Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.Güldenes Schwerd. werden/ wie im Gesätz Moysis/ die Judenin schweinen Fleisch und anderen unreinen Speisen; nit aber wilt er/ daß die Christen gar keinen Unterscheyd der Speisen halten sollen. Fünffte Einred. Der Unterscheyd der Antwort. Jst das dan eine Tyranney/ nen
Guͤldenes Schwerd. werden/ wie im Geſaͤtz Moyſis/ die Judenin ſchweinen Fleiſch und anderen unreinen Speiſen; nit aber wilt er/ daß die Chriſten gar keinen Unterſcheyd der Speiſen halten ſollen. Fuͤnffte Einred. Der Unterſcheyd der Antwort. Jſt das dan eine Tyranney/ nen
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Guͤldenes Schwerd.
werden/ wie im Geſaͤtz Moyſis/ die Juden
in ſchweinen Fleiſch und anderen unreinen
Speiſen; nit aber wilt er/ daß die Chriſten
gar keinen Unterſcheyd der Speiſen halten
ſollen.
Fuͤnffte Einred. Der Unterſcheyd der
Speiſen koͤnte endlich noch wohl hingehen/
aber das Gebott zu faſten iſt gar zu tyran-
niſch; Chriſtus/ der 40. Tag und 40. Nach-
ten gefaſtet/ ware ein Gott; Wir ſeynd kei-
ne Goͤtter.
Antwort. Jſt das dan eine Tyranney/
wan junge und ſtarcke Leuth (die Sechsig-
Jaͤhrige/ und welche daruͤber ſeynd/ be-
duͤrffens nit) dan und wan einen halben
Tag biß auff das Mittagmahl faſten muͤſ-
ſen? Soll darumb unſere ſo getrewe und
milte Mutter (die Kirch) eine grauſame
Tyranin ſeyn/ wan ſie befilcht ſeinem Leib/
eine ſo kleine Zeit das Fuder zu entziehen?
Ach nein/ es iſt keine Tyranney/ ſonderen
ein gantz ſuͤſſer Joch/ den wir Catholiſche
gantz leichtlich/ ja gern und williglich tra-
gen/ und ein jeder Menſch alſo tragen kan/
wie dan unſere Vorfahren denſelben gantz
hertzhafft und exemplariſch getragen haben/
hat nit Moyſes/ Exod. 34. v. 28. nit allein ei-
nen
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