Allgemeine Zeitung, Nr. 16, 19. Januar 1929.WIRTSGHAFT & BÖRSE Die Börsenwoche [Spaltenumbruch]
Die Berichtsperiode brachte wieder aller- Sonst mußten so ziemlich alle Gebiete Skandalös drohen die Zustände auf dem Viel hört man auch vom "Kommt der Prophet nicht zum Berg, Auf jeden Fall sind derartige Erscheinun- Hei leuwet noch! -- [Spaltenumbruch]Kapitalserhöhung der Münchner Rückversicherung 8 Mill. neue Aktien; Vezugskurs 230 Proz. Aus der gestrigen Aufsichtsratssitzung der Ge- Der Vorschlag der Verwaltung geht dahin, das MÜNCHENER BÖRSE Die heutige Börse Tendenz: Ruhig, Weitere gewaltige Abgesehen von Es ist dies in erster Linie die sprunghafte [Tabelle] [Tabelle] [Spaltenumbruch]
Von Terminnotierungen waren kedig- In der Gruppe der variablen Papiere Auf dem Kassamarkte und bei den fest- Im Verlaufe erhielt sich noch eine ziemlich rege BERLINER BÖRSE Amtlicher Verkehr Tendenz: Kursbesserungen Nach einem Die Geldmarktverhältnisse sind Von Bankenwerten besteht etwas Inter- Schiffahrtsaktien luftlos. Hapag 1361/4, Etwas lebhafterer Kaufbegehr zeigte sich für Warenhauspapiere gefragter. Kar- Von Brauereien find Schultheiß dauernd Stark aufgebessert sind Polyphon, welche Stärker befestigt auch Kaliaktien, an der Das Hauptgeschäft konzentrierte sich heute auf Die Abwärtsbewegung der Automobil- In der Gruppe der Elektropapiere AEG. 179 1/6 Bergmann 2313/4 Chade 493 Licht und Kraft 237 Gesfürel 2573/4 Schuckert 243 7/8 Siemens 409 (plus 4[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt] In der Kunstseidegruppe traten durch- Zellstoffwerte gefrant. Feldmühle 234 In der Gruppe der diversen Papiere Neubesitzanleibe ohne Geschäft bei 14.90. Im Verlaufe erhielt sich die freundliche Stim- Nachbörse Tendenz Ohne Geschäft An der Nachbör hörte man noch solgende [Tabelle] WIRTSGHAFT & BÖRSE Die Börſenwoche [Spaltenumbruch]
Die Berichtsperiode brachte wieder aller- Sonſt mußten ſo ziemlich alle Gebiete Skandalös drohen die Zuſtände auf dem Viel hört man auch vom „Kommt der Prophet nicht zum Berg, Auf jeden Fall ſind derartige Erſcheinun- Hei leuwet noch! — [Spaltenumbruch]Kapitalserhöhung der Münchner Rückverſicherung 8 Mill. neue Aktien; Vezugskurs 230 Proz. Aus der geſtrigen Aufſichtsratsſitzung der Ge- Der Vorſchlag der Verwaltung geht dahin, das MÜNCHENER BÖRSE Die heutige Börse Tendenz: Ruhig, Weitere gewaltige Abgeſehen von Es iſt dies in erſter Linie die ſprunghafte [Tabelle] [Tabelle] [Spaltenumbruch]
Von Terminnotierungen waren kedig- In der Gruppe der variablen Papiere Auf dem Kaſſamarkte und bei den feſt- Im Verlaufe erhielt ſich noch eine ziemlich rege BERLINER BÖRSE Amtlicher Verkehr Tendenz: Kursbesserungen Nach einem Die Geldmarktverhältniſſe ſind Von Bankenwerten beſteht etwas Inter- Schiffahrtsaktien luftlos. Hapag 136¼, Etwas lebhafterer Kaufbegehr zeigte ſich für Warenhauspapiere gefragter. Kar- Von Brauereien find Schultheiß dauernd Stark aufgebeſſert ſind Polyphon, welche Stärker befeſtigt auch Kaliaktien, an der Das Hauptgeſchäft konzentrierte ſich heute auf Die Abwärtsbewegung der Automobil- In der Gruppe der Elektropapiere AEG. 179⅙ Bergmann 231¾ Chade 493 Licht und Kraft 237 Gesfürel 257¾ Schuckert 243⅞ Siemens 409 (plus 4[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt] In der Kunſtſeidegruppe traten durch- Zellſtoffwerte gefrant. Feldmühle 234 In der Gruppe der diverſen Papiere Neubeſitzanleibe ohne Geſchäft bei 14.90. Im Verlaufe erhielt ſich die freundliche Stim- Nachbörse Tendenz Ohne Geschäft An der Nachbör hörte man noch ſolgende [Tabelle] <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0007"/> <div type="jFinancialNews" n="1"> <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#b">WIRTSGHAFT & BÖRSE</hi> </hi> </head><lb/> <div type="jComment" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Die Börſenwoche</hi> </head><lb/> <cb/> <p>Die Berichtsperiode brachte wieder aller-<lb/> hand Unerfreuliches. Wir ſprachen letzthin<lb/> von der zuſammenbrechenden Säule im<lb/> Kursgebäude und hatten dabei das Gebiet<lb/> der<lb/><hi rendition="#c">Kunſtſeide-Werte</hi><lb/> im Auge. Nun, zum Einfturz iſt es ja<lb/> glücklicherweiſe nicht gekommen, aber es<lb/> klaffen noch arge Sprünge im Gebälk.<lb/> Ueberblicken wir die Situation nach der<lb/> Kursverheerung auf dieſem Gebiet, ſo<lb/> müſſen wir eine Einbuße von <hi rendition="#g">über<lb/> 50 Prozent</hi> ſeit Anfang des Monats bei<lb/> „<hi rendition="#g">Glanzſtoff</hi>“ regiſtrieren, ganz zu<lb/> ſchweigen von den mehr als 200 Prozent,<lb/> um die ſich das Papier von ſeinem ſeiner-<lb/> zeitigen Höchſtſtand entfernt hat. — Seit<lb/> Löwenſteins Tod kriſelt es in der Branche<lb/> und die Beunruhigung iſt ſeither nicht mehr<lb/> gewichen. —</p><lb/> <p>Sonſt mußten ſo ziemlich alle Gebiete<lb/> gleichmäßig dem unerbittlichen Zuge nach<lb/> unten folgen und beſonders<lb/><hi rendition="#c">Elektro-Aktien</hi><lb/> lagen dauernd im Angebot. <hi rendition="#g">Siemens</hi><lb/> haben gegen ihren früheren Höchſtkurs etwa<lb/> 30 Prozent, A. E. G. 25 und <hi rendition="#g">Schuckert</hi><lb/> etwa 20 Prozent eingebüßt und die Notie-<lb/> rungen ſind wieder da angelangt, wo ſeiner-<lb/> zeit die Elektro-Hauſſe ihren Ausgang ge-<lb/> nommen hatte.</p><lb/> <p><hi rendition="#c">Skandalös drohen die Zuſtände auf dem<lb/> Auto Markte</hi><lb/> zu werden. <hi rendition="#g">Nationale Automobil-<lb/> Aktien</hi> waren dieſer Tage, wie die „Ber-<lb/> liner Börſen-Berichte“ melden, angeboten auf<lb/> vage Gerüchte von einer ſtarken Zuſammen-<lb/> legung. Bei einem Angebot zum Kaſſakurs<lb/> von etwa 8 bis 10 000 RM. nominal —<lb/><hi rendition="#g">ausmachender Betrag etwa 3500<lb/> Reichsmark</hi> (!) — fand ſich kein Nehmer<lb/> für die Aktien und das <hi rendition="#g">Emiſſionshaus<lb/> verweigerte ein Eingreifen,</hi> ſo<lb/> daß der Kurs <hi rendition="#g">um 5 Prozent niedri-<lb/> ger</hi> „Brief repartiert“ wurde, wobei nur<lb/> etwa 2000 RM. Unterkunft fanden. <hi rendition="#g">Zur<lb/> gleichen Stunde</hi> wurde von ſeiten<lb/> einiger, offenbar von der Firma inſpirierter<lb/> Börſenbeſucher im Markke die Verſion ver-<lb/> breitet, daß an eine Sanierung bei N.A.G.<lb/> nicht gedacht werde und der Geſchäftsgang<lb/> gut ſei. Hier kommen wir nicht mehr mit. —<lb/><cb/> <hi rendition="#c">Ausnahmsweiſe gut gehalten haben ſich<lb/> Kali-Werke,</hi><lb/> die nur wenig von ihrem Kursſtande ein-<lb/> büßten. Hier werden anſcheinend vorgefaßte<lb/> Pläne zähe weiter verfolgt werden.</p><lb/> <p>Viel hört man auch vom<lb/><hi rendition="#c">J. G. Farben-Konzern,</hi><lb/> deſſen Aktien nach vorübergehenden Ein-<lb/> bußen wieder nach oben ſtreben. Aus allem<lb/> Für und Wider dürfte ſich wohl das eine<lb/> als ſicher herausſtellen, daß man gut ge-<lb/> arbeitet hat und einen zufriedenſtellenden<lb/> Abſchluß herausbringen wird. —</p><lb/> <p>„Kommt der Prophet nicht zum Berg,<lb/> muß der Berg zum Propheten kommen.