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Allgemeine Zeitung, Nr. 164, 12. Juni 1860.

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[Spaltenumbruch] gen Bewohnern fliehen konnte floh, und in den Straßen sah man jammernde,
betende und händeringende Gruppen. Es war ein erbarmenswerther Anblick,
und gerade der ganz harmlose Theil der Einwohner hat am schwersten ge-
litten. Vor Beginn des Feuers aus dem Hafen hatte der neapolitanische
Commodore alle im Wege befindlichen fremden Kriegs- und alle innerhalb
des Molo liegenden Handelsschiffe höflich eingeladen sich hinter seine Schuß-
linie zurückzuziehen.

27 Mai Abends. Das Bombardement dauert mit ganz kurzen
Pausen noch fort, besonders vom Castell aus, wo der Alter Ego des Königs
von Neapel ("Re Bomba II," schreibt der Engländer) residirt. Ohne
Zweifel machte der englische Admiral Mundy dem neapolitanischen Commo-
dore sehr starke Borstellungen wegen des Bombardements, aber sie fanden
kein Gehör. Einige Theile der Stadt wird man ganz neu aufbauen müssen,
denn die großen Bomben haben von oben bis unten durchgeschlagen. Mehrere
Kirchen haben auch ihr Theil bekommen; aber dieses ganze nutzlose Bombar-
dement hat nicht verhindert daß die Soldaten allmählich aus allen ihren Po-
sitionen in der Stadt delogirt wurden, mit Ausnahme der Umgegend des
königlichen Palastes und ihrer Verbindungslinie mit dem Molo. Im untern
Theile der Stadt besitzen sie nur noch das Seeschloß (Castellamare, d. i. eben
die Citadelle) und das Finanzgebäude. Die meisten Fremden haben sich an
Bord der Kriegsschiffe geflüchtet, ebenso alle Consuln, mit Ausnahme Hrn.
Goodwins, der als ächter Britte an seiner Consularflagge festhält. Mit dem
jetzigen Bombardement läßt sich das von 1848 nicht entfernt vergleichen; da-
mals begnügten sich die Neapolitaner jede halbe Stunde eine Bombe zu wer-
fen, während sie jetzt nur so lange paustren als nöthig ist um ihre Mörser
und Bomben sich verkühlen zu lassen.

Alle mit Garibaldi eingerückten Streiter sind natürlich bis auf den Tod
ermüdet, da sie Nachts nicht geschlafen und den Tag über Arbeit vollauf
hatten. Der General selbst ruht sich auf der Plattform aus welche die große
Fontäne auf der Piazza del Pretorio umgibt, und wo der Comitato in Per-
manenz sitzt. Dieses Comite, dasselbe welches die ganze Bewegung von
Anbeginn leitete, hat sich als provisorische Regierung constituirt unter der
Dictatur Garibaldi's. Es hat begreiflicherweise alle Hände voll zu thun, und
wird leider von den Palermitanern nicht so kräftig unterstützt als man von
ihrem Enthuafiasmus hätte erwarten sollen. Es ist ein halb orientalisches
Gehenlassen in ihnen, das sich nur stoßweise zur Thätigkeit aufrafft. Selbst
das Sturmläuten auf den Kirchthürmen, welches auf Truppen in einer em-
pörten großen Stadt so demoralistrend zu wirken pflegt, wird nicht lebhaft
genug unterhalten. Jetzt Abends ist die Stadt beleuchtet, und gewährt in
den Pausen der Kanonade ein belebtes Bild; aber alle Läden sind ge-
schlossen. Die Beleuchtung mit den von den Balconen niederhängenden
antik geformten Glaslampen macht sich hübsch, und wird noch erhöht von den
durch den klaren Nachthimmel ziehenden Feuerschweifen der Bomben.

