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Allgemeine Zeitung, Nr. 170, 18. Juni 1860.

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[Spaltenumbruch] verständniß Frankreichs und Rußlands hinüberzuziehen, durch die Haltung des
Prinz-Regenten im Berein mit seinen deutschen Bundesgenossen ein nieder-
schlagendes Pulver beigebracht werden. Wir hegen die Hoffnung daß zwischen
Prenßen und den andern deutschen Mächten eine vollkommene Verständigung
erlangt werden wird, wodurch solchem Gerede wie es in Paris in den Tag
hinein prahlt, gründlich ein Ende gemacht wird. Ist es dem Kaiser Louis
Rapoleon wirklich darum zu thun mit Deutschland in Frieden und Freund-
nachbarlichkeit zu leben, so wird dieß der gesammten deutschen Nation sehr lieb
seyn, da sie die Segnungen des Friedens in hohem Grad zu schätzen weiß.
Sollte der Kaiser aber glauben es bedürfe nur einiger schönen und glatten
Worte um die Deutschen zu beruhigen und in den Schlaf zu lullen, so irrt er
sich in seiner ganzen Berechnung. Das dentsche Volk glaubt gern wo es liebt
und vertraut, um so ungläubiger und eisenköpfiger ist es aber wo es mißtraut,
und letzteres ist in Bezug auf den Kaiser Louis Napoleon, wie er selbst weiß,
in vollgehäuftem Maß der Fall. Will er also die Gemüther in Deutschland
beruhigen und das Mißtrauen zerstreuen, so vermögen das keine Worte, son-
dern nur Thaten und Handlungen. Die beste und sicherste Beruhigung für
Deutschland ist daß die deutschen Fürsten dem Wunsch der deutschen Nation,
der sich entschieden für die volle Einigung der deutschen Mächte aus-
spricht, je eher je lieber freudig nachkommen.

Frhr. v. Reitzenstein, welcher gegenwärtig hier
den hannoverischen Gesandten, Grafen zu Inn- und Kuyphausen, vertritt,
hat sich als Adjutant des Königs von Hannover gestern auf einige Tage nach
Baden-Baden begeben.

Wie man der Rat. Ztg. aus Frankfurt a. M. mittheilt, hatten mehrere
dortige Diplomaten die Absicht gehabt nach Baden-Baden zu reisen, es war
ihnen aber von ihren resp. Souveränen die bestimmte Weisung zugekommen,
nicht dahin zu gehen.

Die N. Pr. Ztg. vernimmt daß die Conferenzen, welche in den letzten
Tagen zu wiederholtenmalen in Wien zwischen dem öfterreichischen Minister-
präsidenten und den Gesandten Preußens, Bayerns, Württembergs und
Sachsens stattgehabt haben, einen befriedigenden Erfolg, d. i. eine Verstän-
digung in den deutschen Angelegenheiten, in Aussicht stellen.

Wie die Oesterr. Ztg. erfährt, hat der preuß.
Gesandte, Baron v. Werther, Montag (11) dem Grafen Rechberg die of-
fieielle
Mittheilung von der bevorstehenden Zusammenkunft des Prinz-
Regenten von Preußen mit Louis Napoleon in Baden-Baden gemacht, und
bei dieser Gelegenheit zugleich über die eigentliche Veranlassung und den
Zweck dieser Entrevue Erklärungen abgegeben, welche vollkommen geeignet
sind, auch das leiseste Bedenken zu heben das man hie und da in Bezug auf
die Interessen Deutschlands zu hegen geneigt war. (S. vorgestriges Tele-
gramm.) Der österreichische Gesandte am badischen Hof, Graf Trautt-
mannsdorf, ist vorgestern nach Karlsruhe abgereist.

Nach der Wiener Ztg. hören mit Ende dieses
Monats die Bausectionen der ungarischen Generalgouvernements und die in
den Amtssitzen der bisherigen Statthalterei-Abtheilungen befindlichen Baudirec-
tions-Abtheilungen auf. Der Baudienst wird unter der Ofener Statthalterei
concentrirt, wo eine provisorische Landesbaubehörde activirt wird. -- Bei der
Serienziehung der lombardo-venetianischen Anleihe von 1850 in Mailand ist
die Serie 18 gezogen worden.

Neueste levantinische Post. Konstantinopel,
9 Jun. Der bisherige Oberbefehlshaber der großherrlichen Garde, Wassif
Pascha, ist zum Oberbefehlshaber der Armee von Arabistan ernannt worden.
Muktar Pascha wurde zum Finanzminister, Shefik Pascha zum Minister der
frommenz Stiftungen, Hassib Pascha (bisher Finanzminister) zum Minister
ohne Portefeuille, Rizza zum Minister des Zarbhane (Generakmünz-
director) ernannt. Mustapha Pascha geht als Gouverneur nach Smyrna.
Der Großwefir ist am 5 d. in Schumla eingetroffen. Das J. de Constan-
tinople dementirt die Nachrichten über die in Bosnien vorgekommenen Gräuel-
thaten. (Tr. Z.)

F.-Z.-M. Ritter v. Benedek hat eine Inspections-
reise angetreten. (O. Bl.)

Der Senat billigte einstimmig den Antrag über
das Manifest Don Juans keine Discussion zu eröffnen. Die Hauptredner
der ministeriellen und der Oppositionspartei nahmen Theil an den Debatten
über die Adresse auf die Thronrede. Die Cholera ist noch immer auf Ma-
laga beschränkt. Zwischen den Mauren und Spaniern herrscht gutes Ein-
vernehmen. (T. Hav.)

Der Moniteur veröffentlicht eine Reihe von Er-
uennungen, darunter jene des Hrn. Dien zum Präfecten des Departements
Savoyen, des Hrn. Paulze d'Irvy zum Präfecten des Departements der
See-Alpen, des Hrn. Levainville zum Präfecten von Ober-Savoyen, und die
Ernennungen der Maires von Chambery und Annecy etc.; ferner ein Decret
wonach alle kirchlichen Gebäude, alle geistlichen Anstalten welche dermalen
vom Staat anerkannt in Savoyen und Nizza bestehen, so wie alle dahin ge-
[Spaltenumbruch] hörigen Geistlichen bis auf weiteres in Bezug der von der sardinischen Regie-
rung festgestellten Subventionen, Unterstützungen und Befoldungen bleiben.
Ein anderes Decret verordnet gleiches hinfichtlich der Collegien, Schulen und
anderer Unterrichtsanstalten, so wie der betreffenden Staatsdiener und Be-
amten. Endlich veröffentlicht der Moniteur ein Decret betreffend die Errich-
tung eines kaiserl. Lyceums in Nizza und Chambery.

Der Constitutionnel ergeht sich über das Ende der Reform-Comödie
in England. Die "Times" habe einmal recht gehabt, was zuweilen bei innern
Fragen vorkomme.

Die Debats heben als bemerkenswerth hervor daß England den Augen-
blick, wo der Kaiser Louis Napoleon "sich zum Congreß nach Baden-Baden
begeben habe," gewählt hätte, um den Bericht der Vertheidigungscommission
zu veröffentlichen.

Der Pays beutet den Besuch Louis Napoleons in Baden-Baden in ent-
sprechender Weise aus. Alle officiösen Blätter geben sich besondere Mühe an
eine besondere Herzlichkeit zwischen dem Prinz-Regenten und dem französischen
Staatsoberhaupt glauben zu machen.

Die Patrie sagt: der neapolitanische Gesandte Martino werde mor-
gen direct nach Neapel zurückkehren.

Der Siecle enthält ein Mitgetheilt des Ministers des Innern wonach
die Gerüchte von der Transferirung zweier israelitischen Knaben von Paris
in ein Ackerbau- und Besserungsinstitut nach Corsica, um sie dort dem jüdi-
schen Glauben abwendig zu machen, leere Gerüchte sind. In den Besserungs-
instituten sind bisher die Sträflinge weder nach ihrer Nationalität noch nach
ihrem Cultus getrennt worden. Jetzt scheint man zu Gunsten der Culten bei
Besserungsinstituten eine Absonderung vernehmen zu wollen.

Die L. C. versichert der Kaiser Louis Napoleon habe Auftrag gegeben
die Befestigungsarbeiten von Civitavecchia auf das thätigste zu betreiben.

Das Journal "La France d'outre mer" auf Martinique ist unter-
drückt, weil es "irrige Ansichten und beunruhigende Nachrichten" verbreitete.

Die von hier abgegangene Diligence ist in der
Nacht vom 10 auf den 11 d. vor den Thoren Bologna's ausgeraubt, und ein
Artillerie-Sergent dabei getödtet worden. (O. Bl.)

Graf Stackelberg hat einer dreimonatlichen Urlaub
erhalten. (O. Bl.)

Nachrichten aus Neapel vom 12 behaupten daß die
Stadt ruhig sey, die Strenge der Polizei aber im Zunehmen begriffen. Die
Rente ist auf 1041/4. Aus Messina vom 11 meldet man daß die Maßnah-
men zur Aufuahme der Truppen fortdauern; ein Theil ist schon angekommen.
Zwei englische Linienschiffe passirten die Meerenge. Eine österreichische Fre-
gatte lief in den Hafen ein. (T. Hav.)

In Neapel sind 10,000 von den in Palermo ein-
geschifften Soldaten angekommen. Der Rest wird nach Messina und Syrakus
verlegt. Mehrere hiesigen Bankiers wurden wegen Zustandebringung eines
Garibaldi'schen Anlehens angegangen, gaben jedoch ausweichende Antworten;
man hofft bei den Mailänder Bankhänsern ein besseres Ergebniß zu er-
reichen. (O. Bl.)

