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Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.

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Güldenes Schwerd.
den Bildnussen der Heiligen erweisen/ de-
nen Heiligen selbsten erweisen; eben auff
solche Art/ wie ein Käyser oder König selbst/
durch seine Bildnus civilischer Weise ver-
ehrt oder gelästert werden kan.

Die Reliquien der Heiligen belangend/
so hat derselben Verehrung (die Defini-
tion deß Tridentinischen Concilii und die
unzerbrochene Tradition und ewigen Ge-
brauch der allgemeiner Kirchen zu ge-
schweigen) ihren Beweiß und Rechtferti-
gung auß H. Schrifft/ in welcher Moyses
Exod. 13. v. 19. Als die Kinder Jsraels auß
Egyptenland zohen/ die Gebein deß ver-
storbenen Patriarchen Josephs mit sich
genohmen/ und in höchster Ehren gehalten/
so nach mahlen in Sichem mit aller Reve-
rentz und Ehrbietsamkeit beerdiget worden.
4. Reg. c. 2. v. 14. Wurde das Wasser am
Ufer deß Jordans mit dem Mantel Eliä
geschlagen/ und es theilete sich zu beyden
Seyten. Also erweckt Gott 4. Reg. c. 13. v.
21. durch den verstorbenen Leichnamb Eli-
säi einen Todten zum Leben. Act. c. 19. v. 12.
Wurden die Schweiß-Tücher und Köl-
ler deß heiligen Pauli über die Krancken
getragen/ wardurch die Kranckheiten von

ih-

Guͤldenes Schwerd.
den Bildnuſſen der Heiligen erweiſen/ de-
nen Heiligen ſelbſten erweiſen; eben auff
ſolche Art/ wie ein Kaͤyſer oder Koͤnig ſelbſt/
durch ſeine Bildnus civiliſcher Weiſe ver-
ehrt oder gelaͤſtert werden kan.

Die Reliquien der Heiligen belangend/
ſo hat derſelben Verehrung (die Defini-
tion deß Tridentiniſchen Concilii und die
unzerbrochene Tradition und ewigen Ge-
brauch der allgemeiner Kirchen zu ge-
ſchweigen) ihren Beweiß und Rechtferti-
gung auß H. Schrifft/ in welcher Moyſes
Exod. 13. v. 19. Als die Kinder Jſraels auß
Egyptenland zohen/ die Gebein deß ver-
ſtorbenen Patriarchen Joſephs mit ſich
genohmen/ und in hoͤchſter Ehren gehalten/
ſo nach mahlen in Sichem mit aller Reve-
rentz und Ehrbietſamkeit beerdiget worden.
4. Reg. c. 2. v. 14. Wurde das Waſſer am
Ufer deß Jordans mit dem Mantel Eliaͤ
geſchlagen/ und es theilete ſich zu beyden
Seyten. Alſo erweckt Gott 4. Reg. c. 13. v.
21. durch den verſtorbenen Leichnamb Eli-
ſaͤi einen Todten zum Leben. Act. c. 19. v. 12.
Wurden die Schweiß-Tuͤcher und Koͤl-
ler deß heiligen Pauli uͤber die Krancken
getragen/ wardurch die Kranckheiten von

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[572/0584] Guͤldenes Schwerd. den Bildnuſſen der Heiligen erweiſen/ de- nen Heiligen ſelbſten erweiſen; eben auff ſolche Art/ wie ein Kaͤyſer oder Koͤnig ſelbſt/ durch ſeine Bildnus civiliſcher Weiſe ver- ehrt oder gelaͤſtert werden kan. Die Reliquien der Heiligen belangend/ ſo hat derſelben Verehrung (die Defini- tion deß Tridentiniſchen Concilii und die unzerbrochene Tradition und ewigen Ge- brauch der allgemeiner Kirchen zu ge- ſchweigen) ihren Beweiß und Rechtferti- gung auß H. Schrifft/ in welcher Moyſes Exod. 13. v. 19. Als die Kinder Jſraels auß Egyptenland zohen/ die Gebein deß ver- ſtorbenen Patriarchen Joſephs mit ſich genohmen/ und in hoͤchſter Ehren gehalten/ ſo nach mahlen in Sichem mit aller Reve- rentz und Ehrbietſamkeit beerdiget worden. 4. Reg. c. 2. v. 14. Wurde das Waſſer am Ufer deß Jordans mit dem Mantel Eliaͤ geſchlagen/ und es theilete ſich zu beyden Seyten. Alſo erweckt Gott 4. Reg. c. 13. v. 21. durch den verſtorbenen Leichnamb Eli- ſaͤi einen Todten zum Leben. Act. c. 19. v. 12. Wurden die Schweiß-Tuͤcher und Koͤl- ler deß heiligen Pauli uͤber die Krancken getragen/ wardurch die Kranckheiten von ih-

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Zitationshilfe: Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708, S. 572. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708/584>, abgerufen am 22.11.2024.