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Allgemeine Zeitung, Nr. 165, 13. Juni 1860.

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[Spaltenumbruch] 5000 Mann vor, das unsere vermeintliche Flucht beunruhigen sollte. Am
20 Morgens kamen wir nach Marineo, wo wir ein Carabinierspiket von 25
Mann gefangen nahmen. Da es früh am Morgen war, so lagen letztere im
tiefen Schlaf, und machten große Augen als sie von meinen rothen Blousen
aus dem Bette geholt wurden. Jetzt galt es rasch vorzurücken, denn auf der
Straße von Ogliastro nach Misimeli war schon Lärm entstanden, und unser
Anrücken signalisirt. Vor Ogliastro bestanden wir ein kleines Gefecht mit
einer Abtheilung feindlicher Reiterei, die aber bald das Weite suchte. Am 22
zogen wir nach einem zweistündigen siegreichen Kampf in Misimeli ein, und
standen somit vor den Thoren Palermo's. Während meines Marsches habe
ich noch 2300 Insurgenten, alle wohlbewaffnet, an mich gezogen, und so
Gott will, bin ich in zwei bis drei Tagen in Palermo. Unser Gesammtverlust
in allen bisher gelieferten Gefechten beläuft sich auf 187 Todte und 192 Ver-
wundete. Der Geist der Bevölkerung ist vortrefflich, der Muth meiner
braven Soldaten über alles Lob erhaben. Auf den Höhen von Misimeli,
23 Mai 1860. Gez. J. Garibaldi, General en Chef der nationalen
Expeditionsarmee in Sicilien. Für die richtige Ausfertigung: Gez. Stefan
Türr, erster Generaladjutant." -- Türr ist bekanntlich ein Ungar, der vor
dem Jahr 1848 als Unterlieutenant in dem österreichischen Infanterieregiment
"Erzherzog Franz Karl" diente. Bei Buffalora gieng er zu den Piemontesen
über, betheiligte sich 1849 beim badischen Aufstand, und wurde während des
Krimkriegs in der Walachei -- wo er für die Engländer Pferde kaufte --
von den Oesterreichern gefangen. Er wurde zum Tode verurtheilt, auf die
Fürbitte der Königin von England aber begnadigt. Seit dieser Zeit hielt er
sich abwechselnd hier oder in Turin auf, und schloß sich der Garibaldi'schen
Expedition an.

Der Marschall Vaillant ist gestern von sei-
ner Excursion nach Venedig zurückgekehrt, und am Sonntag oder Montag
wird er mit seinem Stab nach Frankreich abziehen, auf dem Weg jedoch Bo-
logna und Florenz besuchend. Morgen ziehen auch die zwei letzten Bataillone
des 99. Linienregiments ab; es hört die Platzcommandantschaft der Franzosen
auf, und die militärischen Behörden Piemonts treten in der Lombardei in Ac-
tivität. Man erwartet als Ersatz der Franzosen die Truppen des Generals
Lamarmora. -- Die lombardischen Deputirten hielten in Turin Privatver-
sammlungen, und suchten beim Ministerium um die Abschaffung der außeror-
dentlichen Vermögenssteuer von 331/2 Proc nach. Die Abschaffung wird erfolgen
um einer andern Steuer Platz zu machen. Das ist der Sinn der Antwort.
Unser berühmter Mitbürger Manzoni gieng nach Turin um den Eid als
Senator zu leisten und der Discussion über die Abtretung Nizza's und Sa-
voyens beizuwohnen. Brescia votirte abermals 10,000 Lire, und schickte
wieder 212 junge Männer Garibaldi zu.

Rußland und Polen.

