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Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.

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Güldenes Schwerd.
Krancken allein/ und nit auch den Blinden/
Tauben/ Lahmen/ und anderen Bedürffti-
gen/ deren doch der Apostel nit gedencket/
diese Heylung gerahten und angewiesen
haben? Jtem/ wie hätte dan der Apostel sa-
gen können: Der beruffe die Priester der
Kirchen zu sich/
in deme weder die allei-
ne/ weder alle Priestere diese Wunder-
Gaab hatten? hätte derhalben also sagen
müssen: Der beruffe die jenige zu sich/ so
die Gaab der Wunderheylung ha-
ben.
Drittens/ was hätte dan der Apostel
eine gewisse Matery/ nemblich den Oel/ für-
schreiben dürffen/ in deme die Gaabe der
Wunderheylung an keine gewisse Matery
gebunden ware? Viertens/ durch die Wun-
dersalbung der Apostelen wurde der krancke
Leib allein; durch die Salbung aber/ deren
der H. Jacobus gedencket/ wird die Seel
genesen/ etc. fallet also auch übereinhauffen
der vom Pöltzigen vorgegebene Unterscheyd
zwischen der Salbung/ von welcher Jaco-
bus meldet/ und zwischen der heutiger Pa-
pistischer Salbung: dan jene so wohl als
diese gegeben wurde/ dem Krancken nit pur
dem Leibe sonderen der Seelen nach/ zu
helffen und dieselbe zu erleichteren/ damit

er

Guͤldenes Schwerd.
Krancken allein/ und nit auch den Blinden/
Tauben/ Lahmen/ und anderen Beduͤrffti-
gen/ deren doch der Apoſtel nit gedencket/
dieſe Heylung gerahten und angewieſen
haben? Jtem/ wie haͤtte dan der Apoſtel ſa-
gen koͤnnen: Der beruffe die Prieſter der
Kirchen zu ſich/
in deme weder die allei-
ne/ weder alle Prieſtere dieſe Wunder-
Gaab hatten? haͤtte derhalben alſo ſagen
muͤſſen: Der beruffe die jenige zu ſich/ ſo
die Gaab der Wunderheylung ha-
ben.
Drittens/ was haͤtte dan der Apoſtel
eine gewiſſe Matery/ nemblich den Oel/ fuͤr-
ſchreiben duͤrffen/ in deme die Gaabe der
Wunderheylung an keine gewiſſe Matery
gebunden ware? Viertens/ durch die Wun-
derſalbung der Apoſtelen wurde der krancke
Leib allein; durch die Salbung aber/ deren
der H. Jacobus gedencket/ wird die Seel
geneſen/ ꝛc. fallet alſo auch uͤbereinhauffen
der vom Poͤltzigen vorgegebene Unterſcheyd
zwiſchen der Salbung/ von welcher Jaco-
bus meldet/ und zwiſchen der heutiger Pa-
piſtiſcher Salbung: dan jene ſo wohl als
dieſe gegeben wurde/ dem Krancken nit pur
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er
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[477/0489] Guͤldenes Schwerd. Krancken allein/ und nit auch den Blinden/ Tauben/ Lahmen/ und anderen Beduͤrffti- gen/ deren doch der Apoſtel nit gedencket/ dieſe Heylung gerahten und angewieſen haben? Jtem/ wie haͤtte dan der Apoſtel ſa- gen koͤnnen: Der beruffe die Prieſter der Kirchen zu ſich/ in deme weder die allei- ne/ weder alle Prieſtere dieſe Wunder- Gaab hatten? haͤtte derhalben alſo ſagen muͤſſen: Der beruffe die jenige zu ſich/ ſo die Gaab der Wunderheylung ha- ben. Drittens/ was haͤtte dan der Apoſtel eine gewiſſe Matery/ nemblich den Oel/ fuͤr- ſchreiben duͤrffen/ in deme die Gaabe der Wunderheylung an keine gewiſſe Matery gebunden ware? Viertens/ durch die Wun- derſalbung der Apoſtelen wurde der krancke Leib allein; durch die Salbung aber/ deren der H. Jacobus gedencket/ wird die Seel geneſen/ ꝛc. fallet alſo auch uͤbereinhauffen der vom Poͤltzigen vorgegebene Unterſcheyd zwiſchen der Salbung/ von welcher Jaco- bus meldet/ und zwiſchen der heutiger Pa- piſtiſcher Salbung: dan jene ſo wohl als dieſe gegeben wurde/ dem Krancken nit pur dem Leibe ſonderen der Seelen nach/ zu helffen und dieſelbe zu erleichteren/ damit er

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Zitationshilfe: Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708, S. 477. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708/489>, abgerufen am 22.11.2024.