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Allgemeine Zeitung, Nr. 3, 3. Januar 1830.

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3 Januar.
Beilage zur Allgemeinen Zeitung.
Nro. 3. 1830.



[Spaltenumbruch]
Brasilien.
(Fortsezung.)

Nachstehende Berechnung mag dis näher darthun. Wir neh-
men an, ein Besizer von dreißig Sklaven bearbeite ein für diese
Kultur geeignetes ihm eigenthümliches Grundstük, das beiläufig
30 Meilen von der Hauptstadt der Provinz entfernt gelegen sey.
Seine Auslagen müssen alsdann folgendermaaßen angeschlagen wer-
den: 1) Werth des Landes und der Gebäude, die nicht minder
betragen können, als 8000 Cruzados oder _ _ 20,000 Fr.

2) Werth von 30 Sklaven zu 1500 Fr. im Durchschnitt 45,000 --

Jnsgesamt 65,000 Fr.

Er bedarf nothwendig zwei bis drei Pferde für den Transport
von Lebensmitteln und Waaren; eben so bedarf er verschiedene
Akergeräthschaften und Werkzeuge. Somit kan seine Besizung
nicht unter 70,000 franz. Fr. angeschlagen werden. Jn guten
Jahren kan er bis zu 700 Arroben reiner Baumwolle einerndten,
in schlechten hingegen wird er vielleicht nicht 400 bekommen. Nimmt
man also die Erndte im Durchschnitt zu 500 Arroben an, so
dürfte die Rechnung ziemlich richtig gestellt seyn. Diese 500 Ar-
roben betragen ungefähr 50 Pferdelasten. Er kan nicht hoffen,
dieselben höher als 3000 Reis die Arrobe zu verkaufen, unter Lie-
ferung an den Landungsplaz. Es beträgt dis 1,500,000 Reis oder
in französischem Gelde _ _ 9375 Fr.

Davon ziehen sich ab, Transportkosten nach dem Lan-
dungsplaze, mindestens zu 6000 Reis für die Pferdelast,
somit 300,000 Reis, oder _ _ 1875 Fr.

Paktuch zum Emballiren der Baum-
wolle _ _ 500 --

Dizime von aus der Entfernung von
50 Meilen kommender Baumwolle zu
135 Reis für die Arrobe _ _ 422 -- 2737 --

Verbleibt Netto-Ertrag 6578 Fr.

Diese Besizung, deren Kapitalwerth 70,000 Fr. ist, gibt somit
den reinen Ertrag von 6578 Fr. oder 9 2/5 vom Hundert. Jn
meiner Rechnung aber sind alle Wechselfälle zu Gunsten des Ei-
genthümers angenommen, und es sollte derselbe keine Auslage für
den Unterhalt seiner Sklaven zu machen haben; allein dieses ist
unmöglich; denn wenn auch angenommen wird, das Grundstük
liefere den ganzen Nahrungsbedarf, so muß immerhin noch für
Kleidung und für die arzneiliche Besorgung der Kranken Bedacht
genommen werden; es ist kein Baumwollpflanzer, der nicht in
einem Zeitraum von zehn bis fünfzehn Jahren vielleicht zwei oder
dreimal genöthigt ward für seine Sklaven Lebensmittel anzukau-
fen, wenn der Jahrgang ihrem Anbau ungünstig gewesen ist;
dazu kommt, daß der Eigenthümer für seinen eignen und seiner
Familie Unterhalt sorgen, sein Haus wo dieses nöthig wird ver-
bessern, und für den Ersaz von Einbußen Bedacht nehmen muß,
die er an Sklaven oder an Pferden erleiden mag. Man kan dem-
nach ohne Jrrthum zu besorgen annehmen, daß beim gegenwär-
tigen niedrigen Preise der Baumwolle, diese Besizung im Durch-
schnitt jährlich nicht fünf vom Hundert erträgt. Wenn nun aber
vollends eine zwei bis drei Jahre andauernde Trokniß erfolgt,
was wird dann geschehen? Wofern ihm kein Reservefonds zu Ge-
bote steht, wird er genöthigt seyn, einen Theil seiner Sklaven
[Spaltenumbruch] zu verkaufen, um nur leben zu können! -- Kultur der Nah-
rungspflanzen
. Unter diesem Namen versteht man den An-
bau von Manioc, Bohnen, Mais und Reis; die Klasse der Mo-
radores ist es vorzüglich, welche sich hiemit beschäftigt; da sie mei-
stens unbemittelt sind, so geben sie sich persönlich mit dieser Kultur
ab, und da Eine Person für sich allein zur Bereitung des Manioc-
Mehls nicht hinreicht, so lassen sie sich durch Frau und Kinder
helfen, oder in Ermangelung dieser durch einen Nachbar, den sie
dafür bezahlen, oder ihm gleichen Wechseldienst leisten. Da jeder
große oder mittlere Eigenthümer die für seinen eigenen und sei-
ner Sklaven Bedarf nöthigen Lebensmittel selbst pflanzt, so kön-
nen die Moradores einzig nur in Städten für ihre Produkte Absaz
finden, und nur in der Nähe von diesen kan jene Kultur einigen
Vortheil gewähren; denn wenn die Entfernung mehr als zwei
Tagereisen vom Markte beträgt, so erschöpfen die Transportko-
sten zum größten Theile den Werth der Ladungen. Ueberhaupt
gewährt dieser Anbau nur kleinen Gewinn; er reicht zum Lebens-
unterhalte derer die sich damit beschäftigen, aus, weil Menschen, die
gewohnt sind barfuß zu gehen, und mit der geringsten Nahrung
vorlieb zu nehmen, auch keinen andern Luxus kennen, und nur
wenige Bedürfnisse haben. Es gibt darunter allerdings einige
Wohlhabende, die etliche Sklaven besizen; forscht man aber dem
Grunde dieses Wohlstands nach, so wird man meist finden, daß
solcher nicht von der Kultur jener Nahrungspflanzen, sondern von
einem Nebengeschäfte, der Destillirung oder sonst von einem Ge-
werbe herrührt. Viehzucht (Menagerie ou education des
bestiaux
). Dieser Gewerbszweig weicht vom europäischen Verfah-
ren ganz ab, indem hier zu Lande große und weit ausgedehnte Be-
zirke der Zucht vom Hornvieh und Pferden gewidmet sind. Die
Thiere leben in denselben frei das ganze Jahr hindurch und wenn
sie, sey es zur Zählung und Kontrolle oder für die Auswahl ver-
sammelt werden sollen, so sendet man für dieses Geschäft geübte
und berittene Männer aus, die Jagd auf sie machen, und sie in
einen gut verpallisadirten Einfang zusammen treiben, der gewöhn-
lich mit einem oder zwei kleinern Einfängen in Verbindung steht,
worin die ausgewählten Thiere zurük behalten werden. Diese ein-
fache Darstellung schon zeigt, daß solche Viehzucht mit keiner Art
von Landbau verbunden werden mag; auch wird da wo Viehzucht
getrieben wird, das Land, wie gut es auch seyn möchte, nirgends
angebaut oder anderweitig benuzt. Die Menagerien oder Haltes
finden sich meist alle in den nördlichen Theilen der Provinz bis
Ceara und in den Centraltheilen bis St. Francisco. Wer diesen
Jndustriezweig betreiben will, der muß sich zunächst um angemes-
senes Land von hinreichender Ausdehnung, z. B. ein, zwei oder
drei Geviertmeilen groß, umsehen, das sattsame Weiden und für-
aus Wasser darbiete. Wo man keinen Fluß oder Bach, der das
ganze Jahr hindurch Wasser führt, benuzen kan, da muß an pas-
senden Stellen der Boden ausgegraben und für hinreichende Samm-
ler und Behälter des Regenwassers Sorge getragen werden. Die
disfälligen Vorsorgen sind um so wichtiger, als die Erfahrung ge-
zeigt hat, daß Mangel an Wasser den Thieren ungleich verderb-
licher wird als selbst der Mangel an Nahrung. Alsdann mag
man sich unschwer eine Anzahl guter und gewählter Kühe ver-
schaffen, zwanzig bis dreißig zum Beispiel, und nicht mehr denn
zwei oder drei Zuchtochsen, indem die Erfahrung gezeigt hat, daß

3 Januar.
Beilage zur Allgemeinen Zeitung.
Nro. 3. 1830.



[Spaltenumbruch]
Braſilien.
(Fortſezung.)

Nachſtehende Berechnung mag dis näher darthun. Wir neh-
men an, ein Beſizer von dreißig Sklaven bearbeite ein für dieſe
Kultur geeignetes ihm eigenthümliches Grundſtük, das beiläufig
30 Meilen von der Hauptſtadt der Provinz entfernt gelegen ſey.
Seine Auslagen müſſen alsdann folgendermaaßen angeſchlagen wer-
den: 1) Werth des Landes und der Gebäude, die nicht minder
betragen können, als 8000 Cruzados oder _ _ 20,000 Fr.

2) Werth von 30 Sklaven zu 1500 Fr. im Durchſchnitt 45,000 —

Jnsgeſamt 65,000 Fr.

Er bedarf nothwendig zwei bis drei Pferde für den Transport
von Lebensmitteln und Waaren; eben ſo bedarf er verſchiedene
Akergeräthſchaften und Werkzeuge. Somit kan ſeine Beſizung
nicht unter 70,000 franz. Fr. angeſchlagen werden. Jn guten
Jahren kan er bis zu 700 Arroben reiner Baumwolle einerndten,
in ſchlechten hingegen wird er vielleicht nicht 400 bekommen. Nimmt
man alſo die Erndte im Durchſchnitt zu 500 Arroben an, ſo
dürfte die Rechnung ziemlich richtig geſtellt ſeyn. Dieſe 500 Ar-
roben betragen ungefähr 50 Pferdelaſten. Er kan nicht hoffen,
dieſelben höher als 3000 Reis die Arrobe zu verkaufen, unter Lie-
ferung an den Landungsplaz. Es beträgt dis 1,500,000 Reis oder
in franzöſiſchem Gelde _ _ 9375 Fr.

Davon ziehen ſich ab, Transportkoſten nach dem Lan-
dungsplaze, mindeſtens zu 6000 Reis für die Pferdelaſt,
ſomit 300,000 Reis, oder _ _ 1875 Fr.

Paktuch zum Emballiren der Baum-
wolle _ _ 500 —

Dizime von aus der Entfernung von
50 Meilen kommender Baumwolle zu
135 Reis für die Arrobe _ _ 422 — 2737 —

Verbleibt Netto-Ertrag 6578 Fr.

Dieſe Beſizung, deren Kapitalwerth 70,000 Fr. iſt, gibt ſomit
den reinen Ertrag von 6578 Fr. oder 9⅖ vom Hundert. Jn
meiner Rechnung aber ſind alle Wechſelfälle zu Gunſten des Ei-
genthümers angenommen, und es ſollte derſelbe keine Auslage für
den Unterhalt ſeiner Sklaven zu machen haben; allein dieſes iſt
unmöglich; denn wenn auch angenommen wird, das Grundſtük
liefere den ganzen Nahrungsbedarf, ſo muß immerhin noch für
Kleidung und für die arzneiliche Beſorgung der Kranken Bedacht
genommen werden; es iſt kein Baumwollpflanzer, der nicht in
einem Zeitraum von zehn bis fünfzehn Jahren vielleicht zwei oder
dreimal genöthigt ward für ſeine Sklaven Lebensmittel anzukau-
fen, wenn der Jahrgang ihrem Anbau ungünſtig geweſen iſt;
dazu kommt, daß der Eigenthümer für ſeinen eignen und ſeiner
Familie Unterhalt ſorgen, ſein Haus wo dieſes nöthig wird ver-
beſſern, und für den Erſaz von Einbußen Bedacht nehmen muß,
die er an Sklaven oder an Pferden erleiden mag. Man kan dem-
nach ohne Jrrthum zu beſorgen annehmen, daß beim gegenwär-
tigen niedrigen Preiſe der Baumwolle, dieſe Beſizung im Durch-
ſchnitt jährlich nicht fünf vom Hundert erträgt. Wenn nun aber
vollends eine zwei bis drei Jahre andauernde Trokniß erfolgt,
was wird dann geſchehen? Wofern ihm kein Reſervefonds zu Ge-
bote ſteht, wird er genöthigt ſeyn, einen Theil ſeiner Sklaven
[Spaltenumbruch] zu verkaufen, um nur leben zu können! — Kultur der Nah-
rungspflanzen
. Unter dieſem Namen verſteht man den An-
bau von Manioc, Bohnen, Mais und Reis; die Klaſſe der Mo-
radores iſt es vorzüglich, welche ſich hiemit beſchäftigt; da ſie mei-
ſtens unbemittelt ſind, ſo geben ſie ſich perſönlich mit dieſer Kultur
ab, und da Eine Perſon für ſich allein zur Bereitung des Manioc-
Mehls nicht hinreicht, ſo laſſen ſie ſich durch Frau und Kinder
helfen, oder in Ermangelung dieſer durch einen Nachbar, den ſie
dafür bezahlen, oder ihm gleichen Wechſeldienſt leiſten. Da jeder
große oder mittlere Eigenthümer die für ſeinen eigenen und ſei-
ner Sklaven Bedarf nöthigen Lebensmittel ſelbſt pflanzt, ſo kön-
nen die Moradores einzig nur in Städten für ihre Produkte Abſaz
finden, und nur in der Nähe von dieſen kan jene Kultur einigen
Vortheil gewähren; denn wenn die Entfernung mehr als zwei
Tagereiſen vom Markte beträgt, ſo erſchöpfen die Transportko-
ſten zum größten Theile den Werth der Ladungen. Ueberhaupt
gewährt dieſer Anbau nur kleinen Gewinn; er reicht zum Lebens-
unterhalte derer die ſich damit beſchäftigen, aus, weil Menſchen, die
gewohnt ſind barfuß zu gehen, und mit der geringſten Nahrung
vorlieb zu nehmen, auch keinen andern Luxus kennen, und nur
wenige Bedürfniſſe haben. Es gibt darunter allerdings einige
Wohlhabende, die etliche Sklaven beſizen; forſcht man aber dem
Grunde dieſes Wohlſtands nach, ſo wird man meiſt finden, daß
ſolcher nicht von der Kultur jener Nahrungspflanzen, ſondern von
einem Nebengeſchäfte, der Deſtillirung oder ſonſt von einem Ge-
werbe herrührt. Viehzucht (Ménagerie ou éducation des
bestiaux
). Dieſer Gewerbszweig weicht vom europäiſchen Verfah-
ren ganz ab, indem hier zu Lande große und weit ausgedehnte Be-
zirke der Zucht vom Hornvieh und Pferden gewidmet ſind. Die
Thiere leben in denſelben frei das ganze Jahr hindurch und wenn
ſie, ſey es zur Zählung und Kontrolle oder für die Auswahl ver-
ſammelt werden ſollen, ſo ſendet man für dieſes Geſchäft geübte
und berittene Männer aus, die Jagd auf ſie machen, und ſie in
einen gut verpalliſadirten Einfang zuſammen treiben, der gewöhn-
lich mit einem oder zwei kleinern Einfängen in Verbindung ſteht,
worin die ausgewählten Thiere zurük behalten werden. Dieſe ein-
fache Darſtellung ſchon zeigt, daß ſolche Viehzucht mit keiner Art
von Landbau verbunden werden mag; auch wird da wo Viehzucht
getrieben wird, das Land, wie gut es auch ſeyn möchte, nirgends
angebaut oder anderweitig benuzt. Die Menagerien oder Haltes
finden ſich meiſt alle in den nördlichen Theilen der Provinz bis
Ceara und in den Centraltheilen bis St. Francisco. Wer dieſen
Jnduſtriezweig betreiben will, der muß ſich zunächſt um angemeſ-
ſenes Land von hinreichender Ausdehnung, z. B. ein, zwei oder
drei Geviertmeilen groß, umſehen, das ſattſame Weiden und für-
aus Waſſer darbiete. Wo man keinen Fluß oder Bach, der das
ganze Jahr hindurch Waſſer führt, benuzen kan, da muß an paſ-
ſenden Stellen der Boden ausgegraben und für hinreichende Samm-
ler und Behälter des Regenwaſſers Sorge getragen werden. Die
disfälligen Vorſorgen ſind um ſo wichtiger, als die Erfahrung ge-
zeigt hat, daß Mangel an Waſſer den Thieren ungleich verderb-
licher wird als ſelbſt der Mangel an Nahrung. Alsdann mag
man ſich unſchwer eine Anzahl guter und gewählter Kühe ver-
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zwei oder drei Zuchtochſen, indem die Erfahrung gezeigt hat, daß

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[0005] 3 Januar. Beilage zur Allgemeinen Zeitung. Nro. 3. 1830. Braſilien. (Fortſezung.) Nachſtehende Berechnung mag dis näher darthun. Wir neh- men an, ein Beſizer von dreißig Sklaven bearbeite ein für dieſe Kultur geeignetes ihm eigenthümliches Grundſtük, das beiläufig 30 Meilen von der Hauptſtadt der Provinz entfernt gelegen ſey. Seine Auslagen müſſen alsdann folgendermaaßen angeſchlagen wer- den: 1) Werth des Landes und der Gebäude, die nicht minder betragen können, als 8000 Cruzados oder _ _ 20,000 Fr. 2) Werth von 30 Sklaven zu 1500 Fr. im Durchſchnitt 45,000 — Jnsgeſamt 65,000 Fr. Er bedarf nothwendig zwei bis drei Pferde für den Transport von Lebensmitteln und Waaren; eben ſo bedarf er verſchiedene Akergeräthſchaften und Werkzeuge. Somit kan ſeine Beſizung nicht unter 70,000 franz. Fr. angeſchlagen werden. Jn guten Jahren kan er bis zu 700 Arroben reiner Baumwolle einerndten, in ſchlechten hingegen wird er vielleicht nicht 400 bekommen. Nimmt man alſo die Erndte im Durchſchnitt zu 500 Arroben an, ſo dürfte die Rechnung ziemlich richtig geſtellt ſeyn. Dieſe 500 Ar- roben betragen ungefähr 50 Pferdelaſten. Er kan nicht hoffen, dieſelben höher als 3000 Reis die Arrobe zu verkaufen, unter Lie- ferung an den Landungsplaz. Es beträgt dis 1,500,000 Reis oder in franzöſiſchem Gelde _ _ 9375 Fr. Davon ziehen ſich ab, Transportkoſten nach dem Lan- dungsplaze, mindeſtens zu 6000 Reis für die Pferdelaſt, ſomit 300,000 Reis, oder _ _ 1875 Fr. Paktuch zum Emballiren der Baum- wolle _ _ 500 — Dizime von aus der Entfernung von 50 Meilen kommender Baumwolle zu 135 Reis für die Arrobe _ _ 422 — 2737 — Verbleibt Netto-Ertrag 6578 Fr. Dieſe Beſizung, deren Kapitalwerth 70,000 Fr. iſt, gibt ſomit den reinen Ertrag von 6578 Fr. oder 9⅖ vom Hundert. Jn meiner Rechnung aber ſind alle Wechſelfälle zu Gunſten des Ei- genthümers angenommen, und es ſollte derſelbe keine Auslage für den Unterhalt ſeiner Sklaven zu machen haben; allein dieſes iſt unmöglich; denn wenn auch angenommen wird, das Grundſtük liefere den ganzen Nahrungsbedarf, ſo muß immerhin noch für Kleidung und für die arzneiliche Beſorgung der Kranken Bedacht genommen werden; es iſt kein Baumwollpflanzer, der nicht in einem Zeitraum von zehn bis fünfzehn Jahren vielleicht zwei oder dreimal genöthigt ward für ſeine Sklaven Lebensmittel anzukau- fen, wenn der Jahrgang ihrem Anbau ungünſtig geweſen iſt; dazu kommt, daß der Eigenthümer für ſeinen eignen und ſeiner Familie Unterhalt ſorgen, ſein Haus wo dieſes nöthig wird ver- beſſern, und für den Erſaz von Einbußen Bedacht nehmen muß, die er an Sklaven oder an Pferden erleiden mag. Man kan dem- nach ohne Jrrthum zu beſorgen annehmen, daß beim gegenwär- tigen niedrigen Preiſe der Baumwolle, dieſe Beſizung im Durch- ſchnitt jährlich nicht fünf vom Hundert erträgt. Wenn nun aber vollends eine zwei bis drei Jahre andauernde Trokniß erfolgt, was wird dann geſchehen? Wofern ihm kein Reſervefonds zu Ge- bote ſteht, wird er genöthigt ſeyn, einen Theil ſeiner Sklaven zu verkaufen, um nur leben zu können! — Kultur der Nah- rungspflanzen. Unter dieſem Namen verſteht man den An- bau von Manioc, Bohnen, Mais und Reis; die Klaſſe der Mo- radores iſt es vorzüglich, welche ſich hiemit beſchäftigt; da ſie mei- ſtens unbemittelt ſind, ſo geben ſie ſich perſönlich mit dieſer Kultur ab, und da Eine Perſon für ſich allein zur Bereitung des Manioc- Mehls nicht hinreicht, ſo laſſen ſie ſich durch Frau und Kinder helfen, oder in Ermangelung dieſer durch einen Nachbar, den ſie dafür bezahlen, oder ihm gleichen Wechſeldienſt leiſten. Da jeder große oder mittlere Eigenthümer die für ſeinen eigenen und ſei- ner Sklaven Bedarf nöthigen Lebensmittel ſelbſt pflanzt, ſo kön- nen die Moradores einzig nur in Städten für ihre Produkte Abſaz finden, und nur in der Nähe von dieſen kan jene Kultur einigen Vortheil gewähren; denn wenn die Entfernung mehr als zwei Tagereiſen vom Markte beträgt, ſo erſchöpfen die Transportko- ſten zum größten Theile den Werth der Ladungen. Ueberhaupt gewährt dieſer Anbau nur kleinen Gewinn; er reicht zum Lebens- unterhalte derer die ſich damit beſchäftigen, aus, weil Menſchen, die gewohnt ſind barfuß zu gehen, und mit der geringſten Nahrung vorlieb zu nehmen, auch keinen andern Luxus kennen, und nur wenige Bedürfniſſe haben. Es gibt darunter allerdings einige Wohlhabende, die etliche Sklaven beſizen; forſcht man aber dem Grunde dieſes Wohlſtands nach, ſo wird man meiſt finden, daß ſolcher nicht von der Kultur jener Nahrungspflanzen, ſondern von einem Nebengeſchäfte, der Deſtillirung oder ſonſt von einem Ge- werbe herrührt. Viehzucht (Ménagerie ou éducation des bestiaux). Dieſer Gewerbszweig weicht vom europäiſchen Verfah- ren ganz ab, indem hier zu Lande große und weit ausgedehnte Be- zirke der Zucht vom Hornvieh und Pferden gewidmet ſind. Die Thiere leben in denſelben frei das ganze Jahr hindurch und wenn ſie, ſey es zur Zählung und Kontrolle oder für die Auswahl ver- ſammelt werden ſollen, ſo ſendet man für dieſes Geſchäft geübte und berittene Männer aus, die Jagd auf ſie machen, und ſie in einen gut verpalliſadirten Einfang zuſammen treiben, der gewöhn- lich mit einem oder zwei kleinern Einfängen in Verbindung ſteht, worin die ausgewählten Thiere zurük behalten werden. Dieſe ein- fache Darſtellung ſchon zeigt, daß ſolche Viehzucht mit keiner Art von Landbau verbunden werden mag; auch wird da wo Viehzucht getrieben wird, das Land, wie gut es auch ſeyn möchte, nirgends angebaut oder anderweitig benuzt. Die Menagerien oder Haltes finden ſich meiſt alle in den nördlichen Theilen der Provinz bis Ceara und in den Centraltheilen bis St. Francisco. Wer dieſen Jnduſtriezweig betreiben will, der muß ſich zunächſt um angemeſ- ſenes Land von hinreichender Ausdehnung, z. B. ein, zwei oder drei Geviertmeilen groß, umſehen, das ſattſame Weiden und für- aus Waſſer darbiete. Wo man keinen Fluß oder Bach, der das ganze Jahr hindurch Waſſer führt, benuzen kan, da muß an paſ- ſenden Stellen der Boden ausgegraben und für hinreichende Samm- ler und Behälter des Regenwaſſers Sorge getragen werden. Die disfälligen Vorſorgen ſind um ſo wichtiger, als die Erfahrung ge- zeigt hat, daß Mangel an Waſſer den Thieren ungleich verderb- licher wird als ſelbſt der Mangel an Nahrung. Alsdann mag man ſich unſchwer eine Anzahl guter und gewählter Kühe ver- ſchaffen, zwanzig bis dreißig zum Beiſpiel, und nicht mehr denn zwei oder drei Zuchtochſen, indem die Erfahrung gezeigt hat, daß

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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung, Nr. 3, 3. Januar 1830, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_allgemeine03_1830/5>, abgerufen am 21.11.2024.