Die Circulardepesche des Fürsten Gortschakoff an die russischen Gesandt-
schaften im Ausland, die wir bereits nach einem Telegramm erwähnten, lautet
nach der N. Preuß. Ztg.: "St. Petersburg, 20 Mai 1860. Die Aufmerk-
samkeit welche die Verhandlungen über die orientalische Frage in diesem Augen-
blick in ganz Europa in Anspruch nehmen, veranlaßt uns außerhalb der Trag-
weite jedes Irrthums, und jeder falschen und übertriebenen Auslegung den
Weg zu erklären den das kaiserl. Cabinet eingeschlagen, und das Ziel welches
in dieser Frage es sich vorgesteckt hat. Seit länger als einem Jahr bezeichnen
uns die officiellen Berichte unserer Agenten in der Türkei die Lage der christ-
lichen Provinzen unter türkischer Oberherrlichkeit als immer schwieriger wer-
dend, namentlich Bosniens, der Herzegowina und Bulgariens. Diese Lage
datirt nicht von heute; aber weit entfernt sich zu verbessern, wie man erwarten
sollte, hat sie sich in den letzten Jahren nur verschlimmert. Die christlichen
Unterthanen Sr. M. des Sultans hatten mit Vertrauen und Dankbarkeit die
positiven Versprechungen von Reformen erhalten; aber ihre Verwirklichung
läßt noch auf sich warten, die Verwirklichung einer Hoffnung welche die feier-
lichen Acte des Herrschers und die Zustimmung Europa's mit einer doppelten
Weihe umkleidet hatten. Die Leidenschaften und Feindseligkeiten, statt sich zu
beruhigen, haben neue Nahrung gefunden; die Gewaltthätigkeiten, die Leiden,
denen die christliche Bevölkerung unterzogen wurde, und die Ereignisse endlich
die sich im Westen Europa's anfüllten, im ganzen Orient wie ein Aufruf und
eine Ermuthigung wiederhallten, brachten Aufregung unter dieselbe. Es ist
erklärlich daß sich eine solche Situation ohne Gefahr für die osmanische
Pforte und den allgemeinen Frieden nicht verlängern könne. In
dieser Ueberzeugung haben wir uns offen und loyal an die Groß-
[Spaltenumbruch] mächte Europa's gewandt, nachdem wir einerseits vergebens die türkische
Regierung über den Ernst der Lage aufzuklären gesucht, indem wir die-
selbe fortlaufend mit den Mittheilungen über die Mißbräuche der Local-
behörden bekannt gemacht, andrerseits alle Mittel der Ueberredung, die
uns zu Gebot standen, angewandt um die Christen zur Geduld zu ermahnen.
Wir haben den Großmächten die Lage geschildert wie sie aus den Berichten
unserer Agenten hervorgeht; sie bekannt gemacht mit der drohenden Krise, mit
unserer Ueberzeugung daß isolirte Repräsentationen, unfruchtbare Versprechun-
gen oder Palliativmittel, die Gefahr abzuwenden, nicht mehr ausreichen; mit
der Nothwendigkeit endlich einer Uebereinstimmung zwischen den Großmächten
und der hohen Pforte über die zu treffenden Maßnahmen, welche allein dieser
gefährlichen Lage eine Gränze setzen können. Wir haben durchaus keine ab-
soluten Vorschläge über den einzuschlagenden Weg gemacht. Wir haben uns
genügen lassen die Wichtigkeit davon anzudenten und das Ziel zu bezeichnen.
Was die erstere betrifft, so haben wir nicht verheimlicht daß darüber kein
Zweifel walte, noch ein Aufschub statthaft sey. In Betreff des zweiten
scheinen sich zwei verschiedene Phasen zu bieten. Vor allen Dingen eine unver-
zügliche locale Untersuchung unter Theilnahme der europäischen Abgeordneten
um die Wahrheit der Thatsachen festzustellen. Darauf ein Uebereinkommen, das
den Großmächten überlassen wird, unter sich und mit der Pforte herzustellen
um die nothwendigen organischen Maßnahmen zu berathen die eine wirkliche,
gründliche und dauerhafte Verbesserung der Lage der christlichen Bevölkerung
des Reichs herbeiführen können. Es handelt sich hier durchaus nicht um eine
verletzende Anmaßung der Würde der Pforte gegenüber. Wir mißtrauen deren
Absichten nicht. Sie ist zuerst dabei interessirt aus der gegenwärtigen Lage heraus
zu kommen. Welches auch das Resultat der Verblendung, der Duldung oder
der Schwäche sey, das Mitwirken Europa's kann für die Pforte nur nützlich seyn,
entweder um ihr Urtheil aufzuklären oder ihre Thatkraft zu stärken. Es wird
auch ferner weder von einem Angriff auf ihre Rechte, welche wir geachtet zu sehen
wünschen, die Rede seyn, noch von Herbeiführung von Verwicklungen, welchen
vorzubeugen unsere Absicht ist. Das gute Einvernehmen welches wir zwischen
den Großmächten und der türkischen Regierung hergestellt zu wünschen sehen,
soll für die Christen ein Beweis seyn daß ihr Schicksal in Berathung gezogen
ist, und daß man sich ernstlich damit beschäftigt es zu verbessern. Zu gleicher
Zeit wird es für die Pforte ein gewisses Unterpfand der wohlwollenden Ab-
sichten der Großmächte seyn, welche die Erhaltung der osmanischen Pforte
unter die Zahl der wichtigsten Bedingungen für das europäische Gleichgewicht
gestellt haben. So muß sich für beide Theile ein Motiv herausstellen: für die
türkische Regierung Vertrauen und Sicherheit, für die Christen Geduld und
Hoffnung. Seinerseits wird Europa, nach gemachter Erfahrung, unserer
Meinung zufolge nicht anderswo als in dieser moralischen Action die Garau-
tien finden welche eine Frage ersten Rangs gebieterisch fordert, mit welcher die
Ruhe Europa's unlöslich verbunden ist, und wo sich die Interessen der Mensch-
heit mit denen der Politik vermischen. Unser kaiserlicher Herr hat niemals die
lebhafte Zuneigung verlaugnet welche ihm die erstern einflößen. Se. Majestät
will nicht den Vorwurf auf sein Gewissen laden solchen Leiden gegenüber
Schweigen beobachtet zu haben, während anderswo so viele Stimmen unter
weniger gebietenden Umständen sich erhoben haben. Wir haben schließlich die
feste Ueberzeugung daß diese Ideenfolge unzertrennlich ist von dem politischen
Interesse das sich für Rußland wie für alle andern Mächte an die Aufrecht-
haltung des osmanischen Reichs knüpft. Wir möchten uns dem Glauben hin-
geben daß diese Ansichten von allen Cabinetten getheilt werden. Wir haben
aber auch die Ueberzeugung daß die Zeit der Illusionen vorüber ist, und daß
jede Unentschlossenheit, jede Verzögerung die schwersten Folgen nach sich ziehen
müsse. Indem wir mit allen Kräften dazu beitragen der osmanischen Regie-
rung einen Weg zu zeigen auf welchem sie diesen Eventualitäten begegnen
kann, glauben wir derselben einen Beweis unserer Besorgniß zu geben, und
zu gleicher Zeit eine Pflicht der Humanität zu erfüllen. Indem wir die Groß-
mächte auffordern sich mit uns zu diesem Zweck zu verbinden, glauben wir
jede Möglichkeit zu vermeiden exclusivischer oder anmaßlicher Mittel uns zu
bedienen. Dieß ist der Zweck der Eröffnungen mit denen wir uns an die Höfe
von Berlin, London, Paris und Wien gewandt haben. Was auch das Resul-
tat seyn möge, uns ist vor allem wichtig daß der Gedanke der uns dabei ge-
leitet wohlverstanden werde. Hienach sind Sie ermächtigt auf Befehl Sr. M.
des Kaisers von dieser gegenwärtigen Depesche den Hrn. Minister des Aus-
wärtigen Einsicht nehmen zu lassen. Empfangen Sie etc.
Gortschakoff."



