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Allgemeine Zeitung, Nr. 137, 23. März 1908.

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München, Montag Allgemeine Zeitung 23. März 1908. Nr. 137.
[Spaltenumbruch]

die Vereinigten Staaten von Amerika, Kanada, Neufund-
land, Mexiko, die Azoren, Madeira, die Kanarischen und
die Kap-Verdischen Inseln aus der Gruppe der außer-euro-
päischen, nicht am Mittelländischen oder Schwarzen Meere
gelegenen Länder auszuscheiden und in eine besondere
Ländergruppe unter Feststellung einer zweimonatlichen
Vorlegungsfrist zusammenzufassen.



Industrie und Handel.
X Lokomotivfabrik Krauß u. Comp. Aktien-Gesellschaft, Mün-
chen.

Der Aufsichtsrat dieser Gesellschaft hat in der heutigen
Sitzung beschlossen, der auf den 25. April d. J. anberaumten
Generalversammlung die Verteilung einer Dividende von
13 Proz. (wie i. V.) vorzuschlagen. Der Reingewinn für
das Betriebsjahr 1907 beträgt nach Abschreibung von 169.158 M
(165,929 M) auf Einrichtungskonto, einschließlich des Vortrages
vom Jahre 1906 von 52,242 M (85,259 M), 1,066,089 Mark
(973,612 M).

* Roheisensyndikat.

Die Kölnische Zeitung meldet: In der
heutigen Sitzung des Roheisensyndikats wurde beschlossen, die
Preise für Puddel- und Stahleisen für Lieferung im zweiten
Vierteljahr wie bisher bestehen zu lassen. Es kostet dem-
nach Puddeleisen 74 M und Stahleisen 76 M, beides Frachtbasis
Siegen. Mit Rücksicht darauf, daß das Kohlensyndikat an
diesen Preisen unabänderlich festhält und dadurch eine
Verbilligung der Selbstkosten nicht eintritt, sahen sich die Werke
außer Stande, eine Ermäßigung der vorgenannten
Preise eintreten zu lassen!



Transportwesen.
* Hamburg-Amerika-Linie.

In der heutigen Generalver-
sammlung der Hamburg-Amerika-Linie wurden nach dem Be-
richte des vorsitzenden Aufsichtsrates W. Tietzens der Jahres-
bericht sowie der Rechnungsabschluß und alsdann die Auf-
nahme
einer Prioritätsanleihe bis zum Höchstbe-
trage von 30 Millionen Mark
bewilligt. Von der An-
leihe sollen zunächst nur 20 Millionen zur Subskription
gebracht werden. Der Vorsitzende wies in seinem Bericht darauf
hin, daß der allgemeine Rückgang der Konjunktur während der
letzten Hälfte des Betriebsjahres die überaus befriedigenden
Betriebsergebnisse des ersten Semesters sehr ungünstig be-
einflußte, ebenso auch die Herabsetzung der Tarife auf dem nord-
atlantischen Verkehrsgebiete, sowie die große Steigerung der
Kohlenpreise. Trotzdem könne das Resultat ein ziemlich be-
friedigendes
genannt werden, da der Jahresgewinn nach
Abzug der Zinsen auf die Prioritätsanleihe und aller anderen
Unkosten einen Gewinn von 20 Proz auf das Aktienkapital dar-
stelle und die Verteilung einer Dividende von 6 Proz. gestatte.
Ueber die Aussichten für das gegenwärtige Geschäftsjahr
könne nichts Bestimmtes gesagt werden. Es sei jedoch im
Vergleich zu 1907 eine bedeutende Verschlechterung in der Zwi-
schendecksbeförderung nach Nordamerika zu konstatieren. Die Ge-
fellschaft bedauere außerdem, gezwungen zu sein, nur englische
Kohle zu verwenden, da die Preise der deutschen Kohle den Ver-
hältnissen nicht angepaßt seien. Der Vorsitzende teilte ferner mit,
daß für die Prioritätsanleihe eine Offerte der Gesellschaft eines
nahestehenden Bankenkonsortiums vorliege. Auf die Bemerkung
eines Aktionärs, daß die Kapitalserhöhungen zu schnell erfolgt
seien, bemerkte Generaldirektor Ballin, dies sei die Schat-
tenseite der Hochkonjunktur.
Der Schiffsbestand der
Gesellschaft habe bei weitem nicht ausgereicht, die Geschäfte der Ge-
sellschaft zu erledigen, so daß 124 fremde Schiffe im Vorjahre ge-
mietet werden mußten. Nachdem die Versammlung dem Vor-
stande ihr Vertrauen ausgesprochen hatte, wurde sie geschlossen.



Fondsbörsen.

(Privattelegramm.) An der
Nachbörse blieb das Geschäft still. Bankaktien lagen teilweise
etwas schwächer. Montanwerte fest. Schiffahrtsaktien verloren
zum Schluß einen Teil ihrer Besserung.

Bezugsrechte: Kollmar und Jourdan 55 bez. u. G.

Am Kassamarkt notierten höher: Böhmisches Brau-
haus 31/2, Düsseldorfer Waggon 21/2, Lingel 41/2, Kahla-Porzel-
lan 9. Königszelt Porzellan 41/2, Schönwald Porzellan 31/2, Rosen-
thal-Porzellan 7. Kröllwitzer Papierfabrik 2, Sächsische Gußstahl
31/2; niedriger notierten: Aluminium-Industrie 31/4, Buckau
Chemische Fabrik 2, Höchster Farben 3, Deutsche Gasglühlicht 2.

(Privattelegr.) Nachbörse-Schlußkurse.

[Tabelle]

Tendenz: Fest.

Schlußkurse.

[Tabelle]

Börsenbericht. Die Börse war
zu Beginn fest und dann träge auf die ungünstige Haltung der
[Spaltenumbruch] französischen Rente und der französischen Eisenbahnaktien. Außer-
dem verstimmte die Abschwächung der Goldminen, die ihren
Grund hatte in dem unbefriedigenden Erträgnis und in dem
Gerüchte, daß Stücke, die als Deckung hinterlegt worden waren,
zum Verkauf gelangten. Schließlich befestigte sich die Börse wie-
der, da für russische Fonds und für russische Industriewerte gute
Meinung herrschte.

(Privattelegramm.)
Schlußkurse.

[Tabelle]

Bankausgang 90,000 L.

(Privattelegramm.) Das Ge-
schäft an der heutigen Börse war im ganzen ruhig, die Stimmung
aber behauptet: Kupferaktien etwas besser.

[Tabelle]

20. März 21. März

[Tabelle]

Börsenbericht.

(Per Kabel.)
Bei lebhafter Geschäftstätigkeit war die Tendenz der heutigen
Börse zunächst fest, da sich Bestrebungen zeigten, die Baissiers
zu Deckungen zu zwingen. Anregung boten ferner der Jahres-
bericht des Stahltrusts und Erwartungen bezüglich eines
günstigen Bankausweises. Unter bedeutenden Realisationen
vollzog sich im weiteren Verlauf ein Stimmungswechsel. Schluß
stetig. An Aktien wurden 450,000 Stück umgesetzt.



Letzte Handelsnachrichten.

(Privattelegramm.) Wie der
Vossischen Zeitung aus Leipzig gemeldet wird, ist das Bank-
haus Wagner u.
Co in Pößneck in Zahlungsschwie-
rigkeiten
geraten.

Der Abschluß der Mathilden-Hütte A.-G. für Berg-
bau- und Hüttenbetrieb
ergibt einen Reingewinn
von 291,360 M (676,886 M). Nach Abschreibungen von 184,683 M
(317,761) wird eine Dividende von 7 Proz. (12 Proz.) auf die
Vorzugsaktien und von 2 Proz. (7 Proz.) auf die Stammaktien
vorgeschlagen.

In der Generalversammlung der Essener Kreditan-
stalt
bemerkte der Vorstand bezüglich der augenblicklichen Ge-
schäftslage, daß die Monate Januar und Februar einen Mehr-
umschlag von 160 Millionen Mark erbrachten.

Die Bergwerks-Aktiengesellschaft Hibernia
hat weitere Feierschichten eingelegt.

Wie aus Paris gemeldet wird, wird die Erhöhung des
Zinsfußes
für 3- bis 6monatige Schatzscheine mit der Absicht
des Finanzministers, eine neue Emission vorzunehmen, in
Verbindung gebracht.

(Privattelegramm.)
Der Aufsichtsrat der Metallurgischen Gesellschaft in
Frankfurt
a. M. schlägt die Dividende für das um
3 Millionen Mark erhöhte Aktienkapital mit 10 Proz.
(gegen 20 Proz. i. V.) vor.

[Spaltenumbruch]

(Privattelegramm.) Bei der
Graz-Köflacher Bahn wird die Dividende zwischen 28
und 29 Kronen geschätzt.

Bei den Verstaatlichungsverhandlungen zwi-
schen der Regierung und der Staatseisenbahngesell-
schaft
wurde bisher seitens der Vertreter der letzteren kein
ziffermäßiges Angebot über die Höhe der Rente gemacht.


Aus Caracas wird gemeldet, daß
der venezolanische oberste Gerichtshof die Fitzgerald
erteilte Konzession, die von verschiedenen amerikanischen
Asphaltgesellschaften
ausgebeutet wurde, für nichtig
erklärt hat. Die Anzeige dieser Gesellschaften sind jetzt Gegen-
stand diplomatischer Verhandlungen zwischen den Kabi-
netten der Vereinigten Staaten und von Venezuela. Die Ge-
sellschaften legten bei der amerikanischen Gesandtschaft in Caracas
Protest ein. Der amerikanische Kreuzer Tacoma ist heute in La
Guaira eingetroffen.



Produktenbörsen und Märkte.

Baumwolle. Umsatz disponibler Ware
4000 Ballen. Termin-Notierungen, Amerikaner:

[Tabelle]

Tendenz: Ruhig.

Warenbericht.

Baumwolle in New-
York loko 10.55, per Mai 9.74, per Juli 9.73, do. in New-
Orleans 103/4. -- Petroleum in New-York 8.75, do. in Phila-
delphia 8.70, do. Credit Balances 1.78. -- Schmalz (Rohe and
Brothers) 8.35. -- Weizen loko 100 7/8 , per Mai 102 1/8 , per
Juli 96 5/6 , per September --, per Dezbr. --. Mais per Mai
75 1/8 , per Juli 72 [unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt], per Sept. --. -- Mehl (Spring Wheat
Clears) 4.40. -- Getreidefracht nach Liverpool 1.59. -- Kaffee
per April 5.70, per Juni 5.80.

Produktenbericht.

Weizen per Mai
94.00, per Juli 881/4. -- Mais per Mai 651/2, per Juli 83.00
Schmalz per Mai 8.17, per Juli 8.40. Pork per Mai 12.45.



Verkehrsnachrichten.
* Dampfer-Expeditionen des Norddeutschen Lloyd in Bremen.

ab Bremerhaven vom 22. bis 28. März. Dampfer: Kaiser Wil-
helm der Große, 24. März, nach New-York über Southampton und
Cherbourg; Bülow, 26. März, nach Ostasien; Chemnitz, 28. März.
nach New-York und Baltimore; Erlangen, 28. März, Brasilien;
Heidelberg, 28. März, nach Australien.

[irrelevantes Material]
[irrelevantes Material]
München, Montag Allgemeine Zeitung 23. März 1908. Nr. 137.
[Spaltenumbruch]

die Vereinigten Staaten von Amerika, Kanada, Neufund-
land, Mexiko, die Azoren, Madeira, die Kanariſchen und
die Kap-Verdiſchen Inſeln aus der Gruppe der außer-euro-
päiſchen, nicht am Mittelländiſchen oder Schwarzen Meere
gelegenen Länder auszuſcheiden und in eine beſondere
Ländergruppe unter Feſtſtellung einer zweimonatlichen
Vorlegungsfriſt zuſammenzufaſſen.



Induſtrie und Handel.
╳ Lokomotivfabrik Krauß u. Comp. Aktien-Geſellſchaft, Mün-
chen.

Der Aufſichtsrat dieſer Geſellſchaft hat in der heutigen
Sitzung beſchloſſen, der auf den 25. April d. J. anberaumten
Generalverſammlung die Verteilung einer Dividende von
13 Proz. (wie i. V.) vorzuſchlagen. Der Reingewinn für
das Betriebsjahr 1907 beträgt nach Abſchreibung von 169.158 M
(165,929 M) auf Einrichtungskonto, einſchließlich des Vortrages
vom Jahre 1906 von 52,242 M (85,259 M), 1,066,089 Mark
(973,612 M).

* Roheiſenſyndikat.

Die Kölniſche Zeitung meldet: In der
heutigen Sitzung des Roheiſenſyndikats wurde beſchloſſen, die
Preiſe für Puddel- und Stahleiſen für Lieferung im zweiten
Vierteljahr wie bisher beſtehen zu laſſen. Es koſtet dem-
nach Puddeleiſen 74 M und Stahleiſen 76 M, beides Frachtbaſis
Siegen. Mit Rückſicht darauf, daß das Kohlenſyndikat an
dieſen Preiſen unabänderlich feſthält und dadurch eine
Verbilligung der Selbſtkoſten nicht eintritt, ſahen ſich die Werke
außer Stande, eine Ermäßigung der vorgenannten
Preiſe eintreten zu laſſen!



Transportweſen.
* Hamburg-Amerika-Linie.

In der heutigen Generalver-
ſammlung der Hamburg-Amerika-Linie wurden nach dem Be-
richte des vorſitzenden Aufſichtsrates W. Tietzens der Jahres-
bericht ſowie der Rechnungsabſchluß und alsdann die Auf-
nahme
einer Prioritätsanleihe bis zum Höchſtbe-
trage von 30 Millionen Mark
bewilligt. Von der An-
leihe ſollen zunächſt nur 20 Millionen zur Subſkription
gebracht werden. Der Vorſitzende wies in ſeinem Bericht darauf
hin, daß der allgemeine Rückgang der Konjunktur während der
letzten Hälfte des Betriebsjahres die überaus befriedigenden
Betriebsergebniſſe des erſten Semeſters ſehr ungünſtig be-
einflußte, ebenſo auch die Herabſetzung der Tarife auf dem nord-
atlantiſchen Verkehrsgebiete, ſowie die große Steigerung der
Kohlenpreiſe. Trotzdem könne das Reſultat ein ziemlich be-
friedigendes
genannt werden, da der Jahresgewinn nach
Abzug der Zinſen auf die Prioritätsanleihe und aller anderen
Unkoſten einen Gewinn von 20 Proz auf das Aktienkapital dar-
ſtelle und die Verteilung einer Dividende von 6 Proz. geſtatte.
Ueber die Ausſichten für das gegenwärtige Geſchäftsjahr
könne nichts Beſtimmtes geſagt werden. Es ſei jedoch im
Vergleich zu 1907 eine bedeutende Verſchlechterung in der Zwi-
ſchendecksbeförderung nach Nordamerika zu konſtatieren. Die Ge-
fellſchaft bedauere außerdem, gezwungen zu ſein, nur engliſche
Kohle zu verwenden, da die Preiſe der deutſchen Kohle den Ver-
hältniſſen nicht angepaßt ſeien. Der Vorſitzende teilte ferner mit,
daß für die Prioritätsanleihe eine Offerte der Geſellſchaft eines
naheſtehenden Bankenkonſortiums vorliege. Auf die Bemerkung
eines Aktionärs, daß die Kapitalserhöhungen zu ſchnell erfolgt
ſeien, bemerkte Generaldirektor Ballin, dies ſei die Schat-
tenſeite der Hochkonjunktur.
Der Schiffsbeſtand der
Geſellſchaft habe bei weitem nicht ausgereicht, die Geſchäfte der Ge-
ſellſchaft zu erledigen, ſo daß 124 fremde Schiffe im Vorjahre ge-
mietet werden mußten. Nachdem die Verſammlung dem Vor-
ſtande ihr Vertrauen ausgeſprochen hatte, wurde ſie geſchloſſen.



Fondsbörſen.

(Privattelegramm.) An der
Nachbörſe blieb das Geſchäft ſtill. Bankaktien lagen teilweiſe
etwas ſchwächer. Montanwerte feſt. Schiffahrtsaktien verloren
zum Schluß einen Teil ihrer Beſſerung.

Bezugsrechte: Kollmar und Jourdan 55 bez. u. G.

Am Kaſſamarkt notierten höher: Böhmiſches Brau-
haus 3½, Düſſeldorfer Waggon 2½, Lingel 4½, Kahla-Porzel-
lan 9. Königszelt Porzellan 4½, Schönwald Porzellan 3½, Roſen-
thal-Porzellan 7. Kröllwitzer Papierfabrik 2, Sächſiſche Gußſtahl
3½; niedriger notierten: Aluminium-Induſtrie 3¼, Buckau
Chemiſche Fabrik 2, Höchſter Farben 3, Deutſche Gasglühlicht 2.

(Privattelegr.) Nachbörſe-Schlußkurſe.

[Tabelle]

Tendenz: Feſt.

Schlußkurſe.

[Tabelle]

Börſenbericht. Die Börſe war
zu Beginn feſt und dann träge auf die ungünſtige Haltung der
[Spaltenumbruch] franzöſiſchen Rente und der franzöſiſchen Eiſenbahnaktien. Außer-
dem verſtimmte die Abſchwächung der Goldminen, die ihren
Grund hatte in dem unbefriedigenden Erträgnis und in dem
Gerüchte, daß Stücke, die als Deckung hinterlegt worden waren,
zum Verkauf gelangten. Schließlich befeſtigte ſich die Börſe wie-
der, da für ruſſiſche Fonds und für ruſſiſche Induſtriewerte gute
Meinung herrſchte.

