Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.Güldenes Schwerd. gung göttlicher Schrifft grosse Streitig-keiten entstanden/ ohne ein Ober-Haupt oder lebendigen Glaubens-Regul/ deme sich die glaubige Unterthanen bequämen mussen/ nit bestehen mag/ sonst wäre sie wahrlich ein confusum Chaos gleich der Höllen/ in welcher keine Ordnung/ son- deren ein ewiger Grewel wohnet. Ja die Römer haben zur Zeit der blinden Heydenschafft/ durch Eingebung natürli- chen Liechts/ nöhtig zu seyn erkennet/ daß ihre Priesteren einem Ober-Herren unter- worffen wären/ wie T. Liv. von Numa Pompilio l. 1. dieses bezeuget. Gleich wie nun diese Einigkeit ein Zei- Nun zur Sach. Jhr Hn. Lutheraner/ Ca-
Guͤldenes Schwerd. gung goͤttlicher Schrifft groſſe Streitig-keiten entſtanden/ ohne ein Ober-Haupt oder lebendigen Glaubens-Regul/ deme ſich die glaubige Unterthanen bequaͤmen muſſen/ nit beſtehen mag/ ſonſt waͤre ſie wahrlich ein confuſum Chaos gleich der Hoͤllen/ in welcher keine Ordnung/ ſon- deren ein ewiger Grewel wohnet. Ja die Roͤmer haben zur Zeit der blinden Heydenſchafft/ durch Eingebung natuͤrli- chen Liechts/ noͤhtig zu ſeyn erkennet/ daß ihre Prieſteren einem Ober-Herren unter- worffen waͤren/ wie T. Liv. von Numa Pompilio l. 1. dieſes bezeuget. Gleich wie nun dieſe Einigkeit ein Zei- Nun zur Sach. Jhr Hn. Lutheraner/ Ca-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0080" n="68"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Guͤldenes Schwerd.</hi></fw><lb/> gung goͤttlicher Schrifft groſſe Streitig-<lb/> keiten entſtanden/ ohne ein Ober-Haupt<lb/> oder lebendigen Glaubens-Regul/ deme<lb/> ſich die glaubige Unterthanen bequaͤmen<lb/> muſſen/ nit beſtehen mag/ ſonſt waͤre ſie<lb/> wahrlich ein <hi rendition="#aq">confuſum Chaos</hi> gleich der<lb/> Hoͤllen/ in welcher <hi rendition="#fr">keine Ordnung/ ſon-<lb/> deren ein ewiger</hi> G<hi rendition="#fr">rewel wohnet.</hi> Ja<lb/> die Roͤmer haben zur Zeit der blinden<lb/> Heydenſchafft/ durch Eingebung natuͤrli-<lb/> chen Liechts/ noͤhtig zu ſeyn erkennet/ daß<lb/> ihre Prieſteren einem Ober-Herren unter-<lb/> worffen waͤren/ wie <hi rendition="#aq">T. Liv.</hi> von <hi rendition="#aq">Numa<lb/> Pompilio l.</hi> 1. dieſes bezeuget.</p><lb/> <p>Gleich wie nun dieſe Einigkeit ein Zei-<lb/> chen iſt der wahren Kirchen: alſo iſt die Un-<lb/> einigkeit/ Verwirꝛ- und Zerſpaltung der<lb/> Lehr ein ohnfehlbahres Zeichen der falſcher<lb/> oder unwahrer Kirchen/ dan wohe der<lb/> Geiſt der Uneinigkeit iſt/ dahe iſt auch der<lb/> Geiſt der Unwahrheit.</p><lb/> <p>Nun zur Sach. Jhr Hn. Lutheraner/<lb/> Calviniſten und ſaͤmbtliche Uncatholiſche/<lb/> wollet eine wahre Kirch haben/ habt ihr<lb/> dan auch die ob-<hi rendition="#aq">ſpecificir</hi>te dreyfache Einig-<lb/> keit? einig ſeyd ihr zwar darin/ daß ihr ewe-<lb/> re Koͤpff zuſammen ſtoſſet/ und die Roͤmiſch-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Ca-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [68/0080]
Guͤldenes Schwerd.
gung goͤttlicher Schrifft groſſe Streitig-
keiten entſtanden/ ohne ein Ober-Haupt
oder lebendigen Glaubens-Regul/ deme
ſich die glaubige Unterthanen bequaͤmen
muſſen/ nit beſtehen mag/ ſonſt waͤre ſie
wahrlich ein confuſum Chaos gleich der
Hoͤllen/ in welcher keine Ordnung/ ſon-
deren ein ewiger Grewel wohnet. Ja
die Roͤmer haben zur Zeit der blinden
Heydenſchafft/ durch Eingebung natuͤrli-
chen Liechts/ noͤhtig zu ſeyn erkennet/ daß
ihre Prieſteren einem Ober-Herren unter-
worffen waͤren/ wie T. Liv. von Numa
Pompilio l. 1. dieſes bezeuget.
Gleich wie nun dieſe Einigkeit ein Zei-
chen iſt der wahren Kirchen: alſo iſt die Un-
einigkeit/ Verwirꝛ- und Zerſpaltung der
Lehr ein ohnfehlbahres Zeichen der falſcher
oder unwahrer Kirchen/ dan wohe der
Geiſt der Uneinigkeit iſt/ dahe iſt auch der
Geiſt der Unwahrheit.
Nun zur Sach. Jhr Hn. Lutheraner/
Calviniſten und ſaͤmbtliche Uncatholiſche/
wollet eine wahre Kirch haben/ habt ihr
dan auch die ob-ſpecificirte dreyfache Einig-
keit? einig ſeyd ihr zwar darin/ daß ihr ewe-
re Koͤpff zuſammen ſtoſſet/ und die Roͤmiſch-
Ca-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |