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Allgemeine Zeitung, Nr. 13, 13. Januar 1872.

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[Spaltenumbruch] Gelegenheiten oder Orte beschränkt hätten; vielmehr waren sie weit durchgängiger
und gleichmäßiger verbreitet als bei uns; wir finden sie nämlich fast überall da
wo wir Tünche finden. Für heute bedeutet dieß jedoch: nicht allzu häufig; denn
wie wenig Wände sind uns in ihrer Bekleidung erhalten! Selbst Rom liefert uns
keine große Anzahl von Wandkritzeleien oder, wie die Italiener sagen, Graffiti.
Manche von ganz geringem Belang, oder nur Spuren von solchen, hat man in den
Titus-Thermen, auf dem Campo di Macao u. s. w. entdeckt. Die meiste Beach-
tung verdienen die drei beschmierten Wände auf der Westseite des Palatin, die im
Jahr 1855 dem Tageslicht wiedergegeben wurden: das einzige Andenken an die
Pagenstreiche welche gegen Ende des 2ten Jahrhunderts diesen Theil des Cäsaren-
Palastes, das paedagogium, belebten. Hier liest man neben einem Esel an der
Mühle das: "Arbeite, Eselchen, wie ich gearbeitet habe, und es wird dir wohl be-
kommen." Von hier stammt jenes jetzt im Museo Kircheriano aufbewahrte Spott-
bild auf Christus (ein gekreuzigter Esel)*), das laut beigefügter Inschrift auf den
Chriften Alexamenos berechnet war, wie vielleicht auch das Libanus episeopus
ebendaselbst christliche Bedeutung hat. Die Kunst überhaupt ist stark vertreten;
hauptsächlich die Begeisterung für die Kampfspiele verlangte nach bildlichem Aus-
druck: Siegespalmen, Circusrosse, Gladiatoren mit ungeheuren Nasen und Armen
wie Topfhenkeln (wofern nur einzelne Gliedmaßen zu unterscheiden sind) erregen
hier, wie zu Pompei, das Vergnügen des Vetrachters. Die Zeichner hingegen,
weit entfernt sich ihrer Werke zu schämen, nennen sich nicht selten, z. B. pingit
Fortunatus Aser.
Als Siegespreise werden uns einmal aufgeführt eine Dalma-
tika und andere Gewandungen, und es fällt uns dabei das correre il palio der
heutigen Italiener ein. Einer etwas späteren Zeit gehören ein paar Duzend von
Wandinschriften an (die älteste ist von 215 n. Chr.) welche unter der siebenten
Cohorte der "Vigules" (wie sie sich selbst mit Vorliebe, statt "Vigiles," nennen)
ihre Urheber zu suchen haben. Wir verdanken sie den zu Ende 1866 eröffneten Aus-
grabungen von Monte di Fiore in Trastevere. Besonders ist darin von Talglämp-
chen-Erleuchtungen (sebaciaria) die Rede, die zu irgendwelchen Festen öffentlichen
oder privaten Charakters veranstaltet wurden. In die erste Hälfte des 3ten Jahr-
hunderts (wie man aus den vorwiegend noch griechischen Sklavennamen entnehmen
kann) fallen auch die Kritzeleien eines kleinen Gemachs auf dem Aventin, welches
an die alte servianische Umwallung stößt. Hier gelobt z. B. einer (doch wohl dem
Baechus), käme er heil heraus (si recte exiero), so viel Sester Wein als darin sein
würden; vermuthlich hatte ihm Theonas diese unfreiwillige Nachbarschaft neben
dem Weingewölbe zugezogen; denn scheinbar dieselbe Hand hat hinzugefügt: "Die
Pest über den Theonas!" Doch sind dergleichen Kritzeleien nicht etwa ausschließ-
lich in der Tünche befindlich; sie zeigen sich z. B. auch auf den Marmorplatten der
alten Basilika von S. Lorenzo im Ager Veranus, und die Spitze der Trajanssänle
trägt ein griechisches Gebet byzantinischen Styls für einen Constantin, wahrschein-
lich den guten Kaiser Constans, der im 7ten Jahrhundert Roms Denkmälern einen
Besuch abstattete, um sie nach Möglichkeit zu plündern. Wollen wir aber über-
haupt in eine so späte Zeit herab-, aus dem heidnischen in das christliche Rom her-
übergehen, so brauchen wir nur unter die Erde zu steigen, und Inschriften, wie wir
sie suchen, bieten sich unsern Augen in reicher Menge dar. Wir vertrauen uns in
dem Labyrinthe dieses unterirdischen Noms der Führung De Rossi's an, der alle
Winkel desselben mit der hellen Fackel seiner Gelehrsamkeit und seines Scharfsinnes
erleuchtet. Ihm zufolge haben wir in den Katakomben drei Classen von Graffiti
zu unterscheiden: erstens diejenigen durch welche die Gräber (fossores) auf fri-
schem Kalk ihr Tagewerk bezeugten, z. B. "Iconius brachte es (nämlich die Aus-
höhlung der Kammer) in zehn Tagen fertig;" zweitens diejenigen welche die bei
der Bestattung anwesenden Freunde auf dem trockenen Kalk eingruben -- in kurzen
Zurufen wird den Todten der ewige Friede nachgewünscht, z. B. "Leo in pace;"
drittens die [fremdsprachliches Material - 1 Wort fehlt], welche von den frommen Vesuchern der Gräber stam-
men. Sobald der Gebrauch der Heiligenbilder aufkommt, ziehen diese vorzugsweise
(so das noch anmuthige und nicht allzu byzantinische der heiligen Cäcilia) die
[fremdsprachliches Material - 1 Wort fehlt] auf sich**). Dieselben erscheinen wiederum von dreierlei Art. Es
sind entweder nur die Namen der Schreibenden, und zwar zunächst römische (Maxi-
mus, Felix, Rufina), später barbarische (Etelred, Ildebrand, Prando), denen
dann meistens ein Zusatz, wie "Sünder," "Priester" (abgekürzt PB oder PRB),
"unwürdiger Priester," "Bischof," folgt. Oder es sind Zurufe an Verwandte und
Freunde, wie wir sie schon erwähnt haben, und welche größtentheils eher für Todte
als für Lebende zu passen scheinen: Donatus, Sofronia u. s. w., mögest du in
Ewigkeit -- im ewigen Leben -- im Frieden -- in Gott leben! Endlich sind es
Gebete welche an die Martyrer insgesammt oder an einzelne derselben, auch un-
mittelbar an Gott gerichtet sind, z. B.: "Heilige Blutzeugen, gedenket der Maria!"
"Bittet, ihr heiligen Seelen, daß Verecundus mit den Seinigen glücklich fahren möge!"
(bene naviget); "Sustus, gedenke in den Gebeten des Aurelius Repentinus!"
