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Allgemeine Zeitung, Nr. 8, vom 9. Januar 1924.

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Allgemeine Zeitung. Nr. 8 Mittwoch, den 9. Januar 1924
Kursberichte der Allgemeinen Zeitung.


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Warenmärkte.
Frankfurter Häuteauktionen.

Am 9. Januar
wird mit der Versteigerung der Frankfurter
Großviehhäute begonnen. anschließend Bay-
ern:
am 10. Januar fängt Bayern mit den
Kallb- und Hammelfellen an und dann folgt
Frankfurt. Insgesamt bringt Frankfurt 3265
Großviehhäute, [3895] Kalbfelle 3280 Ham-
[Spaltenumbruch] melfelle zur Auktion. Der Bayerische Häute-
Auktions-Verband macht durch Rundschreiben
vom 4. Januar folgendes bekannt: "Die 51.
bayerische Zentral-Auktion findet in Frank-
furt a. M. statt. Großviehhäute Mittwoch. 9. Ja-
nuar. Kleintierfelle. Donnerstag. 10. Januar.
jedesmal vorm. 1/29 Uhr beginnend, zu den
vom Interessenverband deutscher Häutever-
[unleserliches Material - 1 Wort fehlt] veröffentlichten Bedingungen

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Abkürzungen
rt=rückzahlbar, al=auslosbar kb=kündbar, uk=unkündbar
v=verlosbar, uv=unverlosbar b=bezahlt, eb=etwas bezahlt
eg=etwas bezahlt und Geld bp=bezahlt und Papier
bg=bezahlt und Geld, ep=etwas bezahlt und Papier
Alle nicht besonders verzeichneten Kurse sind Geldkurse


Produktenberichte.
* Berliner Produktenbericht.

Das inländi-
sche Warenangebot aus erster und zweiter
Hand war am Produktenmarkt heute infolge
des stärkeren allseitigen Geldbedarfes größer
als bisher. Da auch die Käufer wegen
der bestehenden Kapitalnot Zurückhal-
tung
übten, ergab sich ein Ueberwiegen der
Offerten, sodaß sich die Preise zumeist etwas
niedriger stellten. Dies war besonders bei
Roggen, Weizen und Hafer der Fall, zumal
bei ersterem die Reichsgetreidestelle als
Käufer heute am Markte fehlte. Auch bei den
bisher so bemerkenswert festen Gerstenprei-
sen war das Verkaufsangebot stärker mit dem
Ergebnis abbröckelnder Preise.

Amtliche Produktenpreise: Weizen: Mär-
kischer 162--165. Pommerscher 160--163. Schle-
sischer --. Mecklenburgischer --. Roggen:
Märkischer 144--146.5. Pommerscher 141--144.
Schlesischer --, Mecklenburg, --. Gerste:
Sommergerste Märkische 165--171. Schlesische
--. Hafer: Märkischer 120--124. Pommer-
scher 110--116. Schlesischer --. Mecklenburgi-
scher --. Mais: La Plata ohne Provenienz-
ang. loco Berlin. waggonfrei Hamburg 170
bis 172. Weizenmehl 25.75--29. Rog-
genmehl
24.75--27. Weizenkleie 8.2 bis
8.4. Roggenkleie 8. Raps 285--295.
Leinsaat 450--460. Viktoriaerbsen 39--40.
Kleine Speiseerbsen 23--26. Futtererbsen 17
bis 18. Peluschken 14--15. Ackerbohnen 12--14.
Wicken 15--16. Blaue Lupinen 14--16. Gelbe
Lupinen 15--17. Seradella 16--18. Rapskuchen
12.3--12.5, Leinkuchen 25--26. Trockenschnitzel
8.3--8.4. Zuckerschnitzel 10. To[unleserliches Material - Zeichen fehlt] 8--6.3.

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Börsenberichte.
Münchener Börse vom 8. Januar.

Die heu-
tige Börse stand im Zeichen rückläufiger
Kursbewegung
. Mit nur wenigen Aus-
nahmen hatten die meisten Werte Einbußen zu
verzeichnen, hierbei Maxhütte mit 22 Billio-
nen, und bei Solnhofer mit 10 Billionen die
höchsten Ausmaße erreichten. Kursgewinne,
die sich in wesentlich ziemlich engen Grenzen
hielten, hatten zu verzeichnen. Mars plus 7.
Kolbermoor plus 5. Augsburger Bunt plus 5.
Artes plus 5. Notenbank (ohne Umsatz) plus
20. Größere Umsätze waren nur in Triumph.
Landsberger, Pflug, Bürstenfabrik Pruckner,
Dachauer und Teisnacher Papier, die kleinen
Elektrowerte, Müller-Verlag, Bayernholz,
Deutsche Glas, Hotel und Emelka zu verzeich-
nen. Der Anlagemarkt war ebenfalls schwä-
cher, desgleichen der Markt der nicht notier-
ten Werte.

Berliner Börsenbericht.

Da sich aus den ge-
nügend dargelegten Gründen der Kapital- und
Kreditnot weite Kreise des Publikums am
Effektengeschäft nicht beteiligen können,
nahm heute die berufsmäßige Spekulation
ziemlich starke Abgaben mit dem Ergebnis
eines empfindlichen Kursdruckes vor.

Als äußerer Grund hierfür wurde auch eine
in den Vormittagsstunden angeblich hervor-
getretene verstärkte Nachfrage nach
Geld
angegeben, was aber den Tatsachen
nicht ganz entspricht, da Geld unverändert
flüssig zu 3/8 Proz. zu haben ist. Der wirk-
liche Grund für die heutige Abschwächung ist
in der ausgesprochenen Geschäftsstille, die
auf sämtlichen Gebieten herrschte, zu suchen.
Die Kurseinbußen beliefen sich auf durch-
schnittlich 1--5 und für einige schwere Spe-
zialpapiere, die an den Vortagen zumeist ge-
stiegen waren, darüber bis 10 Billionen
Prozent. Lediglich deutsche Maschinen und
Stöhr Kammgarn-Aktien machten eine Aus-
nahme.

Auch eine später infolge von Rückkäufen
eintretende Erholung änderte hieran nichts
und die Geschäftsstille machte sich in zuneh-
mendem Maße auf den Gebieten der Indu-
strie-, Schiffahrts- und Bankaktien bemerkbar
Festverzinsliche Papiere konnten sich der Ab-
schwächung ebenfalls nicht entziehen. Die
Einbußen waren aber sehr geringfügig und
nur bei 3proz. Reichsanleihe etwas größer. In
der Flüssigkeit des Geldes und bei Fest-
setzung der Devisenpreise hat sich eine Ver-
änderung von Bedeutung nicht ergeben.

* Frankfurter Börse.

Tendenz schwächer
Die Unsicherheit, die die Börsenspekulation
im Verlauf des gestrigen Verkehrs gewahr
hatte, hielt teilweise auch heute an. Das Ma-
terial, welches heute vorlag, war zwar nicht
bedeutend, gab aber Anlaß zur Zurückhal-
tung.

Die Ursache hierfür war nicht klar zu er-
kennen, zumal der Geldmarkt flüssig bleibt.
Im Freiverkehr stellte sich die Tendenz un-
einheitlich. Man hörte Becker Stahl und
Becker Kohle mit je 13 000, Hansa Lloyd 2000.
Tiag 4000, Ufa 7225, Api 14 000, Frankfurter
Handelsbank 60, Contibank 275. Growag 475
bis 500. Montanpapiere eröffneten schwach.
Zu niedrigen Kursen traten besonders
Deutsch Luxemburg, Laurahütte und Riebeck
in den Verkehr. Bankaktien lagen ruhig.
Oester. Kreditaktien waren behauptet. In-
teresse bestand für Südd. Discontogesell-
schaft. Metallbank schwächer: auch Großban-
ken gaben teilweise nach. Maschinen- und
Metallwerte lagen z. T. uneinheitlich. Loke
Krauß angeboten. Autowerte preishaltend
Abgesehn von Chem. Dyckerhoff. welche
etwas lebhaft umgesetzt wurden, lagen diese
Aktien mäßig abgeschwächt.

Elektr. Papiere schwankend. Lahmeyer
lagen matter. Zuckerwerte und Zellstoffaktien
z. T. niedriger. Eine Kursbefestigung erfuhren
Vereinigte Oelfabriken. Interesse zeigte sich
vorübergehend für Scheideanstalt. Das Ge-
schäft in heimischen Anleihen und Auslands-
renten war im großen und ganzen ruhig. Tür-
kenwerte. Anatolier und Ungarn schwächten
sich ab. 5proz. Kriegsanleihe 115 Milliarden.
Sparprämienanleihe war gesucht.

Augsburger Börse.

(Eigener Bericht der
"Allg. Ztg.") Im Gegensatz zu gestern zeigte
heute die Börse eine geringere Auftrags-
tätigkeit. Die Tendenz war uneinheitlich, ver-
schiedene Werte waren stark rückgängig. Be-
sonders gesucht waren Textilien und zwar
Buntweber, die um 20. Kolbermoor, die um 10
und Fichtelbach, die um 5 anzogen. Dagegen
gingen Kammgarn um 10. Bamberger um 9.
Großspinner um 11 und Kattun um 10 zurück.
Bemerkenswert war, daß eine Reihe von No-
tierungen mit der heutigen Briefnotierung be-
trächtlich unter den gestern genannten Geld-
kursen standen. Es spielt wohl in der letzten
Zeit die Frage der Hypothekenaufwertung
bei der sog. Goldumstellung eine Rolle. Der
Maschinenmarkt war ruhig. Etwas Geschäft in
M.A.N. Lechaktien waren gut gesucht und zo-
gen 1.5 an. Papierfabriken schwächer. Im Frei-
verkehr Tendenz uneinheitlich.

Die neuen Kalipreise.

Die Kalipreise haben
wie bereits berichtet eine Festsetzung er-
fahren, die die Preise unter den Friedens-
stand herabsetzt. Die Aufrechterhaltung dieser
Preise ist jedoch nur möglich, wenn ent-
sprechende Absatzmöglichkeiten geschaffen
werden und die verlängerte Arbeitszeit in der
Kaliindustrie zur Durchführung kommt.

Allgemeine Zeitung. Nr. 8 Mittwoch, den 9. Januar 1924
Kursberichte der Allgemeinen Zeitung.


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Warenmärkte.
Frankfurter Häuteauktionen.

Am 9. Januar
wird mit der Versteigerung der Frankfurter
Großviehhäute begonnen. anschließend Bay-
ern:
am 10. Januar fängt Bayern mit den
Kallb- und Hammelfellen an und dann folgt
Frankfurt. Inſgesamt bringt Frankfurt 3265
Großviehhäute, [3895] Kalbfelle 3280 Ham-
[Spaltenumbruch] melfelle zur Auktion. Der Bayerische Häute-
Auktions-Verband macht durch Rundschreiben
vom 4. Januar folgendes bekannt: „Die 51.
bayerische Zentral-Auktion findet in Frank-
furt a. M. statt. Großviehhäute Mittwoch. 9. Ja-
nuar. Kleintierfelle. Donnerstag. 10. Januar.
jedesmal vorm. ½9 Uhr beginnend, zu den
vom Interessenverband deutscher Häutever-
[unleserliches Material – 1 Wort fehlt] veröffentlichten Bedingungen

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rt=rückzahlbar, al=auslosbar kb=kündbar, uk=unkündbar
v=verlosbar, uv=unverlosbar b=bezahlt, eb=etwas bezahlt
eg=etwas bezahlt und Geld bp=bezahlt und Papier
bg=bezahlt und Geld, ep=etwas bezahlt und Papier
Alle nicht besonders verzeichneten Kurse sind Geldkurse


Produktenberichte.
* Berliner Produktenbericht.

Das inländi-
sche Warenangebot aus erster und zweiter
Hand war am Produktenmarkt heute infolge
des stärkeren allseitigen Geldbedarfes größer
als bisher. Da auch die Käufer wegen
der bestehenden Kapitalnot Zurückhal-
tung
übten, ergab sich ein Ueberwiegen der
Offerten, sodaß sich die Preise zumeist etwas
niedriger stellten. Dies war besonders bei
Roggen, Weizen und Hafer der Fall, zumal
bei ersterem die Reichsgetreidestelle als
Käufer heute am Markte fehlte. Auch bei den
bisher so bemerkenswert festen Gerstenprei-
sen war das Verkaufsangebot stärker mit dem
Ergebnis abbröckelnder Preise.