Der heutigen Perseveranza zufolge war die
Einschiffung der Truppen in Palermo am 11 noch nicht vollendet, die Stadt
noch voll Barricaden. (O. Bl.)

Handels- und Börsennachrichten.

Württemb. 41/2proc. Oblig. b. R. 104 G.;
31/2proc. 953/4 G.; bad. 41/2proc. Obl. 1023/4 P.; 4proc. 1001/4 P.; 31/2proc. von 1842
931/2 P.; 41/2proc. Pf. Max.-E.-A. b. R. 953/4 P.; Rhein-Nahe-Bahn 43 3/8 P.; bad.
50fl.-L. 87 7/8 G.; 35fl.-L. 52 3/8 G.; kurh. 40Thlr.-L. b. R. 421/2 P.; gr. heff. 50fl.-L.
b. R. 122 G.; 25fl.-L. 331/4 G.; naff. 25fl.-L. b. R. 331/4 G.; Ansbach-Gunzenh.
7 fl.-L. 9 5/8 P.; preuß. Friedrichsd'or fl. 9.571/2-581/2; holl. 10fl.-Stücke fl. 9.391/2--
401/2; Randducaten fl. 5.29-30; 20Fr.-Stücke fl. 9.19-20; engl. Sov.
fl. 11.38-42.

* (Augsburger Wollmarkt.)

Auf dem heurigen Wollmarkt, der vom 11
bis 14 Jun. dahier abgehalten wurde, zeigte sich ein äußerst lebhafter Berkehr.
Obwohl die Zusuhr eine stärkere war als im vergangenen Jahr -- sie betrug
3293 Centner bayerisch = 3688 Ctnr. Zollgewicht -- reichte sie doch nicht hin der
starken Nachfrage zu genügen, und mußten viele Kauflustige den Markt wieder un-
befriedigt verlassen. In Folge dieser regen Kauflust trat denn auch eine bedeutende
Preiserhöhung ein. Dieselbe berechnete sich gegen das vorige Jahr auf etwa 30 fl.
per Centner; bei mittelfeiner Bastardwolle, die am meisten gesucht war, bis zu
40 fl. Hochseine Wolle wurde mit 175 bis 180 fl.; mittelfeine mit 140 bis 150 fl.
und rauhe Bastardwolle mit 100 bis 130 fl. bezahlt. Schon am ersten Tage wurde
der zu Markt gebrachte Borrath zum größten Theil verkauft, und am dritten Tage
war derselbe vollständig vergriffen.

3proc. 68.50; 41/2proc. 97; Bankactien 2860; landw.
Creditbank 835; Credit mobilier 666.25; piem. 5proc. 82; röm. 801/2; belg.
41/2proc. 97; span. äußere 1856 483/4; innere 3proc. 473/4; 1proc. 47 5/8 ;
Zaragoza 527.50; Röm. 330; Orleans 1335; Nord 982.50; Ost 600; Dauphine
590; Paris-Lyon-Mittelmeer 877.50; Süd 515; West 567.50; Lyon-Genf 400;
ößerr. Gesellschaft 522.50; Victor-Emmanuel 415.



Verantwortliche Redaction: Dr. G. Kolb. Dr. A. J. Altenhöfer. Dr. H Orges.

Verlag der J. G. Cotta' schen Buchhandlung.

[Spaltenumbruch] verſtändniß Frankreichs und Rußlands hinüberzuziehen, durch die Haltung des
Prinz-Regenten im Berein mit ſeinen deutſchen Bundesgenoſſen ein nieder-
ſchlagendes Pulver beigebracht werden. Wir hegen die Hoffnung daß zwiſchen
Prenßen und den andern deutſchen Mächten eine vollkommene Verſtändigung
erlangt werden wird, wodurch ſolchem Gerede wie es in Paris in den Tag
hinein prahlt, gründlich ein Ende gemacht wird. Iſt es dem Kaiſer Louis
Rapoleon wirklich darum zu thun mit Deutſchland in Frieden und Freund-
nachbarlichkeit zu leben, ſo wird dieß der geſammten deutſchen Nation ſehr lieb
ſeyn, da ſie die Segnungen des Friedens in hohem Grad zu ſchätzen weiß.
Sollte der Kaiſer aber glauben es bedürfe nur einiger ſchönen und glatten
Worte um die Deutſchen zu beruhigen und in den Schlaf zu lullen, ſo irrt er
ſich in ſeiner ganzen Berechnung. Das dentſche Volk glaubt gern wo es liebt
und vertraut, um ſo ungläubiger und eiſenköpfiger iſt es aber wo es mißtraut,
und letzteres iſt in Bezug auf den Kaiſer Louis Napoleon, wie er ſelbſt weiß,
in vollgehäuftem Maß der Fall. Will er alſo die Gemüther in Deutſchland
beruhigen und das Mißtrauen zerſtreuen, ſo vermögen das keine Worte, ſon-
dern nur Thaten und Handlungen. Die beſte und ſicherſte Beruhigung für
Deutſchland iſt daß die deutſchen Fürſten dem Wunſch der deutſchen Nation,
der ſich entſchieden für die volle Einigung der deutſchen Mächte aus-
ſpricht, je eher je lieber freudig nachkommen.