Verantwortliche Redaction: Dr. G. Kolb. Dr. A. J. Altenhöfer. Dr. H. Orges

Verlag der J. G. Cotta'schen Buchhandlung.

[irrelevantes Material]

[Spaltenumbruch] 5000 Mann vor, das unſere vermeintliche Flucht beunruhigen ſollte. Am
20 Morgens kamen wir nach Marineo, wo wir ein Carabinierspiket von 25
Mann gefangen nahmen. Da es früh am Morgen war, ſo lagen letztere im
tiefen Schlaf, und machten große Augen als ſie von meinen rothen Blouſen
aus dem Bette geholt wurden. Jetzt galt es raſch vorzurücken, denn auf der
Straße von Ogliaſtro nach Miſimeli war ſchon Lärm entſtanden, und unſer
Anrücken ſignaliſirt. Vor Ogliaſtro beſtanden wir ein kleines Gefecht mit
einer Abtheilung feindlicher Reiterei, die aber bald das Weite ſuchte. Am 22
zogen wir nach einem zweiſtündigen ſiegreichen Kampf in Miſimeli ein, und
ſtanden ſomit vor den Thoren Palermo’s. Während meines Marſches habe
ich noch 2300 Inſurgenten, alle wohlbewaffnet, an mich gezogen, und ſo
Gott will, bin ich in zwei bis drei Tagen in Palermo. Unſer Geſammtverluſt
in allen bisher gelieferten Gefechten beläuft ſich auf 187 Todte und 192 Ver-
wundete. Der Geiſt der Bevölkerung iſt vortrefflich, der Muth meiner
braven Soldaten über alles Lob erhaben. Auf den Höhen von Miſimeli,
23 Mai 1860. Gez. J. Garibaldi, General en Chef der nationalen
Expeditionsarmee in Sicilien. Für die richtige Ausfertigung: Gez. Stefan
Türr, erſter Generaladjutant.“ — Türr iſt bekanntlich ein Ungar, der vor
dem Jahr 1848 als Unterlieutenant in dem öſterreichiſchen Infanterieregiment
„Erzherzog Franz Karl“ diente. Bei Buffalora gieng er zu den Piemonteſen
über, betheiligte ſich 1849 beim badiſchen Aufſtand, und wurde während des
Krimkriegs in der Walachei — wo er für die Engländer Pferde kaufte —
von den Oeſterreichern gefangen. Er wurde zum Tode verurtheilt, auf die
Fürbitte der Königin von England aber begnadigt. Seit dieſer Zeit hielt er
ſich abwechſelnd hier oder in Turin auf, und ſchloß ſich der Garibaldi’ſchen
Expedition an.

Der Marſchall Vaillant iſt geſtern von ſei-
ner Excurſion nach Venedig zurückgekehrt, und am Sonntag oder Montag
wird er mit ſeinem Stab nach Frankreich abziehen, auf dem Weg jedoch Bo-
logna und Florenz beſuchend. Morgen ziehen auch die zwei letzten Bataillone
des 99. Linienregiments ab; es hört die Platzcommandantſchaft der Franzoſen
auf, und die militäriſchen Behörden Piemonts treten in der Lombardei in Ac-
tivität. Man erwartet als Erſatz der Franzoſen die Truppen des Generals
Lamarmora. — Die lombardiſchen Deputirten hielten in Turin Privatver-
ſammlungen, und ſuchten beim Miniſterium um die Abſchaffung der außeror-
dentlichen Vermögensſteuer von 33½ Proc nach. Die Abſchaffung wird erfolgen
um einer andern Steuer Platz zu machen. Das iſt der Sinn der Antwort.
Unſer berühmter Mitbürger Manzoni gieng nach Turin um den Eid als
Senator zu leiſten und der Discuſſion über die Abtretung Nizza’s und Sa-
voyens beizuwohnen. Breſcia votirte abermals 10,000 Lire, und ſchickte
wieder 212 junge Männer Garibaldi zu.

Rußland und Polen.