"Allmächtiger Gott, behüte den Sapricius!" "Der Priester Eustathius, demüthi-
ger Sünder, Diener des heiligen Blutzeugen Marcellinus; doch du, Bester, bitte
für mich, und der Herr sei dein Schutz!" Daran schließt sich manch eigenthümlicher
Erguß, wie der leider abgebrochene: "Du, Jerusalem, Stadt und Zierde der Zen-
gen Gottes, dessen ..." Dieses Anschreiben war in der That eine fromme Uebung;
nicht überall wo die Pilger hinabstiegen, ließen sie in gleichem Maß ihre Namen
und Gebete zurück, sondern vor allem nur in den geschichtlichen Grüften (so nennt
sie De Rossi, cripte storiche), d. h. in den Grüften welche, als die Grabstätten
von berühmten Martyrern oder von Päpsten, im Zeitalter des Friedens der Kirche
die Heiligthümer der einzelnen Kirchhöfe wurden. Wie wir hier aus späteren Jahr-
hunderten hauptsächlich Priesternamen lesen, so enthalten auch die Graffiti der
Basilika von S. Clemente (auf den Gemälden des 9ten Jahrhunderts) wenig andere
Namen; solche Priestergraffiti weist ferner die Gruft von S. Vittorino zu Ami-
ternum, weisen in Frankreich alte und hochverehrte Altäre auf, besonders jener
berühmte der Kirche von Minerve (bei Narbonne), der mit unzähligen Namen aus
[Spaltenumbruch] dem karolingischen Zeitalter bedeckt ist. Wohl mit Recht vermuthet De Rossi daß nicht
bloß deßhalb die Schreiber meist Priester waren weil es damals unter den Laien wenige
Schreibkundige gab, sondern daß (insoweit die beschriebenen Stellen Altartafeln oder
Nischen und Gemälde sind, vor denen der Altar steht) wir die Graffiti als Erinnerungen
an daselbst gehaltene Messen zu betrachten haben. Für das spätere Mittelalter, bis
zum 15. Jahrhundert, dürfen wir auf Graffiti nicht in den Katakomben fahnden;
erst dann erinnerte man sich dieser heiligen Stätten wieder, und ihre ersten neuen
Besucher waren darin den alten verwandt daß sie, wenn nicht geradezu von Andacht,
doch von frommer Neugier dahin geführt wurden. Einer der ältesten dieser jünge-
ren Namen mag der des "Joannes Lonck 1432" im Kirchhofe des Kallistus sein;
ebendaselbst stehen aus der nächstfolgenden Zeit herrührende, besonders von Mino-
ritenbrüdern. Aber bald sahen die Katakomben Gäste wesentlich verschiedenen
Geistes, solche die rein weltlichem Wissensdrang folgten, nämlich Mitglieder der
berühmten Akademie des Pomponius Laetus. Bekanntlich waren dieselben des
Heidenthums etwas anrüchig, wurden indeß bei einer unter Paul II deßhalb gegen
sie eingeleiteten Untersuchung freigesprochen. Hätte man die Erinnerungszeichen
welche sie dort zurückließen gekannt, so würde das Urtheil wahrscheinlich anders
ausgefallen sein; die Vetitelung des Pomponius Laetus als pontifex maximus
(sowie eines andern als sacerdos achademiae romanae), wäre sie auch mehr ein
pedantischer Scherz als eine wirkliche Verhöhnung des Papstthums, würde man doch
an betreffender Stelle übel vermerkt haben. Es unterliegt keinem Zweifel daß die
Rechtgläubigkeit dieser Gesellschaft durch den Classicismus stark angefressen war,
und die Schatten jener Räume hatten gegründeten Anlaß über deren Entweihung
zu klagen, die nur heidnischem Wesen vor dem Christenthum, wie einst christlichent
Wesen vor dem Heidenthum ein Zufluchtsort zu sein schienen. Obwohl übrigens
alle die Parthenius, Calpurnius, Papirius u. s. w. (unter ihnen auch als Campanus
antistes Precutinus
der bekannte Dichter Giovanni Antonio Campano) sich als "ein-
müthige Liebhaber des Alterthums" bezeichnen, so haben doch ihre Spaziergänge
in die Unterwelt der Wissenschaft nicht den geringsten Nutzen gebracht. Zu Ende
des 15. und zu Anfang des 16. Jahrhunderts begaben sich noch andere in die Ka-
takomben hinab und schrieben ihre Namen mit Kohle an; aber alle diese Besuche
hörten bald auf. Die Inschriften neuerer und neuester Zeit, durch welche Rom-
fahrer auf ewigen Denkmälern sich verewigen, bedürfen keiner Besprechung; wie
sie (z. B. in den Thermen des Caracalla und zu S. Costanza vor der Stadt) aller
Herren Länder vertreten, versinnbildlichen sie die fortdauernde Beziehung zwischen
orbi et urbi. Außerhalb Roms treffen wir, von einem einzigen Ort abgesehen,
nur sehr spärliche Graffiti aus dem Alterthum. Von diesen sei eines hier ange-
führt, welches sich in einem Grabe vor Pozzuoli auf der campanischen Straße be-
findet. Es lautet verdeutscht: "Labeo an Thyrsus: Ich bitte dich, schaffe mir
eine Herberge; denn aus der welche du mir hier auf der Oberwelt gegeben hast,
bin ich vertrieben worden" (darunter, wohl von anderer Hand:) "Thyrsus an La-
beo: Komm', alles ist bei mir bereit." Die Erklärungen die man dazu gegeben
hat, befriedigen nicht völlig; wir meinen in diesen Worten einen Hauch des
Christenthums, welches ja hierlands früh Wurzel schlug, zu spüren. Heißt es
nicht auch im Evangelium: "Kommt, denn es ist alles bereit" (Luk. XIV, 17)?

Mehr Graffiti nun, als sämmtliche übrige zusammengenommen, hat schon
die bisherige Ausbaggerung des Vesuvschlammes uns auf den Mauern Pompei's
enthüllt. Aber die mit dem Schreibgriffel oder einem andern spitzen Werkzeug ein-
geritzten (die Römer sagten scariphare) sind hier, wie überhaupt, nicht die einzi-
gen Wandinschriften. Neben ihnen stehen in etwas geringerer Zahl die angemal-
ten, die Dipinti, welche entweder mit rother, schwarzer oder weißer Farbe wirk-
lich angepinselt oder mit Röthel, Kohle oder Kreide angeschrieben wurden. Ihren
Charakter nach gehören die letzteren durchaus zu den Graffiti; jene aber, die ei-
gentlichen Dipinti, bilden, wenigstens in ihrer Hauptmasse, den Mittelstand zwi-
schen dem Proletariat der Graffiti und der Aristokratie der inschriftlichen
Denkmäler. Da sie nicht, wie letztere, einem dauernden, sondern nur einem vor-
übergehenden Zwecke zu dienen pflegen, so stehen sie etwa mit unsern Straßen-
anschlägen auf einer Stufe. Der öffentliche Zweck unterscheidet sie von den Graf-
fiti; das Dipinto: "den C. Julius Polybius empfiehlt Vatia zum Duumvir",
(N. 132), ist ein regelrechtes Wahlprogramm; das andere: "Des Aedilen A. Suettius
Certus Gladiatorenbande wird am letzten Mai zu Pompei fechten; dabei Thier-
hetze und Zeltdach" (N. 1189), eine regelrechte Schauspielanzeige; aber den
Graffiti: "Den C. Julius Polybius empfiehlt Infantio zum Duumvir" (N. 1226)
und "Hier wird am 27 August die Thierhetzerbande fechten, und Felix im Bären-
kampf auftreten" (N. 1989), wohnt durchaus nicht die Absicht einer Beziehung
auf das Publicum inne. Wir deuteten schon an daß solche aus Laune erzeugte
Inschriften jede beliebige Fassung annehmen; wie in den eben angeführten Fällen
die von Dipinti, so anderswo die von Briefen (N. 1684. 1852. 1991) oder die
von monumentalen Inschriften (N. 2459: Ex seito ordinis u. s. w. in dem Umriß
einer gehenkelten Tafel).

