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Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.

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Güldenes Schwerd.
man gebe mir dessen einen vernünfftigen
Unterscheyd.

Drittens wenden sie ein/ und sagen/ daß
wir auch durch den alleinen Glauben der
Seeligkeit versichert werden/ wie Luc. c. 8. v.
50. bezeugt wird mit diesen Worten: Glau-
be allein/ so wird ihr geholffen werden.

Antwort: Mit diesem Text meynen
unsere Widersagere endlich das Wörtlein
allein/ welches Lutherus Rom. 3. hineinge-
flickt/ gefunden/ und also victorisirt zu ha-
ben; aber umbsonst/ dan daselbst redet die
Schrifft nit von Vergebung der Sün-
den und der Seelen Seeligkeit/ sonderen
von Aufferweckung deß verstorbenen
Mägdleins/ und forderte Jesus keinen
Glauben von dem verstorbenen Töchter-
lein/ welches er vom Todten aufferwecket/
sonderen er forderte denselben vom Vatter/
welcher für seine Tochter batte.

Vierte Einwendung: Jn diesem
werden gerechtfertiget alle/ die da
glauben
Act. 13. v. 39. Jtem/ wer an ihn
glaubt/ der wird nicht zu schanden
werden/
Rom. c. 10. v. 11.

Antwort: Die Schrifft sagt/ daß alle/
ohne Unterscheyd der Persohn/ er seye Jud

oder

Guͤldenes Schwerd.
man gebe mir deſſen einen vernuͤnfftigen
Unterſcheyd.

Drittens wenden ſie ein/ und ſagen/ daß
wir auch durch den alleinen Glauben der
Seeligkeit verſichert werden/ wie Luc. c. 8. v.
50. bezeugt wird mit dieſen Worten: Glau-
be allein/ ſo wird ihr geholffen werden.

Antwort: Mit dieſem Text meynen
unſere Widerſagere endlich das Woͤrtlein
allein/ welches Lutherus Rom. 3. hineinge-
flickt/ gefunden/ und alſo victoriſirt zu ha-
ben; aber umbſonſt/ dan daſelbſt redet die
Schrifft nit von Vergebung der Suͤn-
den und der Seelen Seeligkeit/ ſonderen
von Aufferweckung deß verſtorbenen
Maͤgdleins/ und forderte Jeſus keinen
Glauben von dem verſtorbenen Toͤchter-
lein/ welches er vom Todten aufferwecket/
ſonderen er forderte denſelben vom Vatter/
welcher fuͤr ſeine Tochter batte.

Vierte Einwendung: Jn dieſem
werden gerechtfertiget alle/ die da
glauben
Act. 13. v. 39. Jtem/ wer an ihn
glaubt/ der wird nicht zu ſchanden
werden/
Rom. c. 10. v. 11.

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ohne Unterſcheyd der Perſohn/ er ſeye Jud

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[510/0522] Guͤldenes Schwerd. man gebe mir deſſen einen vernuͤnfftigen Unterſcheyd. Drittens wenden ſie ein/ und ſagen/ daß wir auch durch den alleinen Glauben der Seeligkeit verſichert werden/ wie Luc. c. 8. v. 50. bezeugt wird mit dieſen Worten: Glau- be allein/ ſo wird ihr geholffen werden. Antwort: Mit dieſem Text meynen unſere Widerſagere endlich das Woͤrtlein allein/ welches Lutherus Rom. 3. hineinge- flickt/ gefunden/ und alſo victoriſirt zu ha- ben; aber umbſonſt/ dan daſelbſt redet die Schrifft nit von Vergebung der Suͤn- den und der Seelen Seeligkeit/ ſonderen von Aufferweckung deß verſtorbenen Maͤgdleins/ und forderte Jeſus keinen Glauben von dem verſtorbenen Toͤchter- lein/ welches er vom Todten aufferwecket/ ſonderen er forderte denſelben vom Vatter/ welcher fuͤr ſeine Tochter batte. Vierte Einwendung: Jn dieſem werden gerechtfertiget alle/ die da glauben Act. 13. v. 39. Jtem/ wer an ihn glaubt/ der wird nicht zu ſchanden werden/ Rom. c. 10. v. 11. Antwort: Die Schrifft ſagt/ daß alle/ ohne Unterſcheyd der Perſohn/ er ſeye Jud oder

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Zitationshilfe: Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708, S. 510. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708/522>, abgerufen am 17.06.2024.