Die Circulardepeſche des Fürſten Gortſchakoff an die ruſſiſchen Geſandt-
ſchaften im Ausland, die wir bereits nach einem Telegramm erwähnten, lautet
nach der N. Preuß. Ztg.: „St. Petersburg, 20 Mai 1860. Die Aufmerk-
ſamkeit welche die Verhandlungen über die orientaliſche Frage in dieſem Augen-
blick in ganz Europa in Anſpruch nehmen, veranlaßt uns außerhalb der Trag-
weite jedes Irrthums, und jeder falſchen und übertriebenen Auslegung den
Weg zu erklären den das kaiſerl. Cabinet eingeſchlagen, und das Ziel welches
in dieſer Frage es ſich vorgeſteckt hat. Seit länger als einem Jahr bezeichnen
uns die officiellen Berichte unſerer Agenten in der Türkei die Lage der chriſt-
lichen Provinzen unter türkiſcher Oberherrlichkeit als immer ſchwieriger wer-
dend, namentlich Bosniens, der Herzegowina und Bulgariens. Dieſe Lage
datirt nicht von heute; aber weit entfernt ſich zu verbeſſern, wie man erwarten
ſollte, hat ſie ſich in den letzten Jahren nur verſchlimmert. Die chriſtlichen
Unterthanen Sr. M. des Sultans hatten mit Vertrauen und Dankbarkeit die
poſitiven Verſprechungen von Reformen erhalten; aber ihre Verwirklichung
läßt noch auf ſich warten, die Verwirklichung einer Hoffnung welche die feier-
lichen Acte des Herrſchers und die Zuſtimmung Europa’s mit einer doppelten
Weihe umkleidet hatten. Die Leidenſchaften und Feindſeligkeiten, ſtatt ſich zu
beruhigen, haben neue Nahrung gefunden; die Gewaltthätigkeiten, die Leiden,
denen die chriſtliche Bevölkerung unterzogen wurde, und die Ereigniſſe endlich
die ſich im Weſten Europa’s anfüllten, im ganzen Orient wie ein Aufruf und
eine Ermuthigung wiederhallten, brachten Aufregung unter dieſelbe. Es iſt
erklärlich daß ſich eine ſolche Situation ohne Gefahr für die osmaniſche
Pforte und den allgemeinen Frieden nicht verlängern könne. In
dieſer Ueberzeugung haben wir uns offen und loyal an die Groß-
[Spaltenumbruch] mächte Europa’s gewandt, nachdem wir einerſeits vergebens die türkiſche
Regierung über den Ernſt der Lage aufzuklären geſucht, indem wir die-
ſelbe fortlaufend mit den Mittheilungen über die Mißbräuche der Local-
behörden bekannt gemacht, andrerſeits alle Mittel der Ueberredung, die
uns zu Gebot ſtanden, angewandt um die Chriſten zur Geduld zu ermahnen.
Wir haben den Großmächten die Lage geſchildert wie ſie aus den Berichten
unſerer Agenten hervorgeht; ſie bekannt gemacht mit der drohenden Kriſe, mit
unſerer Ueberzeugung daß iſolirte Repräſentationen, unfruchtbare Verſprechun-
gen oder Palliativmittel, die Gefahr abzuwenden, nicht mehr ausreichen; mit
der Nothwendigkeit endlich einer Uebereinſtimmung zwiſchen den Großmächten
und der hohen Pforte über die zu treffenden Maßnahmen, welche allein dieſer
gefährlichen Lage eine Gränze ſetzen können. Wir haben durchaus keine ab-
ſoluten Vorſchläge über den einzuſchlagenden Weg gemacht. Wir haben uns
genügen laſſen die Wichtigkeit davon anzudenten und das Ziel zu bezeichnen.
Was die erſtere betrifft, ſo haben wir nicht verheimlicht daß darüber kein
Zweifel walte, noch ein Aufſchub ſtatthaft ſey. In Betreff des zweiten
ſcheinen ſich zwei verſchiedene Phaſen zu bieten. Vor allen Dingen eine unver-
zügliche locale Unterſuchung unter Theilnahme der europäiſchen Abgeordneten
um die Wahrheit der Thatſachen feſtzuſtellen. Darauf ein Uebereinkommen, das
den Großmächten überlaſſen wird, unter ſich und mit der Pforte herzuſtellen
um die nothwendigen organiſchen Maßnahmen zu berathen die eine wirkliche,