(Privattelegramm.)
Schlußkurſe.

[Tabelle]

Bankausgang 90,000 ₤.

(Privattelegramm.) Das Ge-
ſchäft an der heutigen Börſe war im ganzen ruhig, die Stimmung
aber behauptet: Kupferaktien etwas beſſer.

[Tabelle]

20. März 21. März

[Tabelle]

Börſenbericht.

(Per Kabel.)
Bei lebhafter Geſchäftstätigkeit war die Tendenz der heutigen
Börſe zunächſt feſt, da ſich Beſtrebungen zeigten, die Baiſſiers
zu Deckungen zu zwingen. Anregung boten ferner der Jahres-
bericht des Stahltruſts und Erwartungen bezüglich eines
günſtigen Bankausweiſes. Unter bedeutenden Realiſationen
vollzog ſich im weiteren Verlauf ein Stimmungswechſel. Schluß
ſtetig. An Aktien wurden 450,000 Stück umgeſetzt.



Letzte Handelsnachrichten.

(Privattelegramm.) Wie der
Voſſiſchen Zeitung aus Leipzig gemeldet wird, iſt das Bank-
haus Wagner u.
Co in Pößneck in Zahlungsſchwie-
rigkeiten
geraten.

Der Abſchluß der Mathilden-Hütte A.-G. für Berg-
bau- und Hüttenbetrieb
ergibt einen Reingewinn
von 291,360 M (676,886 M). Nach Abſchreibungen von 184,683 M
(317,761) wird eine Dividende von 7 Proz. (12 Proz.) auf die
Vorzugsaktien und von 2 Proz. (7 Proz.) auf die Stammaktien
vorgeſchlagen.

In der Generalverſammlung der Eſſener Kreditan-
ſtalt
bemerkte der Vorſtand bezüglich der augenblicklichen Ge-
ſchäftslage, daß die Monate Januar und Februar einen Mehr-
umſchlag von 160 Millionen Mark erbrachten.

Die Bergwerks-Aktiengeſellſchaft Hibernia
hat weitere Feierſchichten eingelegt.

Wie aus Paris gemeldet wird, wird die Erhöhung des
Zinsfußes
für 3- bis 6monatige Schatzſcheine mit der Abſicht
des Finanzminiſters, eine neue Emiſſion vorzunehmen, in
Verbindung gebracht.

(Privattelegramm.)
Der Aufſichtsrat der Metallurgiſchen Geſellſchaft in
Frankfurt
a. M. ſchlägt die Dividende für das um
3 Millionen Mark erhöhte Aktienkapital mit 10 Proz.
(gegen 20 Proz. i. V.) vor.

[Spaltenumbruch]

(Privattelegramm.) Bei der
Graz-Köflacher Bahn wird die Dividende zwiſchen 28
und 29 Kronen geſchätzt.

Bei den Verſtaatlichungsverhandlungen zwi-
ſchen der Regierung und der Staatseiſenbahngeſell-
ſchaft
wurde bisher ſeitens der Vertreter der letzteren kein
ziffermäßiges Angebot über die Höhe der Rente gemacht.


Aus Caracas wird gemeldet, daß
der venezolaniſche oberſte Gerichtshof die Fitzgerald
erteilte Konzeſſion, die von verſchiedenen amerikaniſchen
Aſphaltgeſellſchaften
ausgebeutet wurde, für nichtig
erklärt hat. Die Anzeige dieſer Geſellſchaften ſind jetzt Gegen-
ſtand diplomatiſcher Verhandlungen zwiſchen den Kabi-
netten der Vereinigten Staaten und von Venezuela. Die Ge-
ſellſchaften legten bei der amerikaniſchen Geſandtſchaft in Caracas
Proteſt ein. Der amerikaniſche Kreuzer Tacoma iſt heute in La
Guaira eingetroffen.



Produktenbörſen und Märkte.

Baumwolle. Umſatz disponibler Ware
4000 Ballen. Termin-Notierungen, Amerikaner:

[Tabelle]

Tendenz: Ruhig.

Warenbericht.