Wir haben heute directe Nachrichten aus Neapel
und Palermo, welche bis 2 d. M. reichen. Nach diesen scheinen sich die Vorgänge
vor und in Palermo, die ich in meinen letzten Briefen erwähnte, im allgemei-
nen zu bestätigen. "Als Garibaldi am 27 v. M. bei Tagesaubruch vor der
Stadt ankam" -- heißt es in einem Bericht aus Neapel vom 1 d. M. an das
hiesige "patriotische Comite" -- fand er die Thore geschlossen. Er ließ das
Thor S. Antonino durch Geschützschüsse öffnen, und drang mit ungefähr 4000
Mann sofort in das Innere der Stadt, wo sich die Einwohner den Insur-
genten sogleich anschlossen." Die Einzelnheiten dieses Angriffs scheinen uns
indessen zweifelhaft; der "Courrier de Marseille z. B. läßt sich vom 31 v. M.
aus Neapel schreiben daß Sonnabends den 26 v. M. bei Tagesanbruch der
Baron Stocco an der Spitze eines Insurgentenhaufens in die Stadt drang,
wo Garibaldi erst gegen 3 Uhr Nachmittags seinen Einzug hielt. Beide
Nachrichten disseriren daher in den Daten und Details. Da jedoch der Be-
richt aus Neapel an das "patriotischer Comite" sehr wahrscheinlich aus den
Kreisen des Aufstandes oder seiner Anhänger stammt, so dürste es nicht ohne
Interesse seyn ihn weiter zu verfolgen. "Der Kampf mit den überraschten
neapolitanischen Truppen" -- heißt es ferner -- "war kurz, aber blutig. Sie
warfen sich größtentheils in die Casernen und ins Castell, viele aber streckten
die Waffen und baten um Schonung. Die neapolitanischen Kriegsschiffe und
das Fort Castellamare beschossen die Stadt bis zum Abend des 29 v. M.
Am Morgen des 30 v. M. näherte sich der Vorhut Garibaldi's, welche un-
ter Oberst La Masa das Castell beobachtete, ein neapolitanischer Parlamentär,
von einem Trompeter begleitet. Ersterer hatte ein Schreiben des Generals
Lanza an Garibaldi zu übergeben, und wurde sofort zu letzterm geführt. Als der
Parlamentär -- ein Major Namens Geofilo -- vor Garibaldi erschien, konnte
er aus alberner Furcht kaum ein Wort hervorbringen. Die Epauletten zitterten
auf seinen Schultern, während sein Gesicht eine Todesblässe bedeckte. "Ma,
mio caro!"
-- rief Garibaldi -- "was haben Sie denn? Sie sehen ja aus
als kämen Sie aus dem Grabe!" Der Major stotterte etwas von "sicherem
Geleit," von der "Unverletzlichkeit eines Parlamentärs," worauf Garibaldi
lachend erwiederte: "Per dio! Halten Sie uns denn wirklich für Räuber
[Spaltenumbruch] und Mörder, wie es Ihnen Ihre famose Regierung weismacht? Sie sehen,
ich stehe gerade im Begriff zu frühstücken; darf ich Sie dazu einladen? Der
Neapolitaner nahm ein Glas Wein, dann gieng er an die Eröffnung seiner
Mission und an die Uebergabe des Schreibens welches er von General Lanza
brachte. Dasselbe wurde von Garibaldi in Gegenwart seines ganzen Stabs
geöffnet und laut vorgelesen. Die Ueberschrift der Depesche lautete: "An
Se. Excellenz den Hrn. General G. Garibaldi, Commandant der Expeditions-
armee." "Ecco, gia un bon segno!" rief lächelnd Garibaldi, als er
diesen Titel vernahm. Das Schreiben enthielt das Ansuchen den Ab-
zug der Neapolitaner aus dem Palazzo Reale zu gestatten, der von den
Insurgenten umzingelt und blokirt war. (Diese Angabe steht wieder im
Widerspruch mit dem Marseiller Telegramm, das den Palast von den
Insurgenten erstürmt und geplündert seyn ließ. Der Einsender.) "Gari-
baldi -- fährt der Bericht fort -- wollte den Abzug bewilligen, aber ohne
Waffen und Gepäck. Hierauf konnte der Parlamentär nicht eingehen, und schlug
endlich nach langen Debatten im Auftrag des Generals Lanza einen Waffenstill-
stand vor, um die Verwundeten zurückzuziehen und für ihre Pflege zu sorgen.
Der Waffenstillstand wurde angenommen, da ihn Garibaldi selbst nöthig
hatte. Seit fünf Tagen lagen nämlich die Leichen in den Straßen der Stadt,
und begannen schon die Luft zu verpesten. Auch befanden sich die zahlreichen
Verwundeten im jämmerlichsten Zustand. Man begab sich zum Abschluß
des Waffenstillstands -- der 24 Stunden, vom 30 Mittags bis 31 v. M.,
dauern sollte -- auf das englische Admiralschiff, wo im Austrag Lanza's der
General Letizia und Garibaldi in Person erschienen. Auf dem Wege nach dem
Hafen wurde der Garibaldische Major Carini durch einen Flintenschuß
verwundet, worüber sich Garibaldi bei General Letizia sehr nachdrücklich be-
schwerte. Bevor man an die Unterzeichnung des Waffenstillstands gieng,
bemerkte General Letizia zu Garibaldi: "es wäre eigentlich doch besser wenn
Garibaldi seine Unterwerfung in einer Bittschrift an den König anbieten
würde, der gewiß alle Wünsche Siciliens zu erfüllen bereit wäre." Garibaldi
war über dieses Ansinnen so beleidigt, daß sich beinahe das ganze Waffenstill-
standsproject zerschlagen hätte. Durch die Beschießung -- heißt es schließ-
lich -- wurden nicht allein zahlreiche Sicilianer getödtet oder verwundet, son-
dern auch viele Franzosen und Engländer, welche in der allgemeinen Ver-
wirrung ihre Schiffe nicht mehr erreichen konnten. Die verwundeten Neape-
litaner werden durch die Aerzte der Garibaldischen Truppen sorgsam gepflegt."
So weit der Bericht an das "patriotische Comite." Briefe aus Neapel vom
2 d. M. melden indessen daß der Waffenstillstand auf unbestimmte Zeit ver-
längert worden sey, worüber Ihnen wohl das nähere direct über Neapel
oder durch telegraphische Depeschen zugegangen seyn dürfte. Auch meldet
man daß am 2 d. M. von Neapel zahlreiche Transportschiffe mit Truppen,
Munition und Lebensmitteln nach Palermo abgegangen seyen. -- Hier sind
aus Marseille zwei Dampfer eingelaufen, welche, wie man sagt, von dem
"Patriotischen Comite," hinter dem die Regierung stecken soll, gemiethet wur-
den, um neue Mannschaften, Waffen und Munition nach Sicilien zu schicken,
Auch zwei amerikanische Klipper, welche hier im Hafen vor Anker liegen.
sollen zu dem gleichen Zweck bestimmt seyn, und demnächst nach Sicilien aus-
laufen. Endlich soll, nach Briefen aus Cagliari, auch von dort eine Expe-
dition in See gehen, was keineswegs unwahrscheinlich klingt, da sich gestern der
Oberst Medici nach Cagliari einschiffte. Zambianchi ist wieder hier ange-
kommen, und verkehrt sehr eifrig mit dem "Patriotischen Comite." Die
Garibaldi-Hüte und Blousen mehren sich mit jedem Tage.