“<lb/> Will ſagen, bringt Berlin keine Anregung<lb/> für die<lb/><hi rendition="#c">Münchner Börſe,</hi><lb/> ſo muß eben die Anregung von hier aus-<lb/> gehen. Und in der Tat hatte man in der<lb/> letzten Woche an der hieſigen Börſe ein paar<lb/> Senſatiönchen, und man mußte aus dem<lb/> Arſenal der Börſenberichterſtattung ein paar<lb/> lange nicht mehr gebrauchte Fachausdrücke<lb/> wie „Intereſſenkäufe“, „ſprunghafte Kurs-<lb/> ſteigerungen“ und „Repartierung“ heraus-<lb/> ſuchen, um die Kursbewegung einiger<lb/> Spezialwerte entſprechend zu bezeichnen. Die<lb/> Aktien der<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Münchner Rückverſicherungs-<lb/> Geſellſchaft,</hi></hi><lb/> welche ſchon vor Monatsfriſt von ſich reden<lb/> gemacht haben, gingen in kurzer Friſt um<lb/> volle<lb/><hi rendition="#c">100 Reichsmark</hi><lb/> höher und auch<lb/><hi rendition="#g">Terrain Neu-Weſtend Aktien</hi><lb/> konnten ſeit Beginn des Monats<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#g">über 30 Prozent</hi></hi><lb/> im Kurſe gewinnen. In beiden Fällen be-<lb/> ſtimmen die Intereſſenten die Bewegung,<lb/> und die Kommentare, welche man baran<lb/> knüpft, ſind weniger überzeugend und ſtich-<lb/> haltig.</p><lb/> <p>Auf jeden Fall ſind derartige Erſcheinun-<lb/> gen erfreulich und ein günftiges Symptom<lb/> für die zähe Konſtitution unſerer heimiſchen<lb/> Börſe.</p><lb/> <p>Hei leuwet noch! —</p><lb/> <byline> <hi rendition="#et">J. <hi rendition="#g">Badmann.</hi></hi> </byline><lb/> <cb/> </div> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Kapitalserhöhung der Münchner<lb/> Rückverſicherung</hi> </head><lb/> <argument> <p>8 Mill. neue Aktien; Vezugskurs 230 Proz.</p> </argument><lb/> <p>Aus der geſtrigen Aufſichtsratsſitzung der Ge-<lb/> ſellſchaft wird bekanntgegeben:</p><lb/> <p>Der Vorſchlag der Verwaltung geht dahin, das<lb/> Aktienkapilal um 8 Mill. RM. durch Neuaus-<lb/> gabe von 40 000 mit 50 Prozent eingezahlten, ab<lb/> 1. Juli 1929 dividendenberechtigten <hi rendition="#g">Namens-<lb/> aktien zu je 200 RM. zu erhöhen.</hi> Die<lb/> Aktien ſollen unter Ausſchluß des Bezugsrechtes<lb/> der Aktionäre von einem Bankenkonſortium<lb/> übernommen und in Höhe von 5 Mill. RM. den<lb/> alten Aktionären in der Weiſe angeboten werden,<lb/> daß auf je 3 alte Aktien zu nom. 160 RM. eine<lb/> mit 50 Prozent eingezahlte neue Aktie zu nom.<lb/> 200 RM. zum Kurſe von 230 Proz. (= 230 RM.)<lb/> bezagen werden kann. Die reſtlichen nom.<lb/> 3 Mill. RM. ſollen von einem Bankenkonſor-<lb/> tium im Intereſſe der Geſellſchaft verwertet wer-<lb/> den. Weiter ſoll der G.-V. vorgeſchlagen wer-<lb/> den, die gemäß der 5. bzw. 7. Verordnung zur<lb/> Durchführung der Verordnung über Goldbilanzen<lb/> erforderlichen Beſchlüſſe über die Umſtellung der<lb/> Aktien in der Weiſe zu faſſen, daß je 5 Stück<lb/> der bisherigen, auf 160 RM lautenden Stamm-<lb/> aktien in 4 auf je 200 RM. lautende Stücke um-<lb/> getauſcht werden. An Stelle der bisherigen<lb/> 3750 Vorzugsaktien zu je 2 RM. ſollen 75 Vor-<lb/> zugsaktien zu je 100 RM treien.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#b">MÜNCHENER BÖRSE<lb/> Die heutige Börse</hi> </hi> </head><lb/> <argument> <p> <hi rendition="#aq">Tendenz: <hi rendition="#b">Ruhig, Weitere gewaltige<lb/> Kurssteigerungen von Rück-<lb/> versicherung und Neu-Westend</hi></hi> </p> </argument><lb/> <dateline><hi rendition="#b">München,</hi> 18. Januar, 1 Uhr.</dateline><lb/> <p>Abgeſehen von<lb/> einer allgemein freundlicheren Stimmung, welche<lb/> ſich heute auf auswärtige Anregungen auch in<lb/> München durchſetzen konnte, verdienen zwei<lb/> Sonderbewegungen im heutigen Börſenverkehr<lb/> beſonders hervorgehoben zu werden.</p><lb/> <p>Es iſt dies in erſter Linie die ſprunghafte<lb/> Kursbeſſerung, welche wiederum die Aktien der<lb/><hi rendition="#g">Münchener Rückverſicherungs-Ge-<lb/> ſellſchaft</hi> davontrugen. Bei weiterer Mate-<lb/> rialknappheit gelangten die Aktien heute um<lb/> 25 Reichsmark häher bei 695 rat. zur Notierung.<lb/> Die Einteilung wurde mit etwa 50 Prozent vor-<lb/> genommen. Es iſt natürlich, daß eine derartige,<lb/> gänzlich aus dem Rahmen fallende Bewegung<lb/> vielſach kommentiert wird. Man hört auch die<lb/> Verſion, daß nicht allein Auslandskäufe die Ur-<lb/> ſache der exaltierten Kursſteigerung ſeien, daß<lb/> vielmehr beſondere Transaktionen bei dem Unter-<lb/> nehmen bevorſtünden. Authentiſches iſt bei<lb/> beſtem Willen nicht zu erfahren. In Nachwir-<lb/> kung der geſtrigen Verlautbarungen und auf<lb/> fortdauernde Käufe einer Privatbankfirma ſtiegen<lb/> auch Neu-Weſlendaklien wieder ſcharf weiter.<lb/> Auch hier konnte nur zu einer teilweiſen Befrie-<lb/> digung der Nachfrage gegriffen werden. Bei<lb/> 175¼ (plus 5) gelangte das Papier heute zur<lb/> Notierung. Im Freiverkehr wurde bereits dar-<lb/> über hinausgegangen.</p><lb/> <table> <row> <cell/> </row> </table> <table> <row> <cell/> </row> </table> <cb/> <p>Von <hi rendition="#g">Terminnotierungen</hi> waren kedig-<lb/> lich Farben mit 263—264 und Bayeriſche Ver-<lb/> einsbank mit 169 amtlich notiert. Im Frei-<lb/> verkehr der Terminwerte entwickelte ſich im Ver-<lb/> laufe lebhafte Umſatztätigkeit in A. E. G.-<lb/><hi rendition="#g">Aktien,</hi> welche bis auf 182 geſprochen wur-<lb/> den. Ebenſo handelte man <hi rendition="#g">Otavi</hi>-Anteile bis<lb/> etwa 70.</p><lb/> <p>In der Gruppe der <hi rendition="#g">variablen Papiere</hi><lb/> liegen <hi rendition="#g">Löwenbräu</hi> dauernd ſchwach. Nach<lb/> Abgang der Dividende iſt das Papier nun bis<lb/> auf 306½ gefunken. Maxhütte ruhiger bei 204.</p><lb/> <p>Auf dem <hi rendition="#g">Kaſſamarkte</hi> und bei den feſt-<lb/> verzinslichen Papieren iſt wenig Bewegung.</p><lb/> <p>Im Verlaufe erhielt ſich noch eine ziemlich rege<lb/> Arbitragetätigkeit.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#b">BERLINER BÖRSE<lb/> Amtlicher Verkehr</hi> </hi> </head><lb/> <argument> <p> <hi rendition="#aq">Tendenz: <hi rendition="#b">Kursbesserungen</hi></hi> </p> </argument><lb/> <dateline><hi rendition="#b">Berlin,</hi> 18. Januar, 12.50 Uhr.</dateline><lb/> <p>Nach einem<lb/> etwas zögernden Vormittagsverkehr ſetzte die<lb/> offizielle Börſe überraſchenderweiſe in ziemlich<lb/> freundlicher Haltung ein. Ob es ſchon zu einem<lb/> allgemeinen Umſchwung der Tendenz kommen<lb/> wird, läßt ſich allerdings vorerſt noch nicht be-<lb/> urteilen, jedoch kann man feſtſtellen, daß das<lb/> Geſchäft an Umfang bereits wieder etwas zuge-<lb/> nommen hat. Heute war man angenehm ange-<lb/> regt durch den neuen Reichsbankausweis, der<lb/> allerdings ein ausnehmend günſtiges Bild zeigt.<lb/> Der Status ſtellt ſich um 450 Millionen günſtiger<lb/> und es mehren ſich die Stimmen, welche die<lb/> Möglichkeit einer weiteren Diskontermäßigung<lb/> ernſtlich in Betracht ziehen. Ob die Reichsbank<lb/> allerdings dieſen Wünſchen in abſehbarer Zeit<lb/> Gehör ſchenken kann, iſt vorläufig noch unbe-<lb/> ſtimmt. Die freundlichere Auffaſſung nötigte die<lb/> Baiſſeſpekulation in mäßigem Umfange zu<lb/> Deckungen und ſo ſind denn die letzthin am mei-<lb/> ſten geworfenen Gebiete heute wieder etwas<lb/> erholt.</p><lb/> <p>Die <hi rendition="#g">Geldmarktverhältniſſe</hi> ſind<lb/> ziemlich unverändert.</p><lb/> <p>Von <hi rendition="#g">Bankenwerten</hi> beſteht etwas Inter-<lb/> eſſe für Reichsbankanteile auf die demnächſt ſtatt-<lb/> findende Generalverſammlung des Inſtitutes.<lb/> Die Anteile eröffneten mit 319⅞ (plus 2), Darm-<lb/> ſtädter ſind auf 287 befeſtigt, während Berliner<lb/> Handels mit 236 und Bayeriſche Hypothekenbank<lb/> mit 173¾ unverändert blieben.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Schiffahrtsaktien</hi> luftlos. Hapag 136¼,<lb/> Nordlloyd 131.