Baumwolle in New-
York loko 10.55, per Mai 9.74, per Juli 9.73, do. in New-
Orleans 10¾. — Petroleum in New-York 8.75, do. in Phila-
delphia 8.70, do. Credit Balances 1.78. — Schmalz (Rohe and
Brothers) 8.35. — Weizen loko 100⅞, per Mai 102⅛, per
Juli 96⅚, per September —, per Dezbr. —. Mais per Mai
75⅛, per Juli 72 [unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt], per Sept. —. — Mehl (Spring Wheat
Clears) 4.40. — Getreidefracht nach Liverpool 1.59. — Kaffee
per April 5.70, per Juni 5.80.

Produktenbericht.

Weizen per Mai
94.00, per Juli 88¼. — Mais per Mai 65½, per Juli 83.00
Schmalz per Mai 8.17, per Juli 8.40. Pork per Mai 12.45.



Verkehrsnachrichten.
* Dampfer-Expeditionen des Norddeutſchen Lloyd in Bremen.

ab Bremerhaven vom 22. bis 28. März. Dampfer: Kaiſer Wil-
helm der Große, 24. März, nach New-York über Southampton und
Cherbourg; Bülow, 26. März, nach Oſtaſien; Chemnitz, 28. März.
nach New-York und Baltimore; Erlangen, 28. März, Braſilien;
Heidelberg, 28. März, nach Auſtralien.

