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Allgemeine Zeitung, Nr. 10, 10. Januar 1872.

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[Spaltenumbruch] er eine Scene die im zweiten Act vor den Augen der Zuschauer in aller Ausführ-
lichkeit vor sich gegangen ist, im vierten vor dem betreffenden Helden desselben in
gleicher Ausführlichkeit noch einmal erzählen läßt! Daneben ist das Grundmotiv,
ein gemeiner betrügerischer Vankerott, so roh und platt und seine Durchführung
so oberflächlich und jedes feinere Gefühl verletzend, daß dasselbe höchstens
auf eine Vorstadtbühne oder in einen Werner-Grosse'schen Lieferungsroman hin-
einpassen würde, wobei wir noch bemerken wollen daß das bekannte französische
Sensationsdrama "Montjoie" unserm Autor vielfach sehr kräftig unter die Arme
gegriffen hat. Wie ein solches Drama auf einer Hofbühne zur Aufführung ange-
nommen werden konnte, ist uns ein Räthsel, und wenn dasselbe nicht geradezu aus-
gepfiffen wurde, so verdankt es diese Langmuth des Publicums nur dem vortreff-
lichen Spiel der beiden Hauptdarsteller, Hrn. Rüthling und Frl. Ziegler, welche
die Rollen des schuldbewußten Commercienraths und seiner edelmüthigen Gattin
wirksamer zu gestalten wußten als sie ihrem Werthe nach verdienten. Als ein
wahres Meisterstück gegenüber diesem "Zeitgemälde" erschien Charlotte Birch-
pfeiffers vortrefflich gearbeitete "Grille," deren Titelrolle von Frln. Ramlo beson-
ders in den innigen und seelenvollen Momenten in wahrhaft vollendeter Weise
verkörpert wurde.



Neueste Posten.

Der verstärkte I. Ausschuß der Kammer der Abge-
ordneten hat in seiner gestrigen Abendsitzung, die von 4 Uhr bis 8 Uhr währte,
die allgemeine Debatte über die Initiativanträge der Abgg. Dr. Karl Barth und
Dr. Schüttinger beendigt, und wird heut Abends 5 Uhr in die specielle Discussion
eintreten. -- Der II. Ausschuß der Kammer der Abgeordneten hat in seiner heute
Vormittags abgehaltenen Sitzung die Berathung über die Remuneration der Be-
diensteten der k. Verkehrsanstalten ausgesetzt, weil der Minister des Aeußern um
einen dreitägigen Auffchub nachgesucht hatte, um innerhalb dieser Zeit die Grund-
sätze nach welchen die Verth eilung stattfinden soll festzustellen. -- Morgen Vor-
mittags wird der IV. Ausschuß der Kammer der Abgeordneten über das Referat
des Abgeordneten Dr. Pfahler bezüglich der Bitte des Redacteurs der "Südd.
Post," die Handhabung der Preßpolizei in München betreffend, in Berathung tre-
ten, der V. Ausschuß Referentenwahl vornehmen und der VI. Ausschuß verschie-
dene Anträge prüfen. -- Der Reichsrath Frhr. v. Schrenk hat als Referent im
III. Ausschuß der Kammer der Reichsräthe über die Gesetzentwürfe "die Abän-
derung einiger Bestimmungen der Gemeinde-Ordnung für die Landestheile diesseits
des Rheins und der Gemeinde-Ordnung für die Pfalz betr." den Antrag gestellt
den Entwürfen in den von der Kammer der Abgeordneten durch Beschluß vom
4 Jan. d. J. denselben gegebenen Fassungen beizustimmen.


Frhr. v. Roggenbach. welcher, wie gemeldet, seit einiger
Zeit hier verweilt, wird Berlin demnächst verlaffen, und sich vorübergehend in Straß-
burg aufhalten. Dagegen wird er keineswegs dauernd dort seinen Wohnsitz neh-
men, wie es denn auch durchaus irrig ist den Frhrn. v. Roggenbach als Curator
der Universität Straßburg zu bezeichnen. Derselbe hat, wie der "Hann. Kur."
mittheilt, lediglich das Commissorium übernommen mit den zu berufenden Lehr-
kräften persönlich zu unterhandeln, und wird nach Abwicklung dieses Geschäfts
nicht weitere amtliche Beziehungen zu der Universität Straßburg haben. Dasselbe
Blatt bemerkt: daß die Berufung der Straßburger Universitätslehrer mit Rück-
sicht auf die dortigen Universitätsverhältnisse in drei verschiedenen Zeitpunkten er-
folgen wird, und zwar zum 1 April und zum 1 Oct. 1872 und zum 1 April 1873.
-- Mit dem jüngst in den Zeitungen erwähnten neu abzuschließenden Postvertrag
zwischen Deutschland und Oesterreich hat es nur die Bewandtniß einer formalen
Aenderung des bestehenden Vertrages welcher zwischen dem Norddeutschen Bund und
den süddeutschen Staaten einerseits, sowie an drerseits mit Oesterreich abgeschlossen war
und durch die Bildung des deutschen Reichs einerformellen Aenderung bedurfte. Das
Porto- und sonstige Tarifverhältniß wird dadurch in keiner Weise berührt werden,
dagegen will man diesseits sich bemühen den vielen vorzüglich bewährten, seit Ab-
schluß des früheren Vertrags eingeführten Verkehrserleichterungen auf dem Postge-
biete, wie der Postmandate, Correspondenzkarten mit bezahlter Rückantwort, recom-
mandirter Packete etc., eine Erweiterung durch den Beitritt Oesterreichs zu geben. Bei
der großen Zuvorkommenheit welche bei den früheren Postverträgen seitens der
österreichischen Regierung den diesseitigen Bemühungen zu Theil geworden, ist um
so sicherer auf ein günstiges Resultat zu zählen. -- Zu dem in Bildung begriffenen
Uebungsgeschwader sind nach den neuesten Nachrichten noch zwei gedeckte Corvetten
die "Gazelle" und die "Vineta" hinzugetreten. Das Geschwader wird demnach
insgesammt aus sieben Schiffen von zusammen 3475 Pferdekraft, 131 Geschützen,
darunter 32 21-Ctm.-Kanonen und 2130 Mann Besatzung bestehen.

Verschiedenes.

(Altkatholisches.)

Aus dem altkatholischen Lager
erscheinen neben dem "Rheinischen Merkur" bereits drei andere Organe, welche die In-
teressen der Reformbewegung unterstützen, und dem Vaticanismus und Jesuitismus
hart zu Leibe gehen: Prof. Michelis gibt mit Unterstützung des Katholikenvereins zu
Königsberg in Preußen das Wochenblatt: "Der Katholik" heraus; in Spanien erscheint:
"La Lux" mit denselben Tendenzen, und in Rom veröffentlicht Dr. Nery eine religiöse
und politische Wochenschrift: "Esperance de Rome." "In der Mitte des Centrums
des Jesuitismus," sagt die Ankündigung dieses letzteren Blattes, "soll ein Tribunal der
Ehrfurcht und der Unabhängigkeit aufgerichtet werden, worin unsere christlichen Brüder
aus jedem Theile der Welt ein Gehör für ihre Gedanken und Plane, für ihre Hoffnungen
und Sorgen finden mögen. Unser Programm faßt sich dahin zusammen: kirchliche Re-
form, kein Schisma, aber geistige Einigung in einer wahrhaft katholischen Kirche mit
allen denen die an Christus und am apostolischen Glaubensbekenntniß festhalten. Viele
freundliche Hände werden uns aus den Klosterzellen entgegengestreckt, und einige selbst
von der Schwelle des Vaticans."


(Das Wiener Burgtheater und die französischen Dramatiker.)

Wie der "Figaro" mittheilt, ist durch die Intervention seines Mitarbeiters Albert Wolff
bei Hrn. v. Dingelstedt ein Vertrag zu Stande gekommen der den französischen Drama-
tikern einen bestimmten Antheil an dem Ertrage der Aufführungen ihrer Stücke in der
"Burg" zusichert, und der zunächst den neuesten Producten Sardou's und Goudinets zu
gute kommt. Die französischen Autoren erhalten demgemäß 10 Procent von der Brutto-
Einnahme bei jeder Aufführung; ein Fünftel davon müssen sie allerdings den Ueber-
setzern ihrer Stücke überlassen; immerhin bleiben ihnen aber doch noch 8 Procent. Der
"Figaro" spricht die Erwartung aus daß auch die andern Wiener Bühnen diesen Modus,
statt des bisherigen Ankaufs der [verlorenes Material - 4 Zeichen fehlen]täten um einen fixen Preis, adoptiren werden. --
[Spaltenumbruch] Das neue Zug- und Repertoire-Stück des Theatre Francais, "Christiane," von Gou-
dinet, Verfasser von "Gavaud, Minard u. Comp.," ist von der Direction des Hofburg-
Theaters erworben und Hrn. Eduard Mautner zur Uebersetzung übertragen worden.
Die Aufführung dürfte schon im März erfolgen.

Industrie, Handel und Verkehr.

Die Börse war gestern im Privatverkehr sehr fest und zum
Theil höher bei lebhaftem Verkehr. Auch heut war die Haltung angeregt, die Curse waren
vielfach höher, das Geschäft belebt. Besonders in österreichischen Speculationspapieren,
österreichischen Bahnen, Papier- und Silberrente wurde besonders lebhaft gehandelt. Auch
für inländische Bahnen zeigte sich gute Kauflust, welche den Berkehr in den Hauptdevisen
sehr belebte. Banken waren fest und zum Theil höher, Disconto-Commandit, Darmstädter,
Unionsbank, Provincial-Disconto, Anglo-deutsche, Dänische Landmannsbank, sämmtlich be-
lebt. Inländische und deutsche Fonds, Pfandbriefe und Prioritäten blieben sehr fest und
waren zum Theil höher. 51/2 procentige Wiener Silberpfandbriefe 95 bezahlt. -- Näch-
sten Donnerstag werden die Actien der Bergisch Märkischen Bank (in Elberfeld), bei welcher
die Provincial-Disconto-Gesellschaft betheiligt ist, von der Disconto-Gesellschaft an der
hiesigen Börse eingeführt.

(Bayerische 41/2- und 4procentige Eisenbahnschuld. Ziehung am 3 Ja-
nuar. Endnummern: A. Eisenbahnanlehen a 41/2 Procent: an porteur: Serie 1 (um-
fassend die rothgeschriebenen Commissionskataster-Nummern 1 bis 1000) Endnr. 51, 75.
Serie 2 (10[verlorenes Material - 1 Zeichen fehlt]1 bis 2000) Endnr. 17, Serie 3 Eudur. 78, Serie 4 Endnr. 03, 82, S. 5
Endnr. 22, 100, Serie 6 Endnr. 61, 66, Serie 7 Endnr. 42, 44, S. 8 Endnr. 13, 19,
Serie 9 Endnr. 75, 85, Serie 10 Endnr. 56, 89, Serie 11 Endnr. 15, 36, Serie 12
Endnr. 20, S 13 Endnr. 69, S. 14 Endnr. 10, 44. S. 15 Endnr. 58, S. 16 Endnr.
24, S. 17 Endnr. 48, S. 18 Endnr. 03, 74, S. 19 Endnr. 66, S. 20 Endnr. 14,
S. 21 Endnr. 05, S. 22 Endnr. 77, S. 23 Endnr. 01, 79, S. 24 Endnr. 62, S. 25
Endnr. 83, S. 26 Endnr. 81, S. 27 Endnr. 58, S. 23 Endnr. 09, 63, S. 29 Endnr.
26, 36, S. 30 Endnr. 01, 59, S. 31 Endnr. 19, 84, S. 32 Endnr. 68, S 33, Endnr.
33, S. 34 Endnr. 11, S. 35 Endnr. 65, 82, S. 36 Endnr. 81; auf Namen: Serie 1
(1 bis 1000) Endnr. 07, 57, S. 2 Endnr. 34, S. 3 Endnr. 42, 48. B. Eisenbahn-
Anlehen a 4 Proceut: 1) au porteur: Serie 1 Endnr. 56, 91, S. 2 Endnr. 24, 52,
S. 3 Endnr. 87, S. 4 Eudnr. 06, 14, S. 5, Endnr. 23, S. 6 Endnr. 75, Serie 7
Endnr. 35, 95, S. 8, Endnr. 24, S. 9 Endnr. 39, S. 10 Endnr. 09, S. 11 Endnr. 40, 92, S. 12,
Endnr. 50, 55, S. 13 Endnr. 05, S. 14 Endnr. 65, S. 15 Endnr. 49, S. 16 Endnr.
44, 69, S. 17 Endnr. 19, 53, S. 18 Endnr. 20, S. 19 Endnr. 94, S. 20 Endnr. 13,
S. 21 Endnr. 35, S. 22 Endnr. 81, 85, S. 23 Endnr. 01, 67, S. 24 Endnr. 64, 96,
S. 30 Endnr. 67, 90; 2) auf Namen: S. 1 Endnr. 18, 90, S. 2 Endnr. 62, S. 3
Endnr. 02, S. 4 Endnr. 58, 72, S. 5 Endnr. 69, S. 6 Endnr. 05, S. 7 Endnr. 05,
S. 8 Endnr. 94, S. 9 Endnr. 38, S. 10 Endnr. 04, 43, S. 11 Endnr. 32, 47, S. 12
Endnr. 24, 42, S. 13 Endnr. 38, S. 14 Endnr. 96
(Telegraphen.)

Von denjenigen Beschlüssen welche auf der Telegraphen-
Conferenz zu Rom
gefaßt und als definitiv beschlossen angesehen werden können, ist der
zu erwähnen durch welchen die Bestimmung der bestehenden Telegraphen-Convention auf-
gehoben wird, daß in dem Zwischenraum zwischen zwei Telegraphen-Conferenzen, welche
von 3 zu 3 Jahren abzuhalten sind, Specialcommissionen für gewisse zur Sprache gebrachte
Fragen einbernfen werden können. Specialcommissionen sollen nicht mehr in Thätigkeit
gesetzt werden. Scheint die Erledigung von Fragen in der Zwischenzeit nothwendig, so soll
eine Conferenz hierzu zusammenberufen werden, an der sämmtliche Vertragsstaaten theil-
nehmen. Es ist aber für die Berufung einer besondern Conserenz nöthig daß der Antrag
hierzu von sechs Vereinsstaaten gestellt wird. Die Einberufung der Conferenz erfolgt durch
die Regierung desjenigen Staates in welchem die letzte ordentliche Conferenz stattfand.
(N. A. Z.)

Telegraphische Curs- und Handelsberichte.

Anfangsbericht. Oesterr. Creditactien 197.
1860er L. 913/4, österr.-franz. Staatsbahn 231, Lombarden 1241/4, Italiener 67,
1882er Amerikaner 97, Türken 493/4, Rumänier 453/4, Köln-Mindener Präm.-Anl. 99.
Disconto-Commandit 2283/4, Galizier 1131/2. Stimmung: starke Kauflust.


Schlußeurse: Bayer. 5proc. Anl. v. 1870 1001/2, bayer.
41/2proc. Anl. --, 4proc. Präm.-Anl. 1133/4, bad. Präm.-Anl. 111, 41/2proc. preuß.
Anl. 1021/4, preuß. Central-Boden-Creditactien 126, Disconto-Commandit 2291/2, Köln-
Mindener L. 991/2, 1882er Amerikaner 963/4, österr. Silberrente 65, Papierrente
56, österr. L. v. 1860 92, v. 1864 83, Creditactien 1971/2, Lombarden 1241/2, österr.-
franz. Staatsdahn 2311/4, neue Staatsbahn 2211/2, Prioritäten 2991/2, Galizier 1131/2,
Türken 49, Rumänier 451/4, ital 5proc. Rente 68, Südd. Bodencreditbank 1143/4,
Nordwestbahn 1291/4, Darmst. Zettelbank 121, Oberschl. E.-B.-A. Lit. A. 209, Berliner
Wechslerbank 113, Unionbank 121, Rhein. Eisenbahn 162, sächs. Hypotheken-Pfdbrf.
30, Preuß. Bank 199, schweiz. Westbahn 50, Darmstädter 178. Wechsel: Augs-
burg 56.20, Franksurt 56.22, London 6.20, Paris 781/2, Wien 861/4. Tendenz: fest.


Productenmarkt. (Schlußbericht.) Roggen per Jan. 561/4,
per Jan.-Febr. 561/4, per April-Mai 56, per Mai-Juni 57. Tendenz: fest. -- Weizen per
Jan. 791/2, per April-Mai 81. -- Rüböl per Jan. 27, per April-Mai 28. -- Spiritus
per Jan. 23 13, per April-Mai 23.25.


Borbörse. Creditactien 340, Lombarden 214.70, Angle-
Austrian 334, Napoleons --, Unionsbank 293. Tendenz: fest.


Schlußcurse: Silberrente 74.10, Papierrente 63.60, 1860er
L. 105, 1864er L. 144.75, Bankactien 837, Creditactien 339 30, Lombarden 213 80,
Staatsbahn 399.50, Anglo-Austrian 334, Franco-Austrian 141, Unionsbank 291.50,
Galizier 261.25, Franz-Joseph 210, Prioritäten 103, Rudolfsbahn 169.50, Prior.
93.50, Elisabeth 247.25, Napoleons 9.071/2. Alföldbahn 185.75, Nordwestbahn 222,
Prior. 103. Wechfel: Augsburg 96.95, Frankfurt a. M. 97.10, London 114 60,
Paris 44.35, Tendenz: fest.


Abend-Privatverkehr. Creditactien 329.30, 1860er Loose 105.25,
1864er Loose 144.60, Staatsbahnactien 399, Lombarden 212.80, Napoleons 9.10,
Papierrente 63.60, Franco-Anstrian 140, Anglo-Austrian 333.50, Unionsbank 290.25.
Tendenz: matt.


Der Bankausschuß der Nationalbank genehmigte die Bilanz für
1871, und setzte die Dividende auf 73 fl. fest.


Schlußcurse. 3proc. Consols 92, 1882er Amerikaner
92, Türten 521/2, 3proc. Spantier 32. Aus der Bank flossen heute 260,000 Pf. St.
Berlin Officiell: Centralboden-Credit 127, Creduactien 1973/4, Wechsel Paris 78.
Südd. Bodeneredit 116.


Aufangsbericht. Muthmaßlicher Umsatz 15,000 B., Tendenz:
fest, unverändert. Tagesimport 35,000 B.


Eröffnungseurse. 3proc. Rente 56, 5proc. Anl. 91, Lom-
barden 477 50, 5proc. ital. Anl. 68.90, österr.-franz. Staatsbahn 882 50, Türken 51.80.
Tendenz: träge.


Schlußcurse, 5proc. Anl. 90.85, 41/2proc. Rente 81.25, 3proc.
Rente 56.02, Credit nouyeau 518, Staatsb. 887.50, Lombarden 480, 5proc. Italiener
69.15, 1882er Amerikaner 106.18, Spanier 32.68, Türken 51.60, Pariser Anleihe 253.75,
Credit foncier 925. Wechsel: Frankfurt 2161/2, London 25.70. Goldagio per Mille 12.
Tendenz: träge.


Producteumarkt. (Schlußbericht.) Mehl per Jan. 83.25,
per März-April 85. Teudenz: still. Wetter: veränderlich. -- Rüböl per Jan. 107.50,
vom März-April 107.50, vom Mai bis Aug. 105. Zucker 69. Tendenz: fest.


Goldagio 1091/4, Wechsel in Gold 1091/4, 1882er Bonds
110, 1885er 109, 1904er 109, Illinois 135, Eriebahn 363/4, Baumwolle 21 5/[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt],
Petroteum in Philadelphia 22, Mehl 6.90 bis 7.10.



[Spaltenumbruch] er eine Scene die im zweiten Act vor den Augen der Zuſchauer in aller Ausführ-
lichkeit vor ſich gegangen iſt, im vierten vor dem betreffenden Helden desſelben in
gleicher Ausführlichkeit noch einmal erzählen läßt! Daneben iſt das Grundmotiv,
ein gemeiner betrügeriſcher Vankerott, ſo roh und platt und ſeine Durchführung
ſo oberflächlich und jedes feinere Gefühl verletzend, daß dasſelbe höchſtens
auf eine Vorſtadtbühne oder in einen Werner-Groſſe’ſchen Lieferungsroman hin-
einpaſſen würde, wobei wir noch bemerken wollen daß das bekannte franzöſiſche
Senſationsdrama „Montjoie“ unſerm Autor vielfach ſehr kräftig unter die Arme
gegriffen hat. Wie ein ſolches Drama auf einer Hofbühne zur Aufführung ange-
nommen werden konnte, iſt uns ein Räthſel, und wenn dasſelbe nicht geradezu aus-
gepfiffen wurde, ſo verdankt es dieſe Langmuth des Publicums nur dem vortreff-
lichen Spiel der beiden Hauptdarſteller, Hrn. Rüthling und Frl. Ziegler, welche
die Rollen des ſchuldbewußten Commercienraths und ſeiner edelmüthigen Gattin
wirkſamer zu geſtalten wußten als ſie ihrem Werthe nach verdienten. Als ein
wahres Meiſterſtück gegenüber dieſem „Zeitgemälde“ erſchien Charlotte Birch-
pfeiffers vortrefflich gearbeitete „Grille,“ deren Titelrolle von Frln. Ramlo beſon-
ders in den innigen und ſeelenvollen Momenten in wahrhaft vollendeter Weiſe
verkörpert wurde.



Neueſte Poſten.

Der verſtärkte I. Ausſchuß der Kammer der Abge-
ordneten hat in ſeiner geſtrigen Abendſitzung, die von 4 Uhr bis 8 Uhr währte,
die allgemeine Debatte über die Initiativanträge der Abgg. Dr. Karl Barth und
Dr. Schüttinger beendigt, und wird heut Abends 5 Uhr in die ſpecielle Discuſſion
eintreten. — Der II. Ausſchuß der Kammer der Abgeordneten hat in ſeiner heute
Vormittags abgehaltenen Sitzung die Berathung über die Remuneration der Be-
dienſteten der k. Verkehrsanſtalten ausgeſetzt, weil der Miniſter des Aeußern um
einen dreitägigen Auffchub nachgeſucht hatte, um innerhalb dieſer Zeit die Grund-
ſätze nach welchen die Verth eilung ſtattfinden ſoll feſtzuſtellen. — Morgen Vor-
mittags wird der IV. Ausſchuß der Kammer der Abgeordneten über das Referat
des Abgeordneten Dr. Pfahler bezüglich der Bitte des Redacteurs der „Südd.
Poſt,“ die Handhabung der Preßpolizei in München betreffend, in Berathung tre-
ten, der V. Ausſchuß Referentenwahl vornehmen und der VI. Ausſchuß verſchie-
dene Anträge prüfen. — Der Reichsrath Frhr. v. Schrenk hat als Referent im
III. Ausſchuß der Kammer der Reichsräthe über die Geſetzentwürfe „die Abän-
derung einiger Beſtimmungen der Gemeinde-Ordnung für die Landestheile dieſſeits
des Rheins und der Gemeinde-Ordnung für die Pfalz betr.“ den Antrag geſtellt
den Entwürfen in den von der Kammer der Abgeordneten durch Beſchluß vom
4 Jan. d. J. denſelben gegebenen Faſſungen beizuſtimmen.


Frhr. v. Roggenbach. welcher, wie gemeldet, ſeit einiger
Zeit hier verweilt, wird Berlin demnächſt verlaffen, und ſich vorübergehend in Straß-
burg aufhalten. Dagegen wird er keineswegs dauernd dort ſeinen Wohnſitz neh-
men, wie es denn auch durchaus irrig iſt den Frhrn. v. Roggenbach als Curator
der Univerſität Straßburg zu bezeichnen. Derſelbe hat, wie der „Hann. Kur.“
mittheilt, lediglich das Commiſſorium übernommen mit den zu berufenden Lehr-
kräften perſönlich zu unterhandeln, und wird nach Abwicklung dieſes Geſchäfts
nicht weitere amtliche Beziehungen zu der Univerſität Straßburg haben. Dasſelbe
Blatt bemerkt: daß die Berufung der Straßburger Univerſitätslehrer mit Rück-
ſicht auf die dortigen Univerſitätsverhältniſſe in drei verſchiedenen Zeitpunkten er-
folgen wird, und zwar zum 1 April und zum 1 Oct. 1872 und zum 1 April 1873.
— Mit dem jüngſt in den Zeitungen erwähnten neu abzuſchließenden Poſtvertrag
zwiſchen Deutſchland und Oeſterreich hat es nur die Bewandtniß einer formalen
Aenderung des beſtehenden Vertrages welcher zwiſchen dem Norddeutſchen Bund und
den ſüddeutſchen Staaten einerſeits, ſowie an drerſeits mit Oeſterreich abgeſchloſſen war
und durch die Bildung des deutſchen Reichs einerformellen Aenderung bedurfte. Das
Porto- und ſonſtige Tarifverhältniß wird dadurch in keiner Weiſe berührt werden,
dagegen will man dieſſeits ſich bemühen den vielen vorzüglich bewährten, ſeit Ab-
ſchluß des früheren Vertrags eingeführten Verkehrserleichterungen auf dem Poſtge-
biete, wie der Poſtmandate, Correſpondenzkarten mit bezahlter Rückantwort, recom-
mandirter Packete ꝛc., eine Erweiterung durch den Beitritt Oeſterreichs zu geben. Bei
der großen Zuvorkommenheit welche bei den früheren Poſtverträgen ſeitens der
öſterreichiſchen Regierung den dieſſeitigen Bemühungen zu Theil geworden, iſt um
ſo ſicherer auf ein günſtiges Reſultat zu zählen. — Zu dem in Bildung begriffenen
Uebungsgeſchwader ſind nach den neueſten Nachrichten noch zwei gedeckte Corvetten
die „Gazelle“ und die „Vineta“ hinzugetreten. Das Geſchwader wird demnach
insgeſammt aus ſieben Schiffen von zuſammen 3475 Pferdekraft, 131 Geſchützen,
darunter 32 21-Ctm.-Kanonen und 2130 Mann Beſatzung beſtehen.

Verſchiedenes.

(Altkatholiſches.)

Aus dem altkatholiſchen Lager
erſcheinen neben dem „Rheiniſchen Merkur“ bereits drei andere Organe, welche die In-
tereſſen der Reformbewegung unterſtützen, und dem Vaticanismus und Jeſuitismus
hart zu Leibe gehen: Prof. Michelis gibt mit Unterſtützung des Katholikenvereins zu
Königsberg in Preußen das Wochenblatt: „Der Katholik“ heraus; in Spanien erſcheint:
„La Lux“ mit denſelben Tendenzen, und in Rom veröffentlicht Dr. Nery eine religiöſe
und politiſche Wochenſchrift: „Esperance de Rome.“ „In der Mitte des Centrums
des Jeſuitismus,“ ſagt die Ankündigung dieſes letzteren Blattes, „ſoll ein Tribunal der
Ehrfurcht und der Unabhängigkeit aufgerichtet werden, worin unſere chriſtlichen Brüder
aus jedem Theile der Welt ein Gehör für ihre Gedanken und Plane, für ihre Hoffnungen
und Sorgen finden mögen. Unſer Programm faßt ſich dahin zuſammen: kirchliche Re-
form, kein Schisma, aber geiſtige Einigung in einer wahrhaft katholiſchen Kirche mit
allen denen die an Chriſtus und am apoſtoliſchen Glaubensbekenntniß feſthalten. Viele
freundliche Hände werden uns aus den Kloſterzellen entgegengeſtreckt, und einige ſelbſt
von der Schwelle des Vaticans.“


(Das Wiener Burgtheater und die franzöſiſchen Dramatiker.)

Wie der „Figaro“ mittheilt, iſt durch die Intervention ſeines Mitarbeiters Albert Wolff
bei Hrn. v. Dingelſtedt ein Vertrag zu Stande gekommen der den franzöſiſchen Drama-
tikern einen beſtimmten Antheil an dem Ertrage der Aufführungen ihrer Stücke in der
„Burg“ zuſichert, und der zunächſt den neueſten Producten Sardou’s und Goudinets zu
gute kommt. Die franzöſiſchen Autoren erhalten demgemäß 10 Procent von der Brutto-
Einnahme bei jeder Aufführung; ein Fünftel davon müſſen ſie allerdings den Ueber-
ſetzern ihrer Stücke überlaſſen; immerhin bleiben ihnen aber doch noch 8 Procent. Der
„Figaro“ ſpricht die Erwartung aus daß auch die andern Wiener Bühnen dieſen Modus,
ſtatt des bisherigen Ankaufs der [verlorenes Material – 4 Zeichen fehlen]täten um einen fixen Preis, adoptiren werden. —
[Spaltenumbruch] Das neue Zug- und Repertoire-Stück des Théâtre Français, „Chriſtiane,“ von Gou-
dinet, Verfaſſer von „Gavaud, Minard u. Comp.,“ iſt von der Direction des Hofburg-
Theaters erworben und Hrn. Eduard Mautner zur Ueberſetzung übertragen worden.
Die Aufführung dürfte ſchon im März erfolgen.

Induſtrie, Handel und Verkehr.

Die Börſe war geſtern im Privatverkehr ſehr feſt und zum
Theil höher bei lebhaftem Verkehr. Auch heut war die Haltung angeregt, die Curſe waren
vielfach höher, das Geſchäft belebt. Beſonders in öſterreichiſchen Speculationspapieren,
öſterreichiſchen Bahnen, Papier- und Silberrente wurde beſonders lebhaft gehandelt. Auch
für inländiſche Bahnen zeigte ſich gute Kaufluſt, welche den Berkehr in den Hauptdeviſen
ſehr belebte. Banken waren feſt und zum Theil höher, Disconto-Commandit, Darmſtädter,
Unionsbank, Provincial-Disconto, Anglo-deutſche, Däniſche Landmannsbank, ſämmtlich be-
lebt. Inländiſche und deutſche Fonds, Pfandbriefe und Prioritäten blieben ſehr feſt und
waren zum Theil höher. 5½ procentige Wiener Silberpfandbriefe 95 bezahlt. — Näch-
ſten Donnerſtag werden die Actien der Bergiſch Märkiſchen Bank (in Elberfeld), bei welcher
die Provincial-Disconto-Geſellſchaft betheiligt iſt, von der Disconto-Geſellſchaft an der
hieſigen Börſe eingeführt.

(Bayeriſche 4½- und 4procentige Eiſenbahnſchuld. Ziehung am 3 Ja-
nuar. Endnummern: A. Eiſenbahnanlehen à 4½ Procent: an porteur: Serie 1 (um-
faſſend die rothgeſchriebenen Commiſſionskataſter-Nummern 1 bis 1000) Endnr. 51, 75.
Serie 2 (10[verlorenes Material – 1 Zeichen fehlt]1 bis 2000) Endnr. 17, Serie 3 Eudur. 78, Serie 4 Endnr. 03, 82, S. 5
Endnr. 22, 100, Serie 6 Endnr. 61, 66, Serie 7 Endnr. 42, 44, S. 8 Endnr. 13, 19,
Serie 9 Endnr. 75, 85, Serie 10 Endnr. 56, 89, Serie 11 Endnr. 15, 36, Serie 12
Endnr. 20, S 13 Endnr. 69, S. 14 Endnr. 10, 44. S. 15 Endnr. 58, S. 16 Endnr.
24, S. 17 Endnr. 48, S. 18 Endnr. 03, 74, S. 19 Endnr. 66, S. 20 Endnr. 14,
S. 21 Endnr. 05, S. 22 Endnr. 77, S. 23 Endnr. 01, 79, S. 24 Endnr. 62, S. 25
Endnr. 83, S. 26 Endnr. 81, S. 27 Endnr. 58, S. 23 Endnr. 09, 63, S. 29 Endnr.
26, 36, S. 30 Endnr. 01, 59, S. 31 Endnr. 19, 84, S. 32 Endnr. 68, S 33, Endnr.
33, S. 34 Endnr. 11, S. 35 Endnr. 65, 82, S. 36 Endnr. 81; auf Namen: Serie 1
(1 bis 1000) Endnr. 07, 57, S. 2 Endnr. 34, S. 3 Endnr. 42, 48. B. Eiſenbahn-
Anlehen à 4 Proceut: 1) au porteur: Serie 1 Endnr. 56, 91, S. 2 Endnr. 24, 52,
S. 3 Endnr. 87, S. 4 Eudnr. 06, 14, S. 5, Endnr. 23, S. 6 Endnr. 75, Serie 7
Endnr. 35, 95, S. 8, Endnr. 24, S. 9 Endnr. 39, S. 10 Endnr. 09, S. 11 Endnr. 40, 92, S. 12,
Endnr. 50, 55, S. 13 Endnr. 05, S. 14 Endnr. 65, S. 15 Endnr. 49, S. 16 Endnr.
44, 69, S. 17 Endnr. 19, 53, S. 18 Endnr. 20, S. 19 Endnr. 94, S. 20 Endnr. 13,
S. 21 Endnr. 35, S. 22 Endnr. 81, 85, S. 23 Endnr. 01, 67, S. 24 Endnr. 64, 96,
S. 30 Endnr. 67, 90; 2) auf Namen: S. 1 Endnr. 18, 90, S. 2 Endnr. 62, S. 3
Endnr. 02, S. 4 Endnr. 58, 72, S. 5 Endnr. 69, S. 6 Endnr. 05, S. 7 Endnr. 05,
S. 8 Endnr. 94, S. 9 Endnr. 38, S. 10 Endnr. 04, 43, S. 11 Endnr. 32, 47, S. 12
Endnr. 24, 42, S. 13 Endnr. 38, S. 14 Endnr. 96
(Telegraphen.)

Von denjenigen Beſchlüſſen welche auf der Telegraphen-
Conferenz zu Rom
gefaßt und als definitiv beſchloſſen angeſehen werden können, iſt der
zu erwähnen durch welchen die Beſtimmung der beſtehenden Telegraphen-Convention auf-
gehoben wird, daß in dem Zwiſchenraum zwiſchen zwei Telegraphen-Conferenzen, welche
von 3 zu 3 Jahren abzuhalten ſind, Specialcommiſſionen für gewiſſe zur Sprache gebrachte
Fragen einbernfen werden können. Specialcommiſſionen ſollen nicht mehr in Thätigkeit
geſetzt werden. Scheint die Erledigung von Fragen in der Zwiſchenzeit nothwendig, ſo ſoll
eine Conferenz hierzu zuſammenberufen werden, an der ſämmtliche Vertragsſtaaten theil-
nehmen. Es iſt aber für die Berufung einer beſondern Conſerenz nöthig daß der Antrag
hierzu von ſechs Vereinsſtaaten geſtellt wird. Die Einberufung der Conferenz erfolgt durch
die Regierung desjenigen Staates in welchem die letzte ordentliche Conferenz ſtattfand.
(N. A. Z.)

Telegraphiſche Curs- und Handelsberichte.

Anfangsbericht. Oeſterr. Creditactien 197.
1860er L. 91¾, öſterr.-franz. Staatsbahn 231, Lombarden 124¼, Italiener 67,
1882er Amerikaner 97, Türken 49¾, Rumänier 45¾, Köln-Mindener Präm.-Anl. 99.
Disconto-Commandit 228¾, Galizier 113½. Stimmung: ſtarke Kaufluſt.


Schlußeurſe: Bayer. 5proc. Anl. v. 1870 100½, bayer.
4½proc. Anl. —, 4proc. Präm.-Anl. 113¾, bad. Präm.-Anl. 111, 4½proc. preuß.
Anl. 102¼, preuß. Central-Boden-Creditactien 126, Disconto-Commandit 229½, Köln-
Mindener L. 99½, 1882er Amerikaner 96¾, öſterr. Silberrente 65, Papierrente
56, öſterr. L. v. 1860 92, v. 1864 83, Creditactien 197½, Lombarden 124½, öſterr.-
franz. Staatsdahn 231¼, neue Staatsbahn 221½, Prioritäten 299½, Galizier 113½,
Türken 49, Rumänier 45¼, ital 5proc. Rente 68, Südd. Bodencreditbank 114¾,
Nordweſtbahn 129¼, Darmſt. Zettelbank 121, Oberſchl. E.-B.-A. Lit. A. 209, Berliner
Wechslerbank 113, Unionbank 121, Rhein. Eiſenbahn 162, ſächſ. Hypotheken-Pfdbrf.
30, Preuß. Bank 199, ſchweiz. Weſtbahn 50, Darmſtädter 178. Wechſel: Augs-
burg 56.20, Frankſurt 56.22, London 6.20, Paris 78½, Wien 86¼. Tendenz: feſt.


Productenmarkt. (Schlußbericht.) Roggen per Jan. 56¼,
per Jan.-Febr. 56¼, per April-Mai 56, per Mai-Juni 57. Tendenz: feſt. — Weizen per
Jan. 79½, per April-Mai 81. — Rüböl per Jan. 27, per April-Mai 28. — Spiritus
per Jan. 23 13, per April-Mai 23.25.


Borbörſe. Creditactien 340, Lombarden 214.70, Angle-
Auſtrian 334, Napoleons —, Unionsbank 293. Tendenz: feſt.


Schlußcurſe: Silberrente 74.10, Papierrente 63.60, 1860er
L. 105, 1864er L. 144.75, Bankactien 837, Creditactien 339 30, Lombarden 213 80,
Staatsbahn 399.50, Anglo-Auſtrian 334, Franco-Auſtrian 141, Unionsbank 291.50,
Galizier 261.25, Franz-Joſeph 210, Prioritäten 103, Rudolfsbahn 169.50, Prior.
93.50, Eliſabeth 247.25, Napoleons 9.07½. Alföldbahn 185.75, Nordweſtbahn 222,
Prior. 103. Wechfel: Augsburg 96.95, Frankfurt a. M. 97.10, London 114 60,
Paris 44.35, Tendenz: feſt.


Abend-Privatverkehr. Creditactien 329.30, 1860er Looſe 105.25,
1864er Looſe 144.60, Staatsbahnactien 399, Lombarden 212.80, Napoleons 9.10,
Papierrente 63.60, Franco-Anſtrian 140, Anglo-Auſtrian 333.50, Unionsbank 290.25.
Tendenz: matt.


Der Bankausſchuß der Nationalbank genehmigte die Bilanz für
1871, und ſetzte die Dividende auf 73 fl. feſt.


Schlußcurſe. 3proc. Conſols 92, 1882er Amerikaner
92, Türten 52½, 3proc. Spantier 32. Aus der Bank floſſen heute 260,000 Pf. St.
Berlin Officiell: Centralboden-Credit 127, Creduactien 197¾, Wechſel Paris 78.
Südd. Bodeneredit 116.


Aufangsbericht. Muthmaßlicher Umſatz 15,000 B., Tendenz:
feſt, unverändert. Tagesimport 35,000 B.


Eröffnungseurſe. 3proc. Rente 56, 5proc. Anl. 91, Lom-
barden 477 50, 5proc. ital. Anl. 68.90, öſterr.-franz. Staatsbahn 882 50, Türken 51.80.
Tendenz: träge.


Schlußcurſe, 5proc. Anl. 90.85, 4½proc. Rente 81.25, 3proc.
Rente 56.02, Credit nouyeau 518, Staatsb. 887.50, Lombarden 480, 5proc. Italiener
69.15, 1882er Amerikaner 106.18, Spanier 32.68, Türken 51.60, Pariſer Anleihe 253.75,
Crédit foncier 925. Wechſel: Frankfurt 216½, London 25.70. Goldagio per Mille 12.
Tendenz: träge.


Producteumarkt. (Schlußbericht.) Mehl per Jan. 83.25,
per März-April 85. Teudenz: ſtill. Wetter: veränderlich. — Rüböl per Jan. 107.50,
vom März-April 107.50, vom Mai bis Aug. 105. Zucker 69. Tendenz: feſt.


Goldagio 109¼, Wechſel in Gold 109¼, 1882er Bonds
110, 1885er 109, 1904er 109, Illinois 135, Eriebahn 36¾, Baumwolle 21 5/[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt],
Petroteum in Philadelphia 22, Mehl 6.90 bis 7.10.



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&#x017F;o oberflächlich und jedes feinere Gefühl verletzend, daß das&#x017F;elbe höch&#x017F;tens<lb/>
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Sen&#x017F;ationsdrama &#x201E;Montjoie&#x201C; un&#x017F;erm Autor vielfach &#x017F;ehr kräftig unter die Arme<lb/>
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darunter 32 21-Ctm.-Kanonen und 2130 Mann Be&#x017F;atzung be&#x017F;tehen.</p>
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hart zu Leibe gehen: Prof. Michelis gibt mit Unter&#x017F;tützung des Katholikenvereins zu<lb/>
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Das neue Zug- und Repertoire-Stück des Th<hi rendition="#aq">éâ</hi>tre Fran<hi rendition="#aq">ç</hi>ais, &#x201E;Chri&#x017F;tiane,&#x201C; von Gou-<lb/>
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Theaters erworben und Hrn. Eduard Mautner zur Ueber&#x017F;etzung übertragen worden.<lb/>
Die Aufführung dürfte &#x017F;chon im März erfolgen.</p>
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ö&#x017F;terreichi&#x017F;chen Bahnen, Papier- und Silberrente wurde be&#x017F;onders lebhaft gehandelt. Auch<lb/>
für inländi&#x017F;che Bahnen zeigte &#x017F;ich gute Kauflu&#x017F;t, welche den Berkehr in den Hauptdevi&#x017F;en<lb/>
&#x017F;ehr belebte. Banken waren fe&#x017F;t und zum Theil höher, Disconto-Commandit, Darm&#x017F;tädter,<lb/>
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lebt. Inländi&#x017F;che und deut&#x017F;che Fonds, Pfandbriefe und Prioritäten blieben &#x017F;ehr fe&#x017F;t und<lb/>
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&#x017F;ten Donner&#x017F;tag werden die Actien der Bergi&#x017F;ch Märki&#x017F;chen Bank (in Elberfeld), bei welcher<lb/>
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Anlehen <hi rendition="#aq">à</hi> 4 Proceut: 1) <hi rendition="#aq">au porteur:</hi> Serie 1 Endnr. 56, 91, S. 2 Endnr. 24, 52,<lb/>
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Conferenz zu Rom</hi> gefaßt und als definitiv be&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en ange&#x017F;ehen werden können, i&#x017F;t der<lb/>
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von 3 zu 3 Jahren abzuhalten &#x017F;ind, Specialcommi&#x017F;&#x017F;ionen für gewi&#x017F;&#x017F;e zur Sprache gebrachte<lb/>
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ge&#x017F;etzt werden. Scheint die Erledigung von Fragen in der Zwi&#x017F;chenzeit nothwendig, &#x017F;o &#x017F;oll<lb/>
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nehmen. Es i&#x017F;t aber für die Berufung einer be&#x017F;ondern Con&#x017F;erenz nöthig daß der Antrag<lb/>
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(N. A. Z.)</p>
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[140/0012] er eine Scene die im zweiten Act vor den Augen der Zuſchauer in aller Ausführ- lichkeit vor ſich gegangen iſt, im vierten vor dem betreffenden Helden desſelben in gleicher Ausführlichkeit noch einmal erzählen läßt! Daneben iſt das Grundmotiv, ein gemeiner betrügeriſcher Vankerott, ſo roh und platt und ſeine Durchführung ſo oberflächlich und jedes feinere Gefühl verletzend, daß dasſelbe höchſtens auf eine Vorſtadtbühne oder in einen Werner-Groſſe’ſchen Lieferungsroman hin- einpaſſen würde, wobei wir noch bemerken wollen daß das bekannte franzöſiſche Senſationsdrama „Montjoie“ unſerm Autor vielfach ſehr kräftig unter die Arme gegriffen hat. Wie ein ſolches Drama auf einer Hofbühne zur Aufführung ange- nommen werden konnte, iſt uns ein Räthſel, und wenn dasſelbe nicht geradezu aus- gepfiffen wurde, ſo verdankt es dieſe Langmuth des Publicums nur dem vortreff- lichen Spiel der beiden Hauptdarſteller, Hrn. Rüthling und Frl. Ziegler, welche die Rollen des ſchuldbewußten Commercienraths und ſeiner edelmüthigen Gattin wirkſamer zu geſtalten wußten als ſie ihrem Werthe nach verdienten. Als ein wahres Meiſterſtück gegenüber dieſem „Zeitgemälde“ erſchien Charlotte Birch- pfeiffers vortrefflich gearbeitete „Grille,“ deren Titelrolle von Frln. Ramlo beſon- ders in den innigen und ſeelenvollen Momenten in wahrhaft vollendeter Weiſe verkörpert wurde. Neueſte Poſten. ✕ München, 9 Jan. Der verſtärkte I. Ausſchuß der Kammer der Abge- ordneten hat in ſeiner geſtrigen Abendſitzung, die von 4 Uhr bis 8 Uhr währte, die allgemeine Debatte über die Initiativanträge der Abgg. Dr. Karl Barth und Dr. Schüttinger beendigt, und wird heut Abends 5 Uhr in die ſpecielle Discuſſion eintreten. — Der II. Ausſchuß der Kammer der Abgeordneten hat in ſeiner heute Vormittags abgehaltenen Sitzung die Berathung über die Remuneration der Be- dienſteten der k. Verkehrsanſtalten ausgeſetzt, weil der Miniſter des Aeußern um einen dreitägigen Auffchub nachgeſucht hatte, um innerhalb dieſer Zeit die Grund- ſätze nach welchen die Verth eilung ſtattfinden ſoll feſtzuſtellen. — Morgen Vor- mittags wird der IV. Ausſchuß der Kammer der Abgeordneten über das Referat des Abgeordneten Dr. Pfahler bezüglich der Bitte des Redacteurs der „Südd. Poſt,“ die Handhabung der Preßpolizei in München betreffend, in Berathung tre- ten, der V. Ausſchuß Referentenwahl vornehmen und der VI. Ausſchuß verſchie- dene Anträge prüfen. — Der Reichsrath Frhr. v. Schrenk hat als Referent im III. Ausſchuß der Kammer der Reichsräthe über die Geſetzentwürfe „die Abän- derung einiger Beſtimmungen der Gemeinde-Ordnung für die Landestheile dieſſeits des Rheins und der Gemeinde-Ordnung für die Pfalz betr.“ den Antrag geſtellt den Entwürfen in den von der Kammer der Abgeordneten durch Beſchluß vom 4 Jan. d. J. denſelben gegebenen Faſſungen beizuſtimmen. * Berlin, 7 Jan. Frhr. v. Roggenbach. welcher, wie gemeldet, ſeit einiger Zeit hier verweilt, wird Berlin demnächſt verlaffen, und ſich vorübergehend in Straß- burg aufhalten. Dagegen wird er keineswegs dauernd dort ſeinen Wohnſitz neh- men, wie es denn auch durchaus irrig iſt den Frhrn. v. Roggenbach als Curator der Univerſität Straßburg zu bezeichnen. Derſelbe hat, wie der „Hann. Kur.