</p><lb/> <p>Etwas lebhafterer Kaufbegehr zeigte ſich für<lb/><hi rendition="#g">Montanaktien,</hi> welche durch die Bank an-<lb/> zagen. Es wurden: Harpener 136¾, Mannes-<lb/> mann 130¼, Phönix 95, Rheiniſche Braun-<lb/> kohlen 284 und Rheinſtahl 138¼ (feſt). Staht-<lb/> verein 98¾.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Warenhauspapiere</hi> gefragter. Kar-<lb/> ſtadt 230½, Tietz 290 (plus 2).</p><lb/> <p>Von <hi rendition="#g">Brauereien</hi> find Schultheiß dauernd<lb/> abgeſchwächt und eröffneten heute mit 302. Oſt-<lb/> werke 258½.</p><lb/> <p>Stark aufgebeſſert ſind <hi rendition="#g">Polyphon,</hi> welche<lb/> auf mäßlge Auslandskäufe um 6 Prozent auf<lb/> 445 auzogen.</p><lb/> <p>Stärker befeſtigt auch <hi rendition="#g">Kaliaktien,</hi> an der<lb/> Spitze Salzdetfurth bei 526 (plus 5). Aſchersleben<lb/> 291¼ und Weſteregein 293⅞.</p><lb/> <p>Das Hauptgeſchäft konzentrierte ſich heute auf<lb/> dem Farbeumarkt, wo größere Käufe und Ein-<lb/> deckungen eine Beſſerung des Anfangskurſes um<lb/> 3 Prozent auf 263¾ bewirkten. Anſcheinend find<lb/> hier auch Interventionen im Gange. Die Divi-<lb/> dendenausſichten des Konzerns werden günſtig be-<lb/> urteilt.</p><lb/> <p>Die Abwärtsbewegung der <hi rendition="#g">Automobil-<lb/> aktien</hi> iſt wieder einmal zum Stillſtand gelangt,<lb/> jedoch herrſcht über das unverſtändliche Verhalten<lb/> des Emiſſionshauſes der <hi rendition="#g">Nationalen Auto-<lb/> mobilaktien</hi> immer noch weitgehende Er-<lb/> regung. Es iſt unbegreiflich, daß man es nicht<lb/> verhindert hat, daß der Kurs dieſer Aktien auf<lb/> den heutigen Tiefſtand gelangen konnte. Heute<lb/> eröffneten dieſe Aktien mit 40½, alſo um etwa<lb/> 2 Prozent höher als der geſtrige kataſtrophale<lb/> Tiefkurs. Daimler 59 (minus 1), Adler 60¾,<lb/> Bayeriſche Motoren 224½.</p><lb/> <p>In der Gruppe der <hi rendition="#g">Elektropapiere</hi><lb/> herrſchte eine ziemlich freundliche Grundtendenz.<lb/> Es eröffneten:</p><lb/> <p>AEG. 179⅙</p><lb/> <p>Bergmann 231¾</p><lb/> <p>Chade 493</p><lb/> <p>Licht und Kraft 237</p><lb/> <p>Gesfürel 257¾</p><lb/> <p>Schuckert 243⅞</p><lb/> <p>Siemens 409 (plus 4<gap reason="illegible" unit="chars" quantity="1"/></p><lb/> <p>In der <hi rendition="#g">Kunſtſeidegruppe</hi> traten durch-<lb/> greifende Erholungen ein. So wurden Glanzſtoft<lb/> um 3 Prozent häher bei 492, ebenſo Bemberg bei<lb/> 439 (plus 5). Stärker erholt auch Stöhr mit<lb/> 229¾ (plus 4), Nordwolle 180<gap reason="illegible" unit="chars" quantity="1"/></p><lb/> <p><hi rendition="#g">Zellſtoffwerte</hi> gefrant. Feldmühle 234<lb/> (plus 3) und Weſteregein 284½.</p><lb/> <p>In der Gruppe der <hi rendition="#g">diverſen Papiere</hi><lb/> intereſſieren noch Deſſauer Gas mit 226. Lino-<lb/> leum mit 342 und Berger Tiefbau bei 402.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Neubeſitzanleibe</hi> ohne Geſchäft bei 14.90.</p><lb/> <p>Im Verlaufe erhielt ſich die freundliche Stim-<lb/> mung, doch nahm das Geſchäft keinen allzu großen<lb/> Umfang mehr an. B.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">Nachbörse</hi> </hi> </hi> </head><lb/> <argument> <p> <hi rendition="#aq">Tendenz <hi rendition="#b">Ohne Geschäft</hi></hi> </p> </argument><lb/> <p>An der Nachbör hörte man noch ſolgende<lb/><hi rendition="#g">kurſe:</hi></p><lb/> <table> <row> <cell/> </row> </table> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0007]
WIRTSGHAFT & BÖRSE
Die Börſenwoche
Die Berichtsperiode brachte wieder aller-
hand Unerfreuliches. Wir ſprachen letzthin
von der zuſammenbrechenden Säule im
Kursgebäude und hatten dabei das Gebiet
der
Kunſtſeide-Werte
im Auge. Nun, zum Einfturz iſt es ja
glücklicherweiſe nicht gekommen, aber es
klaffen noch arge Sprünge im Gebälk.
