Allgemeine Zeitung, Nr. 4, 4. Januar 1872.[Spaltenumbruch]
von Vermögen, sondern die Verringerung aller Vermögen ohne Ausnahme; es ist Wir sind dem Hrn. Fustel de Coulanges dankbar für die mannichfachen Auf- (Schluß folgt) [Spaltenumbruch] Ludwig Lange: Römische Alterthümer.*) [] Das Erscheinen einer Fortsetzung dieses berühmten Werkes war ein Er- Wir gehören zu jenen Freunden des Alterthums denen der Name "Alter- Ludwig Lange hat sich zur Aufgabe gemacht den Zersetzungsproceß der rö- Das Schwergewicht der Lange'schen Darstellung ruht auf der Geschichte Lange begnügt sich nicht mit sorgfältiger Buchführung über die chronologi- Alles in allem ist dieser neue Abschnitt des Lange'schen Werkes wieder ein- *) Der Staatsalterthümer dritter Theil, Erste Abtheilung. Berlin 1871.
[Spaltenumbruch]
von Vermögen, ſondern die Verringerung aller Vermögen ohne Ausnahme; es iſt Wir ſind dem Hrn. Fuſtel de Coulanges dankbar für die mannichfachen Auf- (Schluß folgt) [Spaltenumbruch] Ludwig Lange: Römiſche Alterthümer.*) [] Das Erſcheinen einer Fortſetzung dieſes berühmten Werkes war ein Er- Wir gehören zu jenen Freunden des Alterthums denen der Name „Alter- Ludwig Lange hat ſich zur Aufgabe gemacht den Zerſetzungsproceß der rö- Das Schwergewicht der Lange’ſchen Darſtellung ruht auf der Geſchichte Lange begnügt ſich nicht mit ſorgfältiger Buchführung über die chronologi- Alles in allem iſt dieſer neue Abſchnitt des Lange’ſchen Werkes wieder ein- *) Der Staatſalterthümer dritter Theil, Erſte Abtheilung. Berlin 1871.
<TEI> <text> <body> <div type="jSupplement" n="1"> <floatingText> <body> <div type="jFeuilleton" n="2"> <div type="jComment" n="3"> <p><pb facs="#f0011" n="51"/><cb/> von Vermögen, ſondern die Verringerung aller Vermögen ohne Ausnahme; es iſt<lb/> nur ein halber Ruin, aber er laſtet auf allen, und da er weniger drückend und<lb/> weniger fürchterlich iſt als der Ruin der uns trifft, wird man ſich auch weniger<lb/> raſch davon erholen. Deutſchland hat alſo zu Gunſten der <hi rendition="#aq">politique d’envahisse-<lb/> ment</hi> ein Jahr ſeines Lebens, ein Jahr ſeiner Arbeit und einen Theil ſeines Reich-<lb/> thums zum Opfer gebracht. Dieſer Verluſt wird ohne Zweifel erſetzt werden, aber<lb/> ein anderes Unglück, das auf ihm laſtet, wird nicht wieder gut gemacht werden<lb/> können. Dieſer Krieg wird eine unberechenbare Wirkung auf den moraliſchen Zu-<lb/> ſtand Deutſchlands ausüben. Der Charakter, die Gewohnheiten, die Denkungsart<lb/> der ganzen Nation werden ſich ändern. Das deutſche Volk kann nicht in ein ſolches<lb/> Unternehmen hineingezogen worden ſein ohne ſeine Seele von Grund aus zu ver-<lb/> derben; bei ihm wird die Liebe zur Arbeit erſetzt werden durch die Liebe zur Er-<lb/> oberung; ſeine Intelligenz wird die geſunden Ideen, welche der Zweck und die Ehre<lb/> des Lebens ſind, aufgeben und eine falſche Vorſtellung von Ruhm an deren Stelle<lb/> ſetzen; man hat ihm glauben gemacht daß es für eine Nation etwas wünſchens-<lb/> wertheres gibt als das arbeitſame und redliche Wohlbehagen; man hat ihm die<lb/> Krankheit des Ehrgeizes und das Fieber der Vergrößerungsſucht eingeimpft. Man<lb/> glaube unſerer Erfahrung: viele der Fehler die man uns Schuld gibt ſind uns<lb/> durch unſere Kriege, beſonders durch die glücklichen, gekommen. Die Prahlerei, die<lb/> Aufſchneiderei, die naive Selbſtbewunderung, die Geringſchätzung des Ausländi-<lb/> ſchen waren in unſerer Natur nicht mehr begründet als in der einer jeden anderen<lb/> Nation; ſie wurden hineingebracht durch unſere Kriege, unſere Eroberungen, unſere<lb/> ſteten Erfolge. Jede Nation welche wie wir auf kriegeriſchen Ruhm erpicht iſt, und<lb/> ſo viel Siege aufweiſen kann wie wir, wird auch den gleichen Fehlern verfallen.<lb/> Deutſchland wird dieſem Geſchick nicht entgehen. Es wird grauſam dafür beſtraft<lb/> werden daß es ſeine ganze Jugend, ſeine ganze männliche Bevölkerung hat aus-<lb/> ziehen laſſen in dieſen Eroberungs- und Invaſionskrieg. Hinterliſtig hat man<lb/> dieſes Volk von ſeinen Arbeiten, ſeinen Gewohnheiten, ſeiner alten Moral, ſeinen<lb/> Tugenden losgeriſſen; man wird es nicht wieder in das alte Geleis zurückführen<lb/> können. Früher demoraliſirte der Invaſionskrieg doch nur die Soldaten; heut aber<lb/> demoraliſirt er eine ganze Nation. Sollte man wirklich das thörichte Vertrauen hegen<lb/> daß dieſe Menſchen, aus denen man Räuber gemacht hat, in ihre Heimath gerade<lb/> als dieſelben zurückkehren wie ſie fortgezogen ſind? Sie werden Empfindungen und<lb/> Begierden heimbringen die ſie früher nie kannten. Wie können Menſchen denen man<lb/> Mord und Brandſtiftung befiehlt, in ihrem Innern einen klaren Begriff von Recht<lb/> und Pflicht behalten! Die Soldaten welche ſorgfältig die Flaſchen aus unſeren<lb/> Kellern auf Wagen laden und ihre Torniſter anfüllen mit unſerm Silberzeug, mit<lb/> dem Geſchmeide unſerer Frauen und ſogar mit ihren Spitzen, werden ſie in ihre<lb/> Häuslichkeit ein ebenſo ruhiges und ſicheres Gewiſſen wie früher zurückbringen?<lb/> Früher ſprachen wir mit Vorliebe von den deutſchen Tugenden; wo ſind ſie jetzt<lb/> zu finden? Das alte Deutſchland exiſtirt nicht mehr. Man glaube nur nicht daß<lb/> wir es ſind die am meiſten durch dieſen ſcheußlichen Krieg gelitten haben, denn wir,<lb/> wir erheben unſer Haupt, ſtark in unſerm Recht und lauter in unſerm Gewiſſen.<lb/> Die am meiſten leiden werden ſind die Länderräuber. Es iſt nicht unmöglich daß<lb/> dieſer Krieg der Anfang unſerer Wiedergeburt ſei; er iſt vielleicht auch der Anfang<lb/> des Verfalles von Deutſchland.“</p><lb/> <p>Wir ſind dem Hrn. Fuſtel de Coulanges dankbar für die mannichfachen Auf-<lb/> klärungen welche er uns gibt; wir wollen ihm als Entgelt die einzelnen Wider-<lb/> ſprüche und unlogiſchen Folgerungen, in die er ſich hinein phantaſirt hat, nicht auf-<lb/> zählen. Nur ſo viel ſei zu ſeiner Beruhigung geſagt: daß von allen traurigen Folgen<lb/> die Ludwigs <hi rendition="#aq">XIV</hi> Kriege über Frankreich heraufbeſchworen, bis jetzt keine einzige<lb/> in Deutſchland ſich gezeigt hat; ebenſo fehlte es uns während des Krieges nicht an<lb/> arbeitſamen Händen, welche dafür ſorgten daß die einzige Quelle des Reichthums<lb/> und des Wohlbefindens nicht ganz verſiegte. Auch dürfen wir ihn daran erinnern<lb/> daß die franzöſiſche Nation ſich vorzugsweiſe die civiliſirte und geiſtreiche<lb/> nennt; wie ſollten daher ähnliche geſchichtliche Vorgänge ganz gleich auf<lb/> ein in ſeiner Nationalentwicklung niedriger ſtehendes Volk einwirken? Die<lb/> Prahlerei, die Aufſchneiderei, die naive Selbſtbewunderung finden bei unſerem<lb/> Volke keinen Eingang; wir haben Gott gedankt daß er uns befähigte einen<lb/> Ueberfall glücklich zurückzuwerfen. Bei uns hat die Erfahrung die Beſorgniß<lb/> großgezogen daß wir ſteten Beunruhigungen von Seiten unſerer civiliſirten<lb/> und geiſtreichen Nachbarn ausgeſetzt ſind, und das Bedürfniß der Ruhe hat uns<lb/> die Ueberzeugung gegeben daß hier nur durch Regelung der Gränzen geholfen wer-<lb/> den könne. Während dieſes Kriegs, der uns aufgezwungen wurde, mag viel und<lb/> unverantwortlich geſündigt worden ſein; ſo viel aber zeigt ſich dem unbefangenen<lb/> Auge ſchon jetzt daß die von deutſcher Seite begangenen tadelnswerthen Hand-<lb/> lungen die Ausſchreitungen einzelner rohen Naturen waren, die ſich überall vor-<lb/> finden. Geraubt und geſtohlen iſt nur von den eigenen franzöſiſchen Mo-<lb/> bilen und dem aufſichtsloſen Geſindel; von deutſcher Seite hat man aus herren-<lb/> loſen Häuſern ſich nur angeeignet was zu des Lebens Nothdurſt gehörte; wo ein<lb/> Haus von ſeinen Inſaſſen nicht verlaſſen worden war, hat der deutſche Soldat<lb/> nicht nur nichts genommen, ſondern vielmehr die Bewohner durch Mittheilung von<lb/> Lebensmitteln vor dem Hungertode gerettet. Was namentlich die Umgegend von<lb/> Paris betrifft, findet ſich ein Zeugniß für unſere Angaben in der Revue ſelbſt.<lb/> Im 2. Heft vom 15 Januar 1871, S. 338—341, beſpricht Hr. Albert Dumont<lb/> dieſe Zuſtände, in ſeiner Studie <hi rendition="#aq">„les mobilisés aux avant-postes;“</hi> was ver-<lb/> wüſtet und geraubt worden, iſt von Franzoſen geſchehen: <hi rendition="#aq">„les pillards sont<lb/> arrivés, et ce qui est plus cruel, des pillards français; nos livres, nos<lb/> tableaux, nos ameublements, ces riens précieux que nous avions réunis,<lb/> tous ces objets amis qui nous recevaient an mois de mai, tout a été dis-<lb/> persé.“</hi> Aber während der Verfaſſer ſo der Wahrheit die Ehre gibt, kann er doch<lb/> nicht unterlaſſen uns nebenbei einen Fußtritt zu verſetzen: <hi rendition="#aq">„On nous dit que les<lb/> Prussiens font garder nos maisons de campagne dans les pays en leur pou-<lb/> voir; ce n’est pas que leur humanité doive nous être proposée pour modèle,<lb/> nous savons qu’ils s’entendent an pillage en grand et méthodique, an pil-<lb/> lage savant, qui ne brise pas les machines, mais les transporte démontées<lb/> avee soin en Peméranie; on tient les comptes en règle d’une ville mise<lb/> à contribution.“</hi></p><lb/> <p> <hi rendition="#c">(Schluß folgt)</hi> </p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <cb/> </div> <div type="jComment" n="3"> <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Ludwig Lange: Römiſche Alterthümer.</hi> <note place="foot" n="*)">Der Staatſalterthümer dritter Theil, Erſte Abtheilung. Berlin 1871.</note> </hi> </head><lb/> <p><supplied>&#xfffc;</supplied> Das Erſcheinen einer Fortſetzung dieſes berühmten Werkes war ein Er-<lb/> eigniß, von dem im Kreiſe der Fachmänner ſofort gebührend Notiz genommen wer-<lb/> den mußte. Die Leſer der „Allg. Ztg.“ die dieſem im engern Sinne nicht angehö-<lb/> ren, müſſen wir darauf aufmerkſam machen, weil ſie ſonſt in dem neueſten Bande<lb/> der „Römiſchen Alterthümer“ ſchwerlich ſuchen würden was er wirklich enthält; er<lb/> gibt nämlich, um es mit <hi rendition="#g">einem</hi> Worte zu ſagen, nicht „Alterthümer,“ ſondern<lb/> eine vollſtändige Geſchichte der Verfaſſung, Geſetzgebung und Politik des römiſchen<lb/> Staates von den Gracchen bis zur Schlacht von Actium.</p><lb/> <p>Wir gehören zu jenen Freunden des Alterthums denen der Name „Alter-<lb/> thümer“ ein Gräuel iſt. Er mochte angehen in einer Zeit deren Kenntniß des Alter-<lb/> thums wirklich nur auf einer öden Anhäufung, einem willkürlichen Nebeneinander<lb/> von <hi rendition="#aq">disjecta membra</hi> beruhte; er paßt nicht mehr auf unſere zuſammenfaſſenden<lb/> Anſchauungen und noch weniger auf unſere genetiſche Methode der Forſchung und<lb/> Darſtellung. Einheit der Auffaſſung und Strenge der hiſtoriſchen Entwicklung,<lb/> das ſind die beiden weſentlichen Charakterzüge unſerer heutigen Alterthumswiſſen-<lb/> ſchaft, und gerade ſie werden durch Namen und Begriff der „Alterthümer“ aus-<lb/> geſchloſſen. Streng genommen war deßhalb eine Arbeit wie die vorliegende unter<lb/> ſolchem Titel ganz unmöglich. Der Hr. Verfaſſer hat die Feſſel dieſes Schul-<lb/> begriffs, wie eine Bemerkung auf S. <hi rendition="#aq">VII</hi> der Vorrede zeigt, ſelbſt ſehr empfindlich<lb/> gefühlt. Wir freuen uns daß er ſich durch ein ſinnlos gewordenes Wort nicht hat<lb/> abhalten laſſen zu leiſten was wenige ſo zu leiſten berufen waren wie er; aber<lb/> wir erwarten auch daß ihm von anderer Seite nicht auf Grund müßiger Wort-<lb/> klauberei ſachlich unverdiente Vorwürfe gemacht werden. Dem heutigen Stande<lb/> der Wiſſenſchaft entſpricht es eben nicht mehr von Staats-, Kriegs-, Privat-, Sa-<lb/> cral-Alterthümern zu reden; wir kennen vielmehr — und das iſt unſer Stolz —<lb/> nur noch ein <hi rendition="#g">Leben</hi> der Alten in Staat und Krieg, in Haus, Geſellſchaft und<lb/> Cultus. Will man aber die Namen nicht fallen laſſen, dann muß man ſich auch<lb/> zu einer Auslegung derſelben bequemen bei der die rüſtig fortſchreitende Wiſſen-<lb/> ſchaft beſtehen kann.</p><lb/> <p>Ludwig Lange hat ſich zur Aufgabe gemacht den Zerſetzungsproceß der rö-<lb/> miſchen Republik zum erſtenmal vollſtändig und chronologiſch genau zu ſchildern.<lb/> Kein Kenner wird beſtreiten daß gerade dieſe Arbeit ein höchſt verdienſtvolles Un-<lb/> ternehmen genannt werden muß. Wo Göttling eklektiſch, Mommſen pragmatiſch<lb/> verfährt, da trägt Lange Jahr für Jahr und, wo es möglich iſt, Tag für Tag alles<lb/> vor was unſere im Fortlaufe der Zeit immer reicher fließenden Quellen an irgend<lb/> nennenswerthen Thatſachen des politiſchen Lebens der ſinkenden Republik zu mel-<lb/> den haben. So treten neben Perſonen und Ereigniſſen erſten Ranges auch die<lb/> minder beachteten Details, auch die untergeordneten Perſönlichkeiten auf, aus deren<lb/> Zuſammenwirken mit dem Strome der großen Entſcheidungen erſt ein völlig klares<lb/> Bild von der Fluth und Rückfluth der Dinge gewonnen wird. So wird durch<lb/> ſtrenge Feſthaltung der Chronologie gar manches was die pragmatiſche Behand-<lb/> lung willkürlich getrennt oder verbunden hat, an ſeinen rechten Ort geſtellt, und<lb/> dadurch zu neuen, richtigeren Combinationen auf überraſchende Weiſe der Weg<lb/> gebahnt. Für die Zeit von der Revolution durch die Graechen bis zur Reſtau-<lb/> ration durch Sulla iſt dieſes Verfahren von ganz beſonderm Werthe.</p><lb/> <p>Das Schwergewicht der Lange’ſchen Darſtellung ruht auf der Geſchichte<lb/> der 28 Jahre zwiſchen dem erſten Conſulat des Pompejus und dem erſten Con-<lb/> ſulat des Octavianus (70 — 43 v. Chr.). Sie füllt mehr als die Hälfte des gan-<lb/> zen Bandes. Hier iſt nun unſere Hauptquelle, der Urkundenſchatz der Briefe und<lb/> Reden Cicero’s, in einer Weiſe ausgebeutet wie dieß bisher noch nicht geſchehen war.<lb/> Was Lange hier gibt, iſt ein unentbehrliches Hülfsmittel bei der Lectüre Dru-<lb/> manns und Mommſens, wie Cicero’s ſelbſt. Durch die faſt erdrückende Fülle des<lb/> Details führt klar und ſicher der Faden einer mit ebenſoviel mühevollem Fleiß<lb/> als combinatoriſchem Scharffinn ermittelten Chronologie hindurch. Wer auf<lb/> dieſem Felde jemals gearbeitet hat, der weiß was damit geleiſtet iſt, denn er ſieht<lb/> das erfüllt was er in unſerer bisherigen Literatur am ſchmerzlichſten vermißt hat.</p><lb/> <p>Lange begnügt ſich nicht mit ſorgfältiger Buchführung über die chronologi-<lb/> ſchen Data unſerer Quellen, er ſucht auf dem Wege der Vermuthung auch dort<lb/> wenigſtens annähernde Sicherheit wo ſie uns im Stiche laſſen, indem er in ein-<lb/> für allemal gültigen Anhaltspunkten — wie der <hi rendition="#aq">dies fasti, nefasti</hi> und <hi rendition="#aq">comitia-<lb/> les,</hi> der Tage der verſchiedenen Spiele, der Amtsantrittszeiten der Quäſtoren und<lb/> Tribunen — Kriterien verwerthet die bisher noch nicht planmäßig benutzt worden<lb/> ſind. Er kommt dabei im Tribunat des C. Gracchus und des M. Livius Druſus,<lb/> in der Dictatur Sulla’s und im erſten Conſulat des Pompejus zu neuen Ergeb-<lb/> niſſen. Er ſelber zweifelt nicht daß dieſe im einzelnen Anfechtungen finden wer-<lb/> den. Aber er hofft mit Recht daß das Princip ſeines Verfahrens werde zugeſtan-<lb/> den werden. Wir ſtehen nicht an darin eine höchſt bedeutſame Bereicherung der<lb/> Rüſtzeuge unſerer Methodik offen anzuerkennen, und dringend zur ausgiebigſten<lb/> Weiterbenutzung zu empfehlen. Von Lange’s großer Gewiſſenhaftigkeit in chrono-<lb/> logiſchen Dingen zeugt übrigens auch der Umſtand daß er ſämmtliche vor die Ka-<lb/> lenderreform Cäſars fallende Tagesdata auf die Zahl der Monatstage des vor-<lb/> julianiſchen Jahrs zurückgeführt hat, im Widerſpruch mit dem weitverbreiteten<lb/> Gebrauche ſie nach der Monatslänge des Julianiſchen Jahres zu berechnen.</p><lb/> <p>Alles in allem iſt dieſer neue Abſchnitt des Lange’ſchen Werkes wieder ein-<lb/> mal ein Stück Arbeit das dem hohen Ernſt, dem entſagungsvollen Fleiß und der<lb/> gediegenen Gründlichkeit zur Ehre gereicht. Der Stoff der hier behandelt iſt, hat<lb/> ein großes, weittragendes Intereſſe. Die Verweſung der weltbeherrſchenden römi-<lb/> ſchen Republik, ihr unter fürchterlichen Kämpfen ſich vollziehender Uebergang in<lb/> die militärifche und bureaukratiſche Monarchie füllt eines der inhaltreichſten und<lb/> zugleich ergreifendſten Capitel der ganzen Geſchichte. Für die biographiſche Cha-<lb/> rakteriſtik aller Rollenfächer in dieſem gewaltigen Schauſpiele hat Drumann, für<lb/> die dramatiſche, plaſtiſche Darſtellung ſeiner entſcheidenden Vorgänge hat Mommſen<lb/> großes geleiſtet; die innere Staatsgeſchichte dieſer Zeit, die Entwicklung ihrer Ge-<lb/> ſetzgebung und ihres Verfaſſungsweſens hat Lange zuerſt vollſtändig und chrono-<lb/> legiſch genan geſchrieben.</p><lb/> </div> </div> </body> </floatingText> </div> </body> </text> </TEI> [51/0011]
von Vermögen, ſondern die Verringerung aller Vermögen ohne Ausnahme; es iſt
nur ein halber Ruin, aber er laſtet auf allen, und da er weniger drückend und
weniger fürchterlich iſt als der Ruin der uns trifft, wird man ſich auch weniger
raſch davon erholen. Deutſchland hat alſo zu Gunſten der politique d’envahisse-
ment ein Jahr ſeines Lebens, ein Jahr ſeiner Arbeit und einen Theil ſeines Reich-
thums zum Opfer gebracht. Dieſer Verluſt wird ohne Zweifel erſetzt werden, aber
ein anderes Unglück, das auf ihm laſtet, wird nicht wieder gut gemacht werden
können. Dieſer Krieg wird eine unberechenbare Wirkung auf den moraliſchen Zu-
ſtand Deutſchlands ausüben. Der Charakter, die Gewohnheiten, die Denkungsart
der ganzen Nation werden ſich ändern. Das deutſche Volk kann nicht in ein ſolches
Unternehmen hineingezogen worden ſein ohne ſeine Seele von Grund aus zu ver-
derben; bei ihm wird die Liebe zur Arbeit erſetzt werden durch die Liebe zur Er-
oberung; ſeine Intelligenz wird die geſunden Ideen, welche der Zweck und die Ehre
des Lebens ſind, aufgeben und eine falſche Vorſtellung von Ruhm an deren Stelle
ſetzen; man hat ihm glauben gemacht daß es für eine Nation etwas wünſchens-
wertheres gibt als das arbeitſame und redliche Wohlbehagen; man hat ihm die
Krankheit des Ehrgeizes und das Fieber der Vergrößerungsſucht eingeimpft. Man
glaube unſerer Erfahrung: viele der Fehler die man uns Schuld gibt ſind uns
durch unſere Kriege, beſonders durch die glücklichen, gekommen. Die Prahlerei, die
Aufſchneiderei, die naive Selbſtbewunderung, die Geringſchätzung des Ausländi-
ſchen waren in unſerer Natur nicht mehr begründet als in der einer jeden anderen
Nation; ſie wurden hineingebracht durch unſere Kriege, unſere Eroberungen, unſere
ſteten Erfolge. Jede Nation welche wie wir auf kriegeriſchen Ruhm erpicht iſt, und
ſo viel Siege aufweiſen kann wie wir, wird auch den gleichen Fehlern verfallen.
Deutſchland wird dieſem Geſchick nicht entgehen. Es wird grauſam dafür beſtraft
werden daß es ſeine ganze Jugend, ſeine ganze männliche Bevölkerung hat aus-
ziehen laſſen in dieſen Eroberungs- und Invaſionskrieg. Hinterliſtig hat man
dieſes Volk von ſeinen Arbeiten, ſeinen Gewohnheiten, ſeiner alten Moral, ſeinen
Tugenden losgeriſſen; man wird es nicht wieder in das alte Geleis zurückführen
können. Früher demoraliſirte der Invaſionskrieg doch nur die Soldaten; heut aber
demoraliſirt er eine ganze Nation. Sollte man wirklich das thörichte Vertrauen hegen
daß dieſe Menſchen, aus denen man Räuber gemacht hat, in ihre Heimath gerade
als dieſelben zurückkehren wie ſie fortgezogen ſind? Sie werden Empfindungen und
Begierden heimbringen die ſie früher nie kannten. Wie können Menſchen denen man
Mord und Brandſtiftung befiehlt, in ihrem Innern einen klaren Begriff von Recht
und Pflicht behalten! Die Soldaten welche ſorgfältig die Flaſchen aus unſeren
Kellern auf Wagen laden und ihre Torniſter anfüllen mit unſerm Silberzeug, mit
dem Geſchmeide unſerer Frauen und ſogar mit ihren Spitzen, werden ſie in ihre
Häuslichkeit ein ebenſo ruhiges und ſicheres Gewiſſen wie früher zurückbringen?
Früher ſprachen wir mit Vorliebe von den deutſchen Tugenden; wo ſind ſie jetzt
zu finden? Das alte Deutſchland exiſtirt nicht mehr. Man glaube nur nicht daß
wir es ſind die am meiſten durch dieſen ſcheußlichen Krieg gelitten haben, denn wir,
wir erheben unſer Haupt, ſtark in unſerm Recht und lauter in unſerm Gewiſſen.
Die am meiſten leiden werden ſind die Länderräuber. Es iſt nicht unmöglich daß
dieſer Krieg der Anfang unſerer Wiedergeburt ſei; er iſt vielleicht auch der Anfang
des Verfalles von Deutſchland.“
Wir ſind dem Hrn. Fuſtel de Coulanges dankbar für die mannichfachen Auf-
klärungen welche er uns gibt; wir wollen ihm als Entgelt die einzelnen Wider-
ſprüche und unlogiſchen Folgerungen, in die er ſich hinein phantaſirt hat, nicht auf-
zählen. Nur ſo viel ſei zu ſeiner Beruhigung geſagt: daß von allen traurigen Folgen
die Ludwigs XIV Kriege über Frankreich heraufbeſchworen, bis jetzt keine einzige
in Deutſchland ſich gezeigt hat; ebenſo fehlte es uns während des Krieges nicht an
arbeitſamen Händen, welche dafür ſorgten daß die einzige Quelle des Reichthums
und des Wohlbefindens nicht ganz verſiegte. Auch dürfen wir ihn daran erinnern
daß die franzöſiſche Nation ſich vorzugsweiſe die civiliſirte und geiſtreiche
nennt; wie ſollten daher ähnliche geſchichtliche Vorgänge ganz gleich auf
ein in ſeiner Nationalentwicklung niedriger ſtehendes Volk einwirken? Die
Prahlerei, die Aufſchneiderei, die naive Selbſtbewunderung finden bei unſerem
Volke keinen Eingang; wir haben Gott gedankt daß er uns befähigte einen
Ueberfall glücklich zurückzuwerfen. Bei uns hat die Erfahrung die Beſorgniß
großgezogen daß wir ſteten Beunruhigungen von Seiten unſerer civiliſirten
und geiſtreichen Nachbarn ausgeſetzt ſind, und das Bedürfniß der Ruhe hat uns
die Ueberzeugung gegeben daß hier nur durch Regelung der Gränzen geholfen wer-
den könne. Während dieſes Kriegs, der uns aufgezwungen wurde, mag viel und
unverantwortlich geſündigt worden ſein; ſo viel aber zeigt ſich dem unbefangenen
Auge ſchon jetzt daß die von deutſcher Seite begangenen tadelnswerthen Hand-
lungen die Ausſchreitungen einzelner rohen Naturen waren, die ſich überall vor-
finden. Geraubt und geſtohlen iſt nur von den eigenen franzöſiſchen Mo-
bilen und dem aufſichtsloſen Geſindel; von deutſcher Seite hat man aus herren-
loſen Häuſern ſich nur angeeignet was zu des Lebens Nothdurſt gehörte; wo ein
Haus von ſeinen Inſaſſen nicht verlaſſen worden war, hat der deutſche Soldat
nicht nur nichts genommen, ſondern vielmehr die Bewohner durch Mittheilung von
Lebensmitteln vor dem Hungertode gerettet. Was namentlich die Umgegend von
Paris betrifft, findet ſich ein Zeugniß für unſere Angaben in der Revue ſelbſt.