Dipinti wie Graffiti erscheinen auch als Aufschriften auf Gefäßen, in denen
meistens Wein, aber auch andere Dinge (wie Fischsaucen, Enthaarungs- und
Waschmittel, Oliven u. s. w.) aufbewahrt wurden. Wie schade doch daß der "Fau-
stianer (beste Sorte des Falerners), Jahrgang 47," und der "alte Lunenser von
M. Valerius Abennericus" versiegt sind! Daß diese Amphoren nicht die erhaltende
Kraft gewisser heiliger Krüge und Fläschchen besitzen! Doch wird uns, sollten wir
auch an der unverminderten Güte des Falerners und der andern einst gepriesenen
Weine zweifeln, die Anziehungskraft und die Wirkung des süßen Nasses, das
unter den Pompejanern kreiste, manch noch bezeugten Umstand vergegenwärtigen:
der gewaltige Durft der Suavis, des Glyco und Martialis, des Epaphra und
Elea, das ungestüm geäußerte Verlangen nach "noch einem Kelch Setiner,"
die Weinpreise der Schenke in welcher die schon genannten "Spätkneiper" die
Kellnerin Hedone nicht zur Ruhe kommen ließen; die schallhafte Abänderung zu
"Biberius," die der Name des gewiß rothnäsigen Liberius Venustus, gleich dem
des Kaisers Tiberius, erfuhr; der treffliche Spruch endlich den die unsichere Hand
der lallenden Zunge nachzuschreiben versuchte: "Alles was im -- alles was im
Wein geboren wird -- alles was -- alles was im Wein geboren ist --"



*) Man warf den Juden und Christen vor daß sie den Kopf eines wilden Esels an-
beteten.
**) Diese Heiligenbekritzler, welche übrigens leineswegs das Licht der Sonne scheuten
(wie man z. B. in der Vorhalle von S. Lorenzo suori le mura ersieht), waren also
recht eigentliche grassiasanti, d. h. Scheinheilige.

[Spaltenumbruch] Gelegenheiten oder Orte beſchränkt hätten; vielmehr waren ſie weit durchgängiger
und gleichmäßiger verbreitet als bei uns; wir finden ſie nämlich faſt überall da
wo wir Tünche finden. Für heute bedeutet dieß jedoch: nicht allzu häufig; denn
wie wenig Wände ſind uns in ihrer Bekleidung erhalten! Selbſt Rom liefert uns
keine große Anzahl von Wandkritzeleien oder, wie die Italiener ſagen, Graffiti.
Manche von ganz geringem Belang, oder nur Spuren von ſolchen, hat man in den
Titus-Thermen, auf dem Campo di Macao u. ſ. w. entdeckt. Die meiſte Beach-
tung verdienen die drei beſchmierten Wände auf der Weſtſeite des Palatin, die im
Jahr 1855 dem Tageslicht wiedergegeben wurden: das einzige Andenken an die
Pagenſtreiche welche gegen Ende des 2ten Jahrhunderts dieſen Theil des Cäſaren-
Palaſtes, das pædagogium, belebten. Hier liest man neben einem Eſel an der
Mühle das: „Arbeite, Eſelchen, wie ich gearbeitet habe, und es wird dir wohl be-
kommen.“ Von hier ſtammt jenes jetzt im Muſeo Kircheriano aufbewahrte Spott-
bild auf Chriſtus (ein gekreuzigter Eſel)*), das laut beigefügter Inſchrift auf den
Chriften Alexamenos berechnet war, wie vielleicht auch das Libanus episeopus
ebendaſelbſt chriſtliche Bedeutung hat. Die Kunſt überhaupt iſt ſtark vertreten;
hauptſächlich die Begeiſterung für die Kampfſpiele verlangte nach bildlichem Aus-
druck: Siegespalmen, Circusroſſe, Gladiatoren mit ungeheuren Naſen und Armen
wie Topfhenkeln (wofern nur einzelne Gliedmaßen zu unterſcheiden ſind) erregen
hier, wie zu Pompeï, das Vergnügen des Vetrachters. Die Zeichner hingegen,
weit entfernt ſich ihrer Werke zu ſchämen, nennen ſich nicht ſelten, z. B. pingit
Fortunatus Aſer.