Ueberblicken wir die Situation nach der
Kursverheerung auf dieſem Gebiet, ſo
müſſen wir eine Einbuße von über
50 Prozent ſeit Anfang des Monats bei
„Glanzſtoff“ regiſtrieren, ganz zu
ſchweigen von den mehr als 200 Prozent,
um die ſich das Papier von ſeinem ſeiner-
zeitigen Höchſtſtand entfernt hat. — Seit
Löwenſteins Tod kriſelt es in der Branche
und die Beunruhigung iſt ſeither nicht mehr
gewichen. —
Sonſt mußten ſo ziemlich alle Gebiete
gleichmäßig dem unerbittlichen Zuge nach
unten folgen und beſonders
Elektro-Aktien
lagen dauernd im Angebot. Siemens
haben gegen ihren früheren Höchſtkurs etwa
30 Prozent, A. E. G. 25 und Schuckert
etwa 20 Prozent eingebüßt und die Notie-
rungen ſind wieder da angelangt, wo ſeiner-
zeit die Elektro-Hauſſe ihren Ausgang ge-
nommen hatte.
Skandalös drohen die Zuſtände auf dem
Auto Markte
zu werden. Nationale Automobil-
Aktien waren dieſer Tage, wie die „Ber-
liner Börſen-Berichte“ melden, angeboten auf
vage Gerüchte von einer ſtarken Zuſammen-
legung. Bei einem Angebot zum Kaſſakurs
von etwa 8 bis 10 000 RM. nominal —
ausmachender Betrag etwa 3500
Reichsmark (!) — fand ſich kein Nehmer
für die Aktien und das Emiſſionshaus
verweigerte ein Eingreifen, ſo
daß der Kurs um 5 Prozent niedri-
ger „Brief repartiert“ wurde, wobei nur
etwa 2000 RM. Unterkunft fanden. Zur
gleichen Stunde wurde von ſeiten
einiger, offenbar von der Firma inſpirierter
Börſenbeſucher im Markke die Verſion ver-
breitet, daß an eine Sanierung bei N.A.G.
nicht gedacht werde und der Geſchäftsgang
gut ſei. Hier kommen wir nicht mehr mit. —
Ausnahmsweiſe gut gehalten haben ſich
Kali-Werke,
die nur wenig von ihrem Kursſtande ein-
büßten. Hier werden anſcheinend vorgefaßte
Pläne zähe weiter verfolgt werden.
Viel hört man auch vom
J. G. Farben-Konzern,
deſſen Aktien nach vorübergehenden Ein-
bußen wieder nach oben ſtreben. Aus allem
Für und Wider dürfte ſich wohl das eine
als ſicher herausſtellen, daß man gut ge-
arbeitet hat und einen zufriedenſtellenden
Abſchluß herausbringen wird. —
„Kommt der Prophet nicht zum Berg,
muß der Berg zum Propheten kommen.“
Will ſagen, bringt Berlin keine Anregung
für die
Münchner Börſe,
ſo muß eben die Anregung von hier aus-
gehen. Und in der Tat hatte man in der
letzten Woche an der hieſigen Börſe ein paar
Senſatiönchen, und man mußte aus dem
Arſenal der Börſenberichterſtattung ein paar
lange nicht mehr gebrauchte Fachausdrücke
wie „Intereſſenkäufe“, „ſprunghafte Kurs-
ſteigerungen“ und „Repartierung“ heraus-
ſuchen, um die Kursbewegung einiger
Spezialwerte entſprechend zu bezeichnen. Die
Aktien der
Münchner Rückverſicherungs-
Geſellſchaft,
welche ſchon vor Monatsfriſt von ſich reden
gemacht haben, gingen in kurzer Friſt um
volle
100 Reichsmark
höher und auch
Terrain Neu-Weſtend Aktien
konnten ſeit Beginn des Monats
über 30 Prozent
im Kurſe gewinnen. In beiden Fällen be-
ſtimmen die Intereſſenten die Bewegung,
und die Kommentare, welche man baran
knüpft, ſind weniger überzeugend und ſtich-
haltig.
Auf jeden Fall ſind derartige Erſcheinun-
gen erfreulich und ein günftiges Symptom
für die zähe Konſtitution unſerer heimiſchen
Börſe.