Frhr. v. Reitzenſtein, welcher gegenwärtig hier
den hannoveriſchen Geſandten, Grafen zu Inn- und Kuyphauſen, vertritt,
hat ſich als Adjutant des Königs von Hannover geſtern auf einige Tage nach
Baden-Baden begeben.

Wie man der Rat. Ztg. aus Frankfurt a. M. mittheilt, hatten mehrere
dortige Diplomaten die Abſicht gehabt nach Baden-Baden zu reiſen, es war
ihnen aber von ihren reſp. Souveränen die beſtimmte Weiſung zugekommen,
nicht dahin zu gehen.

Die N. Pr. Ztg. vernimmt daß die Conferenzen, welche in den letzten
Tagen zu wiederholtenmalen in Wien zwiſchen dem öfterreichiſchen Miniſter-
präſidenten und den Geſandten Preußens, Bayerns, Württembergs und
Sachſens ſtattgehabt haben, einen befriedigenden Erfolg, d. i. eine Verſtän-
digung in den deutſchen Angelegenheiten, in Ausſicht ſtellen.

Wie die Oeſterr. Ztg. erfährt, hat der preuß.
Geſandte, Baron v. Werther, Montag (11) dem Grafen Rechberg die of-
fieielle
Mittheilung von der bevorſtehenden Zuſammenkunft des Prinz-
Regenten von Preußen mit Louis Napoleon in Baden-Baden gemacht, und
bei dieſer Gelegenheit zugleich über die eigentliche Veranlaſſung und den
Zweck dieſer Entrevue Erklärungen abgegeben, welche vollkommen geeignet
ſind, auch das leiſeſte Bedenken zu heben das man hie und da in Bezug auf
die Intereſſen Deutſchlands zu hegen geneigt war. (S. vorgeſtriges Tele-
gramm.) Der öſterreichiſche Geſandte am badiſchen Hof, Graf Trautt-
mannsdorf, iſt vorgeſtern nach Karlsruhe abgereist.

Nach der Wiener Ztg. hören mit Ende dieſes
Monats die Bauſectionen der ungariſchen Generalgouvernements und die in
den Amtsſitzen der bisherigen Statthalterei-Abtheilungen befindlichen Baudirec-
tions-Abtheilungen auf. Der Baudienſt wird unter der Ofener Statthalterei
concentrirt, wo eine proviſoriſche Landesbaubehörde activirt wird. — Bei der
Serienziehung der lombardo-venetianiſchen Anleihe von 1850 in Mailand iſt
die Serie 18 gezogen worden.

Neueſte levantiniſche Poſt. Konſtantinopel,
9 Jun. Der bisherige Oberbefehlshaber der großherrlichen Garde, Waſſif
Paſcha, iſt zum Oberbefehlshaber der Armee von Arabiſtan ernannt worden.
Muktar Paſcha wurde zum Finanzminiſter, Shefik Paſcha zum Miniſter der
frommenz Stiftungen, Haſſib Paſcha (bisher Finanzminiſter) zum Miniſter
ohne Portefeuille, Rizza zum Miniſter des Zarbhane (Generakmünz-
director) ernannt. Muſtapha Paſcha geht als Gouverneur nach Smyrna.
Der Großwefir iſt am 5 d. in Schumla eingetroffen. Das J. de Conſtan-
tinople dementirt die Nachrichten über die in Bosnien vorgekommenen Gräuel-
thaten. (Tr. Z.)

F.-Z.-M. Ritter v. Benedek hat eine Inſpections-
reiſe angetreten. (O. Bl.)

Der Senat billigte einſtimmig den Antrag über
das Manifeſt Don Juans keine Discuſſion zu eröffnen. Die Hauptredner
der miniſteriellen und der Oppoſitionspartei nahmen Theil an den Debatten
über die Adreſſe auf die Thronrede. Die Cholera iſt noch immer auf Ma-
laga beſchränkt. Zwiſchen den Mauren und Spaniern herrſcht gutes Ein-
vernehmen. (T. Hav.)

Der Moniteur veröffentlicht eine Reihe von Er-
uennungen, darunter jene des Hrn. Dien zum Präfecten des Departements
Savoyen, des Hrn. Paulze d’Irvy zum Präfecten des Departements der
See-Alpen, des Hrn. Levainville zum Präfecten von Ober-Savoyen, und die
Ernennungen der Maires von Chambery und Annecy ꝛc.; ferner ein Decret
wonach alle kirchlichen Gebäude, alle geiſtlichen Anſtalten welche dermalen
vom Staat anerkannt in Savoyen und Nizza beſtehen, ſo wie alle dahin ge-
[Spaltenumbruch] hörigen Geiſtlichen bis auf weiteres in Bezug der von der ſardiniſchen Regie-
rung feſtgeſtellten Subventionen, Unterſtützungen und Befoldungen bleiben.
Ein anderes Decret verordnet gleiches hinfichtlich der Collegien, Schulen und
anderer Unterrichtsanſtalten, ſo wie der betreffenden Staatsdiener und Be-
amten. Endlich veröffentlicht der Moniteur ein Decret betreffend die Errich-
tung eines kaiſerl. Lyceums in Nizza und Chambery.

Der Conſtitutionnel ergeht ſich über das Ende der Reform-Comödie
in England. Die „Times“ habe einmal recht gehabt, was zuweilen bei innern
Fragen vorkomme.

Die Débats heben als bemerkenswerth hervor daß England den Augen-
blick, wo der Kaiſer Louis Napoleon „ſich zum Congreß nach Baden-Baden
begeben habe,“ gewählt hätte, um den Bericht der Vertheidigungscommiſſion
zu veröffentlichen.

Der Pays beutet den Beſuch Louis Napoleons in Baden-Baden in ent-
ſprechender Weiſe aus. Alle officiöſen Blätter geben ſich beſondere Mühe an
eine beſondere Herzlichkeit zwiſchen dem Prinz-Regenten und dem franzöſiſchen
Staatsoberhaupt glauben zu machen.

Die Patrie ſagt: der neapolitaniſche Geſandte Martino werde mor-
gen direct nach Neapel zurückkehren.

Der Siècle enthält ein Mitgetheilt des Miniſters des Innern wonach
die Gerüchte von der Transferirung zweier iſraelitiſchen Knaben von Paris
in ein Ackerbau- und Beſſerungsinſtitut nach Corſica, um ſie dort dem jüdi-
ſchen Glauben abwendig zu machen, leere Gerüchte ſind. In den Beſſerungs-
inſtituten ſind bisher die Sträflinge weder nach ihrer Nationalität noch nach
ihrem Cultus getrennt worden. Jetzt ſcheint man zu Gunſten der Culten bei
Beſſerungsinſtituten eine Abſonderung vernehmen zu wollen.

Die L. C. verſichert der Kaiſer Louis Napoleon habe Auftrag gegeben
die Befeſtigungsarbeiten von Civitavecchia auf das thätigſte zu betreiben.

Das Journal „La France d’outre mer“ auf Martinique iſt unter-
drückt, weil es „irrige Anſichten und beunruhigende Nachrichten“ verbreitete.

Die von hier abgegangene Diligence iſt in der
Nacht vom 10 auf den 11 d. vor den Thoren Bologna’s ausgeraubt, und ein
Artillerie-Sergent dabei getödtet worden. (O. Bl.)

Graf Stackelberg hat einer dreimonatlichen Urlaub
erhalten. (O. Bl.)

Nachrichten aus Neapel vom 12 behaupten daß die
Stadt ruhig ſey, die Strenge der Polizei aber im Zunehmen begriffen. Die
Rente iſt auf 104¼. Aus Meſſina vom 11 meldet man daß die Maßnah-
men zur Aufuahme der Truppen fortdauern; ein Theil iſt ſchon angekommen.
Zwei engliſche Linienſchiffe paſſirten die Meerenge. Eine öſterreichiſche Fre-
gatte lief in den Hafen ein. (T. Hav.)

In Neapel ſind 10,000 von den in Palermo ein-
geſchifften Soldaten angekommen. Der Reſt wird nach Meſſina und Syrakus
verlegt. Mehrere hieſigen Bankiers wurden wegen Zuſtandebringung eines
Garibaldi’ſchen Anlehens angegangen, gaben jedoch ausweichende Antworten;
man hofft bei den Mailänder Bankhänſern ein beſſeres Ergebniß zu er-
reichen. (O. Bl.)

Der heutigen Perſeveranza zufolge war die
Einſchiffung der Truppen in Palermo am 11 noch nicht vollendet, die Stadt
noch voll Barricaden. (O. Bl.)

Handels- und Börſennachrichten.

Württemb. 4½proc. Oblig. b. R. 104 G.;
3½proc. 95¾ G.; bad. 4½proc. Obl. 102¾ P.; 4proc. 100¼ P.; 3½proc. von 1842
93½ P.; 4½proc. Pf. Max.-E.-A. b. R. 95¾ P.; Rhein-Nahe-Bahn 43⅜ P.; bad.
50fl.-L. 87⅞ G.; 35fl.-L. 52⅜ G.; kurh. 40Thlr.-L. b. R. 42½ P.; gr. heff. 50fl.-L.
b. R. 122 G.; 25fl.-L. 33¼ G.; naff. 25fl.-L. b. R. 33¼ G.; Ansbach-Gunzenh.
7 fl.-L. 9⅝ P.; preuß. Friedrichsd’or fl. 9.57½-58½; holl. 10fl.-Stücke fl. 9.39½—
40½; Randducaten fl. 5.29-30; 20Fr.-Stücke fl. 9.19-20; engl. Sov.
fl. 11.38-42.

* (Augsburger Wollmarkt.)

Auf dem heurigen Wollmarkt, der vom 11
bis 14 Jun. dahier abgehalten wurde, zeigte ſich ein äußerſt lebhafter Berkehr.
Obwohl die Zuſuhr eine ſtärkere war als im vergangenen Jahr — ſie betrug
3293 Centner bayeriſch = 3688 Ctnr. Zollgewicht — reichte ſie doch nicht hin der
ſtarken Nachfrage zu genügen, und mußten viele Kaufluſtige den Markt wieder un-
befriedigt verlaſſen. In Folge dieſer regen Kaufluſt trat denn auch eine bedeutende
Preiserhöhung ein. Dieſelbe berechnete ſich gegen das vorige Jahr auf etwa 30 fl.
per Centner; bei mittelfeiner Baſtardwolle, die am meiſten geſucht war, bis zu
40 fl. Hochſeine Wolle wurde mit 175 bis 180 fl.; mittelfeine mit 140 bis 150 fl.
und rauhe Baſtardwolle mit 100 bis 130 fl. bezahlt. Schon am erſten Tage wurde
der zu Markt gebrachte Borrath zum größten Theil verkauft, und am dritten Tage
war derſelbe vollſtändig vergriffen.

3proc. 68.50; 4½proc. 97; Bankactien 2860; landw.
Creditbank 835; Credit mobilier 666.25; piem. 5proc. 82; röm. 80½; belg.
4½proc. 97; ſpan. äußere 1856 48¾; innere 3proc. 47¾; 1proc. 47⅝;
Zaragoza 527.50; Röm. 330; Orleans 1335; Nord 982.50; Oſt 600; Dauphine
590; Paris-Lyon-Mittelmeer 877.50; Süd 515; Weſt 567.50; Lyon-Genf 400;
ößerr. Geſellſchaft 522.50; Victor-Emmanuel 415.



Verantwortliche Redaction: Dr. G. Kolb. Dr. A. J. Altenhöfer. Dr. H Orges.

Verlag der J. G. Cotta’ ſchen Buchhandlung.