Im 2. Heft vom 15 Januar 1871, S. 338—341, beſpricht Hr. Albert Dumont
dieſe Zuſtände, in ſeiner Studie „les mobilisés aux avant-postes;“ was ver-
wüſtet und geraubt worden, iſt von Franzoſen geſchehen: „les pillards sont
arrivés, et ce qui est plus cruel, des pillards français; nos livres, nos
tableaux, nos ameublements, ces riens précieux que nous avions réunis,
tous ces objets amis qui nous recevaient an mois de mai, tout a été dis-
persé.“ Aber während der Verfaſſer ſo der Wahrheit die Ehre gibt, kann er doch
nicht unterlaſſen uns nebenbei einen Fußtritt zu verſetzen: „On nous dit que les
Prussiens font garder nos maisons de campagne dans les pays en leur pou-
voir; ce n’est pas que leur humanité doive nous être proposée pour modèle,
nous savons qu’ils s’entendent an pillage en grand et méthodique, an pil-
lage savant, qui ne brise pas les machines, mais les transporte démontées
avee soin en Peméranie; on tient les comptes en règle d’une ville mise
à contribution.“
(Schluß folgt)
Ludwig Lange: Römiſche Alterthümer. *)
 Das Erſcheinen einer Fortſetzung dieſes berühmten Werkes war ein Er-
eigniß, von dem im Kreiſe der Fachmänner ſofort gebührend Notiz genommen wer-
den mußte. Die Leſer der „Allg. Ztg.“ die dieſem im engern Sinne nicht angehö-
ren, müſſen wir darauf aufmerkſam machen, weil ſie ſonſt in dem neueſten Bande
der „Römiſchen Alterthümer“ ſchwerlich ſuchen würden was er wirklich enthält; er
gibt nämlich, um es mit einem Worte zu ſagen, nicht „Alterthümer,“ ſondern
eine vollſtändige Geſchichte der Verfaſſung, Geſetzgebung und Politik des römiſchen
Staates von den Gracchen bis zur Schlacht von Actium.
Wir gehören zu jenen Freunden des Alterthums denen der Name „Alter-
thümer“ ein Gräuel iſt. Er mochte angehen in einer Zeit deren Kenntniß des Alter-
thums wirklich nur auf einer öden Anhäufung, einem willkürlichen Nebeneinander
von disjecta membra beruhte; er paßt nicht mehr auf unſere zuſammenfaſſenden
Anſchauungen und noch weniger auf unſere genetiſche Methode der Forſchung und
Darſtellung. Einheit der Auffaſſung und Strenge der hiſtoriſchen Entwicklung,
das ſind die beiden weſentlichen Charakterzüge unſerer heutigen Alterthumswiſſen-
ſchaft, und gerade ſie werden durch Namen und Begriff der „Alterthümer“ aus-
geſchloſſen. Streng genommen war deßhalb eine Arbeit wie die vorliegende unter
ſolchem Titel ganz unmöglich. Der Hr. Verfaſſer hat die Feſſel dieſes Schul-
begriffs, wie eine Bemerkung auf S. VII der Vorrede zeigt, ſelbſt ſehr empfindlich
gefühlt. Wir freuen uns daß er ſich durch ein ſinnlos gewordenes Wort nicht hat
abhalten laſſen zu leiſten was wenige ſo zu leiſten berufen waren wie er; aber
wir erwarten auch daß ihm von anderer Seite nicht auf Grund müßiger Wort-
klauberei ſachlich unverdiente Vorwürfe gemacht werden. Dem heutigen Stande
der Wiſſenſchaft entſpricht es eben nicht mehr von Staats-, Kriegs-, Privat-, Sa-
cral-Alterthümern zu reden; wir kennen vielmehr — und das iſt unſer Stolz —
nur noch ein Leben der Alten in Staat und Krieg, in Haus, Geſellſchaft und
Cultus. Will man aber die Namen nicht fallen laſſen, dann muß man ſich auch
zu einer Auslegung derſelben bequemen bei der die rüſtig fortſchreitende Wiſſen-
ſchaft beſtehen kann.
Ludwig Lange hat ſich zur Aufgabe gemacht den Zerſetzungsproceß der rö-
miſchen Republik zum erſtenmal vollſtändig und chronologiſch genau zu ſchildern.
Kein Kenner wird beſtreiten daß gerade dieſe Arbeit ein höchſt verdienſtvolles Un-
ternehmen genannt werden muß. Wo Göttling eklektiſch, Mommſen pragmatiſch
verfährt, da trägt Lange Jahr für Jahr und, wo es möglich iſt, Tag für Tag alles
vor was unſere im Fortlaufe der Zeit immer reicher fließenden Quellen an irgend
nennenswerthen Thatſachen des politiſchen Lebens der ſinkenden Republik zu mel-
den haben. So treten neben Perſonen und Ereigniſſen erſten Ranges auch die
minder beachteten Details, auch die untergeordneten Perſönlichkeiten auf, aus deren
Zuſammenwirken mit dem Strome der großen Entſcheidungen erſt ein völlig klares
Bild von der Fluth und Rückfluth der Dinge gewonnen wird. So wird durch
ſtrenge Feſthaltung der Chronologie gar manches was die pragmatiſche Behand-
lung willkürlich getrennt oder verbunden hat, an ſeinen rechten Ort geſtellt, und
dadurch zu neuen, richtigeren Combinationen auf überraſchende Weiſe der Weg
gebahnt. Für die Zeit von der Revolution durch die Graechen bis zur Reſtau-
ration durch Sulla iſt dieſes Verfahren von ganz beſonderm Werthe.
