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Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.

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Güldenes Schwerd.
Weiß verbesseren wollen? Ach nein Luther/
der kluge/ verständigst-und weiseste Gott/
der nemblich selbst das gantze so alte als
newe Testament durch den Mund seiner
Heiligen geredet/ der jenige Gott/ sag ich/
der ein Brunn-Quell aller Wissenschafft/
und die unendliche Weißheit selbsten ist/
der kan nit fehlen; oder wilst du Luther wi-
tziger seyn als die allwissende Gottheit selb-
sten? du die Warheit/ und derselbe/ welcher
die ewige Warheit selbsten ist/ Lügen geredt
haben? das hingegen du ein offentlich er-
griffener grober Lügner/ der grobe/ grosse/
dicke Lügen geschrieben/ wider Gott und
sein Gewissen gifftig/ lästerlich/ unwarhaff-
tig/ schandlich und grewlich gelogen/ die
Warheit vielfältig und muthwillig gelä-
stert/ und seinen Geyfer und Unflat an gute
Schrifft geschmiert/ etc. ist auß deinen von
lauter Lügen schwillenden Scartequen aller
Welt sattsam bekant. Daß aber Gott lie-
ge/ ist unmöglich/ Hebr. 9. Gott ist nicht
wie ein Mensch/ daß er liege: auch
nicht wie eines Menschen
Sohn/ daß
er verändert werde.
Num. 23. Wie kan
dan fölglich desselben Wort (die Bibel)
eines auch deß geringsten Fehlers und Lü-
gens fähig seyn?

Oder

Guͤldenes Schwerd.
Weiß verbeſſeren wollen? Ach nein Luther/
der kluge/ verſtaͤndigſt-und weiſeſte Gott/
der nemblich ſelbſt das gantze ſo alte als
newe Teſtament durch den Mund ſeiner
Heiligen geredet/ der jenige Gott/ ſag ich/
der ein Brunn-Quell aller Wiſſenſchafft/
und die unendliche Weißheit ſelbſten iſt/
der kan nit fehlen; oder wilſt du Luther wi-
tziger ſeyn als die allwiſſende Gottheit ſelb-
ſten? du die Warheit/ und derſelbe/ welcher
die ewige Warheit ſelbſten iſt/ Luͤgen geredt
haben? das hingegen du ein offentlich er-
griffener grober Luͤgner/ der grobe/ groſſe/
dicke Luͤgen geſchrieben/ wider Gott und
ſein Gewiſſen gifftig/ laͤſterlich/ unwarhaff-
tig/ ſchandlich und grewlich gelogen/ die
Warheit vielfaͤltig und muthwillig gelaͤ-
ſtert/ und ſeinen Geyfer und Unflat an gute
Schrifft geſchmiert/ ꝛc. iſt auß deinen von
lauter Luͤgen ſchwillenden Scartequen aller
Welt ſattſam bekant. Daß aber Gott lie-
ge/ iſt unmoͤglich/ Hebr. 9. Gott iſt nicht
wie ein Menſch/ daß er liege: auch
nicht wie eines Menſchen
Sohn/ daß
er veraͤndert werde.
Num. 23. Wie kan
dan foͤlglich deſſelben Wort (die Bibel)
eines auch deß geringſten Fehlers und Luͤ-
gens faͤhig ſeyn?

Oder
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[263/0275] Guͤldenes Schwerd. Weiß verbeſſeren wollen? Ach nein Luther/ der kluge/ verſtaͤndigſt-und weiſeſte Gott/ der nemblich ſelbſt das gantze ſo alte als newe Teſtament durch den Mund ſeiner Heiligen geredet/ der jenige Gott/ ſag ich/ der ein Brunn-Quell aller Wiſſenſchafft/ und die unendliche Weißheit ſelbſten iſt/ der kan nit fehlen; oder wilſt du Luther wi- tziger ſeyn als die allwiſſende Gottheit ſelb- ſten? du die Warheit/ und derſelbe/ welcher die ewige Warheit ſelbſten iſt/ Luͤgen geredt haben? das hingegen du ein offentlich er- griffener grober Luͤgner/ der grobe/ groſſe/ dicke Luͤgen geſchrieben/ wider Gott und ſein Gewiſſen gifftig/ laͤſterlich/ unwarhaff- tig/ ſchandlich und grewlich gelogen/ die Warheit vielfaͤltig und muthwillig gelaͤ- ſtert/ und ſeinen Geyfer und Unflat an gute Schrifft geſchmiert/ ꝛc. iſt auß deinen von lauter Luͤgen ſchwillenden Scartequen aller Welt ſattſam bekant. Daß aber Gott lie- ge/ iſt unmoͤglich/ Hebr. 9. Gott iſt nicht wie ein Menſch/ daß er liege: auch nicht wie eines Menſchen Sohn/ daß er veraͤndert werde. Num. 23. Wie kan dan foͤlglich deſſelben Wort (die Bibel) eines auch deß geringſten Fehlers und Luͤ- gens faͤhig ſeyn? Oder

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Zitationshilfe: Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708, S. 263. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708/275>, abgerufen am 26.11.2024.