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[2841/0013] verſtändniß Frankreichs und Rußlands hinüberzuziehen, durch die Haltung des Prinz-Regenten im Berein mit ſeinen deutſchen Bundesgenoſſen ein nieder- ſchlagendes Pulver beigebracht werden. Wir hegen die Hoffnung daß zwiſchen Prenßen und den andern deutſchen Mächten eine vollkommene Verſtändigung erlangt werden wird, wodurch ſolchem Gerede wie es in Paris in den Tag hinein prahlt, gründlich ein Ende gemacht wird. Iſt es dem Kaiſer Louis Rapoleon wirklich darum zu thun mit Deutſchland in Frieden und Freund- nachbarlichkeit zu leben, ſo wird dieß der geſammten deutſchen Nation ſehr lieb ſeyn, da ſie die Segnungen des Friedens in hohem Grad zu ſchätzen weiß. Sollte der Kaiſer aber glauben es bedürfe nur einiger ſchönen und glatten Worte um die Deutſchen zu beruhigen und in den Schlaf zu lullen, ſo irrt er ſich in ſeiner ganzen Berechnung. Das dentſche Volk glaubt gern wo es liebt und vertraut, um ſo ungläubiger und eiſenköpfiger iſt es aber wo es mißtraut, und letzteres iſt in Bezug auf den Kaiſer Louis Napoleon, wie er ſelbſt weiß, in vollgehäuftem Maß der Fall. Will er alſo die Gemüther in Deutſchland beruhigen und das Mißtrauen zerſtreuen, ſo vermögen das keine Worte, ſon- dern nur Thaten und Handlungen. Die beſte und ſicherſte Beruhigung für Deutſchland iſt daß die deutſchen Fürſten dem Wunſch der deutſchen Nation, der ſich entſchieden für die volle Einigung der deutſchen Mächte aus- ſpricht, je eher je lieber freudig nachkommen. Berlin, 16 Jun. Frhr. v. Reitzenſtein, welcher gegenwärtig hier den hannoveriſchen Geſandten, Grafen zu Inn- und Kuyphauſen, vertritt, hat ſich als Adjutant des Königs von Hannover geſtern auf einige Tage nach Baden-Baden begeben. Wie man der Rat. Ztg. aus Frankfurt a. 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Werther, Montag (11) dem Grafen Rechberg die of- fieielle Mittheilung von der bevorſtehenden Zuſammenkunft des Prinz- Regenten von Preußen mit Louis Napoleon in Baden-Baden gemacht, und bei dieſer Gelegenheit zugleich über die eigentliche Veranlaſſung und den Zweck dieſer Entrevue Erklärungen abgegeben, welche vollkommen geeignet ſind, auch das leiſeſte Bedenken zu heben das man hie und da in Bezug auf die Intereſſen Deutſchlands zu hegen geneigt war. (S. vorgeſtriges Tele- gramm.) Der öſterreichiſche Geſandte am badiſchen Hof, Graf Trautt- mannsdorf, iſt vorgeſtern nach Karlsruhe abgereist. Wien, 16 Jun. Nach der Wiener Ztg. hören mit Ende dieſes Monats die Bauſectionen der ungariſchen Generalgouvernements und die in den Amtsſitzen der bisherigen Statthalterei-Abtheilungen befindlichen Baudirec- tions-Abtheilungen auf. Der Baudienſt wird unter der Ofener Statthalterei concentrirt, wo eine proviſoriſche Landesbaubehörde activirt wird. — Bei der Serienziehung der lombardo-venetianiſchen Anleihe von 1850 in Mailand iſt die Serie 18 gezogen worden. Trieft, 14 Jun. Neueſte levantiniſche Poſt. Konſtantinopel, 9 Jun. Der bisherige Oberbefehlshaber der großherrlichen Garde, Waſſif Paſcha, iſt zum Oberbefehlshaber der Armee von Arabiſtan ernannt worden. Muktar Paſcha wurde zum Finanzminiſter, Shefik Paſcha zum Miniſter der frommenz Stiftungen, Haſſib Paſcha (bisher Finanzminiſter) zum Miniſter ohne Portefeuille, Rizza zum Miniſter des Zarbhane (Generakmünz- director) ernannt. Muſtapha Paſcha geht als Gouverneur nach Smyrna. Der Großwefir iſt am 5 d. in Schumla eingetroffen. Das J. de Conſtan- tinople dementirt die Nachrichten über die in Bosnien vorgekommenen Gräuel- thaten. (Tr. Z.) Peſth, 14 Jun. F.-Z.-M. Ritter v. Benedek hat eine Inſpections- reiſe angetreten. (O. Bl.) Madrid, 15 Jun. Der Senat billigte einſtimmig den Antrag über das Manifeſt Don Juans keine Discuſſion zu eröffnen. Die Hauptredner der miniſteriellen und der Oppoſitionspartei nahmen Theil an den Debatten über die Adreſſe auf die Thronrede. Die Cholera iſt noch immer auf Ma- laga beſchränkt. Zwiſchen den Mauren und Spaniern herrſcht gutes Ein- vernehmen. (T. Hav.) Paris, 16 Jun. Der Moniteur veröffentlicht eine Reihe von Er- uennungen, darunter jene des Hrn. Dien zum Präfecten des Departements Savoyen, des Hrn. Paulze d’Irvy zum Präfecten des Departements der See-Alpen, des Hrn. Levainville zum Präfecten von Ober-Savoyen, und die Ernennungen der Maires von Chambery und Annecy ꝛc.; ferner ein Decret wonach alle kirchlichen Gebäude, alle geiſtlichen Anſtalten welche dermalen vom Staat anerkannt in Savoyen und Nizza beſtehen, ſo wie alle dahin