Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.

Bild:
<< vorherige Seite

Güldenes Schwerd.
Fleisch warhafftig speise/ und (Zufolg
deß 38. Articuls) das Fleisch Christi
uns zu einer Speiß diene;
Wie kan dan
Christus Joan. cit. c. 6. v. 64. von seinem
Fleisch geredt und gesagt haben/ daß es
nichts nutz seye? Gleich wie dan Chri-
stus/ da er Matth. c. 16. v. 17. zu Petro gesagt:
Fleisch und Blut hat dir das nit of-
fenbahret/ etc.
nicht von seinem/ sonderen
von deß H. Petri Fleisch geredet hat: also
hat Christus auch/ da er Joan. 6. v. 64. zu
den Capharnaiteren gesagt: Das Fleisch
ist nichts nutz;
nit von seinem eygenen
Fleisch/ sonderen von derselben Fleisch ge-
redet; Jhr Fleisch nemblich thäte ihnen zum
Leben nichts nutzen/ sonderen der Geist
wärs/ der lebendig machte/ wan er nemblich
mit dem Liecht deß warhafftigen Glaubens
erleuchtet/ und dem Wort Christi zu glau-
ben bereit wäre.

Fals ihr aber die Wort Christi: Das ist
Fleisch nichts nutz/ etc.
parforce, es seye
gehawen oder gestechen/ vom Fleisch Chri-
sti außdeuten/ und sagen wollet/ daß dasselbe
nichts nutz seye; so folgt darauß/ daß auch
das Blut Christi nichts nutz seye. Wel-
ches gegen Christum ein so grewliches La-

ster

Guͤldenes Schwerd.
Fleiſch warhafftig ſpeiſe/ und (Zufolg
deß 38. Articuls) das Fleiſch Chriſti
uns zu einer Speiß diene;
Wie kan dan
Chriſtus Joan. cit. c. 6. v. 64. von ſeinem
Fleiſch geredt und geſagt haben/ daß es
nichts nutz ſeye? Gleich wie dan Chri-
ſtus/ da er Matth. c. 16. v. 17. zu Petro geſagt:
Fleiſch und Blut hat dir das nit of-
fenbahret/ ꝛc.
nicht von ſeinem/ ſonderen
von deß H. Petri Fleiſch geredet hat: alſo
hat Chriſtus auch/ da er Joan. 6. v. 64. zu
den Capharnaiteren geſagt: Das Fleiſch
iſt nichts nutz;
nit von ſeinem eygenen
Fleiſch/ ſonderen von derſelben Fleiſch ge-
redet; Jhr Fleiſch nemblich thaͤte ihnen zum
Leben nichts nutzen/ ſonderen der Geiſt
waͤrs/ der lebendig machte/ wan er nemblich
mit dem Liecht deß warhafftigen Glaubens
erleuchtet/ und dem Wort Chriſti zu glau-
ben bereit waͤre.

Fals ihr aber die Wort Chriſti: Das iſt
Fleiſch nichts nutz/ ꝛc.
parforce, es ſeye
gehawen oder geſtechen/ vom Fleiſch Chri-
ſti außdeuten/ und ſagen wollet/ daß daſſelbe
nichts nutz ſeye; ſo folgt darauß/ daß auch
das Blut Chriſti nichts nutz ſeye. Wel-
ches gegen Chriſtum ein ſo grewliches La-

