Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.

Bild:
<< vorherige Seite

Güldenes Schwerd.
Gott gefallen. Hebe dich Teuffel hin
der mich/ solte ich dir mit deinen
Teuffelen in der Höllen ein Gelächter
und
Gespotte über mich anrichten?
einem solchen Speyvogel werden
meine Lutheraner begegnen und sa-
gen/ daß ich Anno 1527. noch nicht gar
erleucht gewesen.
So ist dan die Meeß/
nach Lutheri Bekäntnus ein Gott-gefälli-
ges folglich kein Abgöttisches Werck.

Herren Gerstenbergers/ und alles
seinen Geschwirms Einre-
den seynd umbsonst.

Erste Einred: DArumb ist die Meeß
ein Grewel/ weil sie
nicht von Gott/ sonderen/ von den Men-
schen gestifftet/ Matth. 15. v. 9. und darumb
ist sie eine Abgötterey/ weil sie ist der Ab-
gott Maozim Dan. 11. v. 38. und 39. Also H.
Gerstenberger pag. 380.

Antwort: Matthäus thut ja an citir-
tem Orth nit ein Wort Meldung vom
Meeß-Opffer; wie will dan H. Gerstenber-
ger auß diesem Orth Matthäi erzwingen
können/ daß die Meeß von den Menschen
gestifftet seye. Obstehende Proben weisen

ein

Guͤldenes Schwerd.
Gott gefallen. Hebe dich Teuffel hin
der mich/ ſolte ich dir mit deinen
Teuffelen in der Hoͤllen ein Gelaͤchter
und
Geſpotte uͤber mich anrichten?
einem ſolchen Speyvogel werden
meine Lutheraner begegnen und ſa-
gen/ daß ich Anno 1527. noch nicht gar
erleucht geweſen.
So iſt dan die Meeß/
nach Lutheri Bekaͤntnus ein Gott-gefaͤlli-
ges folglich kein Abgoͤttiſches Werck.

Herren Gerſtenbergers/ und alles
ſeinen Geſchwirms Einre-
den ſeynd umbſonſt.

Erſte Einred: DArumb iſt die Meeß
ein Grewel/ weil ſie
nicht von Gott/ ſonderen/ von den Men-
ſchen geſtifftet/ Matth. 15. v. 9. und darumb
iſt ſie eine Abgoͤtterey/ weil ſie iſt der Ab-
gott Maozim Dan. 11. v. 38. und 39. Alſo H.
Gerſtenberger pag. 380.

Antwort: Matthaͤus thut ja an citir-
tem Orth nit ein Wort Meldung vom
Meeß-Opffer; wie will dan H. Gerſtenber-
ger auß dieſem Orth Matthaͤi erzwingen
koͤnnen/ daß die Meeß von den Menſchen
geſtifftet ſeye. Obſtehende Proben weiſen

ein
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0452" n="440"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Gu&#x0364;ldenes Schwerd.</hi></fw><lb/>
G<hi rendition="#fr">ott gefallen. Hebe dich Teuffel hin<lb/>
der mich/ &#x017F;olte ich dir mit deinen<lb/>
Teuffelen in der Ho&#x0364;llen ein Gela&#x0364;chter<lb/>
und</hi> G<hi rendition="#fr">e&#x017F;potte u&#x0364;ber mich anrichten?<lb/>
einem &#x017F;olchen Speyvogel werden<lb/>
meine Lutheraner begegnen und &#x017F;a-<lb/>
gen/ daß ich Anno 1527. noch nicht gar<lb/>
erleucht gewe&#x017F;en.</hi> So i&#x017F;t dan die Meeß/<lb/>
nach Lutheri Beka&#x0364;ntnus ein Gott-gefa&#x0364;lli-<lb/>
ges folglich kein Abgo&#x0364;tti&#x017F;ches Werck.</p><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Herren Ger&#x017F;tenbergers/ und alles<lb/>
&#x017F;einen Ge&#x017F;chwirms Einre-<lb/>
den &#x017F;eynd umb&#x017F;on&#x017F;t.</hi> </head><lb/>
              <p><hi rendition="#fr">Er&#x017F;te Einred:</hi><hi rendition="#in">D</hi>Arumb i&#x017F;t die Meeß<lb/>
ein Grewel/ weil &#x017F;ie<lb/>
nicht von Gott/ &#x017F;onderen/ von den Men-<lb/>
&#x017F;chen ge&#x017F;tifftet/ <hi rendition="#aq">Matth. 15. v.</hi> 9. und darumb<lb/>
i&#x017F;t &#x017F;ie eine Abgo&#x0364;tterey/ weil &#x017F;ie i&#x017F;t der Ab-<lb/>
gott Maozim <hi rendition="#aq">Dan. 11. v.</hi> 38. und 39. Al&#x017F;o H.<lb/>
Ger&#x017F;tenberger <hi rendition="#aq">pag.</hi> 380.</p><lb/>
              <p><hi rendition="#fr">Antwort:</hi> Mattha&#x0364;us thut ja an citir-<lb/>
tem Orth nit ein Wort Meldung vom<lb/>
Meeß-Opffer; wie will dan H. Ger&#x017F;tenber-<lb/>
ger auß die&#x017F;em Orth Mattha&#x0364;i erzwingen<lb/>
ko&#x0364;nnen/ daß die Meeß von den Men&#x017F;chen<lb/>
ge&#x017F;tifftet &#x017F;eye. Ob&#x017F;tehende Proben wei&#x017F;en<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">ein</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[440/0452] Guͤldenes Schwerd. Gott gefallen. Hebe dich Teuffel hin der mich/ ſolte ich dir mit deinen Teuffelen in der Hoͤllen ein Gelaͤchter und Geſpotte uͤber mich anrichten? einem ſolchen Speyvogel werden meine Lutheraner begegnen und ſa- gen/ daß ich Anno 1527. noch nicht gar erleucht geweſen. So iſt dan die Meeß/ nach Lutheri Bekaͤntnus ein Gott-gefaͤlli- ges folglich kein Abgoͤttiſches Werck. Herren Gerſtenbergers/ und alles ſeinen Geſchwirms Einre- den ſeynd umbſonſt. Erſte Einred: DArumb iſt die Meeß ein Grewel/ weil ſie nicht von Gott/ ſonderen/ von den Men- ſchen geſtifftet/ Matth. 15. v. 9. und darumb iſt ſie eine Abgoͤtterey/ weil ſie iſt der Ab- gott Maozim Dan. 11. v. 38. und 39. Alſo H. Gerſtenberger pag. 380. Antwort: Matthaͤus thut ja an citir- tem Orth nit ein Wort Meldung vom Meeß-Opffer; wie will dan H. Gerſtenber- ger auß dieſem Orth Matthaͤi erzwingen koͤnnen/ daß die Meeß von den Menſchen geſtifftet ſeye. Obſtehende Proben weiſen ein

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708/452
Zitationshilfe: Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708, S. 440. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708/452>, abgerufen am 02.06.2024.