Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.Güldenes Schwerd. Neunter Streich: Wie kombt das Jtem: Jch würde ja ein grosser Narr Drittens: Behüt Gott darfür/ daß ich Letzt-
Guͤldenes Schwerd. Neunter Streich: Wie kombt das Jtem: Jch wuͤrde ja ein groſſer Narꝛ Drittens: Behuͤt Gott darfuͤr/ daß ich Letzt-
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Guͤldenes Schwerd.
Neunter Streich: Wie kombt das
à propos, mein Catholiſcher? es will ja nit
rathſam ſeyn/ daß meinen Acker/ welcher/
obſchon auß ihme Weitzen und Unkraut
zugleich nothwendig hervorwachſe/ gleich-
wohl ein NB. wahrer Acker iſt/ gedachten
unaußbleiblichen Unkrauts halben verlaſ-
ſen/ und mir/ Fraw/ und Kinderen/ wider
das Geſaͤtz Gottes und der Natur ſelbſten/
das Brodſchaff grauſamlich verſperren
ſolle.
Jtem: Jch wuͤrde ja ein groſſer Narꝛ
ſeyn/ wan meinen Blum- und Baum-
Garten/ denen ſo viele Arbeit und Gelder
angewendet/ der Diſtelen und unfruchtbah-
rer Baͤumen halber/ ſo etwa hier und dort
außlauffen/ und eingepflantzet/ quitieren
ſolte.
Drittens: Behuͤt Gott darfuͤr/ daß ich
mir den Fuß herunter hawe/ welcher annoch
ein NB. wahres/ obwohl wegen vom ge-
rechten Gott eingeſchickter Zehrung und
Faͤule todtes und unvollkommenes/ Glied
meines Leibs iſt. Mein/ was waͤre ich ein
ſchoͤner Pfarrer/ wan mit einem Fuß ſolte
zur Cantzel hupffen! mein/ was ein blut-
armer Tropff!
Letzt-
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