Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.Güldenes Schwerd. mein Leib. Jtem: Accipite & bibite ex hocomnes, hic est enim Sanguis meus novi Testamenti, &c. Nehmet hin und trin- cket darauß alle/ dan diß ist (NB. ist/ und nit: wird seyn) mein Blut deß ne- wen Testaments/ etc. und hätte ja Chri- stus die Warheit nit geredt/ als er in prae- senti gesagt: Hoc est, &c. Diß ist/ etc. wan das jenige/ so er seinen Jüngeren zu essen und zu trincken dargereicht/ zuvor/ ehe es von den Jüngeren genossen worden/ sein Fleisch und Blut würcklich nit gewesen wäre. Wan Christus auff der Hochzeit zu Cana in Galiläa den zu Tisch sitzenden ei- ne Kruch dargereicht und gesagt hät[te] Trincket darauß alle/ dan diß ist Wein/ Wer würde alsdan unter den An- wesenden nit geglaubt haben/ daß das Wasser schon würcklich in Wein wäre ver- wandelet gewesen/ ehe er davon getruncken hätte? Gesetzt/ wan einer von Gott Ge- walt hätte/ ein Stücklein Brod in ein ge- bratenes Kramers. Vögelgen zu verwan- delen/ und selbiges dem H. Gerstenberger darreichte und sagte: Nehme hin und esse/ dan diß ist ein Kramers-Vögel- gen/ solte alsdan H. Gerstenberger nit glau- S 3
Guͤldenes Schwerd. mein Leib. Jtem: Accipite & bibite ex hocomnes, hic eſt enim Sanguis meus novi Teſtamenti, &c. Nehmet hin und trin- cket darauß alle/ dan diß iſt (NB. iſt/ und nit: wird ſeyn) mein Blut deß ne- wen Teſtaments/ ꝛc. und haͤtte ja Chri- ſtus die Warheit nit geredt/ als er in præ- ſenti geſagt: Hoc eſt, &c. Diß iſt/ ꝛc. wan das jenige/ ſo er ſeinen Jüngeren zu eſſen und zu trincken dargereicht/ zuvor/ ehe es von den Juͤngeren genoſſen worden/ ſein Fleiſch und Blut wuͤrcklich nit geweſen waͤre. Wan Chriſtus auff der Hochzeit zu Cana in Galilaͤa den zu Tiſch ſitzenden ei- ne Kruch dargereicht und geſagt haͤt[te] Trincket darauß alle/ dan diß iſt Wein/ Wer wuͤrde alsdan unter den An- weſenden nit geglaubt haben/ daß das Waſſer ſchon wuͤrcklich in Wein waͤre ver- wandelet geweſen/ ehe er davon getruncken haͤtte? Geſetzt/ wan einer von Gott Ge- walt haͤtte/ ein Stuͤcklein Brod in ein ge- bratenes Kramers. Voͤgelgen zu verwan- delen/ und ſelbiges dem H. Gerſtenberger darreichte und ſagte: Nehme hin und eſſe/ dan diß iſt ein Kramers-Voͤgel- gen/ ſolte alsdan H. Gerſtenberger nit glau- S 3
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Guͤldenes Schwerd.
mein Leib. Jtem: Accipite & bibite ex hoc
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Teſtamenti, &c. Nehmet hin und trin-
cket darauß alle/ dan diß iſt (NB. iſt/
und nit: wird ſeyn) mein Blut deß ne-
wen Teſtaments/ ꝛc. und haͤtte ja Chri-
ſtus die Warheit nit geredt/ als er in præ-
ſenti geſagt: Hoc eſt, &c. Diß iſt/ ꝛc. wan
das jenige/ ſo er ſeinen Jüngeren zu eſſen
und zu trincken dargereicht/ zuvor/ ehe es
von den Juͤngeren genoſſen worden/ ſein
Fleiſch und Blut wuͤrcklich nit geweſen
waͤre. Wan Chriſtus auff der Hochzeit zu
Cana in Galilaͤa den zu Tiſch ſitzenden ei-
ne Kruch dargereicht und geſagt haͤtte
Trincket darauß alle/ dan diß iſt
Wein/ Wer wuͤrde alsdan unter den An-
weſenden nit geglaubt haben/ daß das
Waſſer ſchon wuͤrcklich in Wein waͤre ver-
wandelet geweſen/ ehe er davon getruncken
haͤtte? Geſetzt/ wan einer von Gott Ge-
walt haͤtte/ ein Stuͤcklein Brod in ein ge-
bratenes Kramers. Voͤgelgen zu verwan-
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Zitationshilfe: | Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708, S. 413. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708/425>, abgerufen am 26.06.2024. |