[irrelevantes Material]
[irrelevantes Material]
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[6/0006] München, Montag Allgemeine Zeitung 23. März 1908. Nr. 137. die Vereinigten Staaten von Amerika, Kanada, Neufund- land, Mexiko, die Azoren, Madeira, die Kanariſchen und die Kap-Verdiſchen Inſeln aus der Gruppe der außer-euro- päiſchen, nicht am Mittelländiſchen oder Schwarzen Meere gelegenen Länder auszuſcheiden und in eine beſondere Ländergruppe unter Feſtſtellung einer zweimonatlichen Vorlegungsfriſt zuſammenzufaſſen. Induſtrie und Handel. ╳ Lokomotivfabrik Krauß u. Comp. Aktien-Geſellſchaft, Mün- chen. Der Aufſichtsrat dieſer Geſellſchaft hat in der heutigen Sitzung beſchloſſen, der auf den 25. April d. J. anberaumten Generalverſammlung die Verteilung einer Dividende von 13 Proz. (wie i. V.) vorzuſchlagen. Der Reingewinn für das Betriebsjahr 1907 beträgt nach Abſchreibung von 169.158 M (165,929 M) auf Einrichtungskonto, einſchließlich des Vortrages vom Jahre 1906 von 52,242 M (85,259 M), 1,066,089 Mark (973,612 M). * Roheiſenſyndikat. Die Kölniſche Zeitung meldet: In der heutigen Sitzung des Roheiſenſyndikats wurde beſchloſſen, die Preiſe für Puddel- und Stahleiſen für Lieferung im zweiten Vierteljahr wie bisher beſtehen zu laſſen. Es koſtet dem- nach Puddeleiſen 74 M und Stahleiſen 76 M, beides Frachtbaſis Siegen. Mit Rückſicht darauf, daß das Kohlenſyndikat an dieſen Preiſen unabänderlich feſthält und dadurch eine Verbilligung der Selbſtkoſten nicht eintritt, ſahen ſich die Werke außer Stande, eine Ermäßigung der vorgenannten Preiſe eintreten zu laſſen! Transportweſen. * Hamburg-Amerika-Linie. In der heutigen Generalver- ſammlung der Hamburg-Amerika-Linie wurden nach dem Be- richte des vorſitzenden Aufſichtsrates W. Tietzens der Jahres- bericht ſowie der Rechnungsabſchluß und alsdann die Auf- nahme einer Prioritätsanleihe bis zum Höchſtbe- trage von 30 Millionen Mark bewilligt. Von der An- leihe ſollen zunächſt nur 20 Millionen zur Subſkription gebracht werden. Der Vorſitzende wies in ſeinem Bericht darauf hin, daß der allgemeine Rückgang der Konjunktur während der letzten Hälfte des Betriebsjahres die überaus befriedigenden Betriebsergebniſſe des erſten Semeſters ſehr ungünſtig be- einflußte, ebenſo auch die Herabſetzung der Tarife auf dem nord- atlantiſchen Verkehrsgebiete, ſowie die große Steigerung der Kohlenpreiſe. Trotzdem könne das Reſultat ein ziemlich be- friedigendes genannt werden, da der Jahresgewinn nach Abzug der Zinſen auf die Prioritätsanleihe und aller anderen Unkoſten einen Gewinn von 20 Proz auf das Aktienkapital dar- ſtelle und die Verteilung einer Dividende von 6 Proz. geſtatte. Ueber die Ausſichten für das gegenwärtige Geſchäftsjahr könne nichts Beſtimmtes geſagt werden. Es ſei jedoch im Vergleich zu 1907 eine bedeutende Verſchlechterung in der Zwi- ſchendecksbeförderung nach Nordamerika zu konſtatieren. Die Ge- fellſchaft bedauere außerdem, gezwungen zu ſein, nur engliſche Kohle zu verwenden, da die Preiſe der deutſchen Kohle den Ver- hältniſſen nicht angepaßt ſeien. Der Vorſitzende teilte ferner mit, daß für die Prioritätsanleihe eine Offerte der Geſellſchaft eines naheſtehenden Bankenkonſortiums vorliege. Auf die Bemerkung eines Aktionärs, daß die Kapitalserhöhungen zu ſchnell erfolgt ſeien, bemerkte Generaldirektor Ballin, dies ſei die Schat- tenſeite der Hochkonjunktur. Der Schiffsbeſtand der Geſellſchaft habe bei weitem nicht ausgereicht, die Geſchäfte der Ge- ſellſchaft zu erledigen, ſo daß 124 fremde Schiffe im Vorjahre ge- mietet werden mußten. Nachdem die Verſammlung dem Vor- ſtande ihr Vertrauen ausgeſprochen hatte, wurde ſie geſchloſſen. Fondsbörſen. w. Berlin, 21. März. (Privattelegramm.) An der Nachbörſe blieb das Geſchäft ſtill. Bankaktien lagen teilweiſe etwas ſchwächer. Montanwerte feſt. Schiffahrtsaktien verloren zum Schluß einen Teil ihrer Beſſerung. Bezugsrechte: Kollmar und Jourdan 55 bez. u. G. Am Kaſſamarkt notierten höher: Böhmiſches Brau- haus 3½, Düſſeldorfer Waggon 2½, Lingel 4½, Kahla-Porzel- lan 9. Königszelt Porzellan 4½, Schönwald Porzellan 3½, Roſen- thal-Porzellan 7. Kröllwitzer Papierfabrik 2, Sächſiſche Gußſtahl 3½; niedriger notierten: Aluminium-Induſtrie 3¼, Buckau Chemiſche Fabrik 2, Höchſter Farben 3, Deutſche Gasglühlicht 2. * Berlin, 21. März. (Privattelegr.) Nachbörſe-Schlußkurſe. Tendenz: Feſt. * Paris, 21. März. 3 Uhr nachm. Schlußkurſe. S. Paris, 21. März. Börſenbericht. Die Börſe war zu Beginn feſt und dann träge auf die ungünſtige Haltung der franzöſiſchen Rente und der franzöſiſchen Eiſenbahnaktien. Außer- dem