Deutschland.
Bayern.

Im k. Hoftheater haben die Pro-
ben zu Glucks "Iphigenie in Tauris" bereits begonnen, und wird dieselbe in
einigen Wochen schon zur Aufsührung kommen. -- Die Direction der Ostbah-
nen soll den Bau und Betrieb der Bahn von Furth nach Pilsen übernommen
haben. Den Betrieb würde sie jedoch wieder aufgeben, sobald die Strecke
Pilsen-Prag fertig ist. (B. Bl.)

Es ist Ihnen Anfangs
dieses Monats im allgemeinen die Aenderung des Fahrtenplans der auf dem
Bodensee zwischen Bayern und der Schweiz verkehrenden Dampfschiffe mit-
getheilt worden. Diese vom 1 d. an begonnene Fahrtordnung läuft unstreitig,
was den durchgehenden Dienst anbelangt, den Interessen des Publicums so
wie der bayerischen Post- und Bahnverwaltung schnurstracks entgegen. In
Folge des auf 7 Uhr Morgens festgesetzten Abgangs der Dampfschiffe von
Lindau nach Rorschach, beziehungsweise Romanshorn, werden nicht nur die
Influenzen auf die schweizerischen Frühzüge, sondern damit auch die Anschlüsse
an die täglich nur einmal von Chur um halb 11 Uhr Vormittags in Ab-
zweigungen per Splügen-Chiavenna, Splügen-Magadino und Samaden-
Tirano nach Italien abgehenden Postwägen vereitelt, so daß z. B. der Mit-
tags 11 Uhr in München abgehende die Route Augsburg-Lindau benützende
Reisende erst am dritten Tag von Chur ab Weiterbeförderung nach Italien
finden kann, wie deßgleichen der aus Italien nach Deutschland zurückkehrende

[Spaltenumbruch] gen Bewohnern fliehen konnte floh, und in den Straßen ſah man jammernde,
betende und händeringende Gruppen. Es war ein erbarmenswerther Anblick,
und gerade der ganz harmloſe Theil der Einwohner hat am ſchwerſten ge-
litten. Vor Beginn des Feuers aus dem Hafen hatte der neapolitaniſche
Commodore alle im Wege befindlichen fremden Kriegs- und alle innerhalb
des Molo liegenden Handelsſchiffe höflich eingeladen ſich hinter ſeine Schuß-
linie zurückzuziehen.

27 Mai Abends. Das Bombardement dauert mit ganz kurzen
Pauſen noch fort, beſonders vom Caſtell aus, wo der Alter Ego des Königs
von Neapel („Rè Bomba II,“ ſchreibt der Engländer) reſidirt. Ohne
Zweifel machte der engliſche Admiral Mundy dem neapolitaniſchen Commo-
dore ſehr ſtarke Borſtellungen wegen des Bombardements, aber ſie fanden
kein Gehör. Einige Theile der Stadt wird man ganz neu aufbauen müſſen,
denn die großen Bomben haben von oben bis unten durchgeſchlagen. Mehrere
Kirchen haben auch ihr Theil bekommen; aber dieſes ganze nutzloſe Bombar-
dement hat nicht verhindert daß die Soldaten allmählich aus allen ihren Po-
ſitionen in der Stadt delogirt wurden, mit Ausnahme der Umgegend des
königlichen Palaſtes und ihrer Verbindungslinie mit dem Molo. Im untern
Theile der Stadt beſitzen ſie nur noch das Seeſchloß (Caſtellamare, d. i. eben
die Citadelle) und das Finanzgebäude. Die meiſten Fremden haben ſich an
Bord der Kriegsſchiffe geflüchtet, ebenſo alle Conſuln, mit Ausnahme Hrn.
Goodwins, der als ächter Britte an ſeiner Conſularflagge feſthält. Mit dem
jetzigen Bombardement läßt ſich das von 1848 nicht entfernt vergleichen; da-
mals begnügten ſich die Neapolitaner jede halbe Stunde eine Bombe zu wer-
fen, während ſie jetzt nur ſo lange pauſtren als nöthig iſt um ihre Mörſer
und Bomben ſich verkühlen zu laſſen.

