Allgemeine Zeitung, Nr. 1, 1. Januar 1830.[Spaltenumbruch]
Europa vorgeht, und die überall statt findende Ausdehnung der Werth von 100 Sklaven jedes Alters und Geschlechts, Für die Betreibung und den Anbau eines solchen 80 Ochsen mit Bespannung zu 150 Fr. 12,000 Fr. 12 Kühe _ _ zu 100 Fr. 1,200 Fr.13,200 Da die Mühle durch Thiere getrieben werden muß, so Für die Transporte, welche nicht auf Wägelchen ge- Zehn Fuhrwerke (Cabronets) für den Transport der Pflüge und anderes Akergeräthe _ _ 1,600 Eine solche Besizung mit 100 Sklaven und dem er- Ertrag. Mit 60 unausgesezt arbeitenden Sklaven, Ich nahm an, es hätten in dieser Besizung vier La- Insgesamt das Produkt an Zukerhüten _ _ 2,200 [Spaltenumbruch]welche 100 bis 110 Zukerkisten betragen, jede von ungefähr zwan- (Fortsezung folgt.) Der Tunnel unter der Themse. Hr. Brunel gab vor Kurzem der Gesellschaft der Nacheiferung [Spaltenumbruch]
Europa vorgeht, und die überall ſtatt findende Ausdehnung der Werth von 100 Sklaven jedes Alters und Geſchlechts, Für die Betreibung und den Anbau eines ſolchen 80 Ochſen mit Beſpannung zu 150 Fr. 12,000 Fr. 12 Kühe _ _ zu 100 Fr. 1,200 Fr.13,200 Da die Mühle durch Thiere getrieben werden muß, ſo Für die Transporte, welche nicht auf Wägelchen ge- Zehn Fuhrwerke (Cabronets) für den Transport der Pflüge und anderes Akergeräthe _ _ 1,600 Eine ſolche Beſizung mit 100 Sklaven und dem er- Ertrag. Mit 60 unausgeſezt arbeitenden Sklaven, Ich nahm an, es hätten in dieſer Beſizung vier La- Insgeſamt das Produkt an Zukerhüten _ _ 2,200 [Spaltenumbruch]welche 100 bis 110 Zukerkiſten betragen, jede von ungefähr zwan- (Fortſezung folgt.) Der Tunnel unter der Themſe. Hr. Brunel gab vor Kurzem der Geſellſchaft der Nacheiferung <TEI> <text> <body> <div type="jSupplement"> <floatingText> <body> <div type="jVarious" n="2"> <div type="jArticle" n="3"> <p><pb facs="#f0006" n="2"/><cb/> Europa vorgeht, und die überall ſtatt findende Ausdehnung der<lb/> Kultur von Kolonialerzeugniſſen, nur geringe Hofnung für ein<lb/> Steigen der hieſigen Preiſe übrig läßt. Ich gehe ſomit zur Prü-<lb/> fung der Aufgabe über. <hi rendition="#g">Kultur des Zukerrohrs</hi>. Für die<lb/> Stellung meiner Rechnung nehme ich einen Grundeigenthümer<lb/> an, der gutes Land beſizt, in einer Entfernung von acht bis zehn<lb/> Meilen von der Hauptſtadt der Provinz, und ein bis zwei Mei-<lb/> len von einem Hafen oder Landungsplaze, wo die Erzeugniſſe<lb/> zum Transport nach der Stadt eingeſchift werden können. Ich<lb/> ſeze voraus, er beſize alle nöthigen Gebäulichkeiten und die erfor-<lb/> derlichen Geräthſchaften für die Zukerfabrikation, auch könne er<lb/> täglich 60 Sklaven zur Arbeit ausſenden, wofür mindeſtens hun-<lb/> dert Sklaven jedes Alters und Geſchlechts erforderlich ſind, weil<lb/> neben den Arbeitern auch Kinder, Greiſe, Kranke, Dienſtboten<lb/> u. ſ. w. vorkommen; daß er überdis alle zur Kultur erforderli-<lb/> chen Thiere und für die Betreibung der Mühle, wie es hier zu<lb/> Lande Sitte iſt, die nöthigen Pferde beſize. Ich nehme endlich<lb/> auch an, es befinden ſich auf ſeinen Grundſtüken 5 Lavradores,<lb/> welche Zukerrohr anbauen, und zuſammen jährlich 1000 bis 1200<lb/> Zukerhüte (<hi rendition="#aq">pains de sucre</hi>) jeden 2½ Arroben oder 80 Pfund<lb/> gereinigten und weißen Zuker enthaltend, liefern. Das Land mit allen<lb/> erforderlichen Kulturgebäuden, Mühle, Siedkeſſeln ꝛc. kan zu<lb/> nicht weniger denn 60,000 Cruſados angeſchlagen werden,<lb/> oder _ _ franz. 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Dieſem Zuſtande ſoll nun der Tunnel abhelfen.<lb/> Er iſt 3000 Meter ſtromabwärts von der Londoner Brüke, zwi-<lb/> ſchen den London Docks, einem der lebhafteſten Stadtviertel, und<lb/> Rotherhite, das ſich von dem großen Werke unendlichen Vortheil<lb/> zu verſprechen hat. Die Themſe hat an dieſem Punkte eine Breite<lb/> von 305 Metern (915 Fuß); der Tunnel geht horizontal un-<lb/> ter derſelben durch. Die Fußgänger ſteigen durch eine ſchneken-<lb/> förmige Treppe hinab, die auf beiden Seiten des Fluſſes, 46 Me-<lb/> ter vom Ufer in einem Schachte aus Bakſteinen angebracht iſt,<lb/> der 13 Meter 20 Centimeter innern Durchmeſſer hat. Die Bak-<lb/> ſteinbekleidung iſt 0 M. 92 C. dik. Die Arbeiten begannen mit<lb/> dem Schacht am rechten Ufer. Das Mauerwerk ward auf einem<lb/> großen Rahmen von Gußeiſen und Holz aufgetragen; man räumte<lb/> innen die Erde auf, und der Bau ſenkte ſich nun, ohne daß die<lb/> Horizontalität des Grundes ſich jemals um mehr als 15 Centi-<lb/> meter verändert hätte. Jezt iſt die Dampfmaſchine zur Troken-<lb/> haltung auf dieſem Schacht angebracht. Die Wägen kommen in den<lb/> Tunnel hinab und herauf durch unterirdiſche Auffahrten, deren Nei-<lb/> gung auf den Meter nicht mehr als 5 Centimeter beträgt. Der<lb/> Schacht iſt 22 Meter tief, und der Durchweg, den man nicht ganz hori-<lb/> zontal gemacht hat, wird in einer vertikalen Ebene einen Bogen von<lb/> 3 M. 96 C. Sehne bilden; deſſen Länge von einem Schacht bis<lb/> zum andern wird 397 M. betragen; die Auffahrten der Wägen<lb/> werden auf jeder Seite 310 Meter ausmachen; folglich wird die<lb/> ganze Länge 1017 M. ſeyn. Ein transverſaler Durchſchnitt des<lb/> unterirdiſchen Baues bietet ein Parallelogramm von 5 M. 27 C.<lb/> Höhe auf 11 M. 28 C. Breite dar. Darin ſind zwei oben, unten<lb/> und auf beiden Seiten gewölbte parallele Gallerien angebracht,<lb/> durch eine Mauer von 0 M. 95 C. Dike getrennt, durch welche<lb/> in gewiſſen Entfernungen Arkaden angebracht ſind. Jede Durch-<lb/> fahrt hat in ihren größten Dimenſionen 4 M. 20 C. Breite auf<lb/> 4 M. 57 C. Höhe, die Dike des Pflaſters mit inbegriffen. Auf<lb/> jeder Seite iſt ein Fußweg von 40 C. Es iſt überflüſſig zu be-<lb/></quote></cit></p> </div> </div> </body> </floatingText> </div> </body> </text> </TEI> [2/0006]
Europa vorgeht, und die überall ſtatt findende Ausdehnung der
Kultur von Kolonialerzeugniſſen, nur geringe Hofnung für ein
Steigen der hieſigen Preiſe übrig läßt. Ich gehe ſomit zur Prü-
fung der Aufgabe über. Kultur des Zukerrohrs. Für die
Stellung meiner Rechnung nehme ich einen Grundeigenthümer
an, der gutes Land beſizt, in einer Entfernung von acht bis zehn
Meilen von der Hauptſtadt der Provinz, und ein bis zwei Mei-
len von einem Hafen oder Landungsplaze, wo die Erzeugniſſe
zum Transport nach der Stadt eingeſchift werden können. Ich
ſeze voraus, er beſize alle nöthigen Gebäulichkeiten und die erfor-
derlichen Geräthſchaften für die Zukerfabrikation, auch könne er
täglich 60 Sklaven zur Arbeit ausſenden, wofür mindeſtens hun-
dert Sklaven jedes Alters und Geſchlechts erforderlich ſind, weil
neben den Arbeitern auch Kinder, Greiſe, Kranke, Dienſtboten
u. ſ. w. vorkommen; daß er überdis alle zur Kultur erforderli-
chen Thiere und für die Betreibung der Mühle, wie es hier zu
Lande Sitte iſt, die nöthigen Pferde beſize. Ich nehme endlich
auch an, es befinden ſich auf ſeinen Grundſtüken 5 Lavradores,
welche Zukerrohr anbauen, und zuſammen jährlich 1000 bis 1200
Zukerhüte (pains de sucre) jeden 2½ Arroben oder 80 Pfund
gereinigten und weißen Zuker enthaltend, liefern. Das Land mit allen
erforderlichen Kulturgebäuden, Mühle, Siedkeſſeln ꝛc. kan zu
nicht weniger denn 60,000 Cruſados angeſchlagen werden,
oder _ _ franz. Franken. 150,000
Werth von 100 Sklaven jedes Alters und Geſchlechts,
die den gegenwärtigen Preiſen zufolge nicht minder
denn 240,000 Reis oder 1500 Fr. im Durchſchnitte
berechnet werden können _ _ 150,000
Für die Betreibung und den Anbau eines ſolchen
Beſizthums ſind wenigſtens 80 Zugochſen erforderlich,
und weil jedes Jahr Einbuße dabei ſtatt findet, ſo
nehme ich an, der Eigenthümer beſize eine kleine Kuh-
herde, deren männliche Abkömmlinge die abgehenden
Ochſen zu erſezen vermögen, ſomit dann
80 Ochſen mit Beſpannung zu 150 Fr. 12,000 Fr.
12 Kühe _ _ zu 100 Fr. 1,200 Fr.
13,200
Da die Mühle durch Thiere getrieben werden muß, ſo
ſind dazu mindeſtens 60 Stuten oder Pferde zu
24,000 Reis oder 150 Fr. im Durchſchnitte erforder-
lich _ _ 9,000
Für die Transporte, welche nicht auf Wägelchen ge-
ſchehen können, ſind mindeſtens ſechs Pferde erforder-
lich, jedes zu 200 Fr. _ _ 1,200
Zehn Fuhrwerke (Cabronets) für den Transport der
Zukerrohre und Zukerkiſten zu 200 Fr. _ _ 2,000
Pflüge und anderes Akergeräthe _ _ 1,600
Eine ſolche Beſizung mit 100 Sklaven und dem er-
forderlichen Vieh koſtet mindeſtens _ _ 327,000
Ertrag. Mit 60 unausgeſezt arbeitenden Sklaven,
gutem Land und bei guter Verwaltung mögen jährlich
Zukerhüte (pains de sucre) von 80 Pfd. ungefähr je-
der gewonnen werden _ _ 1,600
Ich nahm an, es hätten in dieſer Beſizung vier La-
vradores zuſammen jährlich 1000 bis 1200 Zukerhüte
geliefert, ſo gehört davon die Hälfte dem Eigenthümer
von Rechtswegen, ſomit _ _ 600
Insgeſamt das Produkt an Zukerhüten _ _ 2,200
welche 100 bis 110 Zukerkiſten betragen, jede von ungefähr zwan-
zig Hüten oder 50 Arroben Zuker. Allein dieſe Maſſe iſt nicht
alle von gleicher Qualität, es unterſcheidet ſich die beſſere und
die geringere Sorte, eine blonde, welche hier Somenus ge-
nannt wird, und endlich ein Theil unreinen Zukers oder Mos-
covado. Jede Sorte hat ihren Preis, und nach dem gegenwär-
tigen Kurs dieſer Waare iſt nicht zu hoffen, daß, eine in die
andere gerechnet, der Eigenthümer mehr denn 1500 Reis oder
3 Fr. 37½ Cent. auf die Arrobe für 32 Pfd. beziehe, die un-
gefähr 30 Pfd. alten Markgewichts gleich kommen.
