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Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.

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Güldenes Schwerd.
sage/ bedienen müssen. Ey bekennts dan
doch ihr hartnäckige Lutheraner und Cal-
vinisten/ etc. sintemahlen von euch keiner
glaubhafft auff die Bahn gebracht werden
kan/ der jemahlen auff diesem Richterstuhl
geseffen/ oder eine etwa unter den Glaubi-
gen entstandene Streitigkeit geschlichtet/
also/ daß man der Warheit gefehlten Ur-
theils gesichert seyn können. Man haltet
zwar bey euch offentliche Zusammenkunff-
ten und Consistoria/ deren etwa ein König
oder Königin/ ein Fürst oder Fürstin/ oder
sonst eine hohe weltliche Persohn präsidi-
ret/ man consultiret/ man decretiret/ man
thut allerhand gerichtliche Actus in dem-
selben/ aber mit was für Authorität? Wer
hat diesen König oder Königin/ diefen Fürst
oder Fürstin/ etc. zum Richter oder Rich-
terin ernennet? wer hat dem-oder derselben
den Beystand deß H. Geistes/ die Unfehl-
bahrkeit in judicando & decernendo, ohne
welche der Glaubens-Regel und das
höchste Richter-Ampt/ wie offt gesagt/ und
auß göttlicher H. Schrifft bekant/ nit be-
stehen mag/ versprochen? Niemand; und
demnechst/ als viel das Seelen-und Glau-
bens-Wesen betrifft/ achte ich ein Decretum

oder

Guͤldenes Schwerd.
ſage/ bedienen muͤſſen. Ey bekennts dan
doch ihr hartnaͤckige Lutheraner und Cal-
viniſten/ ꝛc. ſintemahlen von euch keiner
glaubhafft auff die Bahn gebracht werden
kan/ der jemahlen auff dieſem Richterſtuhl
geſeffen/ oder eine etwa unter den Glaubi-
gen entſtandene Streitigkeit geſchlichtet/
alſo/ daß man der Warheit gefehlten Ur-
theils geſichert ſeyn koͤnnen. Man haltet
zwar bey euch offentliche Zuſammenkunff-
ten und Conſiſtoria/ deren etwa ein Koͤnig
oder Koͤnigin/ ein Fürſt oder Fuͤrſtin/ oder
ſonſt eine hohe weltliche Perſohn praͤſidi-
ret/ man conſultiret/ man decretiret/ man
thut allerhand gerichtliche Actus in dem-
ſelben/ aber mit was fuͤr Authoritaͤt? Wer
hat dieſen Koͤnig oder Koͤnigin/ diefen Fuͤrſt
oder Fürſtin/ ꝛc. zum Richter oder Rich-
terin ernennet? wer hat dem-oder derſelben
den Beyſtand deß H. Geiſtes/ die Unfehl-
bahrkeit in judicando & decernendo, ohne
welche der Glaubens-Regel und das
hoͤchſte Richter-Ampt/ wie offt geſagt/ und
auß goͤttlicher H. Schrifft bekant/ nit be-
ſtehen mag/ verſprochen? Niemand; und
demnechſt/ als viel das Seelen-und Glau-
bens-Weſen betrifft/ achte ich ein Decretum

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[296/0308] Guͤldenes Schwerd. ſage/ bedienen muͤſſen. Ey bekennts dan doch ihr hartnaͤckige Lutheraner und Cal- viniſten/ ꝛc. ſintemahlen von euch keiner glaubhafft auff die Bahn gebracht werden kan/ der jemahlen auff dieſem Richterſtuhl geſeffen/ oder eine etwa unter den Glaubi- gen entſtandene Streitigkeit geſchlichtet/ alſo/ daß man der Warheit gefehlten Ur- theils geſichert ſeyn koͤnnen. Man haltet zwar bey euch offentliche Zuſammenkunff- ten und Conſiſtoria/ deren etwa ein Koͤnig oder Koͤnigin/ ein Fürſt oder Fuͤrſtin/ oder ſonſt eine hohe weltliche Perſohn praͤſidi- ret/ man conſultiret/ man decretiret/ man thut allerhand gerichtliche Actus in dem- ſelben/ aber mit was fuͤr Authoritaͤt? Wer hat dieſen Koͤnig oder Koͤnigin/ diefen Fuͤrſt oder Fürſtin/ ꝛc. zum Richter oder Rich- terin ernennet? wer hat dem-oder derſelben den Beyſtand deß H. Geiſtes/ die Unfehl- bahrkeit in judicando & decernendo, ohne welche der Glaubens-Regel und das hoͤchſte Richter-Ampt/ wie offt geſagt/ und auß goͤttlicher H. Schrifft bekant/ nit be- ſtehen mag/ verſprochen? Niemand; und demnechſt/ als viel das Seelen-und Glau- bens-Weſen betrifft/ achte ich ein Decretum oder

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Zitationshilfe: Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708, S. 296. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708/308>, abgerufen am 24.11.2024.