“ mittheilt, lediglich das Commiſſorium übernommen mit den zu berufenden Lehr- kräften perſönlich zu unterhandeln, und wird nach Abwicklung dieſes Geſchäfts nicht weitere amtliche Beziehungen zu der Univerſität Straßburg haben. Dasſelbe Blatt bemerkt: daß die Berufung der Straßburger Univerſitätslehrer mit Rück- ſicht auf die dortigen Univerſitätsverhältniſſe in drei verſchiedenen Zeitpunkten er- folgen wird, und zwar zum 1 April und zum 1 Oct. 1872 und zum 1 April 1873. — Mit dem jüngſt in den Zeitungen erwähnten neu abzuſchließenden Poſtvertrag zwiſchen Deutſchland und Oeſterreich hat es nur die Bewandtniß einer formalen Aenderung des beſtehenden Vertrages welcher zwiſchen dem Norddeutſchen Bund und den ſüddeutſchen Staaten einerſeits, ſowie an drerſeits mit Oeſterreich abgeſchloſſen war und durch die Bildung des deutſchen Reichs einerformellen Aenderung bedurfte. Das Porto- und ſonſtige Tarifverhältniß wird dadurch in keiner Weiſe berührt werden, dagegen will man dieſſeits ſich bemühen den vielen vorzüglich bewährten, ſeit Ab- ſchluß des früheren Vertrags eingeführten Verkehrserleichterungen auf dem Poſtge- biete, wie der Poſtmandate, Correſpondenzkarten mit bezahlter Rückantwort, recom- mandirter Packete ꝛc., eine Erweiterung durch den Beitritt Oeſterreichs zu geben. Bei der großen Zuvorkommenheit welche bei den früheren Poſtverträgen ſeitens der öſterreichiſchen Regierung den dieſſeitigen Bemühungen zu Theil geworden, iſt um ſo ſicherer auf ein günſtiges Reſultat zu zählen. — Zu dem in Bildung begriffenen Uebungsgeſchwader ſind nach den neueſten Nachrichten noch zwei gedeckte Corvetten die „Gazelle“ und die „Vineta“ hinzugetreten. Das Geſchwader wird demnach insgeſammt aus ſieben Schiffen von zuſammen 3475 Pferdekraft, 131 Geſchützen, darunter 32 21-Ctm.-Kanonen und 2130 Mann Beſatzung beſtehen. Verſchiedenes. ꘉ München, 9 Jan. (Altkatholiſches.) Aus dem altkatholiſchen Lager erſcheinen neben dem „Rheiniſchen Merkur“ bereits drei andere Organe, welche die In- tereſſen der Reformbewegung unterſtützen, und dem Vaticanismus und Jeſuitismus hart zu Leibe gehen: Prof. Michelis gibt mit Unterſtützung des Katholikenvereins zu Königsberg in Preußen das Wochenblatt: „Der Katholik“ heraus; in Spanien erſcheint: „La Lux“ mit denſelben Tendenzen, und in Rom veröffentlicht Dr. Nery eine religiöſe und politiſche Wochenſchrift: „Esperance de Rome.“ „In der Mitte des Centrums des Jeſuitismus,“ ſagt die Ankündigung dieſes letzteren Blattes, „ſoll ein Tribunal der Ehrfurcht und der Unabhängigkeit aufgerichtet werden, worin unſere chriſtlichen Brüder aus jedem Theile der Welt ein Gehör für ihre Gedanken und Plane, für ihre Hoffnungen und Sorgen finden mögen. Unſer Programm faßt ſich dahin zuſammen: kirchliche Re- form, kein Schisma, aber geiſtige Einigung in einer wahrhaft katholiſchen Kirche mit allen denen die an Chriſtus und am apoſtoliſchen Glaubensbekenntniß feſthalten. Viele freundliche Hände werden uns aus den Kloſterzellen entgegengeſtreckt, und einige ſelbſt von der Schwelle des Vaticans.“ (Das Wiener Burgtheater und die franzöſiſchen Dramatiker.) Wie der „Figaro“ mittheilt, iſt durch die Intervention ſeines Mitarbeiters Albert Wolff bei Hrn. v. Dingelſtedt ein Vertrag zu Stande gekommen der den franzöſiſchen Drama- tikern einen beſtimmten Antheil an dem Ertrage der Aufführungen ihrer Stücke in der „Burg“ zuſichert, und der zunächſt den neueſten Producten Sardou’s und Goudinets zu gute kommt. Die franzöſiſchen Autoren erhalten demgemäß 10 Procent von der Brutto- Einnahme bei jeder Aufführung; ein Fünftel davon müſſen ſie allerdings den Ueber- ſetzern ihrer Stücke überlaſſen; immerhin bleiben ihnen aber doch noch 8 Procent. Der „Figaro“ ſpricht die Erwartung aus daß auch die andern Wiener Bühnen dieſen Modus, ſtatt des bisherigen Ankaufs der ____täten um einen fixen Preis, adoptiren werden. — Das neue Zug- und Repertoire-Stück des Théâtre Français, „Chriſtiane,“ von Gou- dinet, Verfaſſer von „Gavaud, Minard u. Comp.,“ iſt von der Direction des Hofburg- Theaters erworben und Hrn. Eduard Mautner zur Ueberſetzung übertragen worden. Die Aufführung dürfte ſchon im März erfolgen. Induſtrie, Handel und Verkehr. Berlin, 8 Jan. Die Börſe war geſtern im Privatverkehr ſehr feſt und zum Theil höher bei lebhaftem Verkehr. Auch heut war die Haltung angeregt, die Curſe waren vielfach höher, das Geſchäft belebt. Beſonders in öſterreichiſchen Speculationspapieren, öſterreichiſchen Bahnen, Papier- und Silberrente wurde beſonders lebhaft gehandelt. Auch für inländiſche Bahnen zeigte ſich gute Kaufluſt, welche den Berkehr in den Hauptdeviſen ſehr belebte. Banken waren feſt und zum Theil höher, Disconto-Commandit, Darmſtädter, Unionsbank, Provincial-Disconto, Anglo-deutſche, Däniſche Landmannsbank, ſämmtlich be- lebt. Inländiſche und deutſche Fonds, Pfandbriefe und Prioritäten blieben ſehr feſt und waren zum Theil höher. 5½ procentige Wiener Silberpfandbriefe 95[FORMEL] bezahlt. — Näch- ſten Donnerſtag werden die Actien der Bergiſch Märkiſchen Bank (in Elberfeld), bei welcher die Provincial-Disconto-Geſellſchaft betheiligt iſt, von der Disconto-Geſellſchaft an der hieſigen Börſe eingeführt. (Bayeriſche 4½- und 4procentige Eiſenbahnſchuld. Ziehung am 3 Ja- nuar. Endnummern: A. Eiſenbahnanlehen à 4½ Procent: an porteur: Serie 1 (um- faſſend die rothgeſchriebenen Commiſſionskataſter-Nummern 1 bis 1000) Endnr. 51, 75. Serie 2 (10_1 bis 2000) Endnr. 17, Serie 3 Eudur. 78, Serie 4 Endnr. 03, 82, S. 5 Endnr. 22, 100, Serie 6 Endnr. 61, 66, Serie 7 Endnr. 42, 44, S. 8 Endnr. 13, 19, Serie 9 Endnr. 75, 85, Serie 10 Endnr. 56, 89, Serie 11 Endnr. 15, 36, Serie 12 Endnr. 20, S 13 Endnr. 69, S. 14 Endnr. 10, 44. S. 15 Endnr. 58, S. 16 Endnr. 24, S. 17 Endnr. 48, S. 18 Endnr. 03, 74, S. 19 Endnr. 66, S. 20 Endnr. 14, S. 21 Endnr. 05, S. 22 Endnr. 77, S. 23 Endnr. 01, 79, S. 24 Endnr. 62, S. 25 Endnr. 83, S. 26 Endnr. 81, S. 27 Endnr. 58, S. 23 Endnr. 09, 63, S. 29 Endnr. 26, 36, S. 30 Endnr. 01, 59, S. 31 Endnr. 19, 84, S. 32 Endnr. 68, S 33, Endnr. 33, S. 34 Endnr. 11, S. 35 Endnr. 65, 82, S. 36 Endnr. 81; auf Namen: Serie 1 (1 bis 1000) Endnr. 07, 57, S. 2 Endnr. 34, S. 3 Endnr. 