Als Siegespreiſe werden uns einmal aufgeführt eine Dalma-
tika und andere Gewandungen, und es fällt uns dabei das correre il palio der
heutigen Italiener ein. Einer etwas ſpäteren Zeit gehören ein paar Duzend von
Wandinſchriften an (die älteſte iſt von 215 n. Chr.) welche unter der ſiebenten
Cohorte der „Vigules“ (wie ſie ſich ſelbſt mit Vorliebe, ſtatt „Vigiles,“ nennen)
ihre Urheber zu ſuchen haben. Wir verdanken ſie den zu Ende 1866 eröffneten Aus-
grabungen von Monte di Fiore in Trastevere. Beſonders iſt darin von Talglämp-
chen-Erleuchtungen (sebaciaria) die Rede, die zu irgendwelchen Feſten öffentlichen
oder privaten Charakters veranſtaltet wurden. In die erſte Hälfte des 3ten Jahr-
hunderts (wie man aus den vorwiegend noch griechiſchen Sklavennamen entnehmen
kann) fallen auch die Kritzeleien eines kleinen Gemachs auf dem Aventin, welches
an die alte ſervianiſche Umwallung ſtößt. Hier gelobt z. B. einer (doch wohl dem
Baechus), käme er heil heraus (si recte exiero), ſo viel Seſter Wein als darin ſein
würden; vermuthlich hatte ihm Theonas dieſe unfreiwillige Nachbarſchaft neben
dem Weingewölbe zugezogen; denn ſcheinbar dieſelbe Hand hat hinzugefügt: „Die
Peſt über den Theonas!“ Doch ſind dergleichen Kritzeleien nicht etwa ausſchließ-
lich in der Tünche befindlich; ſie zeigen ſich z. B. auch auf den Marmorplatten der
alten Baſilika von S. Lorenzo im Ager Veranus, und die Spitze der Trajansſänle
trägt ein griechiſches Gebet byzantiniſchen Styls für einen Conſtantin, wahrſchein-
lich den guten Kaiſer Conſtans, der im 7ten Jahrhundert Roms Denkmälern einen
Beſuch abſtattete, um ſie nach Möglichkeit zu plündern. Wollen wir aber über-
haupt in eine ſo ſpäte Zeit herab-, aus dem heidniſchen in das chriſtliche Rom her-
übergehen, ſo brauchen wir nur unter die Erde zu ſteigen, und Inſchriften, wie wir
ſie ſuchen, bieten ſich unſern Augen in reicher Menge dar. Wir vertrauen uns in
dem Labyrinthe dieſes unterirdiſchen Noms der Führung De Roſſi’s an, der alle
Winkel desſelben mit der hellen Fackel ſeiner Gelehrſamkeit und ſeines Scharfſinnes
erleuchtet. Ihm zufolge haben wir in den Katakomben drei Claſſen von Graffiti
zu unterſcheiden: erſtens diejenigen durch welche die Gräber (fossores) auf fri-
ſchem Kalk ihr Tagewerk bezeugten, z. B. „Iconius brachte es (nämlich die Aus-
höhlung der Kammer) in zehn Tagen fertig;“ zweitens diejenigen welche die bei
der Beſtattung anweſenden Freunde auf dem trockenen Kalk eingruben — in kurzen
Zurufen wird den Todten der ewige Friede nachgewünſcht, z. B. „Leo in pace;“
drittens die [fremdsprachliches Material – 1 Wort fehlt], welche von den frommen Veſuchern der Gräber ſtam-
men. Sobald der Gebrauch der Heiligenbilder aufkommt, ziehen dieſe vorzugsweiſe
(ſo das noch anmuthige und nicht allzu byzantiniſche der heiligen Cäcilia) die
[fremdsprachliches Material – 1 Wort fehlt] auf ſich**). Dieſelben erſcheinen wiederum von dreierlei Art. Es
ſind entweder nur die Namen der Schreibenden, und zwar zunächſt römiſche (Maxi-
mus, Felix, Rufina), ſpäter barbariſche (Etelred, Ildebrand, Prando), denen
dann meiſtens ein Zuſatz, wie „Sünder,“ „Prieſter“ (abgekürzt PB oder PRB),
„unwürdiger Prieſter,“ „Biſchof,“ folgt. Oder es ſind Zurufe an Verwandte und
Freunde, wie wir ſie ſchon erwähnt haben, und welche größtentheils eher für Todte
als für Lebende zu paſſen ſcheinen: Donatus, Sofronia u. ſ. w., mögeſt du in
Ewigkeit — im ewigen Leben — im Frieden — in Gott leben! Endlich ſind es
Gebete welche an die Martyrer insgeſammt oder an einzelne derſelben, auch un-
mittelbar an Gott gerichtet ſind, z. B.: „Heilige Blutzeugen, gedenket der Maria!“
„Bittet, ihr heiligen Seelen, daß Verecundus mit den Seinigen glücklich fahren möge!“
(bene naviget); „Suſtus, gedenke in den Gebeten des Aurelius Repentinus!“
„Allmächtiger Gott, behüte den Sapricius!“ „Der Prieſter Euſtathius, demüthi-
ger Sünder, Diener des heiligen Blutzeugen Marcellinus; doch du, Beſter, bitte
für mich, und der Herr ſei dein Schutz!“ Daran ſchließt ſich manch eigenthümlicher
Erguß, wie der leider abgebrochene: „Du, Jeruſalem, Stadt und Zierde der Zen-
gen Gottes, deſſen ...“ Dieſes Anſchreiben war in der That eine fromme Uebung;
nicht überall wo die Pilger hinabſtiegen, ließen ſie in gleichem Maß ihre Namen
und Gebete zurück, ſondern vor allem nur in den geſchichtlichen Grüften (ſo nennt
ſie De Roſſi, cripte storiche), d. h. in den Grüften welche, als die Grabſtätten
von berühmten Martyrern oder von Päpſten, im Zeitalter des Friedens der Kirche
die Heiligthümer der einzelnen Kirchhöfe wurden. Wie wir hier aus ſpäteren Jahr-
hunderten hauptſächlich Prieſternamen leſen, ſo enthalten auch die Graffiti der
Baſilika von S. Clemente (auf den Gemälden des 9ten Jahrhunderts) wenig andere
Namen; ſolche Prieſtergraffiti weist ferner die Gruft von S. Vittorino zu Ami-
ternum, weiſen in Frankreich alte und hochverehrte Altäre auf, beſonders jener
berühmte der Kirche von Minerve (bei Narbonne), der mit unzähligen Namen aus
[Spaltenumbruch] dem karolingiſchen Zeitalter bedeckt iſt. Wohl mit Recht vermuthet De Roſſi daß nicht
bloß deßhalb die Schreiber meiſt Prieſter waren weil es damals unter den Laien wenige
Schreibkundige gab, ſondern daß (inſoweit die beſchriebenen Stellen Altartafeln oder
Niſchen und Gemälde ſind, vor denen der Altar ſteht) wir die Graffiti als Erinnerungen
an daſelbſt gehaltene Meſſen zu betrachten haben. Für das ſpätere Mittelalter, bis
zum 15. Jahrhundert, dürfen wir auf Graffiti nicht in den Katakomben fahnden;
erſt dann erinnerte man ſich dieſer heiligen Stätten wieder, und ihre erſten neuen
Beſucher waren darin den alten verwandt daß ſie, wenn nicht geradezu von Andacht,
doch von frommer Neugier dahin geführt wurden. Einer der älteſten dieſer jünge-
ren Namen mag der des „Joannes Lonck 1432“ im Kirchhofe des Kalliſtus ſein;
ebendaſelbſt ſtehen aus der nächſtfolgenden Zeit herrührende, beſonders von Mino-
ritenbrüdern. Aber bald ſahen die Katakomben Gäſte weſentlich verſchiedenen
Geiſtes, ſolche die rein weltlichem Wiſſensdrang folgten, nämlich Mitglieder der
berühmten Akademie des Pomponius Laetus. Bekanntlich waren dieſelben des
Heidenthums etwas anrüchig, wurden indeß bei einer unter Paul II deßhalb gegen
ſie eingeleiteten Unterſuchung freigeſprochen. Hätte man die Erinnerungszeichen
welche ſie dort zurückließen gekannt, ſo würde das Urtheil wahrſcheinlich anders
ausgefallen ſein; die Vetitelung des Pomponius Laetus als pontifex maximus
(ſowie eines andern als sacerdos achademiæ romanæ), wäre ſie auch mehr ein
pedantiſcher Scherz als eine wirkliche Verhöhnung des Papſtthums, würde man doch
an betreffender Stelle übel vermerkt haben. Es unterliegt keinem Zweifel daß die
Rechtgläubigkeit dieſer Geſellſchaft durch den Claſſicismus ſtark angefreſſen war,
und die Schatten jener Räume hatten gegründeten Anlaß über deren Entweihung
zu klagen, die nur heidniſchem Weſen vor dem Chriſtenthum, wie einſt chriſtlichent
Weſen vor dem Heidenthum ein Zufluchtsort zu ſein ſchienen. Obwohl übrigens
alle die Parthenius, Calpurnius, Papirius u. ſ. w. (unter ihnen auch als Campanus
antistes Precutinus
der bekannte Dichter Giovanni Antonio Campano) ſich als „ein-
müthige Liebhaber des Alterthums“ bezeichnen, ſo haben doch ihre Spaziergänge
in die Unterwelt der Wiſſenſchaft nicht den geringſten Nutzen gebracht. Zu Ende
des 15. und zu Anfang des 16. Jahrhunderts begaben ſich noch andere in die Ka-
takomben hinab und ſchrieben ihre Namen mit Kohle an; aber alle dieſe Beſuche
hörten bald auf. Die Inſchriften neuerer und neueſter Zeit, durch welche Rom-
fahrer auf ewigen Denkmälern ſich verewigen, bedürfen keiner Beſprechung; wie
ſie (z. B. in den Thermen des Caracalla und zu S. Coſtanza vor der Stadt) aller
Herren Länder vertreten, verſinnbildlichen ſie die fortdauernde Beziehung zwiſchen
orbi et urbi. Außerhalb Roms treffen wir, von einem einzigen Ort abgeſehen,
nur ſehr ſpärliche Graffiti aus dem Alterthum. Von dieſen ſei eines hier ange-
führt, welches ſich in einem Grabe vor Pozzuoli auf der campaniſchen Straße be-
findet. Es lautet verdeutſcht: „Labeo an Thyrſus: Ich bitte dich, ſchaffe mir
eine Herberge; denn aus der welche du mir hier auf der Oberwelt gegeben haſt,
bin ich vertrieben worden“ (darunter, wohl von anderer Hand:) „Thyrſus an La-
beo: Komm’, alles iſt bei mir bereit.“ Die Erklärungen die man dazu gegeben
hat, befriedigen nicht völlig; wir meinen in dieſen Worten einen Hauch des
Chriſtenthums, welches ja hierlands früh Wurzel ſchlug, zu ſpüren. Heißt es
nicht auch im Evangelium: „Kommt, denn es iſt alles bereit“ (Luk. XIV, 17)?

Mehr Graffiti nun, als ſämmtliche übrige zuſammengenommen, hat ſchon
die bisherige Ausbaggerung des Veſuvſchlammes uns auf den Mauern Pompeï’s
enthüllt. Aber die mit dem Schreibgriffel oder einem andern ſpitzen Werkzeug ein-
geritzten (die Römer ſagten scariphare) ſind hier, wie überhaupt, nicht die einzi-
gen Wandinſchriften. Neben ihnen ſtehen in etwas geringerer Zahl die angemal-
ten, die Dipinti, welche entweder mit rother, ſchwarzer oder weißer Farbe wirk-
lich angepinſelt oder mit Röthel, Kohle oder Kreide angeſchrieben wurden. Ihren
Charakter nach gehören die letzteren durchaus zu den Graffiti; jene aber, die ei-
gentlichen Dipinti, bilden, wenigſtens in ihrer Hauptmaſſe, den Mittelſtand zwi-
ſchen dem Proletariat der Graffiti und der Ariſtokratie der inſchriftlichen
Denkmäler. Da ſie nicht, wie letztere, einem dauernden, ſondern nur einem vor-
übergehenden Zwecke zu dienen pflegen, ſo ſtehen ſie etwa mit unſern Straßen-
anſchlägen auf einer Stufe. Der öffentliche Zweck unterſcheidet ſie von den Graf-
fiti; das Dipinto: „den C. Julius Polybius empfiehlt Vatia zum Duumvir“,
(N. 132), iſt ein regelrechtes Wahlprogramm; das andere: „Des Aedilen A. Suettius
Certus Gladiatorenbande wird am letzten Mai zu Pompeï fechten; dabei Thier-
hetze und Zeltdach“ (N. 1189), eine regelrechte Schauſpielanzeige; aber den
Graffiti: „Den C. Julius Polybius empfiehlt Infantio zum Duumvir“ (N. 1226)
und „Hier wird am 27 Auguſt die Thierhetzerbande fechten, und Felix im Bären-
kampf auftreten“ (N. 1989), wohnt durchaus nicht die Abſicht einer Beziehung
auf das Publicum inne. Wir deuteten ſchon an daß ſolche aus Laune erzeugte
Inſchriften jede beliebige Faſſung annehmen; wie in den eben angeführten Fällen
die von Dipinti, ſo anderswo die von Briefen (N. 1684. 1852. 1991) oder die
von monumentalen Inſchriften (N. 2459: Ex seito ordinis u. ſ. w. in dem Umriß
einer gehenkelten Tafel).

Dipinti wie Graffiti erſcheinen auch als Aufſchriften auf Gefäßen, in denen
meiſtens Wein, aber auch andere Dinge (wie Fiſchſaucen, Enthaarungs- und
Waſchmittel, Oliven u. ſ. w.) aufbewahrt wurden. Wie ſchade doch daß der „Fau-
ſtianer (beſte Sorte des Falerners), Jahrgang 47,“ und der „alte Lunenſer von
M. Valerius Abennericus“ verſiegt ſind! Daß dieſe Amphoren nicht die erhaltende
Kraft gewiſſer heiliger Krüge und Fläſchchen beſitzen! Doch wird uns, ſollten wir
auch an der unverminderten Güte des Falerners und der andern einſt geprieſenen
Weine zweifeln, die Anziehungskraft und die Wirkung des ſüßen Naſſes, das
unter den Pompejanern kreiste, manch noch bezeugten Umſtand vergegenwärtigen:
der gewaltige Durft der Suavis, des Glyco und Martialis, des Epaphra und
Elea, das ungeſtüm geäußerte Verlangen nach „noch einem Kelch Setiner,“
die Weinpreiſe der Schenke in welcher die ſchon genannten „Spätkneiper“ die
Kellnerin Hedone nicht zur Ruhe kommen ließen; die ſchallhafte Abänderung zu
„Biberius,“ die der Name des gewiß rothnäſigen Liberius Venuſtus, gleich dem
des Kaiſers Tiberius, erfuhr; der treffliche Spruch endlich den die unſichere Hand
der lallenden Zunge nachzuſchreiben verſuchte: „Alles was im — alles was im
Wein geboren wird — alles was — alles was im Wein geboren iſt —“



*) Man warf den Juden und Chriſten vor daß ſie den Kopf eines wilden Eſels an-
beteten.
**) Dieſe Heiligenbekritzler, welche übrigens leineswegs das Licht der Sonne ſcheuten
(wie man z. B. in der Vorhalle von S. Lorenzo ſuori le mura erſieht), waren alſo
recht eigentliche graſſiasanti, d. h. Scheinheilige.
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keine große Anzahl von Wandkritzeleien oder, wie die Italiener &#x017F;agen, Graffiti.<lb/>
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Titus-Thermen, auf dem Campo di Macao u. &#x017F;. w. entdeckt. Die mei&#x017F;te Beach-<lb/>
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Jahr 1855 dem Tageslicht wiedergegeben wurden: das einzige Andenken an die<lb/>
Pagen&#x017F;treiche welche gegen Ende des 2ten Jahrhunderts die&#x017F;en Theil des Cä&#x017F;aren-<lb/>
Pala&#x017F;tes, das <hi rendition="#aq">pædagogium,</hi> belebten. Hier liest man neben einem E&#x017F;el an der<lb/>
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kommen.&#x201C; Von hier &#x017F;tammt jenes jetzt im Mu&#x017F;eo Kircheriano aufbewahrte Spott-<lb/>
bild auf Chri&#x017F;tus (ein gekreuzigter E&#x017F;el)<note place="foot" n="*)">Man warf den Juden und Chri&#x017F;ten vor daß &#x017F;ie den Kopf eines wilden E&#x017F;els an-<lb/>
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Chriften Alexamenos berechnet war, wie vielleicht auch das <hi rendition="#aq">Libanus episeopus</hi><lb/>
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Fortunatus A&#x017F;er.</hi> Als Siegesprei&#x017F;e werden uns einmal aufgeführt eine Dalma-<lb/>
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ihre Urheber zu &#x017F;uchen haben. Wir verdanken &#x017F;ie den zu Ende 1866 eröffneten Aus-<lb/>
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Zurufen wird den Todten der ewige Friede nachgewün&#x017F;cht, z. B. <hi rendition="#aq">&#x201E;Leo in pace;&#x201C;</hi><lb/>
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&#x017F;ind entweder nur die Namen der Schreibenden, und zwar zunäch&#x017F;t römi&#x017F;che (Maxi-<lb/>
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&#x201E;unwürdiger Prie&#x017F;ter,&#x201C; &#x201E;Bi&#x017F;chof,&#x201C; folgt. Oder es &#x017F;ind Zurufe an Verwandte und<lb/>
Freunde, wie wir &#x017F;ie &#x017F;chon erwähnt haben, und welche größtentheils eher für Todte<lb/>
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Gebete welche an die Martyrer insge&#x017F;ammt oder an einzelne der&#x017F;elben, auch un-<lb/>
mittelbar an Gott gerichtet &#x017F;ind, z. B.: &#x201E;Heilige Blutzeugen, gedenket der Maria!&#x201C;<lb/>
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Ba&#x017F;ilika von S. Clemente (auf den Gemälden des 9ten Jahrhunderts) wenig andere<lb/>
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M. Valerius Abennericus&#x201C; ver&#x017F;iegt &#x017F;ind! Daß die&#x017F;e Amphoren nicht die erhaltende<lb/>
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die Weinprei&#x017F;e der Schenke in welcher die &#x017F;chon genannten &#x201E;Spätkneiper&#x201C; die<lb/>
Kellnerin Hedone nicht zur Ruhe kommen ließen; die &#x017F;challhafte Abänderung zu<lb/>
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</TEI>
[187/0011] Gelegenheiten oder Orte beſchränkt hätten; vielmehr waren ſie weit durchgängiger und gleichmäßiger verbreitet als bei uns; wir finden ſie nämlich faſt überall da wo wir Tünche finden. Für heute bedeutet dieß jedoch: nicht allzu häufig; denn wie wenig Wände ſind uns in ihrer Bekleidung erhalten! Selbſt Rom liefert uns keine große Anzahl von Wandkritzeleien oder, wie die Italiener ſagen, Graffiti. Manche von ganz geringem Belang, oder nur Spuren von ſolchen, hat man in den Titus-Thermen, auf dem Campo di Macao u. ſ. w. entdeckt. Die meiſte Beach- tung verdienen die drei beſchmierten Wände auf der Weſtſeite des Palatin, die im Jahr 1855 dem Tageslicht wiedergegeben wurden: das einzige Andenken an die Pagenſtreiche welche gegen Ende des 2ten Jahrhunderts dieſen Theil des Cäſaren- Palaſtes, das pædagogium, belebten. Hier liest man neben einem Eſel an der Mühle das: „Arbeite, Eſelchen, wie ich gearbeitet habe, und es wird dir wohl be- kommen.“ Von hier ſtammt jenes jetzt im Muſeo Kircheriano aufbewahrte Spott- bild auf Chriſtus (ein gekreuzigter Eſel) *), das laut beigefügter Inſchrift auf den Chriften Alexamenos berechnet war, wie vielleicht auch das Libanus episeopus ebendaſelbſt chriſtliche Bedeutung hat. Die Kunſt überhaupt iſt ſtark vertreten; hauptſächlich die Begeiſterung für die Kampfſpiele verlangte nach bildlichem Aus- druck: Siegespalmen, Circusroſſe, Gladiatoren mit ungeheuren Naſen und Armen wie Topfhenkeln (wofern nur einzelne Gliedmaßen zu unterſcheiden ſind) erregen hier, wie zu Pompeï, das Vergnügen des Vetrachters. Die Zeichner hingegen, weit entfernt ſich ihrer Werke zu ſchämen, nennen ſich nicht ſelten, z. B. pingit Fortunatus Aſer. Als Siegespreiſe werden uns einmal aufgeführt eine Dalma- tika und andere Gewandungen, und es fällt uns dabei das correre il palio der heutigen Italiener ein. Einer etwas ſpäteren Zeit gehören ein paar Duzend von Wandinſchriften an (die älteſte iſt von 215 n. Chr.) welche unter der ſiebenten Cohorte der „Vigules“ (wie ſie ſich ſelbſt mit Vorliebe, ſtatt „Vigiles,“ nennen) ihre Urheber zu ſuchen haben. Wir verdanken ſie den zu Ende 1866 eröffneten Aus- grabungen von Monte di Fiore in Trastevere. Beſonders iſt darin von Talglämp- chen-Erleuchtungen (sebaciaria) die Rede, die zu irgendwelchen Feſten öffentlichen oder privaten Charakters veranſtaltet wurden. In die erſte Hälfte des 3ten Jahr- hunderts (wie man aus den vorwiegend noch griechiſchen Sklavennamen entnehmen kann) fallen auch die Kritzeleien eines kleinen Gemachs auf dem Aventin, welches an die alte ſervianiſche Umwallung ſtößt. Hier gelobt z. B. einer (doch wohl dem Baechus), käme er heil heraus (si recte exiero), ſo viel Seſter Wein als darin ſein würden; vermuthlich hatte ihm Theonas dieſe unfreiwillige Nachbarſchaft neben dem Weingewölbe zugezogen; denn ſcheinbar dieſelbe Hand hat hinzugefügt: „Die Peſt über den Theonas!“ Doch ſind dergleichen Kritzeleien nicht etwa ausſchließ- lich in der Tünche befindlich; ſie zeigen ſich z. B. auch auf den Marmorplatten der alten Baſilika von S. Lorenzo im Ager Veranus, und die Spitze der Trajansſänle trägt ein griechiſches Gebet byzantiniſchen Styls für einen Conſtantin, wahrſchein- lich den guten Kaiſer Conſtans, der im 7ten Jahrhundert Roms Denkmälern einen Beſuch abſtattete, um ſie nach Möglichkeit zu plündern. Wollen wir aber über- haupt in eine ſo ſpäte Zeit herab-, aus dem heidniſchen in das chriſtliche Rom her- übergehen, ſo brauchen wir nur unter die Erde zu ſteigen, und Inſchriften, wie wir ſie ſuchen, bieten ſich unſern Augen in reicher Menge dar. Wir vertrauen uns in dem Labyrinthe dieſes unterirdiſchen Noms der Führung De Roſſi’s an, der alle Winkel desſelben mit der hellen Fackel ſeiner Gelehrſamkeit und ſeines Scharfſinnes erleuchtet. Ihm zufolge haben wir in den Katakomben drei Claſſen von Graffiti zu unterſcheiden: erſtens diejenigen durch welche die Gräber (fossores) auf fri- ſchem Kalk ihr Tagewerk bezeugten, z. B. „Iconius brachte es (nämlich die Aus- höhlung der Kammer) in zehn Tagen fertig;“ zweitens diejenigen welche die bei der Beſtattung anweſenden Freunde auf dem trockenen Kalk eingruben — in kurzen Zurufen wird den Todten der ewige Friede nachgewünſcht, z. B. „Leo in pace;“ drittens die _, welche von den frommen Veſuchern der Gräber ſtam- men. Sobald der Gebrauch der Heiligenbilder aufkommt, ziehen dieſe vorzugsweiſe (ſo das noch anmuthige und nicht allzu byzantiniſche der heiligen Cäcilia) die _ auf ſich **). Dieſelben erſcheinen wiederum von dreierlei Art. Es ſind entweder nur die Namen der Schreibenden, und zwar zunächſt römiſche (Maxi- mus, Felix, Rufina), ſpäter barbariſche (Etelred, Ildebrand, Prando), denen dann meiſtens ein Zuſatz, wie „Sünder,“ „Prieſter“ (abgekürzt PB oder PRB), „unwürdiger Prieſter,“ „Biſchof,“ folgt. Oder es ſind Zurufe an Verwandte und Freunde, wie wir ſie ſchon erwähnt haben, und welche größtentheils eher für Todte als für Lebende zu paſſen ſcheinen: Donatus, Sofronia u. ſ. w., mögeſt du in Ewigkeit — im ewigen Leben — im Frieden — in Gott leben! Endlich ſind es Gebete welche an die Martyrer insgeſammt oder an einzelne derſelben, auch un- mittelbar an Gott gerichtet ſind, z. B.: „Heilige Blutzeugen, gedenket der Maria!“ „Bittet, ihr heiligen Seelen, daß Verecundus mit den Seinigen glücklich fahren möge!“ (bene naviget); „Suſtus, gedenke in den Gebeten des Aurelius Repentinus!“ „Allmächtiger Gott, behüte den Sapricius!“ „Der Prieſter Euſtathius, demüthi- ger Sünder, Diener des heiligen Blutzeugen Marcellinus; doch du, Beſter, bitte für mich, und der Herr ſei dein Schutz!“ Daran ſchließt ſich manch eigenthümlicher Erguß, wie der leider abgebrochene: „Du, Jeruſalem, Stadt und Zierde der Zen- gen Gottes, deſſen ...“ Dieſes Anſchreiben war in der That eine fromme Uebung; nicht überall wo die Pilger hinabſtiegen, ließen ſie in gleichem Maß ihre Namen und Gebete zurück, ſondern vor allem nur in den geſchichtlichen Grüften (ſo nennt ſie De Roſſi, cripte storiche), d. h. in den Grüften welche, als die Grabſtätten von berühmten Martyrern oder von Päpſten, im Zeitalter des Friedens der Kirche die Heiligthümer der einzelnen Kirchhöfe wurden. Wie wir hier aus ſpäteren Jahr- hunderten hauptſächlich Prieſternamen leſen, ſo enthalten auch die Graffiti der Baſilika von S. Clemente (auf den Gemälden des 9ten Jahrhunderts) wenig andere Namen; ſolche Prieſtergraffiti weist ferner die Gruft von S. Vittorino zu Ami- ternum, weiſen in Frankreich alte und hochverehrte Altäre auf, beſonders jener berühmte der Kirche von Minerve (bei Narbonne), der mit unzähligen Namen aus dem karolingiſchen Zeitalter bedeckt iſt. Wohl mit Recht vermuthet De Roſſi daß nicht bloß deßhalb die Schreiber meiſt Prieſter waren weil es damals unter den Laien wenige Schreibkundige gab, ſondern daß (inſoweit die beſchriebenen Stellen Altartafeln oder Niſchen und Gemälde ſind, vor denen der Altar ſteht) wir die Graffiti als Erinnerungen an daſelbſt gehaltene Meſſen zu betrachten haben. Für das ſpätere Mittelalter, bis zum 15. Jahrhundert, dürfen wir auf Graffiti nicht in den Katakomben fahnden; erſt dann erinnerte man ſich dieſer heiligen Stätten wieder, und ihre erſten neuen Beſucher waren darin den alten verwandt daß ſie, wenn nicht geradezu von Andacht, doch von frommer Neugier dahin geführt wurden. Einer der älteſten dieſer jünge- ren Namen mag der des „Joannes Lonck 1432“ im Kirchhofe des Kalliſtus ſein; ebendaſelbſt ſtehen aus der nächſtfolgenden Zeit herrührende, beſonders von Mino- ritenbrüdern. Aber bald ſahen die Katakomben Gäſte weſentlich verſchiedenen Geiſtes, ſolche die rein weltlichem Wiſſensdrang folgten, nämlich Mitglieder der berühmten Akademie des Pomponius Laetus. Bekanntlich waren dieſelben des Heidenthums etwas anrüchig, wurden indeß bei einer unter Paul II deßhalb gegen ſie eingeleiteten Unterſuchung freigeſprochen. Hätte man die Erinnerungszeichen welche ſie dort zurückließen gekannt, ſo würde das Urtheil wahrſcheinlich anders ausgefallen ſein; die Vetitelung des Pomponius Laetus als pontifex maximus (ſowie eines andern als sacerdos achademiæ romanæ), wäre ſie auch mehr ein pedantiſcher Scherz als eine wirkliche Verhöhnung des Papſtthums, würde man doch an betreffender Stelle übel vermerkt haben. Es unterliegt keinem Zweifel daß die Rechtgläubigkeit