Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.Güldenes Schwerd. Fürwahr wan ichs recht sagen solle/ wie len S
Güldenes Schwerd. Fuͤrwahr wan ichs recht ſagen ſolle/ wie len S
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Güldenes Schwerd.
Fuͤrwahr wan ichs recht ſagen ſolle/ wie
mirs umbs Hertz iſt/ ſo kombt mir Calvi-
nus und die Seinige anders nit vor/ als der
Teuffel im Paradeyß: Gott der Herꝛ hatte
unſerem erſten Vatter Adaͤ gebotten von
allen Baͤumen im Paradeyß zu eſſen/ einen
außgenohmen/ nemblich den Baum deß
Lebens/ und der Erkaͤntnus Boͤſes und
Gutes; an welchem Tage/ ſpricht er/
du davon eſſen wirſt/ ſo wirſtu deſz
Todts ſterben. Der Teuffel aber ſchliecht
in Geſtalt einer liſtigen Schlangen ins Pa-
radeyß hinein/ und verkehret die Wort
Gottes/ und ſaget: Jhr werdet nit ſter-
ben. Und hat alſo mit dieſem ſeinem nit
unſere Vor-Elteren und das gantze menſch-
liche Geſchlecht ins Verderben gebracht.
Alſo auch Calvinus und die Seinige:
Chriſtus ſagt: Diß iſt mein Leib. Diß
iſt mein Blut/ und wer dieſen Leib nit eſſe/
und dieſes Blut nit trincke/ der ſoll das Le-
ben nicht haben. Calvinus und die Seini-
ge ſchleichen als liſtige Schlangen und
Teuffelen in die Schrifft hinein/ und ver-
kehren die Wort Chriſti/ und ſagen: Diß
iſt nit mein Leib. Diß iſt nit mein
Blut. und ſtuͤrtzen alſo unzahlbare See-
len
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