Hei leuwet noch! —
J. Badmann.
Kapitalserhöhung der Münchner
Rückverſicherung
8 Mill. neue Aktien; Vezugskurs 230 Proz.
Aus der geſtrigen Aufſichtsratsſitzung der Ge-
ſellſchaft wird bekanntgegeben:
Der Vorſchlag der Verwaltung geht dahin, das
Aktienkapilal um 8 Mill. RM. durch Neuaus-
gabe von 40 000 mit 50 Prozent eingezahlten, ab
1. Juli 1929 dividendenberechtigten Namens-
aktien zu je 200 RM. zu erhöhen. Die
Aktien ſollen unter Ausſchluß des Bezugsrechtes
der Aktionäre von einem Bankenkonſortium
übernommen und in Höhe von 5 Mill. RM. den
alten Aktionären in der Weiſe angeboten werden,
daß auf je 3 alte Aktien zu nom. 160 RM. eine
mit 50 Prozent eingezahlte neue Aktie zu nom.
200 RM. zum Kurſe von 230 Proz. (= 230 RM.)
bezagen werden kann. Die reſtlichen nom.
3 Mill. RM. ſollen von einem Bankenkonſor-
tium im Intereſſe der Geſellſchaft verwertet wer-
den. Weiter ſoll der G.-V. vorgeſchlagen wer-
den, die gemäß der 5. bzw. 7. Verordnung zur
Durchführung der Verordnung über Goldbilanzen
erforderlichen Beſchlüſſe über die Umſtellung der
Aktien in der Weiſe zu faſſen, daß je 5 Stück
der bisherigen, auf 160 RM lautenden Stamm-
aktien in 4 auf je 200 RM. lautende Stücke um-
getauſcht werden. An Stelle der bisherigen
3750 Vorzugsaktien zu je 2 RM. ſollen 75 Vor-
zugsaktien zu je 100 RM treien.
MÜNCHENER BÖRSE
Die heutige Börse
Tendenz: Ruhig, Weitere gewaltige
Kurssteigerungen von Rück-
versicherung und Neu-Westend
München, 18. Januar, 1 Uhr.
Abgeſehen von
einer allgemein freundlicheren Stimmung, welche
ſich heute auf auswärtige Anregungen auch in
München durchſetzen konnte, verdienen zwei
Sonderbewegungen im heutigen Börſenverkehr
beſonders hervorgehoben zu werden.
Es iſt dies in erſter Linie die ſprunghafte
Kursbeſſerung, welche wiederum die Aktien der
Münchener Rückverſicherungs-Ge-
ſellſchaft davontrugen. Bei weiterer Mate-
rialknappheit gelangten die Aktien heute um
25 Reichsmark häher bei 695 rat. zur Notierung.
Die Einteilung wurde mit etwa 50 Prozent vor-
genommen. Es iſt natürlich, daß eine derartige,
gänzlich aus dem Rahmen fallende Bewegung
vielſach kommentiert wird. Man hört auch die
Verſion, daß nicht allein Auslandskäufe die Ur-
ſache der exaltierten Kursſteigerung ſeien, daß
vielmehr beſondere Transaktionen bei dem Unter-
nehmen bevorſtünden. Authentiſches iſt bei
beſtem Willen nicht zu erfahren. In Nachwir-
kung der geſtrigen Verlautbarungen und auf
fortdauernde Käufe einer Privatbankfirma ſtiegen
auch Neu-Weſlendaklien wieder ſcharf weiter.
Auch hier konnte nur zu einer teilweiſen Befrie-
digung der Nachfrage gegriffen werden. Bei
175¼ (plus 5) gelangte das Papier heute zur
Notierung. Im Freiverkehr wurde bereits dar-
über hinausgegangen.
Von Terminnotierungen waren kedig-
lich Farben mit 263—264 und Bayeriſche Ver-
einsbank mit 169 amtlich notiert. Im Frei-
verkehr der Terminwerte entwickelte ſich im Ver-
laufe lebhafte Umſatztätigkeit in A. E. G.-
Aktien, welche bis auf 182 geſprochen wur-
den. Ebenſo handelte man Otavi-Anteile bis
etwa 70.
In der Gruppe der variablen Papiere
liegen Löwenbräu dauernd ſchwach. Nach
Abgang der Dividende iſt das Papier nun bis
auf 306½ gefunken. Maxhütte ruhiger bei 204.
Auf dem Kaſſamarkte und bei den feſt-
verzinslichen Papieren iſt wenig Bewegung.
Im Verlaufe erhielt ſich noch eine ziemlich rege
Arbitragetätigkeit.
BERLINER BÖRSE
Amtlicher Verkehr
Tendenz: Kursbesserungen
Berlin, 18. Januar, 12.50 Uhr.