gründliche und dauerhafte Verbeſſerung der Lage der chriſtlichen Bevölkerung
des Reichs herbeiführen können. Es handelt ſich hier durchaus nicht um eine
verletzende Anmaßung der Würde der Pforte gegenüber. Wir mißtrauen deren
Abſichten nicht. Sie iſt zuerſt dabei intereſſirt aus der gegenwärtigen Lage heraus
zu kommen. Welches auch das Reſultat der Verblendung, der Duldung oder
der Schwäche ſey, das Mitwirken Europa’s kann für die Pforte nur nützlich ſeyn,
entweder um ihr Urtheil aufzuklären oder ihre Thatkraft zu ſtärken. Es wird
auch ferner weder von einem Angriff auf ihre Rechte, welche wir geachtet zu ſehen
wünſchen, die Rede ſeyn, noch von Herbeiführung von Verwicklungen, welchen
vorzubeugen unſere Abſicht iſt. Das gute Einvernehmen welches wir zwiſchen
den Großmächten und der türkiſchen Regierung hergeſtellt zu wünſchen ſehen,
ſoll für die Chriſten ein Beweis ſeyn daß ihr Schickſal in Berathung gezogen
iſt, und daß man ſich ernſtlich damit beſchäftigt es zu verbeſſern. Zu gleicher
Zeit wird es für die Pforte ein gewiſſes Unterpfand der wohlwollenden Ab-
ſichten der Großmächte ſeyn, welche die Erhaltung der osmaniſchen Pforte
unter die Zahl der wichtigſten Bedingungen für das europäiſche Gleichgewicht
geſtellt haben. So muß ſich für beide Theile ein Motiv herausſtellen: für die
türkiſche Regierung Vertrauen und Sicherheit, für die Chriſten Geduld und
Hoffnung. Seinerſeits wird Europa, nach gemachter Erfahrung, unſerer
Meinung zufolge nicht anderswo als in dieſer moraliſchen Action die Garau-
tien finden welche eine Frage erſten Rangs gebieteriſch fordert, mit welcher die
Ruhe Europa’s unlöslich verbunden iſt, und wo ſich die Intereſſen der Menſch-
heit mit denen der Politik vermiſchen. Unſer kaiſerlicher Herr hat niemals die
lebhafte Zuneigung verlaugnet welche ihm die erſtern einflößen. Se. Majeſtät
will nicht den Vorwurf auf ſein Gewiſſen laden ſolchen Leiden gegenüber
Schweigen beobachtet zu haben, während anderswo ſo viele Stimmen unter
weniger gebietenden Umſtänden ſich erhoben haben. Wir haben ſchließlich die
feſte Ueberzeugung daß dieſe Ideenfolge unzertrennlich iſt von dem politiſchen
Intereſſe das ſich für Rußland wie für alle andern Mächte an die Aufrecht-
haltung des osmaniſchen Reichs knüpft. Wir möchten uns dem Glauben hin-
geben daß dieſe Anſichten von allen Cabinetten getheilt werden. Wir haben
aber auch die Ueberzeugung daß die Zeit der Illuſionen vorüber iſt, und daß
jede Unentſchloſſenheit, jede Verzögerung die ſchwerſten Folgen nach ſich ziehen
müſſe. Indem wir mit allen Kräften dazu beitragen der osmaniſchen Regie-
rung einen Weg zu zeigen auf welchem ſie dieſen Eventualitäten begegnen
kann, glauben wir derſelben einen Beweis unſerer Beſorgniß zu geben, und
zu gleicher Zeit eine Pflicht der Humanität zu erfüllen. Indem wir die Groß-
mächte auffordern ſich mit uns zu dieſem Zweck zu verbinden, glauben wir
jede Möglichkeit zu vermeiden excluſiviſcher oder anmaßlicher Mittel uns zu
bedienen. Dieß iſt der Zweck der Eröffnungen mit denen wir uns an die Höfe
von Berlin, London, Paris und Wien gewandt haben. Was auch das Reſul-
tat ſeyn möge, uns iſt vor allem wichtig daß der Gedanke der uns dabei ge-
leitet wohlverſtanden werde. Hienach ſind Sie ermächtigt auf Befehl Sr. M.
des Kaiſers von dieſer gegenwärtigen Depeſche den Hrn. Miniſter des Aus-
wärtigen Einſicht nehmen zu laſſen. Empfangen Sie ꝛc.
Gortſchakoff.“