Alle mit Garibaldi eingerückten Streiter ſind natürlich bis auf den Tod
ermüdet, da ſie Nachts nicht geſchlafen und den Tag über Arbeit vollauf
hatten. Der General ſelbſt ruht ſich auf der Plattform aus welche die große
Fontäne auf der Piazza del Pretorio umgibt, und wo der Comitato in Per-
manenz ſitzt. Dieſes Comité, dasſelbe welches die ganze Bewegung von
Anbeginn leitete, hat ſich als proviſoriſche Regierung conſtituirt unter der
Dictatur Garibaldi’s. Es hat begreiflicherweiſe alle Hände voll zu thun, und
wird leider von den Palermitanern nicht ſo kräftig unterſtützt als man von
ihrem Enthuafiasmus hätte erwarten ſollen. Es iſt ein halb orientaliſches
Gehenlaſſen in ihnen, das ſich nur ſtoßweiſe zur Thätigkeit aufrafft. Selbſt
das Sturmläuten auf den Kirchthürmen, welches auf Truppen in einer em-
pörten großen Stadt ſo demoraliſtrend zu wirken pflegt, wird nicht lebhaft
genug unterhalten. Jetzt Abends iſt die Stadt beleuchtet, und gewährt in
den Pauſen der Kanonade ein belebtes Bild; aber alle Läden ſind ge-
ſchloſſen. Die Beleuchtung mit den von den Balconen niederhängenden
antik geformten Glaslampen macht ſich hübſch, und wird noch erhöht von den
durch den klaren Nachthimmel ziehenden Feuerſchweifen der Bomben.

Wir haben heute directe Nachrichten aus Neapel
und Palermo, welche bis 2 d. M. reichen. Nach dieſen ſcheinen ſich die Vorgänge
vor und in Palermo, die ich in meinen letzten Briefen erwähnte, im allgemei-
nen zu beſtätigen. „Als Garibaldi am 27 v. M. bei Tagesaubruch vor der
Stadt ankam“ — heißt es in einem Bericht aus Neapel vom 1 d. M. an das
hieſige „patriotiſche Comité“ — fand er die Thore geſchloſſen. Er ließ das
Thor S. Antonino durch Geſchützſchüſſe öffnen, und drang mit ungefähr 4000
Mann ſofort in das Innere der Stadt, wo ſich die Einwohner den Inſur-
genten ſogleich anſchloſſen.“ Die Einzelnheiten dieſes Angriffs ſcheinen uns
indeſſen zweifelhaft; der „Courrier de Marſeille z. B. läßt ſich vom 31 v. M.
aus Neapel ſchreiben daß Sonnabends den 26 v. M. bei Tagesanbruch der
Baron Stocco an der Spitze eines Inſurgentenhaufens in die Stadt drang,
wo Garibaldi erſt gegen 3 Uhr Nachmittags ſeinen Einzug hielt. Beide
Nachrichten diſſeriren daher in den Daten und Details. Da jedoch der Be-
richt aus Neapel an das „patriotiſcher Comité“ ſehr wahrſcheinlich aus den
Kreiſen des Aufſtandes oder ſeiner Anhänger ſtammt, ſo dürſte es nicht ohne
Intereſſe ſeyn ihn weiter zu verfolgen. „Der Kampf mit den überraſchten
neapolitaniſchen Truppen“ — heißt es ferner — „war kurz, aber blutig. Sie
warfen ſich größtentheils in die Caſernen und ins Caſtell, viele aber ſtreckten
die Waffen und baten um Schonung. Die neapolitaniſchen Kriegsſchiffe und
das Fort Caſtellamare beſchoſſen die Stadt bis zum Abend des 29 v. M.
Am Morgen des 30 v. M. näherte ſich der Vorhut Garibaldi’s, welche un-
ter Oberſt La Maſa das Caſtell beobachtete, ein neapolitaniſcher Parlamentär,
von einem Trompeter begleitet. Erſterer hatte ein Schreiben des Generals
Lanza an Garibaldi zu übergeben, und wurde ſofort zu letzterm geführt. Als der
Parlamentär — ein Major Namens Geofilo — vor Garibaldi erſchien, konnte
er aus alberner Furcht kaum ein Wort hervorbringen. Die Epauletten zitterten
auf ſeinen Schultern, während ſein Geſicht eine Todesbläſſe bedeckte. „Ma,
mio caro!“
— rief Garibaldi — „was haben Sie denn? Sie ſehen ja aus
als kämen Sie aus dem Grabe!“ Der Major ſtotterte etwas von „ſicherem
Geleit,“ von der „Unverletzlichkeit eines Parlamentärs,“ worauf Garibaldi
lachend erwiederte: „Per dio! Halten Sie uns denn wirklich für Räuber
[Spaltenumbruch] und Mörder, wie es Ihnen Ihre famoſe Regierung weismacht? Sie ſehen,
ich ſtehe gerade im Begriff zu frühſtücken; darf ich Sie dazu einladen? Der
Neapolitaner nahm ein Glas Wein, dann gieng er an die Eröffnung ſeiner
Miſſion und an die Uebergabe des Schreibens welches er von General Lanza
brachte. Dasſelbe wurde von Garibaldi in Gegenwart ſeines ganzen Stabs
geöffnet und laut vorgeleſen. Die Ueberſchrift der Depeſche lautete: „An
Se. Excellenz den Hrn. General G. Garibaldi, Commandant der Expeditions-
armee.“ „Ecco, già un bon segno!“ rief lächelnd Garibaldi, als er
dieſen Titel vernahm. Das Schreiben enthielt das Anſuchen den Ab-
zug der Neapolitaner aus dem Palazzo Reale zu geſtatten, der von den
Inſurgenten umzingelt und blokirt war. (Dieſe Angabe ſteht wieder im
Widerſpruch mit dem Marſeiller Telegramm, das den Palaſt von den
Inſurgenten erſtürmt und geplündert ſeyn ließ. Der Einſender.) „Gari-
baldi — fährt der Bericht fort — wollte den Abzug bewilligen, aber ohne
Waffen und Gepäck. Hierauf konnte der Parlamentär nicht eingehen, und ſchlug
endlich nach langen Debatten im Auftrag des Generals Lanza einen Waffenſtill-
ſtand vor, um die Verwundeten zurückzuziehen und für ihre Pflege zu ſorgen.
Der Waffenſtillſtand wurde angenommen, da ihn Garibaldi ſelbſt nöthig
hatte. Seit fünf Tagen lagen nämlich die Leichen in den Straßen der Stadt,
und begannen ſchon die Luft zu verpeſten. Auch befanden ſich die zahlreichen
Verwundeten im jämmerlichſten Zuſtand. Man begab ſich zum Abſchluß
des Waffenſtillſtands — der 24 Stunden, vom 30 Mittags bis 31 v. M.,
dauern ſollte — auf das engliſche Admiralſchiff, wo im Auſtrag Lanza’s der
General Letizia und Garibaldi in Perſon erſchienen. Auf dem Wege nach dem
Hafen wurde der Garibaldiſche Major Carini durch einen Flintenſchuß
verwundet, worüber ſich Garibaldi bei General Letizia ſehr nachdrücklich be-
ſchwerte. Bevor man an die Unterzeichnung des Waffenſtillſtands gieng,
bemerkte General Letizia zu Garibaldi: „es wäre eigentlich doch beſſer wenn
Garibaldi ſeine Unterwerfung in einer Bittſchrift an den König anbieten
würde, der gewiß alle Wünſche Siciliens zu erfüllen bereit wäre.“ Garibaldi
war über dieſes Anſinnen ſo beleidigt, daß ſich beinahe das ganze Waffenſtill-
ſtandsproject zerſchlagen hätte. Durch die Beſchießung — heißt es ſchließ-
lich — wurden nicht allein zahlreiche Sicilianer getödtet oder verwundet, ſon-
dern auch viele Franzoſen und Engländer, welche in der allgemeinen Ver-
wirrung ihre Schiffe nicht mehr erreichen konnten. Die verwundeten Neape-
litaner werden durch die Aerzte der Garibaldiſchen Truppen ſorgſam gepflegt.“
So weit der Bericht an das „patriotiſche Comité.“ Briefe aus Neapel vom
2 d. M. melden indeſſen daß der Waffenſtillſtand auf unbeſtimmte Zeit ver-
längert worden ſey, worüber Ihnen wohl das nähere direct über Neapel
oder durch telegraphiſche Depeſchen zugegangen ſeyn dürfte. Auch meldet
man daß am 2 d. M. von Neapel zahlreiche Transportſchiffe mit Truppen,
Munition und Lebensmitteln nach Palermo abgegangen ſeyen. — Hier ſind
aus Marſeille zwei Dampfer eingelaufen, welche, wie man ſagt, von dem
„Patriotiſchen Comité,“ hinter dem die Regierung ſtecken ſoll, gemiethet wur-
den, um neue Mannſchaften, Waffen und Munition nach Sicilien zu ſchicken,
Auch zwei amerikaniſche Klipper, welche hier im Hafen vor Anker liegen.
ſollen zu dem gleichen Zweck beſtimmt ſeyn, und demnächſt nach Sicilien aus-
laufen. Endlich ſoll, nach Briefen aus Cagliari, auch von dort eine Expe-
dition in See gehen, was keineswegs unwahrſcheinlich klingt, da ſich geſtern der
Oberſt Medici nach Cagliari einſchiffte. Zambianchi iſt wieder hier ange-
kommen, und verkehrt ſehr eifrig mit dem „Patriotiſchen Comité.“ Die
Garibaldi-Hüte und Blouſen mehren ſich mit jedem Tage.



Deutſchland.
Bayern.

Im k. Hoftheater haben die Pro-
ben zu Glucks „Iphigenie in Tauris“ bereits begonnen, und wird dieſelbe in
einigen Wochen ſchon zur Aufſührung kommen. — Die Direction der Oſtbah-
nen ſoll den Bau und Betrieb der Bahn von Furth nach Pilſen übernommen
haben. Den Betrieb würde ſie jedoch wieder aufgeben, ſobald die Strecke
Pilſen-Prag fertig iſt. (B. Bl.)

Es iſt Ihnen Anfangs
dieſes Monats im allgemeinen die Aenderung des Fahrtenplans der auf dem
Bodenſee zwiſchen Bayern und der Schweiz verkehrenden Dampfſchiffe mit-
getheilt worden. Dieſe vom 1 d. an begonnene Fahrtordnung läuft unſtreitig,
was den durchgehenden Dienſt anbelangt, den Intereſſen des Publicums ſo
wie der bayeriſchen Poſt- und Bahnverwaltung ſchnurſtracks entgegen. In
Folge des auf 7 Uhr Morgens feſtgeſetzten Abgangs der Dampfſchiffe von
Lindau nach Rorſchach, beziehungsweiſe Romanshorn, werden nicht nur die
Influenzen auf die ſchweizeriſchen Frühzüge, ſondern damit auch die Anſchlüſſe
an die täglich nur einmal von Chur um halb 11 Uhr Vormittags in Ab-
zweigungen per Splügen-Chiavenna, Splügen-Magadino und Samaden-
Tirano nach Italien abgehenden Poſtwägen vereitelt, ſo daß z. B. der Mit-
tags 11 Uhr in München abgehende die Route Augsburg-Lindau benützende
Reiſende erſt am dritten Tag von Chur ab Weiterbeförderung nach Italien
finden kann, wie deßgleichen der aus Italien nach Deutſchland zurückkehrende

