Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.Güldenes Schwerd. wie zu lesen Psal. 15. und Rom. 5. allwo derApostel Paulus bezeugt/ daß durch einen Menschen (verstehe Adam unseren ersten Vatter) die Sünd in die Welt kommen/ und durch die Sünd der Todt über alle Menschen außgangen. Wan dan alle Menschen in einem Men- und
Guͤldenes Schwerd. wie zu leſen Pſal. 15. und Rom. 5. allwo derApoſtel Paulus bezeugt/ daß durch einen Menſchen (verſtehe Adam unſeren erſten Vatter) die Suͤnd in die Welt kommen/ und durch die Suͤnd der Todt uͤber alle Menſchen außgangen. Wan dan alle Menſchen in einem Men- und
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0360" n="348"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Guͤldenes Schwerd.</hi></fw><lb/> wie zu leſen <hi rendition="#aq">Pſal.</hi> 15. und <hi rendition="#aq">Rom.</hi> 5. allwo der<lb/> Apoſtel Paulus bezeugt/ daß durch einen<lb/> Menſchen (verſtehe Adam unſeren erſten<lb/> Vatter) die Suͤnd in die Welt kommen/<lb/> und durch die Suͤnd der Todt uͤber alle<lb/> Menſchen außgangen.</p><lb/> <p>Wan dan alle Menſchen in einem Men-<lb/> ſchen/ das iſt/ in Adam geſuͤndigt haben/ und<lb/> der Sünd halben deß Todts pflichtig ſeyn:<lb/> ſo folgt unwiderſprechlich/ daß auch die klei-<lb/> ne Kinder von ſolcher nicht frey ſeyn; wel-<lb/> ches auch (damit ich andere Zeugnuͤſſen der<lb/> Schrifft von der Erb-Suͤnd vor dißmahl<lb/> ungemeldet laſſe) auß der taͤglichen Erfah-<lb/> rung augenſcheinlich abzunehmen. Dan<lb/> weil der Todt und andere Leibs Kranck-<lb/> heiten eine Straff der Sünden iſt/ und<lb/> viel Kinder viel leyden auch ſterben/ ehe<lb/> ſie fuͤr ihre Perſohn einige Suͤnd wircklich<lb/> vollbracht: ſo folgt/ daß ſie mit der Erb-<lb/> Suͤnd behafft ſeyn muͤſſen/ ſonſt konte ja<lb/> der Todt/ welcher/ wie obſtehet/ durch die<lb/> alleine Suͤnd in die Welt/ das iſt/ uͤber die<lb/> Menſchen kommen iſt/ kein Recht noch Ge-<lb/> walt haben; und thaͤte Gott den Kinderen<lb/> unguͤtlich/ ja (wie es ſcheinet) Gewalt und<lb/> Unrecht/ daß er die ſonſt fuͤr ihre Perſohn<lb/> unſchuldige Kinder mit Kranckheit/ Elend<lb/> <fw place="bottom" type="catch">und</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [348/0360]
Guͤldenes Schwerd.
wie zu leſen Pſal. 15. und Rom. 5. allwo der
Apoſtel Paulus bezeugt/ daß durch einen
Menſchen (verſtehe Adam unſeren erſten
Vatter) die Suͤnd in die Welt kommen/
und durch die Suͤnd der Todt uͤber alle
Menſchen außgangen.
Wan dan alle Menſchen in einem Men-
ſchen/ das iſt/ in Adam geſuͤndigt haben/ und
der Sünd halben deß Todts pflichtig ſeyn:
ſo folgt unwiderſprechlich/ daß auch die klei-
ne Kinder von ſolcher nicht frey ſeyn; wel-
ches auch (damit ich andere Zeugnuͤſſen der
Schrifft von der Erb-Suͤnd vor dißmahl
ungemeldet laſſe) auß der taͤglichen Erfah-
rung augenſcheinlich abzunehmen. Dan
weil der Todt und andere Leibs Kranck-
heiten eine Straff der Sünden iſt/ und
viel Kinder viel leyden auch ſterben/ ehe
ſie fuͤr ihre Perſohn einige Suͤnd wircklich
vollbracht: ſo folgt/ daß ſie mit der Erb-
Suͤnd behafft ſeyn muͤſſen/ ſonſt konte ja
der Todt/ welcher/ wie obſtehet/ durch die
alleine Suͤnd in die Welt/ das iſt/ uͤber die
Menſchen kommen iſt/ kein Recht noch Ge-
walt haben; und thaͤte Gott den Kinderen
unguͤtlich/ ja (wie es ſcheinet) Gewalt und
Unrecht/ daß er die ſonſt fuͤr ihre Perſohn
unſchuldige Kinder mit Kranckheit/ Elend
und
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |