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Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.

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Güldenes Schwerd.
wird/ mit entdecktem Haupt und geboge-
nen Knyen eine tieffe andächtige Reverentz
machen.

Einwurff 1. Unter dem Essen hat
Christus erst gesagt: Hoc est Corpus me-
um,
Diß ist mein Leib/ dan Matth. 26. v.
26. Jesus nahm das Brod und segnet
es/ und brachs/ und gab es seinen Jün-
geren und sprach: Nehmet hin und
esset/ das ist mein Leib;
ergo ist der Leib
Christi/ die Ordnung der Wörter angese-
hen/ eher nit zugegen/ als unter der Nies-
sung.

Antwort: So/ höre ich wohl/ fundirt
sich ein Lutherischer auff die Ordnung und
nit auff den Verstand der Wörter Christi.
Wan man aber allezeit der blosser Ord-
nung der Wörter nachfolgen wolte/ so kön-
te man einen zimblichen Theil göttlicher
H. Schrifft verkehren und zu nichts ma-
chen/ bevorab das 14te Capitel deß H. E-
vangelisten Marci v. 23. & 24. allwo/ auff die
Ordnung der Wörter zu gehen/ der Kelch
schon außgetruncken und ledig ware/ als
Jesus sagte: Diß ist mein Blut/ etc. Ac-
cepto Calice,
spricht gemelter Evangelist/
gratias agens, dedit eis, & biberunt ex eo

om-
S 4

Guͤldenes Schwerd.
wird/ mit entdecktem Haupt und geboge-
nen Knyen eine tieffe andaͤchtige Reverentz
machen.

Einwurff 1. Unter dem Eſſen hat
Chriſtus erſt geſagt: Hoc eſt Corpus me-
um,
Diß iſt mein Leib/ dan Matth. 26. v.
26. Jeſus nahm das Brod und ſegnet
es/ und brachs/ und gab es ſeinen Juͤn-
geren und ſprach: Nehmet hin und
eſſet/ das iſt mein Leib;
ergo iſt der Leib
Chriſti/ die Ordnung der Woͤrter angeſe-
hen/ eher nit zugegen/ als unter der Nieſ-
ſung.

Antwort: So/ hoͤre ich wohl/ fundirt
ſich ein Lutheriſcher auff die Ordnung und
nit auff den Verſtand der Woͤrter Chriſti.
Wan man aber allezeit der bloſſer Ord-
nung der Woͤrter nachfolgen wolte/ ſo koͤn-
te man einen zimblichen Theil goͤttlicher
H. Schrifft verkehren und zu nichts ma-
chen/ bevorab das 14te Capitel deß H. E-
vangeliſten Marci v. 23. & 24. allwo/ auff die
Ordnung der Woͤrter zu gehen/ der Kelch
ſchon außgetruncken und ledig ware/ als
Jeſus ſagte: Diß iſt mein Blut/ ꝛc. Ac-
cepto Calice,
ſpricht gemelter Evangeliſt/
gratias agens, dedit eis, & biberunt ex eo

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S 4
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[415/0427] Guͤldenes Schwerd. wird/ mit entdecktem Haupt und geboge- nen Knyen eine tieffe andaͤchtige Reverentz machen. Einwurff 1. Unter dem Eſſen hat Chriſtus erſt geſagt: Hoc eſt Corpus me- um, Diß iſt mein Leib/ dan Matth. 26. v. 26. Jeſus nahm das Brod und ſegnet es/ und brachs/ und gab es ſeinen Juͤn- geren und ſprach: Nehmet hin und eſſet/ das iſt mein Leib; ergo iſt der Leib Chriſti/ die Ordnung der Woͤrter angeſe- hen/ eher nit zugegen/ als unter der Nieſ- ſung. Antwort: So/ hoͤre ich wohl/ fundirt ſich ein Lutheriſcher auff die Ordnung und nit auff den Verſtand der Woͤrter Chriſti. Wan man aber allezeit der bloſſer Ord- nung der Woͤrter nachfolgen wolte/ ſo koͤn- te man einen zimblichen Theil goͤttlicher H. Schrifft verkehren und zu nichts ma- chen/ bevorab das 14te Capitel deß H. E- vangeliſten Marci v. 23. & 24. allwo/ auff die Ordnung der Woͤrter zu gehen/ der Kelch ſchon außgetruncken und ledig ware/ als Jeſus ſagte: Diß iſt mein Blut/ ꝛc. Ac- cepto Calice, ſpricht gemelter Evangeliſt/ gratias agens, dedit eis, & biberunt ex eo om- S 4

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Zitationshilfe: Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708, S. 415. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708/427>, abgerufen am 22.11.2024.