Verantwortliche Redaction: Dr. G. Kolb. Dr. A. J. Altenhöfer. Dr. H. Orges

Verlag der J. G. Cotta’ſchen Buchhandlung.

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[2752/0008] 5000 Mann vor, das unſere vermeintliche Flucht beunruhigen ſollte. Am 20 Morgens kamen wir nach Marineo, wo wir ein Carabinierspiket von 25 Mann gefangen nahmen. Da es früh am Morgen war, ſo lagen letztere im tiefen Schlaf, und machten große Augen als ſie von meinen rothen Blouſen aus dem Bette geholt wurden. Jetzt galt es raſch vorzurücken, denn auf der Straße von Ogliaſtro nach Miſimeli war ſchon Lärm entſtanden, und unſer Anrücken ſignaliſirt. Vor Ogliaſtro beſtanden wir ein kleines Gefecht mit einer Abtheilung feindlicher Reiterei, die aber bald das Weite ſuchte. Am 22 zogen wir nach einem zweiſtündigen ſiegreichen Kampf in Miſimeli ein, und ſtanden ſomit vor den Thoren Palermo’s. Während meines Marſches habe ich noch 2300 Inſurgenten, alle wohlbewaffnet, an mich gezogen, und ſo Gott will, bin ich in zwei bis drei Tagen in Palermo. Unſer Geſammtverluſt in allen bisher gelieferten Gefechten beläuft ſich auf 187 Todte und 192 Ver- wundete. Der Geiſt der Bevölkerung iſt vortrefflich, der Muth meiner braven Soldaten über alles Lob erhaben. Auf den Höhen von Miſimeli, 23 Mai 1860. Gez. J. Garibaldi, General en Chef der nationalen Expeditionsarmee in Sicilien. Für die richtige Ausfertigung: Gez. Stefan Türr, erſter Generaladjutant.“ — Türr iſt bekanntlich ein Ungar, der vor dem Jahr 1848 als Unterlieutenant in dem öſterreichiſchen Infanterieregiment „Erzherzog Franz Karl“ diente. Bei Buffalora gieng er zu den Piemonteſen über, betheiligte ſich 1849 beim badiſchen Aufſtand, und wurde während des Krimkriegs in der Walachei — wo er für die Engländer Pferde kaufte — von den Oeſterreichern gefangen. Er wurde zum Tode verurtheilt, auf die Fürbitte der Königin von England aber begnadigt. Seit dieſer Zeit hielt er ſich abwechſelnd hier oder in Turin auf, und ſchloß ſich der Garibaldi’ſchen Expedition an. × Mailand, 8 Jun. Der Marſchall Vaillant iſt geſtern von ſei- ner Excurſion nach Venedig zurückgekehrt, und am Sonntag oder Montag wird er mit ſeinem Stab nach Frankreich abziehen, auf dem Weg jedoch Bo- logna und Florenz beſuchend. Morgen ziehen auch die zwei letzten Bataillone des 99. Linienregiments ab; es hört die Platzcommandantſchaft der Franzoſen auf, und die militäriſchen Behörden Piemonts treten in der Lombardei in Ac- tivität. Man erwartet als Erſatz der Franzoſen die Truppen des Generals Lamarmora. — Die lombardiſchen Deputirten hielten in Turin Privatver- ſammlungen, und ſuchten beim Miniſterium um die Abſchaffung der außeror- dentlichen Vermögensſteuer von 33½ Proc nach. Die Abſchaffung wird erfolgen um einer andern Steuer Platz zu machen. Das iſt der Sinn der Antwort. Unſer berühmter Mitbürger Manzoni gieng nach Turin um den Eid als Senator zu leiſten und der Discuſſion über die Abtretung Nizza’s und Sa- voyens beizuwohnen. Breſcia votirte abermals 10,000 Lire, und ſchickte wieder 212 junge Männer Garibaldi zu. Rußland und Polen. Die Circulardepeſche des Fürſten Gortſchakoff an die ruſſiſchen Geſandt- ſchaften im Ausland, die wir bereits nach einem Telegramm erwähnten, lautet nach der N. Preuß. Ztg.: „St. Petersburg, 20 Mai 1860. Die Aufmerk- ſamkeit welche die Verhandlungen über die orientaliſche Frage in dieſem Augen- blick in ganz Europa in Anſpruch nehmen, veranlaßt uns außerhalb der Trag- weite jedes Irrthums, und jeder falſchen und übertriebenen Auslegung den Weg zu erklären den das kaiſerl. Cabinet eingeſchlagen, und das Ziel welches in dieſer Frage es ſich vorgeſteckt hat. Seit länger als einem Jahr bezeichnen uns die officiellen Berichte unſerer Agenten in der Türkei die Lage der chriſt- lichen Provinzen unter türkiſcher Oberherrlichkeit als immer ſchwieriger wer- dend, namentlich Bosniens, der Herzegowina und Bulgariens. Dieſe Lage datirt nicht von heute; aber weit entfernt ſich zu verbeſſern, wie man erwarten ſollte, hat ſie ſich in den letzten Jahren nur verſchlimmert. Die chriſtlichen Unterthanen Sr. M. des Sultans hatten mit Vertrauen und Dankbarkeit die poſitiven Verſprechungen von Reformen erhalten; aber ihre Verwirklichung läßt noch auf ſich warten, die Verwirklichung einer Hoffnung welche die feier- lichen Acte des Herrſchers und die Zuſtimmung Europa’s mit einer doppelten Weihe umkleidet hatten. Die Leidenſchaften und Feindſeligkeiten, ſtatt ſich zu beruhigen, haben neue Nahrung gefunden; die Gewaltthätigkeiten, die Leiden, denen die chriſtliche Bevölkerung unterzogen wurde, und die Ereigniſſe endlich die ſich im Weſten Europa’s anfüllten, im ganzen Orient wie ein Aufruf und eine Ermuthigung wiederhallten, brachten Aufregung unter dieſelbe. Es iſt erklärlich daß ſich eine ſolche Situation ohne Gefahr für die osmaniſche Pforte und den allgemeinen Frieden nicht verlängern könne. In dieſer Ueberzeugung haben wir uns offen und loyal an die Groß- mächte Europa’s gewandt, nachdem wir einerſeits vergebens die türkiſche Regierung über den Ernſt der Lage aufzuklären geſucht, indem wir die- ſelbe fortlaufend mit den Mittheilungen über die Mißbräuche der