus/ wie ebenfals gemeldt/ weder vor/ we-
der unter der Nieſſung zugegen ſeye; Nun
frage ich abermahlen: von wem habt ihr
das: Jhr muͤſſet mir auch antworten: vom
H. Geiſt/ welcher uns diß alſo in die Ohren
redet. Nun merckt ihr Herren: der H. Geiſt
ſagt dir Lutheraner/ daß Chriſtus gegen-
waͤrtig ſeye/ und dir Calviniſt/ daß er nit ge-
genwaͤrtig ſey; iſt daß dan nit denſelben zum
Luͤgner gemacht? muß nit der H. Geiſt auff
dieſe Weiß ja und nein/ warm und kalt auß
einem Mund blaſen? Ja/ ſag ich abermah-
len/ es gibt mir Wunder/ daß der hoͤchſte

und
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[245/0257] Guͤldenes Schwerd. ſtrafft/ da ſolle uns der Himmel fuͤr behuͤ- ten/ maſſendieſer goͤttliche Mund nit liegen oder betriegen kan. Antwort. Mein! Wer ſolte nit eyffrig werden? ein Luͤgen kombt uͤber den anderen. Hoͤrt meine Herren/ was ich euch frage: Jhr Lutheriſche haltet darfuͤr/ daß/ wie oben ge- meldt/ Chriſtus im Sacrament deß Altars anders nit zugegen ſeye/ als unter der Nieſ- ſung; Nun frage ich: von wem habtihr das? Jhr müſſet mir antworten: vom H. Geiſt/ welcher uns die Woͤrter: Das iſt mein Leib/ alſo außleget. Jhr Calviniſche ſeyd hingegen der feſter Meynung/ daß Chri- ſtus/ wie ebenfals gemeldt/ weder vor/ we- der unter der Nieſſung zugegen ſeye; Nun frage ich abermahlen: von wem habt ihr das: Jhr muͤſſet mir auch antworten: vom H. Geiſt/ welcher uns diß alſo in die Ohren redet. Nun merckt ihr Herren: der H. Geiſt ſagt dir Lutheraner/ daß Chriſtus gegen- waͤrtig ſeye/ und dir Calviniſt/ daß er nit ge- genwaͤrtig ſey; iſt daß dan nit denſelben zum Luͤgner gemacht? muß nit der H. Geiſt auff dieſe Weiß ja und nein/ warm und kalt auß einem Mund blaſen? Ja/ ſag ich abermah- len/ es gibt mir Wunder/ daß der hoͤchſte und L 3

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Zitationshilfe: Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708, S. 245. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708/257>, abgerufen am 27.11.2024.