Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.Güldenes Schwerd. ten Testament geschahe/ ware nur eine Fi-gur und Vorbedeutung der jenigen Din- gen/ so im newen Testament geschehe[n] sol- ten/ wie 1. Corinth. 10. v. 11 und Hebr. 10. v. 1. zu sehen. Als aber Moyses dem Volck das gantze Gesätz vorgelesen hatte/ nahm er das Blut der Kälber und Böck mit Wasser und purpur Wüllen und Jsopen/ und besprengte das Buch und alles Volck/ und sprach: Diß ist das Blut deß Testa- ments/ das Gott euch gebotten hat. Nun aber frage ich euch Reformierte: ob nit diese Wort Moysis vom warhafften und wesentlichen Blut zu verstehen seyen? Jhr antwortet: Ja; Warumb sollen dan auch die Wort Christi: Diß ist mein Blut/ etc. von seinem warhafften und we- sentlichen Blut nit verstanden werden? sonst wäre ja das Gesätz Moysis nit eine Figur und Vorbild deß Gesätzes Christi/ sonderen hingegen das Gesätz Christi wäre eine Figur deß Mosaischen Gesätzes. Jn Summa und schließlich darvon zu kei-
Guͤldenes Schwerd. ten Teſtament geſchahe/ ware nur eine Fi-gur und Vorbedeutung der jenigen Din- gen/ ſo im newen Teſtament geſchehe[n] ſol- ten/ wie 1. Corinth. 10. v. 11 und Hebr. 10. v. 1. zu ſehen. Als aber Moyſes dem Volck das gantze Geſaͤtz vorgeleſen hatte/ nahm er das Blut der Kaͤlber und Boͤck mit Waſſer und purpur Wuͤllen und Jſopen/ und beſprengte das Buch und alles Volck/ und ſprach: Diß iſt das Blut deß Teſta- ments/ das Gott euch gebotten hat. Nun aber frage ich euch Reformierte: ob nit dieſe Wort Moyſis vom warhafften und weſentlichen Blut zu verſtehen ſeyen? Jhr antwortet: Ja; Warumb ſollen dan auch die Wort Chriſti: Diß iſt mein Blut/ ꝛc. von ſeinem warhafften und we- ſentlichen Blut nit verſtanden werden? ſonſt waͤre ja das Geſaͤtz Moyſis nit eine Figur und Vorbild deß Geſaͤtzes Chriſti/ ſonderen hingegen das Geſaͤtz Chriſti waͤre eine Figur deß Moſaiſchen Geſaͤtzes. Jn Summa und ſchließlich darvon zu kei-
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Guͤldenes Schwerd.
ten Teſtament geſchahe/ ware nur eine Fi-
gur und Vorbedeutung der jenigen Din-
gen/ ſo im newen Teſtament geſchehen ſol-
ten/ wie 1. Corinth. 10. v. 11 und Hebr. 10.
v. 1. zu ſehen. Als aber Moyſes dem Volck
das gantze Geſaͤtz vorgeleſen hatte/ nahm
er das Blut der Kaͤlber und Boͤck mit
Waſſer und purpur Wuͤllen und Jſopen/
und beſprengte das Buch und alles Volck/
und ſprach: Diß iſt das Blut deß Teſta-
ments/ das Gott euch gebotten hat.
Nun aber frage ich euch Reformierte: ob
nit dieſe Wort Moyſis vom warhafften
und weſentlichen Blut zu verſtehen ſeyen?
Jhr antwortet: Ja; Warumb ſollen dan
auch die Wort Chriſti: Diß iſt mein
Blut/ ꝛc. von ſeinem warhafften und we-
ſentlichen Blut nit verſtanden werden?
ſonſt waͤre ja das Geſaͤtz Moyſis nit eine
Figur und Vorbild deß Geſaͤtzes Chriſti/
ſonderen hingegen das Geſaͤtz Chriſti waͤre
eine Figur deß Moſaiſchen Geſaͤtzes.
Jn Summa und ſchließlich darvon zu
reden; die Warheit Chriſt-Catholiſcher
Lehr von der warhafften Gegenwart Chri-
ſti im Abendmahl leuchtet in goͤttlicher H.
Schrifft ſo hell und klar/ daß dieſelbe von
kei-
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Zitationshilfe: | Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708, S. 398. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708/410>, abgerufen am 16.06.2024. |