Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.Güldenes Schwerd. deutete Sprüche zwarn/ aber mit schlech-tem Nachdruck/ dan auß denselben mehr nit zu erzwingen/ als daß dieselbe allen Läy- en und Weiberen das offentliche Tauffen verbotten/ und die jenige scharpff bestrafft und gelästert haben/ welche dessen sich selbst freventlicher und vermessener Weiß/ auß Hoffart und ohne Noth anmassen/ und al- so sich priesterlicher Aempter verbottener Massen unterfangen thäten. Und solte schon (so doch nit gestatten will) in Christ- Catholischer Kirchen ein oder anderer pri- vater Lehrer seine eygene und widerwärtige Meynung hierinfals gehabt haben/ kan dannoch solches dem unfehlbahren Urtheil der gantzer Kirchen/ welches fürwahr mehr gilt und gelten muß/ als eines privaten und dem Jrrthumb unterworffenen Vatters/ mit nichten nach-oder ewrer ungegründter und irriger Lehr vortheilig seyn. Wans ihr hochtrabende und prallende ver-
Guͤldenes Schwerd. deutete Spruͤche zwarn/ aber mit ſchlech-tem Nachdruck/ dan auß denſelben mehr nit zu erzwingen/ als daß dieſelbe allen Laͤy- en und Weiberen das offentliche Tauffen verbotten/ und die jenige ſcharpff beſtrafft und gelaͤſtert haben/ welche deſſen ſich ſelbſt freventlicher und vermeſſener Weiß/ auß Hoffart und ohne Noth anmaſſen/ und al- ſo ſich prieſterlicher Aempter verbottener Maſſen unterfangen thaͤten. Und ſolte ſchon (ſo doch nit geſtatten will) in Chriſt- Catholiſcher Kirchen ein oder anderer pri- vater Lehrer ſeine eygene und widerwaͤrtige Meynung hierinfals gehabt haben/ kan dannoch ſolches dem unfehlbahren Urtheil der gantzer Kirchen/ welches fuͤrwahr mehr gilt und gelten muß/ als eines privaten und dem Jrꝛthumb unterworffenen Vatters/ mit nichten nach-oder ewrer ungegruͤndter und irriger Lehr vortheilig ſeyn. Wans ihr hochtrabende und prallende ver-
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Guͤldenes Schwerd.
deutete Spruͤche zwarn/ aber mit ſchlech-
tem Nachdruck/ dan auß denſelben mehr
nit zu erzwingen/ als daß dieſelbe allen Laͤy-
en und Weiberen das offentliche Tauffen
verbotten/ und die jenige ſcharpff beſtrafft
und gelaͤſtert haben/ welche deſſen ſich ſelbſt
freventlicher und vermeſſener Weiß/ auß
Hoffart und ohne Noth anmaſſen/ und al-
ſo ſich prieſterlicher Aempter verbottener
Maſſen unterfangen thaͤten. Und ſolte
ſchon (ſo doch nit geſtatten will) in Chriſt-
Catholiſcher Kirchen ein oder anderer pri-
vater Lehrer ſeine eygene und widerwaͤrtige
Meynung hierinfals gehabt haben/ kan
dannoch ſolches dem unfehlbahren Urtheil
der gantzer Kirchen/ welches fuͤrwahr mehr
gilt und gelten muß/ als eines privaten und
dem Jrꝛthumb unterworffenen Vatters/
mit nichten nach-oder ewrer ungegruͤndter
und irriger Lehr vortheilig ſeyn.
Wans ihr hochtrabende und prallende
Praͤdicanten oder Worts-Diener nit ver-
ſtehen oder wiſſen wollet/ ſo verſtehen oder
wiſſens doch die Catholiſche einfaͤltige
Bauren/ daß/ da Chriſtus der Herꝛ denen
kleinen Kinderen/ ſo nit etwa in ihrem ey-
genen deß Chriſtlichen Nahmens willen
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