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[2731/0003] gen Bewohnern fliehen konnte floh, und in den Straßen ſah man jammernde, betende und händeringende Gruppen. Es war ein erbarmenswerther Anblick, und gerade der ganz harmloſe Theil der Einwohner hat am ſchwerſten ge- litten. Vor Beginn des Feuers aus dem Hafen hatte der neapolitaniſche Commodore alle im Wege befindlichen fremden Kriegs- und alle innerhalb des Molo liegenden Handelsſchiffe höflich eingeladen ſich hinter ſeine Schuß- linie zurückzuziehen. 27 Mai Abends. Das Bombardement dauert mit ganz kurzen Pauſen noch fort, beſonders vom Caſtell aus, wo der Alter Ego des Königs von Neapel („Rè Bomba II,“ ſchreibt der Engländer) reſidirt. Ohne Zweifel machte der engliſche Admiral Mundy dem neapolitaniſchen Commo- dore ſehr ſtarke Borſtellungen wegen des Bombardements, aber ſie fanden kein Gehör. Einige Theile der Stadt wird man ganz neu aufbauen müſſen, denn die großen Bomben haben von oben bis unten durchgeſchlagen. Mehrere Kirchen haben auch ihr Theil bekommen; aber dieſes ganze nutzloſe Bombar- dement hat nicht verhindert daß die Soldaten allmählich aus allen ihren Po- ſitionen in der Stadt delogirt wurden, mit Ausnahme der Umgegend des königlichen Palaſtes und ihrer Verbindungslinie mit dem Molo. Im untern Theile der Stadt beſitzen ſie nur noch das Seeſchloß (Caſtellamare, d. i. eben die Citadelle) und das Finanzgebäude. Die meiſten Fremden haben ſich an Bord der Kriegsſchiffe geflüchtet, ebenſo alle Conſuln, mit Ausnahme Hrn. Goodwins, der als ächter Britte an ſeiner Conſularflagge feſthält. Mit dem jetzigen Bombardement läßt ſich das von 1848 nicht entfernt vergleichen; da- mals begnügten ſich die Neapolitaner jede halbe Stunde eine Bombe zu wer- fen, während ſie jetzt nur ſo lange pauſtren als nöthig iſt um ihre Mörſer und Bomben ſich verkühlen zu laſſen. Alle mit Garibaldi eingerückten Streiter ſind natürlich bis auf den Tod ermüdet, da ſie Nachts nicht geſchlafen und den Tag über Arbeit vollauf hatten. Der General ſelbſt ruht ſich auf der Plattform aus welche die große Fontäne auf der Piazza del Pretorio umgibt, und wo der Comitato in Per- manenz ſitzt. Dieſes Comité, dasſelbe welches die ganze Bewegung von Anbeginn leitete, hat ſich als proviſoriſche Regierung conſtituirt unter der Dictatur Garibaldi’s. Es hat begreiflicherweiſe alle Hände voll zu thun, und wird leider von den Palermitanern nicht ſo kräftig unterſtützt als man von ihrem Enthuafiasmus hätte erwarten ſollen. Es iſt ein halb orientaliſches Gehenlaſſen in ihnen, das ſich nur ſtoßweiſe zur Thätigkeit aufrafft. Selbſt das Sturmläuten auf den Kirchthürmen, welches auf Truppen in einer em- pörten großen Stadt ſo demoraliſtrend zu wirken pflegt, wird nicht lebhaft genug unterhalten. Jetzt Abends iſt die Stadt beleuchtet, und gewährt in den Pauſen der Kanonade ein belebtes Bild; aber alle Läden ſind ge- ſchloſſen. Die Beleuchtung mit den von den Balconen niederhängenden antik geformten Glaslampen macht ſich hübſch, und wird noch erhöht von den durch den klaren Nachthimmel ziehenden Feuerſchweifen der Bomben. ∆ Genua, 7 Jun. Wir haben heute directe Nachrichten aus Neapel und Palermo, welche bis 2 d. M. reichen. Nach dieſen ſcheinen ſich die Vorgänge vor und in Palermo, die ich in meinen letzten Briefen erwähnte, im allgemei- nen zu beſtätigen. „Als Garibaldi am 27 v. M. bei Tagesaubruch vor der Stadt ankam“ — heißt es in einem Bericht aus Neapel vom 1 d. M. an das hieſige „patriotiſche Comité“ — fand er die Thore geſchloſſen. Er ließ das Thor S. Antonino durch Geſchützſchüſſe öffnen, und drang mit ungefähr 4000 Mann ſofort in das Innere der Stadt, wo ſich die Einwohner den Inſur- genten ſogleich anſchloſſen.“ Die Einzelnheiten dieſes Angriffs ſcheinen uns indeſſen zweifelhaft; der „Courrier de Marſeille z. B. läßt ſich vom 31 v. M. aus Neapel ſchreiben daß Sonnabends den 26 v. M. bei Tagesanbruch der Baron Stocco an der Spitze eines Inſurgentenhaufens in die Stadt drang, wo Garibaldi erſt gegen 3 Uhr Nachmittags ſeinen Einzug hielt. Beide Nachrichten diſſeriren daher in den Daten und Details. Da jedoch der Be- richt aus Neapel an das „patriotiſcher Comité“ ſehr wahrſcheinlich aus den Kreiſen des Aufſtandes oder ſeiner Anhänger ſtammt, ſo dürſte es nicht ohne Intereſſe ſeyn ihn weiter zu verfolgen. „Der Kampf mit den überraſchten neapolitaniſchen Truppen“ — heißt es ferner — „war kurz, aber blutig. Sie warfen ſich größtentheils in die Caſernen und ins Caſtell, viele aber ſtreckten die Waffen und baten um Schonung. Die neapolitaniſchen Kriegsſchiffe und das Fort Caſtellamare beſchoſſen die Stadt bis zum Abend des 29 v. M. Am Morgen des 30 v. M. näherte ſich der Vorhut Garibaldi’s, welche un- ter Oberſt La Maſa das Caſtell beobachtete, ein neapolitaniſcher Parlamentär, von einem Trompeter begleitet. Erſterer hatte ein Schreiben des Generals Lanza an Garibaldi zu übergeben, und wurde ſofort zu letzterm geführt. Als der Parlamentär — ein Major Namens Geofilo — vor Garibaldi erſchien, konnte er aus alberner Furcht kaum ein Wort hervorbringen. Die Epauletten zitterten auf ſeinen Schultern, während ſein Geſicht eine Todesbläſſe bedeckte. „Ma, mio caro!“ — rief Garibaldi — „was haben Sie denn? Sie ſehen ja aus als kämen Sie aus dem Grabe!