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Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.

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Güldenes Schwerd.
Schuld/ nit aber allezeit die zeitliche Straff
nachgelassen wird; damit derhalben diesel-
be auch außgelöschen/ und derselben Nach-
lassung erhalten werden möge/ wird dem
Beichts-Kind eine Gnugthuung oder so
genennte Penitentz von dem Beichts-
Vatter aufferlegt.

Daß aber solche zeitliche Straff zu
bezahlen übrig bliebe/ ist auß göttlicher H.
Schrifft klärlich abzunehmen/ dan Num.
20. und Deut. 32. seynd Aaron und Moyses
von Gott mit dem Todt gestrafft worden/
darumb/ daß sie am Wasser deß Wider-
spruchs dem Mund Gottes nicht geglau-
bet/ und seinen Nahmen unter den Kinde-
ren Jsrael nicht geheiliget haben; obschon
ihnen der begangener Sünden Schuld
nachgelassen ware. Jtem 2. Reg. c. 12. wurde
der König David/ unangesehen/ seiner
Sünden Schuld hinweggenohmen ware/
dennoch durch den Todt seines Kinds zeit-
lich gestraffet; der Text lautet v. 12. & seqq.
also: David sprach zu Nathan: Jch
habe dem Herrn gesündiget.
Und Na-
than sprach zu David: Der Herr hat
auch deine Sünde hinweggenoh-
men; du wirst nicht sterben. Gleich-

wohl
V 4

Guͤldenes Schwerd.
Schuld/ nit aber allezeit die zeitliche Straff
nachgelaſſen wird; damit derhalben dieſel-
be auch außgeloͤſchen/ und derſelben Nach-
laſſung erhalten werden moͤge/ wird dem
Beichts-Kind eine Gnugthuung oder ſo
genennte Penitentz von dem Beichts-
Vatter aufferlegt.

Daß aber ſolche zeitliche Straff zu
bezahlen uͤbrig bliebe/ iſt auß goͤttlicher H.
Schrifft klaͤrlich abzunehmen/ dan Num.
20. und Deut. 32. ſeynd Aaron und Moyſes
von Gott mit dem Todt geſtrafft worden/
darumb/ daß ſie am Waſſer deß Wider-
ſpruchs dem Mund Gottes nicht geglau-
bet/ und ſeinen Nahmen unter den Kinde-
ren Jſrael nicht geheiliget haben; obſchon
ihnen der begangener Suͤnden Schuld
nachgelaſſen ware. Jtem 2. Reg. c. 12. wurde
der Koͤnig David/ unangeſehen/ ſeiner
Suͤnden Schuld hinweggenohmen ware/
dennoch durch den Todt ſeines Kinds zeit-
lich geſtraffet; der Text lautet v. 12. & ſeqq.
alſo: David ſprach zu Nathan: Jch
habe dem Herꝛn geſuͤndiget.
Und Na-
than ſprach zu David: Der Herꝛ hat
auch deine Suͤnde hinweggenoh-
men; du wirſt nicht ſterben. Gleich-

wohl
V 4
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[463/0475] Guͤldenes Schwerd. Schuld/ nit aber allezeit die zeitliche Straff nachgelaſſen wird; damit derhalben dieſel- be auch außgeloͤſchen/ und derſelben Nach- laſſung erhalten werden moͤge/ wird dem Beichts-Kind eine Gnugthuung oder ſo genennte Penitentz von dem Beichts- Vatter aufferlegt. Daß aber ſolche zeitliche Straff zu bezahlen uͤbrig bliebe/ iſt auß goͤttlicher H. Schrifft klaͤrlich abzunehmen/ dan Num. 20. und Deut. 32. ſeynd Aaron und Moyſes von Gott mit dem Todt geſtrafft worden/ darumb/ daß ſie am Waſſer deß Wider- ſpruchs dem Mund Gottes nicht geglau- bet/ und ſeinen Nahmen unter den Kinde- ren Jſrael nicht geheiliget haben; obſchon ihnen der begangener Suͤnden Schuld nachgelaſſen ware. Jtem 2. Reg. c. 12. wurde der Koͤnig David/ unangeſehen/ ſeiner Suͤnden Schuld hinweggenohmen ware/ dennoch durch den Todt ſeines Kinds zeit- lich geſtraffet; der Text lautet v. 12. & ſeqq. alſo: David ſprach zu Nathan: Jch habe dem Herꝛn geſuͤndiget. Und Na- than ſprach zu David: Der Herꝛ hat auch deine Suͤnde hinweggenoh- men; du wirſt nicht ſterben. Gleich- wohl V 4

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Zitationshilfe: Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708, S. 463. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708/475>, abgerufen am 22.11.2024.