dieſer Geſellſchaft durch den Claſſicismus ſtark angefreſſen war, und die Schatten jener Räume hatten gegründeten Anlaß über deren Entweihung zu klagen, die nur heidniſchem Weſen vor dem Chriſtenthum, wie einſt chriſtlichent Weſen vor dem Heidenthum ein Zufluchtsort zu ſein ſchienen. Obwohl übrigens alle die Parthenius, Calpurnius, Papirius u. ſ. w. (unter ihnen auch als Campanus antistes Precutinus der bekannte Dichter Giovanni Antonio Campano) ſich als „ein- müthige Liebhaber des Alterthums“ bezeichnen, ſo haben doch ihre Spaziergänge in die Unterwelt der Wiſſenſchaft nicht den geringſten Nutzen gebracht. Zu Ende des 15. und zu Anfang des 16. Jahrhunderts begaben ſich noch andere in die Ka- takomben hinab und ſchrieben ihre Namen mit Kohle an; aber alle dieſe Beſuche hörten bald auf. Die Inſchriften neuerer und neueſter Zeit, durch welche Rom- fahrer auf ewigen Denkmälern ſich verewigen, bedürfen keiner Beſprechung; wie ſie (z. B. in den Thermen des Caracalla und zu S. Coſtanza vor der Stadt) aller Herren Länder vertreten, verſinnbildlichen ſie die fortdauernde Beziehung zwiſchen orbi et urbi. Außerhalb Roms treffen wir, von einem einzigen Ort abgeſehen, nur ſehr ſpärliche Graffiti aus dem Alterthum. Von dieſen ſei eines hier ange- führt, welches ſich in einem Grabe vor Pozzuoli auf der campaniſchen Straße be- findet. Es lautet verdeutſcht: „Labeo an Thyrſus: Ich bitte dich, ſchaffe mir eine Herberge; denn aus der welche du mir hier auf der Oberwelt gegeben haſt, bin ich vertrieben worden“ (darunter, wohl von anderer Hand:) „Thyrſus an La- beo: Komm’, alles iſt bei mir bereit.“ Die Erklärungen die man dazu gegeben hat, befriedigen nicht völlig; wir meinen in dieſen Worten einen Hauch des Chriſtenthums, welches ja hierlands früh Wurzel ſchlug, zu ſpüren. Heißt es nicht auch im Evangelium: „Kommt, denn es iſt alles bereit“ (Luk. XIV, 17)? Mehr Graffiti nun, als ſämmtliche übrige zuſammengenommen, hat ſchon die bisherige Ausbaggerung des Veſuvſchlammes uns auf den Mauern Pompeï’s enthüllt. Aber die mit dem Schreibgriffel oder einem andern ſpitzen Werkzeug ein- geritzten (die Römer ſagten scariphare) ſind hier, wie überhaupt, nicht die einzi- gen Wandinſchriften. Neben ihnen ſtehen in etwas geringerer Zahl die angemal- ten, die Dipinti, welche entweder mit rother, ſchwarzer oder weißer Farbe wirk- lich angepinſelt oder mit Röthel, Kohle oder Kreide angeſchrieben wurden. Ihren Charakter nach gehören die letzteren durchaus zu den Graffiti; jene aber, die ei- gentlichen Dipinti, bilden, wenigſtens in ihrer Hauptmaſſe, den Mittelſtand zwi- ſchen dem Proletariat der Graffiti und der Ariſtokratie der inſchriftlichen Denkmäler. Da ſie nicht, wie letztere, einem dauernden, ſondern nur einem vor- übergehenden Zwecke zu dienen pflegen, ſo ſtehen ſie etwa mit unſern Straßen- anſchlägen auf einer Stufe. Der öffentliche Zweck unterſcheidet ſie von den Graf- fiti; das Dipinto: „den C. Julius Polybius empfiehlt Vatia zum Duumvir“, (N. 132), iſt ein regelrechtes Wahlprogramm; das andere: „Des Aedilen A. Suettius Certus Gladiatorenbande wird am letzten Mai zu Pompeï fechten; dabei Thier- hetze und Zeltdach“ (N. 1189), eine regelrechte Schauſpielanzeige; aber den Graffiti: „Den C. Julius Polybius empfiehlt Infantio zum Duumvir“ (N. 1226) und „Hier wird am 27 Auguſt die Thierhetzerbande fechten, und Felix im Bären- kampf auftreten“ (N. 1989), wohnt durchaus nicht die Abſicht einer Beziehung auf das Publicum inne. Wir deuteten ſchon an daß ſolche aus Laune erzeugte Inſchriften jede beliebige Faſſung annehmen; wie in den eben angeführten Fällen die von Dipinti, ſo anderswo die von Briefen (N. 1684. 1852. 1991) oder die von monumentalen Inſchriften (N. 2459: Ex seito ordinis u. ſ. w. in dem Umriß einer gehenkelten Tafel). Dipinti wie Graffiti erſcheinen auch als Aufſchriften auf Gefäßen, in denen meiſtens Wein, aber auch andere Dinge (wie Fiſchſaucen, Enthaarungs- und Waſchmittel, Oliven u. ſ. w.) aufbewahrt wurden. Wie ſchade doch daß der „Fau- ſtianer (beſte Sorte des Falerners), Jahrgang 47,“ und der „alte Lunenſer von M. Valerius Abennericus“ verſiegt ſind! Daß dieſe Amphoren nicht die erhaltende Kraft gewiſſer heiliger Krüge und Fläſchchen beſitzen! Doch wird uns, ſollten wir auch an der unverminderten Güte des Falerners und der andern einſt geprieſenen Weine zweifeln, die Anziehungskraft und die Wirkung des ſüßen Naſſes, das unter den Pompejanern kreiste, manch noch bezeugten Umſtand vergegenwärtigen: der gewaltige Durft der Suavis, des Glyco und Martialis, des Epaphra und Elea, das ungeſtüm geäußerte Verlangen nach „noch einem Kelch Setiner,“ die Weinpreiſe der Schenke in welcher die ſchon genannten „Spätkneiper“ die Kellnerin Hedone nicht zur Ruhe kommen ließen; die ſchallhafte Abänderung zu „Biberius,“ die der Name des gewiß rothnäſigen Liberius Venuſtus, gleich dem des Kaiſers Tiberius, erfuhr; der treffliche Spruch endlich den die unſichere Hand der lallenden Zunge nachzuſchreiben verſuchte: „Alles was im — alles was im Wein geboren wird — alles was — alles was im Wein geboren iſt —“ *) Man warf den Juden und Chriſten vor daß ſie den Kopf eines wilden Eſels an- beteten. **) Dieſe Heiligenbekritzler, welche übrigens leineswegs das Licht der Sonne ſcheuten (wie man z. B. in der Vorhalle von S. Lorenzo ſuori le mura erſieht), waren alſo recht eigentliche graſſiasanti, d. h. Scheinheilige.

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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung, Nr. 13, 13. Januar 1872, S. 187. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_allgemeine13_1872/11>, abgerufen am 21.11.2024.