Amtliche Produktenpreise: Weizen: Mär-
kischer 162—165. Pommerscher 160—163. Schle-
sischer —. Mecklenburgischer —. Roggen:
Märkischer 144—146.5. Pommerscher 141—144.
Schlesischer —, Mecklenburg, —. Gerste:
Sommergerste Märkische 165—171. Schlesische
—. Hafer: Märkischer 120—124. Pommer-
scher 110—116. Schlesischer —. Mecklenburgi-
scher —. Mais: La Plata ohne Provenienz-
ang. loco Berlin. waggonfrei Hamburg 170
bis 172. Weizenmehl 25.75—29. Rog-
genmehl
24.75—27. Weizenkleie 8.2 bis
8.4. Roggenkleie 8. Raps 285—295.
Leinsaat 450—460. Viktoriaerbsen 39—40.
Kleine Speiseerbsen 23—26. Futtererbsen 17
bis 18. Peluschken 14—15. Ackerbohnen 12—14.
Wicken 15—16. Blaue Lupinen 14—16. Gelbe
Lupinen 15—17. Seradella 16—18. Rapskuchen
12.3—12.5, Leinkuchen 25—26. Trockenschnitzel
8.3—8.4. Zuckerschnitzel 10. To[unleserliches Material – Zeichen fehlt] 8—6.3.

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Börsenberichte.
Münchener Börse vom 8. Januar.

Die heu-
tige Börse stand im Zeichen rückläufiger
Kursbewegung
. Mit nur wenigen Aus-
nahmen hatten die meisten Werte Einbußen zu
verzeichnen, hierbei Maxhütte mit 22 Billio-
nen, und bei Solnhofer mit 10 Billionen die
höchsten Ausmaße erreichten. Kursgewinne,
die sich in wesentlich ziemlich engen Grenzen
hielten, hatten zu verzeichnen. Mars plus 7.
Kolbermoor plus 5. Augsburger Bunt plus 5.
Artes plus 5. Notenbank (ohne Umsatz) plus
20. Größere Umsätze waren nur in Triumph.
Landsberger, Pflug, Bürstenfabrik Pruckner,
Dachauer und Teisnacher Papier, die kleinen
Elektrowerte, Müller-Verlag, Bayernholz,
Deutsche Glas, Hotel und Emelka zu verzeich-
nen. Der Anlagemarkt war ebenfalls schwä-
cher, desgleichen der Markt der nicht notier-
ten Werte.

Berliner Börsenbericht.

Da sich aus den ge-
nügend dargelegten Gründen der Kapital- und
Kreditnot weite Kreise des Publikums am
Effektengeschäft nicht beteiligen können,
nahm heute die berufsmäßige Spekulation
ziemlich starke Abgaben mit dem Ergebnis
eines empfindlichen Kursdruckes vor.

Als äußerer Grund hierfür wurde auch eine
in den Vormittagsstunden angeblich hervor-
getretene verstärkte Nachfrage nach
Geld
angegeben, was aber den Tatsachen
nicht ganz entspricht, da Geld unverändert
flüssig zu ⅜ Proz. zu haben ist. Der wirk-
liche Grund für die heutige Abschwächung ist
in der ausgesprochenen Geschäftsstille, die
auf sämtlichen Gebieten herrschte, zu suchen.
Die Kurseinbußen beliefen sich auf durch-
schnittlich 1—5 und für einige schwere Spe-
zialpapiere, die an den Vortagen zumeist ge-
stiegen waren, darüber bis 10 Billionen
Prozent. Lediglich deutsche Maschinen und
Stöhr Kammgarn-Aktien machten eine Aus-
nahme.

Auch eine später infolge von Rückkäufen
eintretende Erholung änderte hieran nichts
und die Geschäftsstille machte sich in zuneh-
mendem Maße auf den Gebieten der Indu-
strie-, Schiffahrts- und Bankaktien bemerkbar
Festverzinsliche Papiere konnten sich der Ab-
schwächung ebenfalls nicht entziehen. Die
Einbußen waren aber sehr geringfügig und
nur bei 3proz. Reichsanleihe etwas größer. In
der Flüssigkeit des Geldes und bei Fest-
setzung der Devisenpreise hat sich eine Ver-
änderung von Bedeutung nicht ergeben.

* Frankfurter Börse.

Tendenz schwächer
Die Unsicherheit, die die Börsenspekulation
im Verlauf des gestrigen Verkehrs gewahr
hatte, hielt teilweise auch heute an. Das Ma-
terial, welches heute vorlag, war zwar nicht
bedeutend, gab aber Anlaß zur Zurückhal-
tung.