(Fortſezung folgt.)
Der Tunnel unter der Themſe.
Hr. Brunel gab vor Kurzem der Geſellſchaft der Nacheiferung
zu Rouen, bei Gelegenheit der Ankündigung, daß die Arbeiten
an dem Tunnel zu Anfang des nächſten März wieder fortgeſezt
werden würden, zugleich folgende Nachweiſungen über dieſe große
Unternehmung: „Die Streke von 7 bis 8 Kilometern Länge, welche
die Londoner Brüke von Greenwich trennt, bildet den eigentlichen
Hafen der Hauptſtadt Großbritanniens, und die Themſe iſt hier ſo
ſehr mit Schiffen bedekt, daß höchſtens ganz kleine Kähne mit
wenigen Perſonen ſich zwiſchen den Schiffen durchwinden kön-
nen; Wägen und Waarenballen von größerm Umfang kön-
nen nur durch einen weiten Umweg von einem Ufer zum an-
dern gelangen. Dieſem Zuſtande ſoll nun der Tunnel abhelfen.
Er iſt 3000 Meter ſtromabwärts von der Londoner Brüke, zwi-
ſchen den London Docks, einem der lebhafteſten Stadtviertel, und
Rotherhite, das ſich von dem großen Werke unendlichen Vortheil
zu verſprechen hat. Die Themſe hat an dieſem Punkte eine Breite
von 305 Metern (915 Fuß); der Tunnel geht horizontal un-
ter derſelben durch. Die Fußgänger ſteigen durch eine ſchneken-
förmige Treppe hinab, die auf beiden Seiten des Fluſſes, 46 Me-
ter vom Ufer in einem Schachte aus Bakſteinen angebracht iſt,
der 13 Meter 20 Centimeter innern Durchmeſſer hat. Die Bak-
ſteinbekleidung iſt 0 M. 92 C. dik. Die Arbeiten begannen mit
dem Schacht am rechten Ufer. Das Mauerwerk ward auf einem
großen Rahmen von Gußeiſen und Holz aufgetragen; man räumte
innen die Erde auf, und der Bau ſenkte ſich nun, ohne daß die
Horizontalität des Grundes ſich jemals um mehr als 15 Centi-
meter verändert hätte. Jezt iſt die Dampfmaſchine zur Troken-
haltung auf dieſem Schacht angebracht. Die Wägen kommen in den
Tunnel hinab und herauf durch unterirdiſche Auffahrten, deren Nei-
gung auf den Meter nicht mehr als 5 Centimeter beträgt. Der
Schacht iſt 22 Meter tief, und der Durchweg, den man nicht ganz hori-
zontal gemacht hat, wird in einer vertikalen Ebene einen Bogen von
3 M. 96 C. Sehne bilden; deſſen Länge von einem Schacht bis
zum andern wird 397 M. betragen; die Auffahrten der Wägen
werden auf jeder Seite 310 Meter ausmachen; folglich wird die
ganze Länge 1017 M. ſeyn. Ein transverſaler Durchſchnitt des
unterirdiſchen Baues bietet ein Parallelogramm von 5 M. 27 C.
Höhe auf 11 M. 28 C. Breite dar. Darin ſind zwei oben, unten
und auf beiden Seiten gewölbte parallele Gallerien angebracht,
durch eine Mauer von 0 M. 95 C. Dike getrennt, durch welche
in gewiſſen Entfernungen Arkaden angebracht ſind. Jede Durch-
fahrt hat in ihren größten Dimenſionen 4 M. 20 C. Breite auf
4 M. 57 C. Höhe, die Dike des Pflaſters mit inbegriffen. Auf
jeder Seite iſt ein Fußweg von 40 C. Es iſt überflüſſig zu be-
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(2020-10-02T09:49:36Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Weitere Informationen:Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert. Tabellen und Anzeigen wurden dabei textlich nicht erfasst und sind lediglich strukturell ausgewiesen.
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