ſter
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0417" n="405"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Gu&#x0364;ldenes Schwerd.</hi></fw><lb/><hi rendition="#fr">Flei&#x017F;ch warhafftig &#x017F;pei&#x017F;e/</hi> und (Zufolg<lb/>
deß 38. Articuls) <hi rendition="#fr">das Flei&#x017F;ch Chri&#x017F;ti<lb/>
uns zu einer Speiß diene;</hi> Wie kan dan<lb/>
Chri&#x017F;tus <hi rendition="#aq">Joan. cit. c. 6. v.</hi> 64. von &#x017F;einem<lb/>
Flei&#x017F;ch geredt und ge&#x017F;agt haben/ daß es<lb/>
nichts nutz &#x017F;eye? Gleich wie dan Chri-<lb/>
&#x017F;tus/ da er <hi rendition="#aq">Matth. c. 16. v.</hi> 17. zu Petro ge&#x017F;agt:<lb/><hi rendition="#fr">Flei&#x017F;ch und Blut hat dir das nit of-<lb/>
fenbahret/ &#xA75B;c.</hi> nicht von &#x017F;einem/ &#x017F;onderen<lb/>
von deß H. Petri Flei&#x017F;ch geredet hat: al&#x017F;o<lb/>
hat Chri&#x017F;tus auch/ da er <hi rendition="#aq">Joan. 6. v.</hi> 64. zu<lb/>
den Capharnaiteren ge&#x017F;agt: <hi rendition="#fr">Das Flei&#x017F;ch<lb/>
i&#x017F;t nichts nutz;</hi> nit von &#x017F;einem eygenen<lb/>
Flei&#x017F;ch/ &#x017F;onderen von der&#x017F;elben Flei&#x017F;ch ge-<lb/>
redet; Jhr Flei&#x017F;ch nemblich tha&#x0364;te ihnen zum<lb/>
Leben nichts nutzen/ &#x017F;onderen der Gei&#x017F;t<lb/>
wa&#x0364;rs/ der lebendig machte/ wan er nemblich<lb/>
mit dem Liecht deß warhafftigen Glaubens<lb/>
erleuchtet/ und dem Wort Chri&#x017F;ti zu glau-<lb/>
ben bereit wa&#x0364;re.</p><lb/>
          <p>Fals ihr aber die Wort Chri&#x017F;ti: <hi rendition="#fr">Das i&#x017F;t<lb/>
Flei&#x017F;ch nichts nutz/ &#xA75B;c.</hi> <hi rendition="#aq">parforce,</hi> es &#x017F;eye<lb/>
gehawen oder ge&#x017F;techen/ vom Flei&#x017F;ch Chri-<lb/>
&#x017F;ti außdeuten/ und &#x017F;agen wollet/ daß da&#x017F;&#x017F;elbe<lb/>
nichts nutz &#x017F;eye; &#x017F;o folgt darauß/ daß auch<lb/>
das Blut Chri&#x017F;ti nichts nutz &#x017F;eye. Wel-<lb/>
ches gegen Chri&#x017F;tum ein &#x017F;o grewliches La-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">&#x017F;ter</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[405/0417] Guͤldenes Schwerd. Fleiſch warhafftig ſpeiſe/ und (Zufolg deß 38. Articuls) das Fleiſch Chriſti uns zu einer Speiß diene; Wie kan dan Chriſtus Joan. cit. c. 6. v. 64. von ſeinem Fleiſch geredt und geſagt haben/ daß es nichts nutz ſeye? Gleich wie dan Chri- ſtus/ da er Matth. c. 16. v. 17. zu Petro geſagt: Fleiſch und Blut hat dir das nit of- fenbahret/ ꝛc. nicht von ſeinem/ ſonderen von deß H. Petri Fleiſch geredet hat: alſo hat Chriſtus auch/ da er Joan. 6. v. 64. zu den Capharnaiteren geſagt: Das Fleiſch iſt nichts nutz; nit von ſeinem eygenen Fleiſch/ ſonderen von derſelben Fleiſch ge- redet; Jhr Fleiſch nemblich thaͤte ihnen zum Leben nichts nutzen/ ſonderen der Geiſt waͤrs/ der lebendig machte/ wan er nemblich mit dem Liecht deß warhafftigen Glaubens erleuchtet/ und dem Wort Chriſti zu glau- ben bereit waͤre. Fals ihr aber die Wort Chriſti: Das iſt Fleiſch nichts nutz/ ꝛc. parforce, es ſeye gehawen oder geſtechen/ vom Fleiſch Chri- ſti außdeuten/ und ſagen wollet/ daß daſſelbe nichts nutz ſeye; ſo folgt darauß/ daß auch das Blut Chriſti nichts nutz ſeye. Wel- ches gegen Chriſtum ein ſo grewliches La- ſter

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708/417
Zitationshilfe: Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708, S. 405. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708/417>, abgerufen am 22.11.2024.