Die Ursache hierfür war nicht klar zu er-
kennen, zumal der Geldmarkt flüssig bleibt.
Im Freiverkehr stellte sich die Tendenz un-
einheitlich. Man hörte Becker Stahl und
Becker Kohle mit je 13 000, Hansa Lloyd 2000.
Tiag 4000, Ufa 7225, Api 14 000, Frankfurter
Handelsbank 60, Contibank 275. Growag 475
bis 500. Montanpapiere eröffneten schwach.
Zu niedrigen Kursen traten besonders
Deutsch Luxemburg, Laurahütte und Riebeck
in den Verkehr. Bankaktien lagen ruhig.
Oester. Kreditaktien waren behauptet. In-
teresse bestand für Südd. Discontogesell-
schaft. Metallbank schwächer: auch Großban-
ken gaben teilweise nach. Maschinen- und
Metallwerte lagen z. T. uneinheitlich. Loke
Krauß angeboten. Autowerte preishaltend
Abgesehn von Chem. Dyckerhoff. welche
etwas lebhaft umgesetzt wurden, lagen diese
Aktien mäßig abgeschwächt.

Elektr. Papiere schwankend. Lahmeyer
lagen matter. Zuckerwerte und Zellstoffaktien
z. T. niedriger. Eine Kursbefestigung erfuhren
Vereinigte Oelfabriken. Interesse zeigte sich
vorübergehend für Scheideanstalt. Das Ge-
schäft in heimischen Anleihen und Auslands-
renten war im großen und ganzen ruhig. Tür-
kenwerte. Anatolier und Ungarn schwächten
sich ab. 5proz. Kriegsanleihe 115 Milliarden.
Sparprämienanleihe war gesucht.

Augsburger Börse.

(Eigener Bericht der
„Allg. Ztg.“) Im Gegensatz zu gestern zeigte
heute die Börse eine geringere Auftrags-
tätigkeit. Die Tendenz war uneinheitlich, ver-
schiedene Werte waren stark rückgängig. Be-
sonders gesucht waren Textilien und zwar
Buntweber, die um 20. Kolbermoor, die um 10
und Fichtelbach, die um 5 anzogen. Dagegen
gingen Kammgarn um 10. Bamberger um 9.
Großspinner um 11 und Kattun um 10 zurück.
Bemerkenswert war, daß eine Reihe von No-
tierungen mit der heutigen Briefnotierung be-
trächtlich unter den gestern genannten Geld-
kursen standen. Es spielt wohl in der letzten
Zeit die Frage der Hypothekenaufwertung
bei der sog. Goldumstellung eine Rolle. Der
Maschinenmarkt war ruhig. Etwas Geschäft in
M.A.N. Lechaktien waren gut gesucht und zo-
gen 1.5 an. Papierfabriken schwächer. Im Frei-
verkehr Tendenz uneinheitlich.

Die neuen Kalipreise.

Die Kalipreise haben
wie bereits berichtet eine Festsetzung er-
fahren, die die Preise unter den Friedens-
stand herabsetzt. Die Aufrechterhaltung dieser
Preise ist jedoch nur möglich, wenn ent-
sprechende Absatzmöglichkeiten geschaffen
werden und die verlängerte Arbeitszeit in der
Kaliindustrie zur Durchführung kommt.

