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Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.

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Güldenes Schwerd.
unter allen Heiligen im Himmel die
gröste und heiligste ist/ etc.
Luther in E-
vang. Festi de Matre DEI
lasset sich zimb-
lich hören: Kein Weib/ spricht er/ ist so
heilig/ ist weder so heilig gewesen/
wird weder so heilig seyn als Maria.

Calvinus in lib. de Reform. Eccles. redet
recht auß der Brust herauß/ was er von
Maria halte: mit allem Fleiß/ sagt er/
und nit schlechthin/ verehren wir Ma-
riam die Jungfraw/ eine Meisterin
aller/ etc.
Wan aber/ andere zu geschweigen/
Luther und Calvinus Mariam also ge-
priesen und verehret haben/ und solches
zwaren ohne Abgötterey/ deren ihr dieselbe
nit straffen dürffet: Warumb thuts ihr
Lutheraner und Calvinisten dan auch nit?
oder wan ihrs auß einer gefasten Passion
und Halßstärrigkeit nit thuen wollet/ dan
soltet ihr zum wenigsten ewr Schand-und
Laster-Maul wider Mariam zu halten/
und uns Catholische/ als getrewe Diener
Mariä für Götzen-Diener nit außschrey-
en; sonderlich/ da uns die göttliche Heil.
Schrifft/ und alle H H. Vätter und Con-
cilia/ der beständige und ewige Brauch der
Kirchen nit allein/ sonderen auch ewre selbst

eygene
B b 2

Guͤldenes Schwerd.
unter allen Heiligen im Himmel die
groͤſte und heiligſte iſt/ ꝛc.
Luther in E-
vang. Feſti de Matre DEI
laſſet ſich zimb-
lich hoͤren: Kein Weib/ ſpricht er/ iſt ſo
heilig/ iſt weder ſo heilig geweſen/
wird weder ſo heilig ſeyn als Maria.

Calvinus in lib. de Reform. Eccleſ. redet
recht auß der Bruſt herauß/ was er von
Maria halte: mit allem Fleiß/ ſagt er/
und nit ſchlechthin/ verehren wir Ma-
riam die Jungfraw/ eine Meiſterin
aller/ ꝛc.
Wan aber/ andere zu geſchweigen/
Luther und Calvinus Mariam alſo ge-
prieſen und verehret haben/ und ſolches
zwaren ohne Abgoͤtterey/ deren ihr dieſelbe
nit ſtraffen duͤrffet: Warumb thuts ihr
Lutheraner und Calviniſten dan auch nit?
oder wan ihrs auß einer gefaſten Paſſion
und Halßſtaͤrrigkeit nit thuen wollet/ dan
ſoltet ihr zum wenigſten ewr Schand-und
Laſter-Maul wider Mariam zu halten/
und uns Catholiſche/ als getrewe Diener
Mariaͤ fuͤr Goͤtzen-Diener nit außſchrey-
en; ſonderlich/ da uns die goͤttliche Heil.
Schrifft/ und alle H H. Vaͤtter und Con-
cilia/ der beſtaͤndige und ewige Brauch der
Kirchen nit allein/ ſonderen auch ewre ſelbſt

eygene
B b 2
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[579/0591] Guͤldenes Schwerd. unter allen Heiligen im Himmel die groͤſte und heiligſte iſt/ ꝛc. Luther in E- vang. Feſti de Matre DEI laſſet ſich zimb- lich hoͤren: Kein Weib/ ſpricht er/ iſt ſo heilig/ iſt weder ſo heilig geweſen/ wird weder ſo heilig ſeyn als Maria. Calvinus in lib. de Reform. Eccleſ. redet recht auß der Bruſt herauß/ was er von Maria halte: mit allem Fleiß/ ſagt er/ und nit ſchlechthin/ verehren wir Ma- riam die Jungfraw/ eine Meiſterin aller/ ꝛc. Wan aber/ andere zu geſchweigen/ Luther und Calvinus Mariam alſo ge- prieſen und verehret haben/ und ſolches zwaren ohne Abgoͤtterey/ deren ihr dieſelbe nit ſtraffen duͤrffet: Warumb thuts ihr Lutheraner und Calviniſten dan auch nit? oder wan ihrs auß einer gefaſten Paſſion und Halßſtaͤrrigkeit nit thuen wollet/ dan ſoltet ihr zum wenigſten ewr Schand-und Laſter-Maul wider Mariam zu halten/ und uns Catholiſche/ als getrewe Diener Mariaͤ fuͤr Goͤtzen-Diener nit außſchrey- en; ſonderlich/ da uns die goͤttliche Heil. Schrifft/ und alle H H. Vaͤtter und Con- cilia/ der beſtaͤndige und ewige Brauch der Kirchen nit allein/ ſonderen auch ewre ſelbſt eygene B b 2

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Zitationshilfe: Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708, S. 579. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708/591>, abgerufen am 02.06.2024.