“ Der Major ſtotterte etwas von „ſicherem Geleit,“ von der „Unverletzlichkeit eines Parlamentärs,“ worauf Garibaldi lachend erwiederte: „Per dio! Halten Sie uns denn wirklich für Räuber und Mörder, wie es Ihnen Ihre famoſe Regierung weismacht? Sie ſehen, ich ſtehe gerade im Begriff zu frühſtücken; darf ich Sie dazu einladen? Der Neapolitaner nahm ein Glas Wein, dann gieng er an die Eröffnung ſeiner Miſſion und an die Uebergabe des Schreibens welches er von General Lanza brachte. Dasſelbe wurde von Garibaldi in Gegenwart ſeines ganzen Stabs geöffnet und laut vorgeleſen. Die Ueberſchrift der Depeſche lautete: „An Se. Excellenz den Hrn. General G. Garibaldi, Commandant der Expeditions- armee.“ „Ecco, già un bon segno!“ rief lächelnd Garibaldi, als er dieſen Titel vernahm. Das Schreiben enthielt das Anſuchen den Ab- zug der Neapolitaner aus dem Palazzo Reale zu geſtatten, der von den Inſurgenten umzingelt und blokirt war. (Dieſe Angabe ſteht wieder im Widerſpruch mit dem Marſeiller Telegramm, das den Palaſt von den Inſurgenten erſtürmt und geplündert ſeyn ließ. Der Einſender.) „Gari- baldi — fährt der Bericht fort — wollte den Abzug bewilligen, aber ohne Waffen und Gepäck. 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Bevor man an die Unterzeichnung des Waffenſtillſtands gieng, bemerkte General Letizia zu Garibaldi: „es wäre eigentlich doch beſſer wenn Garibaldi ſeine Unterwerfung in einer Bittſchrift an den König anbieten würde, der gewiß alle Wünſche Siciliens zu erfüllen bereit wäre.“ Garibaldi war über dieſes Anſinnen ſo beleidigt, daß ſich beinahe das ganze Waffenſtill- ſtandsproject zerſchlagen hätte. Durch die Beſchießung — heißt es ſchließ- lich — wurden nicht allein zahlreiche Sicilianer getödtet oder verwundet, ſon- dern auch viele Franzoſen und Engländer, welche in der allgemeinen Ver- wirrung ihre Schiffe nicht mehr erreichen konnten. Die verwundeten Neape- litaner werden durch die Aerzte der Garibaldiſchen Truppen ſorgſam gepflegt.“ So weit der Bericht an das „patriotiſche Comité.“ Briefe aus Neapel vom 2 d. M. melden indeſſen daß der Waffenſtillſtand auf unbeſtimmte Zeit ver- längert worden ſey, worüber Ihnen wohl das nähere direct über Neapel oder durch telegraphiſche Depeſchen zugegangen ſeyn dürfte. Auch meldet man daß am 2 d. M. von Neapel zahlreiche Transportſchiffe mit Truppen, Munition und Lebensmitteln nach Palermo abgegangen ſeyen. — Hier ſind aus Marſeille zwei Dampfer eingelaufen, welche, wie man ſagt, von dem „Patriotiſchen Comité,“ hinter dem die Regierung ſtecken ſoll, gemiethet wur- den, um neue Mannſchaften, Waffen und Munition nach Sicilien zu ſchicken, Auch zwei amerikaniſche Klipper, welche hier im Hafen vor Anker liegen. ſollen zu dem gleichen Zweck beſtimmt ſeyn, und demnächſt nach Sicilien aus- laufen. Endlich ſoll, nach Briefen aus Cagliari, auch von dort eine Expe- dition in See gehen, was keineswegs unwahrſcheinlich klingt, da ſich geſtern der Oberſt Medici nach Cagliari einſchiffte. Zambianchi iſt wieder hier ange- kommen, und verkehrt ſehr eifrig mit dem „Patriotiſchen Comité.“ Die Garibaldi-Hüte und Blouſen mehren ſich mit jedem Tage. Deutſchland. Bayern. München, 10 Jun. Im k. Hoftheater haben die Pro- ben zu Glucks „Iphigenie in Tauris“ bereits begonnen, und wird dieſelbe in einigen Wochen ſchon zur Aufſührung kommen. — Die Direction der Oſtbah- nen ſoll den Bau und Betrieb der Bahn von Furth nach Pilſen übernommen haben. Den Betrieb würde ſie jedoch wieder aufgeben, ſobald die Strecke Pilſen-Prag fertig iſt. (B. Bl.) * Aus dem bayeriſchen Schwaben. Es iſt Ihnen Anfangs dieſes Monats im allgemeinen die Aenderung des Fahrtenplans der auf dem Bodenſee zwiſchen Bayern und der Schweiz verkehrenden Dampfſchiffe mit- getheilt worden. Dieſe vom 1 d. an begonnene Fahrtordnung läuft unſtreitig, was den durchgehenden Dienſt anbelangt, den Intereſſen des Publicums ſo wie der bayeriſchen Poſt- und Bahnverwaltung ſchnurſtracks entgegen. In Folge des auf 7 Uhr Morgens feſtgeſetzten Abgangs der Dampfſchiffe von Lindau nach Rorſchach, beziehungsweiſe Romanshorn, werden nicht nur die Influenzen auf die ſchweizeriſchen Frühzüge, ſondern damit auch die Anſchlüſſe an die täglich nur einmal von Chur um halb 11 Uhr Vormittags in Ab- zweigungen per Splügen-Chiavenna, Splügen-Magadino und Samaden- Tirano nach Italien abgehenden Poſtwägen vereitelt, ſo daß z. B. der Mit- tags 11 Uhr in München abgehende die Route Augsburg-Lindau benützende Reiſende erſt am dritten Tag von Chur ab Weiterbeförderung nach Italien finden kann, wie deßgleichen der aus Italien nach Deutſchland zurückkehrende

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Christopher Georgi, Manuel Wille, Jurek von Lingen, Susanne Haaf: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription. (2022-04-08T12:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, Linda Kirsten, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

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Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert. Tabellen und Anzeigen wurden dabei textlich nicht erfasst und sind lediglich strukturell ausgewiesen.




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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung, Nr. 164, 12. Juni 1860, S. 2731. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_allgemeine164_1860/3>, abgerufen am 03.12.2024.