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[6/0006] Allgemeine Zeitung. Nr. 8 Mittwoch, den 9. Januar 1924 Kursberichte der Allgemeinen Zeitung. Warenmärkte. Frankfurter Häuteauktionen. Am 9. Januar wird mit der Versteigerung der Frankfurter Großviehhäute begonnen. anschließend Bay- ern: am 10. Januar fängt Bayern mit den Kallb- und Hammelfellen an und dann folgt Frankfurt. Inſgesamt bringt Frankfurt 3265 Großviehhäute, 3895 Kalbfelle 3280 Ham- melfelle zur Auktion. Der Bayerische Häute- Auktions-Verband macht durch Rundschreiben vom 4. Januar folgendes bekannt: „Die 51. bayerische Zentral-Auktion findet in Frank- furt a. M. statt. Großviehhäute Mittwoch. 9. Ja- nuar. Kleintierfelle. Donnerstag. 10. Januar. jedesmal vorm. ½9 Uhr beginnend, zu den vom Interessenverband deutscher Häutever- _ veröffentlichten Bedingungen Abkürzungen rt=rückzahlbar, al=auslosbar kb=kündbar, uk=unkündbar v=verlosbar, uv=unverlosbar b=bezahlt, eb=etwas bezahlt eg=etwas bezahlt und Geld bp=bezahlt und Papier bg=bezahlt und Geld, ep=etwas bezahlt und Papier Alle nicht besonders verzeichneten Kurse sind Geldkurse Produktenberichte. * Berliner Produktenbericht. Das inländi- sche Warenangebot aus erster und zweiter Hand war am Produktenmarkt heute infolge des stärkeren allseitigen Geldbedarfes größer als bisher. Da auch die Käufer wegen der bestehenden Kapitalnot Zurückhal- tung übten, ergab sich ein Ueberwiegen der Offerten, sodaß sich die Preise zumeist etwas niedriger stellten. Dies war besonders bei Roggen, Weizen und Hafer der Fall, zumal bei ersterem die Reichsgetreidestelle als Käufer heute am Markte fehlte. Auch bei den bisher so bemerkenswert festen Gerstenprei- sen war das Verkaufsangebot stärker mit dem Ergebnis abbröckelnder Preise. Amtliche Produktenpreise: Weizen: Mär- kischer 162—165. Pommerscher 160—163. Schle- sischer —. Mecklenburgischer —. Roggen: Märkischer 144—146.5. Pommerscher 141—144. Schlesischer —, Mecklenburg, —. Gerste: Sommergerste Märkische 165—171. Schlesische —. Hafer: Märkischer 120—124. Pommer- scher 110—116. Schlesischer —. Mecklenburgi- scher —. Mais: La Plata ohne Provenienz- ang. loco Berlin. waggonfrei Hamburg 170 bis 172. Weizenmehl 25.75—29. Rog- genmehl 24.75—27. Weizenkleie 8.2 bis 8.4. Roggenkleie 8. Raps 285—295. Leinsaat 450—460. Viktoriaerbsen 39—40. Kleine Speiseerbsen 23—26. Futtererbsen 17 bis 18. Peluschken 14—15. Ackerbohnen 12—14. Wicken 15—16. Blaue Lupinen 14—16. Gelbe Lupinen 15—17. Seradella 16—18. Rapskuchen 12.3—12.5, Leinkuchen 25—26. Trockenschnitzel 8.3—8.4. Zuckerschnitzel 10. To_ 8—6.3. Börsenberichte. Münchener Börse vom 8. Januar. Die heu- tige Börse stand im Zeichen rückläufiger Kursbewegung. Mit nur wenigen Aus- nahmen hatten die meisten Werte Einbußen zu verzeichnen, hierbei Maxhütte mit 22 Billio- nen, und bei Solnhofer mit 10 Billionen die höchsten Ausmaße erreichten. Kursgewinne, die sich in wesentlich ziemlich engen Grenzen hielten, hatten zu verzeichnen. Mars plus 7. Kolbermoor plus 5. Augsburger Bunt plus 5. Artes plus 5. Notenbank (ohne Umsatz) plus 20. Größere Umsätze waren nur in Triumph. Landsberger, Pflug, Bürstenfabrik Pruckner, Dachauer und Teisnacher Papier, die kleinen Elektrowerte, Müller-Verlag, Bayernholz, Deutsche Glas, Hotel und Emelka zu verzeich- nen. Der Anlagemarkt war ebenfalls schwä- cher, desgleichen der Markt der nicht notier- ten Werte. Berliner Börsenbericht. Da sich aus den ge- nügend dargelegten Gründen der Kapital- und Kreditnot weite Kreise des Publikums am Effektengeschäft nicht beteiligen können, nahm heute die berufsmäßige Spekulation ziemlich starke Abgaben mit dem Ergebnis eines empfindlichen Kursdruckes vor. Als äußerer Grund hierfür wurde auch eine in den Vormittagsstunden angeblich hervor- getretene verstärkte Nachfrage nach Geld angegeben, was aber den Tatsachen nicht ganz entspricht, da Geld unverändert flüssig zu ⅜ Proz. zu