Local- behörden bekannt gemacht, andrerſeits alle Mittel der Ueberredung, die uns zu Gebot ſtanden, angewandt um die Chriſten zur Geduld zu ermahnen. Wir haben den Großmächten die Lage geſchildert wie ſie aus den Berichten unſerer Agenten hervorgeht; ſie bekannt gemacht mit der drohenden Kriſe, mit unſerer Ueberzeugung daß iſolirte Repräſentationen, unfruchtbare Verſprechun- gen oder Palliativmittel, die Gefahr abzuwenden, nicht mehr ausreichen; mit der Nothwendigkeit endlich einer Uebereinſtimmung zwiſchen den Großmächten und der hohen Pforte über die zu treffenden Maßnahmen, welche allein dieſer gefährlichen Lage eine Gränze ſetzen können. Wir haben durchaus keine ab- ſoluten Vorſchläge über den einzuſchlagenden Weg gemacht. Wir haben uns genügen laſſen die Wichtigkeit davon anzudenten und das Ziel zu bezeichnen. Was die erſtere betrifft, ſo haben wir nicht verheimlicht daß darüber kein Zweifel walte, noch ein Aufſchub ſtatthaft ſey. In Betreff des zweiten ſcheinen ſich zwei verſchiedene Phaſen zu bieten. Vor allen Dingen eine unver- zügliche locale Unterſuchung unter Theilnahme der europäiſchen Abgeordneten um die Wahrheit der Thatſachen feſtzuſtellen. Darauf ein Uebereinkommen, das den Großmächten überlaſſen wird, unter ſich und mit der Pforte herzuſtellen um die nothwendigen organiſchen Maßnahmen zu berathen die eine wirkliche, gründliche und dauerhafte Verbeſſerung der Lage der chriſtlichen Bevölkerung des Reichs herbeiführen können. Es handelt ſich hier durchaus nicht um eine verletzende Anmaßung der Würde der Pforte gegenüber. Wir mißtrauen deren Abſichten nicht. Sie iſt zuerſt dabei intereſſirt aus der gegenwärtigen Lage heraus zu kommen. Welches auch das Reſultat der Verblendung, der Duldung oder der Schwäche ſey, das Mitwirken Europa’s kann für die Pforte nur nützlich ſeyn, entweder um ihr Urtheil aufzuklären oder ihre Thatkraft zu ſtärken. Es wird auch ferner weder von einem Angriff auf ihre Rechte, welche wir geachtet zu ſehen wünſchen, die Rede ſeyn, noch von Herbeiführung von Verwicklungen, welchen vorzubeugen unſere Abſicht iſt. Das gute Einvernehmen welches wir zwiſchen den Großmächten und der türkiſchen Regierung hergeſtellt zu wünſchen ſehen, ſoll für die Chriſten ein Beweis ſeyn daß ihr Schickſal in Berathung gezogen iſt, und daß man ſich ernſtlich damit beſchäftigt es zu verbeſſern. Zu gleicher Zeit wird es für die Pforte ein gewiſſes Unterpfand der wohlwollenden Ab- ſichten der Großmächte ſeyn, welche die Erhaltung der osmaniſchen Pforte unter die Zahl der wichtigſten Bedingungen für das europäiſche Gleichgewicht geſtellt haben. So muß ſich für beide Theile ein Motiv herausſtellen: für die türkiſche Regierung Vertrauen und Sicherheit, für die Chriſten Geduld und Hoffnung. Seinerſeits wird Europa, nach gemachter Erfahrung, unſerer Meinung zufolge nicht anderswo als in dieſer moraliſchen Action die Garau- tien finden welche eine Frage erſten Rangs gebieteriſch fordert, mit welcher die Ruhe Europa’s unlöslich verbunden iſt, und wo ſich die Intereſſen der Menſch- heit mit denen der Politik vermiſchen. Unſer kaiſerlicher Herr hat niemals die lebhafte Zuneigung verlaugnet welche ihm die erſtern einflößen. Se. Majeſtät will nicht den Vorwurf auf ſein Gewiſſen laden ſolchen Leiden gegenüber Schweigen beobachtet zu haben, während anderswo ſo viele Stimmen unter weniger gebietenden Umſtänden ſich erhoben haben. Wir haben ſchließlich die feſte Ueberzeugung daß dieſe Ideenfolge unzertrennlich iſt von dem politiſchen Intereſſe das ſich für Rußland wie für alle andern Mächte an die Aufrecht- haltung des osmaniſchen Reichs knüpft. Wir möchten uns dem Glauben hin- geben daß dieſe Anſichten von allen Cabinetten getheilt werden. Wir haben aber auch die Ueberzeugung daß die Zeit der Illuſionen vorüber iſt, und daß jede Unentſchloſſenheit, jede Verzögerung die ſchwerſten Folgen nach ſich ziehen müſſe. Indem wir mit allen Kräften dazu beitragen der osmaniſchen Regie- rung einen Weg zu zeigen auf welchem ſie dieſen Eventualitäten begegnen kann, glauben wir derſelben einen Beweis unſerer Beſorgniß zu geben, und zu gleicher Zeit eine Pflicht der Humanität zu erfüllen. Indem wir die Groß- mächte auffordern ſich mit uns zu dieſem Zweck zu verbinden, glauben wir jede Möglichkeit zu vermeiden excluſiviſcher oder anmaßlicher Mittel uns zu bedienen. 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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Christopher Georgi, Manuel Wille, Jurek von Lingen, Susanne Haaf: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription. (2022-04-08T12:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, Linda Kirsten, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

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Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert. Tabellen und Anzeigen wurden dabei textlich nicht erfasst und sind lediglich strukturell ausgewiesen.




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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung, Nr. 165, 13. Juni 1860, S. 2752. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_allgemeine165_1860/8>, abgerufen am 01.06.2024.