Nach einem
etwas zögernden Vormittagsverkehr ſetzte die
offizielle Börſe überraſchenderweiſe in ziemlich
freundlicher Haltung ein. Ob es ſchon zu einem
allgemeinen Umſchwung der Tendenz kommen
wird, läßt ſich allerdings vorerſt noch nicht be-
urteilen, jedoch kann man feſtſtellen, daß das
Geſchäft an Umfang bereits wieder etwas zuge-
nommen hat. Heute war man angenehm ange-
regt durch den neuen Reichsbankausweis, der
allerdings ein ausnehmend günſtiges Bild zeigt.
Der Status ſtellt ſich um 450 Millionen günſtiger
und es mehren ſich die Stimmen, welche die
Möglichkeit einer weiteren Diskontermäßigung
ernſtlich in Betracht ziehen. Ob die Reichsbank
allerdings dieſen Wünſchen in abſehbarer Zeit
Gehör ſchenken kann, iſt vorläufig noch unbe-
ſtimmt. Die freundlichere Auffaſſung nötigte die
Baiſſeſpekulation in mäßigem Umfange zu
Deckungen und ſo ſind denn die letzthin am mei-
ſten geworfenen Gebiete heute wieder etwas
erholt.
Die Geldmarktverhältniſſe ſind
ziemlich unverändert.
Von Bankenwerten beſteht etwas Inter-
eſſe für Reichsbankanteile auf die demnächſt ſtatt-
findende Generalverſammlung des Inſtitutes.
Die Anteile eröffneten mit 319⅞ (plus 2), Darm-
ſtädter ſind auf 287 befeſtigt, während Berliner
Handels mit 236 und Bayeriſche Hypothekenbank
mit 173¾ unverändert blieben.
Schiffahrtsaktien luftlos. Hapag 136¼,
Nordlloyd 131.
Etwas lebhafterer Kaufbegehr zeigte ſich für
Montanaktien, welche durch die Bank an-
zagen. Es wurden: Harpener 136¾, Mannes-
mann 130¼, Phönix 95, Rheiniſche Braun-
kohlen 284 und Rheinſtahl 138¼ (feſt). Staht-
verein 98¾.
Warenhauspapiere gefragter. Kar-
ſtadt 230½, Tietz 290 (plus 2).
Von Brauereien find Schultheiß dauernd
abgeſchwächt und eröffneten heute mit 302. Oſt-
werke 258½.
Stark aufgebeſſert ſind Polyphon, welche
auf mäßlge Auslandskäufe um 6 Prozent auf
445 auzogen.
Stärker befeſtigt auch Kaliaktien, an der
Spitze Salzdetfurth bei 526 (plus 5). Aſchersleben
291¼ und Weſteregein 293⅞.
Das Hauptgeſchäft konzentrierte ſich heute auf
dem Farbeumarkt, wo größere Käufe und Ein-
deckungen eine Beſſerung des Anfangskurſes um
3 Prozent auf 263¾ bewirkten. Anſcheinend find
hier auch Interventionen im Gange. Die Divi-
dendenausſichten des Konzerns werden günſtig be-
urteilt.
Die Abwärtsbewegung der Automobil-
aktien iſt wieder einmal zum Stillſtand gelangt,
jedoch herrſcht über das unverſtändliche Verhalten
des Emiſſionshauſes der Nationalen Auto-
mobilaktien immer noch weitgehende Er-
regung. Es iſt unbegreiflich, daß man es nicht
verhindert hat, daß der Kurs dieſer Aktien auf
den heutigen Tiefſtand gelangen konnte. Heute
eröffneten dieſe Aktien mit 40½, alſo um etwa
2 Prozent höher als der geſtrige kataſtrophale
Tiefkurs. Daimler 59 (minus 1), Adler 60¾,
Bayeriſche Motoren 224½.
In der Gruppe der Elektropapiere
herrſchte eine ziemlich freundliche Grundtendenz.
Es eröffneten:
AEG. 179⅙
Bergmann 231¾
Chade 493
Licht und Kraft 237
Gesfürel 257¾
Schuckert 243⅞
Siemens 409 (plus 4_
In der Kunſtſeidegruppe traten durch-
greifende Erholungen ein. So wurden Glanzſtoft
um 3 Prozent häher bei 492, ebenſo Bemberg bei
439 (plus 5). Stärker erholt auch Stöhr mit
229¾ (plus 4), Nordwolle 180_
Zellſtoffwerte gefrant. Feldmühle 234
(plus 3) und Weſteregein 284½.
In der Gruppe der diverſen Papiere
intereſſieren noch Deſſauer Gas mit 226. Lino-
leum mit 342 und Berger Tiefbau bei 402.
Neubeſitzanleibe ohne Geſchäft bei 14.90.
Im Verlaufe erhielt ſich die freundliche Stim-
mung, doch nahm das Geſchäft keinen allzu großen
Umfang mehr an. B.
Nachbörse
Tendenz Ohne Geschäft
An der Nachbör hörte man noch ſolgende
kurſe:
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(2023-01-02T12:00:00Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Weitere Informationen:Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert. Tabellen und Anzeigen wurden dabei textlich nicht erfasst und sind lediglich strukturell ausgewiesen.
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