haben ist. Der wirk- liche Grund für die heutige Abschwächung ist in der ausgesprochenen Geschäftsstille, die auf sämtlichen Gebieten herrschte, zu suchen. Die Kurseinbußen beliefen sich auf durch- schnittlich 1—5 und für einige schwere Spe- zialpapiere, die an den Vortagen zumeist ge- stiegen waren, darüber bis 10 Billionen Prozent. Lediglich deutsche Maschinen und Stöhr Kammgarn-Aktien machten eine Aus- nahme. Auch eine später infolge von Rückkäufen eintretende Erholung änderte hieran nichts und die Geschäftsstille machte sich in zuneh- mendem Maße auf den Gebieten der Indu- strie-, Schiffahrts- und Bankaktien bemerkbar Festverzinsliche Papiere konnten sich der Ab- schwächung ebenfalls nicht entziehen. Die Einbußen waren aber sehr geringfügig und nur bei 3proz. Reichsanleihe etwas größer. In der Flüssigkeit des Geldes und bei Fest- setzung der Devisenpreise hat sich eine Ver- änderung von Bedeutung nicht ergeben. * Frankfurter Börse. Tendenz schwächer Die Unsicherheit, die die Börsenspekulation im Verlauf des gestrigen Verkehrs gewahr hatte, hielt teilweise auch heute an. Das Ma- terial, welches heute vorlag, war zwar nicht bedeutend, gab aber Anlaß zur Zurückhal- tung. Die Ursache hierfür war nicht klar zu er- kennen, zumal der Geldmarkt flüssig bleibt. Im Freiverkehr stellte sich die Tendenz un- einheitlich. Man hörte Becker Stahl und Becker Kohle mit je 13 000, Hansa Lloyd 2000. Tiag 4000, Ufa 7225, Api 14 000, Frankfurter Handelsbank 60, Contibank 275. Growag 475 bis 500. Montanpapiere eröffneten schwach. Zu niedrigen Kursen traten besonders Deutsch Luxemburg, Laurahütte und Riebeck in den Verkehr. Bankaktien lagen ruhig. Oester. Kreditaktien waren behauptet. In- teresse bestand für Südd. Discontogesell- schaft. Metallbank schwächer: auch Großban- ken gaben teilweise nach. Maschinen- und Metallwerte lagen z. T. uneinheitlich. Loke Krauß angeboten. Autowerte preishaltend Abgesehn von Chem. Dyckerhoff. welche etwas lebhaft umgesetzt wurden, lagen diese Aktien mäßig abgeschwächt. Elektr. Papiere schwankend. Lahmeyer lagen matter. Zuckerwerte und Zellstoffaktien z. T. niedriger. Eine Kursbefestigung erfuhren Vereinigte Oelfabriken. Interesse zeigte sich vorübergehend für Scheideanstalt. Das Ge- schäft in heimischen Anleihen und Auslands- renten war im großen und ganzen ruhig. Tür- kenwerte. Anatolier und Ungarn schwächten sich ab. 5proz. Kriegsanleihe 115 Milliarden. Sparprämienanleihe war gesucht. Augsburger Börse. (Eigener Bericht der „Allg. Ztg.“) Im Gegensatz zu gestern zeigte heute die Börse eine geringere Auftrags- tätigkeit. Die Tendenz war uneinheitlich, ver- schiedene Werte waren stark rückgängig. Be- sonders gesucht waren Textilien und zwar Buntweber, die um 20. Kolbermoor, die um 10 und Fichtelbach, die um 5 anzogen. Dagegen gingen Kammgarn um 10. Bamberger um 9. Großspinner um 11 und Kattun um 10 zurück. Bemerkenswert war, daß eine Reihe von No- tierungen mit der heutigen Briefnotierung be- trächtlich unter den gestern genannten Geld- kursen standen. Es spielt wohl in der letzten Zeit die Frage der Hypothekenaufwertung bei der sog. Goldumstellung eine Rolle. Der Maschinenmarkt war ruhig. Etwas Geschäft in M.A.N. Lechaktien waren gut gesucht und zo- gen 1.5 an. Papierfabriken schwächer. Im Frei- verkehr Tendenz uneinheitlich. Die neuen Kalipreise. Die Kalipreise haben wie bereits berichtet eine Festsetzung er- fahren, die die Preise unter den Friedens- stand herabsetzt. Die Aufrechterhaltung dieser Preise ist jedoch nur möglich, wenn ent- sprechende Absatzmöglichkeiten geschaffen werden und die verlängerte Arbeitszeit in der Kaliindustrie zur Durchführung kommt.

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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung, Nr. 8, vom 9. Januar 1924, S. 6. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_allgemeine08_1924/6>, abgerufen am 21.11.2024.