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Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.

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Güldenes Schwerd.
ja den Christen keine Ohrfeigen geben/ ih-
nen auch kein Creutz an der Stirnen ge-
macht/ wie heutige Bischoffen thuen; wie
will man dan auß der Hand-Aufflegung
der Apostelen eine Firmung erzwingen?

Antwort: Wans dan eine Ohrfeige zu
nennen/ so gibt der Bischoff denen Chri-
sten dieselbe darumb/ damit sie nun als star-
cke unerschrockene Helden für Christo und
seinen H. Nahmen wider dessen sichtbahr-
und unsichtbahre Feynde dapffer streiten/
und alle ihnen etwa zufügende Unbillen
und Tormenten für denselben gern leyden
sollen: darumb aber machet er ihnen ein
Creutz an der Stirnen/ damit sie sich deß
Creutzes Christi nit schämen/ sonderen das-
selbe und den daran hangenden Christum
fein wacker mit Hertz und Mund/ mit
Gut und Blut/ Leib und Leben bekennen
und verthätigen sollen; ist das aber etwas
Böses und verächtliches?

3. Gegenwurff: Auß göttlicher Heil-
Schrifft ists bekant/ daß wir in der heiligen
Tauff die Gnade deß H. Geistes empfa-
hen/ gleich dan die Samariter empfangen
hatten/ ehe ihnen die Hände der Apostelen
auffgelegt waren; was hat man deß Chry-
sams vonnöhten?

Ant-

Güldenes Schwerd.
ja den Chriſten keine Ohrfeigen geben/ ih-
nen auch kein Creutz an der Stirnen ge-
macht/ wie heutige Biſchoffen thuen; wie
will man dan auß der Hand-Aufflegung
der Apoſtelen eine Firmung erzwingen?

Antwort: Wans dan eine Ohrfeige zu
nennen/ ſo gibt der Biſchoff denen Chri-
ſten dieſelbe darumb/ damit ſie nun als ſtar-
cke unerſchrockene Helden fuͤr Chriſto und
ſeinen H. Nahmen wider deſſen ſichtbahr-
und unſichtbahre Feynde dapffer ſtreiten/
und alle ihnen etwa zufuͤgende Unbillen
und Tormenten fuͤr denſelben gern leyden
ſollen: darumb aber machet er ihnen ein
Creutz an der Stirnen/ damit ſie ſich deß
Creutzes Chriſti nit ſchaͤmen/ ſonderen daſ-
ſelbe und den daran hangenden Chriſtum
fein wacker mit Hertz und Mund/ mit
Gut und Blut/ Leib und Leben bekennen
und verthaͤtigen ſollen; iſt das aber etwas
Boͤſes und veraͤchtliches?

3. Gegenwurff: Auß goͤttlicher Heil-
Schrifft iſts bekant/ daß wir in der heiligen
Tauff die Gnade deß H. Geiſtes empfa-
hen/ gleich dan die Samariter empfangen
hatten/ ehe ihnen die Haͤnde der Apoſtelen
auffgelegt waren; was hat man deß Chry-
ſams vonnoͤhten?

Ant-
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[373/0385] Güldenes Schwerd. ja den Chriſten keine Ohrfeigen geben/ ih- nen auch kein Creutz an der Stirnen ge- macht/ wie heutige Biſchoffen thuen; wie will man dan auß der Hand-Aufflegung der Apoſtelen eine Firmung erzwingen? Antwort: Wans dan eine Ohrfeige zu nennen/ ſo gibt der Biſchoff denen Chri- ſten dieſelbe darumb/ damit ſie nun als ſtar- cke unerſchrockene Helden fuͤr Chriſto und ſeinen H. Nahmen wider deſſen ſichtbahr- und unſichtbahre Feynde dapffer ſtreiten/ und alle ihnen etwa zufuͤgende Unbillen und Tormenten fuͤr denſelben gern leyden ſollen: darumb aber machet er ihnen ein Creutz an der Stirnen/ damit ſie ſich deß Creutzes Chriſti nit ſchaͤmen/ ſonderen daſ- ſelbe und den daran hangenden Chriſtum fein wacker mit Hertz und Mund/ mit Gut und Blut/ Leib und Leben bekennen und verthaͤtigen ſollen; iſt das aber etwas Boͤſes und veraͤchtliches? 3. Gegenwurff: Auß goͤttlicher Heil- Schrifft iſts bekant/ daß wir in der heiligen Tauff die Gnade deß H. Geiſtes empfa- hen/ gleich dan die Samariter empfangen hatten/ ehe ihnen die Haͤnde der Apoſtelen auffgelegt waren; was hat man deß Chry- ſams vonnoͤhten? Ant-

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Zitationshilfe: Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708, S. 373. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708/385>, abgerufen am 22.11.2024.