42, 48. B. Eiſenbahn- Anlehen à 4 Proceut: 1) au porteur: Serie 1 Endnr. 56, 91, S. 2 Endnr. 24, 52, S. 3 Endnr. 87, S. 4 Eudnr. 06, 14, S. 5, Endnr. 23, S. 6 Endnr. 75, Serie 7 Endnr. 35, 95, S. 8, Endnr. 24, S. 9 Endnr. 39, S. 10 Endnr. 09, S. 11 Endnr. 40, 92, S. 12, Endnr. 50, 55, S. 13 Endnr. 05, S. 14 Endnr. 65, S. 15 Endnr. 49, S. 16 Endnr. 44, 69, S. 17 Endnr. 19, 53, S. 18 Endnr. 20, S. 19 Endnr. 94, S. 20 Endnr. 13, S. 21 Endnr. 35, S. 22 Endnr. 81, 85, S. 23 Endnr. 01, 67, S. 24 Endnr. 64, 96, S. 30 Endnr. 67, 90; 2) auf Namen: S. 1 Endnr. 18, 90, S. 2 Endnr. 62, S. 3 Endnr. 02, S. 4 Endnr. 58, 72, S. 5 Endnr. 69, S. 6 Endnr. 05, S. 7 Endnr. 05, S. 8 Endnr. 94, S. 9 Endnr. 38, S. 10 Endnr. 04, 43, S. 11 Endnr. 32, 47, S. 12 Endnr. 24, 42, S. 13 Endnr. 38, S. 14 Endnr. 96 (Telegraphen.) Von denjenigen Beſchlüſſen welche auf der Telegraphen- Conferenz zu Rom gefaßt und als definitiv beſchloſſen angeſehen werden können, iſt der zu erwähnen durch welchen die Beſtimmung der beſtehenden Telegraphen-Convention auf- gehoben wird, daß in dem Zwiſchenraum zwiſchen zwei Telegraphen-Conferenzen, welche von 3 zu 3 Jahren abzuhalten ſind, Specialcommiſſionen für gewiſſe zur Sprache gebrachte Fragen einbernfen werden können. Specialcommiſſionen ſollen nicht mehr in Thätigkeit geſetzt werden. Scheint die Erledigung von Fragen in der Zwiſchenzeit nothwendig, ſo ſoll eine Conferenz hierzu zuſammenberufen werden, an der ſämmtliche Vertragsſtaaten theil- nehmen. Es iſt aber für die Berufung einer beſondern Conſerenz nöthig daß der Antrag hierzu von ſechs Vereinsſtaaten geſtellt wird. Die Einberufung der Conferenz erfolgt durch die Regierung desjenigen Staates in welchem die letzte ordentliche Conferenz ſtattfand. (N. A. Z.) Telegraphiſche Curs- und Handelsberichte. * Berlin, 9 Jan., 12 Uhr 10 M. Anfangsbericht. Oeſterr. Creditactien 197. 1860er L. 91¾, öſterr.-franz. Staatsbahn 231, Lombarden 124¼, Italiener 67[FORMEL], 1882er Amerikaner 97, Türken 49¾, Rumänier 45¾, Köln-Mindener Präm.-Anl. 99[FORMEL]. Disconto-Commandit 228¾, Galizier 113½. Stimmung: ſtarke Kaufluſt. (*) Berlin, 9 Jan. Schlußeurſe: Bayer. 5proc. Anl. v. 1870 100½, bayer. 4½proc. Anl. —, 4proc. Präm.-Anl. 113¾, bad. Präm.-Anl. 111[FORMEL], 4½proc. preuß. Anl. 102¼, preuß. Central-Boden-Creditactien 126, Disconto-Commandit 229½, Köln- Mindener L. 99½, 1882er Amerikaner 96¾, öſterr. Silberrente 65[FORMEL], Papierrente 56[FORMEL], öſterr. L. v. 1860 92, v. 1864 83, Creditactien 197½, Lombarden 124½, öſterr.- franz. Staatsdahn 231¼, neue Staatsbahn 221½, Prioritäten 299½, Galizier 113½, Türken 49[FORMEL], Rumänier 45¼, ital 5proc. Rente 68, Südd. Bodencreditbank 114¾, Nordweſtbahn 129¼, Darmſt. Zettelbank 121, Oberſchl. E.-B.-A. Lit. A. 209, Berliner Wechslerbank 113[FORMEL], Unionbank 121[FORMEL], Rhein. Eiſenbahn 162, ſächſ. Hypotheken-Pfdbrf. 30[FORMEL], Preuß. Bank 199, ſchweiz. Weſtbahn 50[FORMEL], Darmſtädter 178[FORMEL]. Wechſel: Augs- burg 56.20, Frankſurt 56.22, London 6.20[FORMEL], Paris 78½, Wien 86¼. Tendenz: feſt. (*) Berlin, 9 Jan. Productenmarkt. (Schlußbericht.) Roggen per Jan. 56¼, per Jan.-Febr. 56¼, per April-Mai 56[FORMEL], per Mai-Juni 57[FORMEL]. Tendenz: feſt. — Weizen per Jan. 79½, per April-Mai 81. — Rüböl per Jan. 27[FORMEL], per April-Mai 28. — Spiritus per Jan. 23 13, per April-Mai 23.25. * Wien, 9 Jan. Borbörſe. Creditactien 340, Lombarden 214.70, Angle- Auſtrian 334, Napoleons —, Unionsbank 293. Tendenz: feſt. * Wien, 9 Jan. Schlußcurſe: Silberrente 74.10, Papierrente 63.60, 1860er L. 105, 1864er L. 144.75, Bankactien 837, Creditactien 339 30, Lombarden 213 80, Staatsbahn 399.50, Anglo-Auſtrian 334, Franco-Auſtrian 141, Unionsbank 291.50, Galizier 261.25, Franz-Joſeph 210, Prioritäten 103, Rudolfsbahn 169.50, Prior. 93.50, Eliſabeth 247.25, Napoleons 9.07½. Alföldbahn 185.75, Nordweſtbahn 222, Prior. 103. Wechfel: Augsburg 96.95, Frankfurt a. M. 97.10, London 114 60, Paris 44.35, Tendenz: feſt. * Wien, 9 Jan. Abend-Privatverkehr. Creditactien 329.30, 1860er Looſe 105.25, 1864er Looſe 144.60, Staatsbahnactien 399, Lombarden 212.80, Napoleons 9.10, Papierrente 63.60, Franco-Anſtrian 140, Anglo-Auſtrian 333.50, Unionsbank 290.25. Tendenz: matt. * Wien, 9 Jan. Der Bankausſchuß der Nationalbank genehmigte die Bilanz für 1871, und ſetzte die Dividende auf 73 fl. feſt. * London, 8 Jan Schlußcurſe. 3proc. Conſols 92[FORMEL], 1882er Amerikaner 92[FORMEL], Türten 52½, 3proc. Spantier 32[FORMEL]. Aus der Bank floſſen heute 260,000 Pf. St. Berlin Officiell: Centralboden-Credit 127, Creduactien 197¾, Wechſel Paris 78[FORMEL]. Südd. Bodeneredit 116. * Liverpool, 9 Jan. Aufangsbericht. Muthmaßlicher Umſatz 15,000 B., Tendenz: feſt, unverändert. Tagesimport 35,000 B. * Paris, 9 Jan. Eröffnungseurſe. 3proc. Rente 56, 5proc. Anl. 91, Lom- barden 477 50, 5proc. ital. Anl. 68.90, öſterr.-franz. Staatsbahn 882 50, Türken 51.80. Tendenz: träge. * Paris, 9 Jan. Schlußcurſe, 5proc. Anl. 90.85, 4½proc. Rente 81.25, 3proc. Rente 56.02, Credit nouyeau 518, Staatsb. 887.50, Lombarden 480, 5proc. Italiener 69.15, 1882er Amerikaner 106.18, Spanier 32.68, Türken 51.60, Pariſer Anleihe 253.75, Crédit foncier 925. Wechſel: Frankfurt 216½, London 25.70. Goldagio per Mille 12. Tendenz: träge. (*) Paris, 9 Jan. Producteumarkt. (Schlußbericht.) Mehl per Jan. 83.25, per März-April 85. Teudenz: ſtill. Wetter: veränderlich. — Rüböl per Jan. 107.50, vom März-April 107.50, vom Mai bis Aug. 105. Zucker 69. Tendenz: feſt. * New-York, 8 Jan. Goldagio 109¼, Wechſel in Gold 109¼, 1882er Bonds 110[FORMEL], 1885er 109[FORMEL], 1904er 109[FORMEL], Illinois 135, Eriebahn 36¾, Baumwolle 21 5/_, Petroteum in Philadelphia 22, Mehl 6.90 bis 7.10.

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Christopher Georgi, Manuel Wille, Jurek von Lingen, Susanne Haaf: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription. (2022-04-08T12:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, Linda Kirsten, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung, Nr. 10, 10. Januar 1872, S. 140. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_allgemeine10_1872/12>, abgerufen am 16.07.2024.