verſtimmte die Abſchwächung der Goldminen, die ihren Grund hatte in dem unbefriedigenden Erträgnis und in dem Gerüchte, daß Stücke, die als Deckung hinterlegt worden waren, zum Verkauf gelangten. Schließlich befeſtigte ſich die Börſe wie- der, da für ruſſiſche Fonds und für ruſſiſche Induſtriewerte gute Meinung herrſchte. t. London, 21. März, 4 Uhr 30 Min. (Privattelegramm.) Schlußkurſe. Bankausgang 90,000 ₤. y. London, 21. März. (Privattelegramm.) Das Ge- ſchäft an der heutigen Börſe war im ganzen ruhig, die Stimmung aber behauptet: Kupferaktien etwas beſſer. * New-York, 21. März. 20. März 21. März * New-York, 21. März. Börſenbericht. (Per Kabel.) Bei lebhafter Geſchäftstätigkeit war die Tendenz der heutigen Börſe zunächſt feſt, da ſich Beſtrebungen zeigten, die Baiſſiers zu Deckungen zu zwingen. Anregung boten ferner der Jahres- bericht des Stahltruſts und Erwartungen bezüglich eines günſtigen Bankausweiſes. Unter bedeutenden Realiſationen vollzog ſich im weiteren Verlauf ein Stimmungswechſel. Schluß ſtetig. An Aktien wurden 450,000 Stück umgeſetzt. Letzte Handelsnachrichten. w. Berlin, 21. März. (Privattelegramm.) Wie der Voſſiſchen Zeitung aus Leipzig gemeldet wird, iſt das Bank- haus Wagner u. Co in Pößneck in Zahlungsſchwie- rigkeiten geraten. Der Abſchluß der Mathilden-Hütte A.-G. für Berg- bau- und Hüttenbetrieb ergibt einen Reingewinn von 291,360 M (676,886 M). Nach Abſchreibungen von 184,683 M (317,761) wird eine Dividende von 7 Proz. (12 Proz.) auf die Vorzugsaktien und von 2 Proz. (7 Proz.) auf die Stammaktien vorgeſchlagen. In der Generalverſammlung der Eſſener Kreditan- ſtalt bemerkte der Vorſtand bezüglich der augenblicklichen Ge- ſchäftslage, daß die Monate Januar und Februar einen Mehr- umſchlag von 160 Millionen Mark erbrachten. Die Bergwerks-Aktiengeſellſchaft Hibernia hat weitere Feierſchichten eingelegt. Wie aus Paris gemeldet wird, wird die Erhöhung des Zinsfußes für 3- bis 6monatige Schatzſcheine mit der Abſicht des Finanzminiſters, eine neue Emiſſion vorzunehmen, in Verbindung gebracht. t. Frankfurt a. M., 21. März. (Privattelegramm.) Der Aufſichtsrat der Metallurgiſchen Geſellſchaft in Frankfurt a. M. ſchlägt die Dividende für das um 3 Millionen Mark erhöhte Aktienkapital mit 10 Proz. (gegen 20 Proz. i. V.) vor. D. Wien, 21. März. (Privattelegramm.) Bei der Graz-Köflacher Bahn wird die Dividende zwiſchen 28 und 29 Kronen geſchätzt. Bei den Verſtaatlichungsverhandlungen zwi- ſchen der Regierung und der Staatseiſenbahngeſell- ſchaft wurde bisher ſeitens der Vertreter der letzteren kein ziffermäßiges Angebot über die Höhe der Rente gemacht. * New-York, 21. März. Aus Caracas wird gemeldet, daß der venezolaniſche oberſte Gerichtshof die Fitzgerald erteilte Konzeſſion, die von verſchiedenen amerikaniſchen Aſphaltgeſellſchaften ausgebeutet wurde, für nichtig erklärt hat. Die Anzeige dieſer Geſellſchaften ſind jetzt Gegen- ſtand diplomatiſcher Verhandlungen zwiſchen den Kabi- netten der Vereinigten Staaten und von Venezuela. Die Ge- ſellſchaften legten bei der amerikaniſchen Geſandtſchaft in Caracas Proteſt ein. Der amerikaniſche Kreuzer Tacoma iſt heute in La Guaira eingetroffen. Produktenbörſen und Märkte. * Liverpool, 21. März. Baumwolle. Umſatz disponibler Ware 4000 Ballen. Termin-Notierungen, Amerikaner: Tendenz: Ruhig. * New-York, 21. März. Warenbericht. Baumwolle in New- York loko 10.55, per Mai 9.74, per Juli 9.73, do. in New- Orleans 10¾. — Petroleum in New-York 8.75, do. in Phila- delphia 8.70, do. Credit Balances 1.78. — Schmalz (Rohe and Brothers) 8.35. — Weizen loko 100⅞, per Mai 102⅛, per Juli 96⅚, per September —, per Dezbr. —. Mais per Mai 75⅛, per Juli 72 _, per Sept. —. — Mehl (Spring Wheat Clears) 4.40. — Getreidefracht nach Liverpool 1.59. — Kaffee per April 5.70, per Juni 5.80. * Chicago, 21. März. Produktenbericht. Weizen per Mai 94.00, per Juli 88¼. — Mais per Mai 65½, per Juli 83.00 Schmalz per Mai 8.17, per Juli 8.40. Pork per Mai 12.45. Verkehrsnachrichten. * Dampfer-Expeditionen des Norddeutſchen Lloyd in Bremen. ab Bremerhaven vom 22. bis 28. März. Dampfer: Kaiſer Wil- helm der Große, 24. März, nach New-York über Southampton und Cherbourg; Bülow, 26. März, nach Oſtaſien; Chemnitz, 28. März. nach New-York und Baltimore; Erlangen, 28. März, Braſilien; Heidelberg, 28. März, nach Auſtralien. _ _

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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung, Nr. 137, 23. März 1908, S. 6. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_allgemeine137_1908/6>, abgerufen am 21.11.2024.