Das Schwergewicht der Lange’ſchen Darſtellung ruht auf der Geſchichte
der 28 Jahre zwiſchen dem erſten Conſulat des Pompejus und dem erſten Con-
ſulat des Octavianus (70 — 43 v. Chr.). Sie füllt mehr als die Hälfte des gan-
zen Bandes. Hier iſt nun unſere Hauptquelle, der Urkundenſchatz der Briefe und
Reden Cicero’s, in einer Weiſe ausgebeutet wie dieß bisher noch nicht geſchehen war.
Was Lange hier gibt, iſt ein unentbehrliches Hülfsmittel bei der Lectüre Dru-
manns und Mommſens, wie Cicero’s ſelbſt. Durch die faſt erdrückende Fülle des
Details führt klar und ſicher der Faden einer mit ebenſoviel mühevollem Fleiß
als combinatoriſchem Scharffinn ermittelten Chronologie hindurch. Wer auf
dieſem Felde jemals gearbeitet hat, der weiß was damit geleiſtet iſt, denn er ſieht
das erfüllt was er in unſerer bisherigen Literatur am ſchmerzlichſten vermißt hat.
Lange begnügt ſich nicht mit ſorgfältiger Buchführung über die chronologi-
ſchen Data unſerer Quellen, er ſucht auf dem Wege der Vermuthung auch dort
wenigſtens annähernde Sicherheit wo ſie uns im Stiche laſſen, indem er in ein-
für allemal gültigen Anhaltspunkten — wie der dies fasti, nefasti und comitia-
les, der Tage der verſchiedenen Spiele, der Amtsantrittszeiten der Quäſtoren und
Tribunen — Kriterien verwerthet die bisher noch nicht planmäßig benutzt worden
ſind. Er kommt dabei im Tribunat des C. Gracchus und des M. Livius Druſus,
in der Dictatur Sulla’s und im erſten Conſulat des Pompejus zu neuen Ergeb-
niſſen. Er ſelber zweifelt nicht daß dieſe im einzelnen Anfechtungen finden wer-
den. Aber er hofft mit Recht daß das Princip ſeines Verfahrens werde zugeſtan-
den werden. Wir ſtehen nicht an darin eine höchſt bedeutſame Bereicherung der
Rüſtzeuge unſerer Methodik offen anzuerkennen, und dringend zur ausgiebigſten
Weiterbenutzung zu empfehlen. Von Lange’s großer Gewiſſenhaftigkeit in chrono-
logiſchen Dingen zeugt übrigens auch der Umſtand daß er ſämmtliche vor die Ka-
lenderreform Cäſars fallende Tagesdata auf die Zahl der Monatstage des vor-
julianiſchen Jahrs zurückgeführt hat, im Widerſpruch mit dem weitverbreiteten
Gebrauche ſie nach der Monatslänge des Julianiſchen Jahres zu berechnen.
Alles in allem iſt dieſer neue Abſchnitt des Lange’ſchen Werkes wieder ein-
mal ein Stück Arbeit das dem hohen Ernſt, dem entſagungsvollen Fleiß und der
gediegenen Gründlichkeit zur Ehre gereicht. Der Stoff der hier behandelt iſt, hat
ein großes, weittragendes Intereſſe. Die Verweſung der weltbeherrſchenden römi-
ſchen Republik, ihr unter fürchterlichen Kämpfen ſich vollziehender Uebergang in
die militärifche und bureaukratiſche Monarchie füllt eines der inhaltreichſten und
zugleich ergreifendſten Capitel der ganzen Geſchichte. Für die biographiſche Cha-
rakteriſtik aller Rollenfächer in dieſem gewaltigen Schauſpiele hat Drumann, für
die dramatiſche, plaſtiſche Darſtellung ſeiner entſcheidenden Vorgänge hat Mommſen
großes geleiſtet; die innere Staatsgeſchichte dieſer Zeit, die Entwicklung ihrer Ge-
ſetzgebung und ihres Verfaſſungsweſens hat Lange zuerſt vollſtändig und chrono-
legiſch genan geſchrieben.
*) Der Staatſalterthümer dritter Theil, Erſte Abtheilung. Berlin 1871.
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Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Christopher Georgi, Manuel Wille, Jurek von Lingen: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription.
(2022-02-11T12:00:00Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Weitere Informationen:Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert. Tabellen und Anzeigen wurden dabei textlich nicht erfasst und sind lediglich strukturell ausgewiesen.
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