ge- hörigen Geiſtlichen bis auf weiteres in Bezug der von der ſardiniſchen Regie- rung feſtgeſtellten Subventionen, Unterſtützungen und Befoldungen bleiben. Ein anderes Decret verordnet gleiches hinfichtlich der Collegien, Schulen und anderer Unterrichtsanſtalten, ſo wie der betreffenden Staatsdiener und Be- amten. Endlich veröffentlicht der Moniteur ein Decret betreffend die Errich- tung eines kaiſerl. Lyceums in Nizza und Chambery. Der Conſtitutionnel ergeht ſich über das Ende der Reform-Comödie in England. Die „Times“ habe einmal recht gehabt, was zuweilen bei innern Fragen vorkomme. Die Débats heben als bemerkenswerth hervor daß England den Augen- blick, wo der Kaiſer Louis Napoleon „ſich zum Congreß nach Baden-Baden begeben habe,“ gewählt hätte, um den Bericht der Vertheidigungscommiſſion zu veröffentlichen. Der Pays beutet den Beſuch Louis Napoleons in Baden-Baden in ent- ſprechender Weiſe aus. Alle officiöſen Blätter geben ſich beſondere Mühe an eine beſondere Herzlichkeit zwiſchen dem Prinz-Regenten und dem franzöſiſchen Staatsoberhaupt glauben zu machen. Die Patrie ſagt: der neapolitaniſche Geſandte Martino werde mor- gen direct nach Neapel zurückkehren. Der Siècle enthält ein Mitgetheilt des Miniſters des Innern wonach die Gerüchte von der Transferirung zweier iſraelitiſchen Knaben von Paris in ein Ackerbau- und Beſſerungsinſtitut nach Corſica, um ſie dort dem jüdi- ſchen Glauben abwendig zu machen, leere Gerüchte ſind. In den Beſſerungs- inſtituten ſind bisher die Sträflinge weder nach ihrer Nationalität noch nach ihrem Cultus getrennt worden. Jetzt ſcheint man zu Gunſten der Culten bei Beſſerungsinſtituten eine Abſonderung vernehmen zu wollen. Die L. C. verſichert der Kaiſer Louis Napoleon habe Auftrag gegeben die Befeſtigungsarbeiten von Civitavecchia auf das thätigſte zu betreiben. Das Journal „La France d’outre mer“ auf Martinique iſt unter- drückt, weil es „irrige Anſichten und beunruhigende Nachrichten“ verbreitete. Ravenna, 12 Jun. Die von hier abgegangene Diligence iſt in der Nacht vom 10 auf den 11 d. vor den Thoren Bologna’s ausgeraubt, und ein Artillerie-Sergent dabei getödtet worden. (O. Bl.) Turin, 12 Jun. Graf Stackelberg hat einer dreimonatlichen Urlaub erhalten. (O. Bl.) Turin, 15 Jun. Nachrichten aus Neapel vom 12 behaupten daß die Stadt ruhig ſey, die Strenge der Polizei aber im Zunehmen begriffen. Die Rente iſt auf 104¼. Aus Meſſina vom 11 meldet man daß die Maßnah- men zur Aufuahme der Truppen fortdauern; ein Theil iſt ſchon angekommen. Zwei engliſche Linienſchiffe paſſirten die Meerenge. Eine öſterreichiſche Fre- gatte lief in den Hafen ein. (T. Hav.) Genua, 13 Jun. In Neapel ſind 10,000 von den in Palermo ein- geſchifften Soldaten angekommen. Der Reſt wird nach Meſſina und Syrakus verlegt. Mehrere hieſigen Bankiers wurden wegen Zuſtandebringung eines Garibaldi’ſchen Anlehens angegangen, gaben jedoch ausweichende Antworten; man hofft bei den Mailänder Bankhänſern ein beſſeres Ergebniß zu er- reichen. (O. Bl.) Mailand, 14 Jun. Der heutigen Perſeveranza zufolge war die Einſchiffung der Truppen in Palermo am 11 noch nicht vollendet, die Stadt noch voll Barricaden. (O. Bl.) Handels- und Börſennachrichten. Frankfurt a. M., 16 Jun. Württemb. 4½proc. Oblig. b. R. 104 G.; 3½proc. 95¾ G.; bad. 4½proc. Obl. 102¾ P.; 4proc. 100¼ P.; 3½proc. von 1842 93½ P.; 4½proc. Pf. Max.-E.-A. b. R. 95¾ P.; Rhein-Nahe-Bahn 43⅜ P.; bad. 50fl.-L. 87⅞ G.; 35fl.-L. 52⅜ G.; kurh. 40Thlr.-L. b. R. 42½ P.; gr. heff. 50fl.-L. b. R. 122 G.; 25fl.-L. 33¼ G.; naff. 25fl.-L. b. R. 33¼ G.; Ansbach-Gunzenh. 7 fl.-L. 9⅝ P.; preuß. Friedrichsd’or fl. 9.57½-58½; holl. 10fl.-Stücke fl. 9.39½— 40½; Randducaten fl. 5.29-30; 20Fr.-Stücke fl. 9.19-20; engl. Sov. fl. 11.38-42. * (Augsburger Wollmarkt.) Auf dem heurigen Wollmarkt, der vom 11 bis 14 Jun. dahier abgehalten wurde, zeigte ſich ein äußerſt lebhafter Berkehr. Obwohl die Zuſuhr eine ſtärkere war als im vergangenen Jahr — ſie betrug 3293 Centner bayeriſch = 3688 Ctnr. Zollgewicht — reichte ſie doch nicht hin der ſtarken Nachfrage zu genügen, und mußten viele Kaufluſtige den Markt wieder un- befriedigt verlaſſen. In Folge dieſer regen Kaufluſt trat denn auch eine bedeutende Preiserhöhung ein. Dieſelbe berechnete ſich gegen das vorige Jahr auf etwa 30 fl. per Centner; bei mittelfeiner Baſtardwolle, die am meiſten geſucht war, bis zu 40 fl. Hochſeine Wolle wurde mit 175 bis 180 fl.; mittelfeine mit 140 bis 150 fl. und rauhe Baſtardwolle mit 100 bis 130 fl. bezahlt. Schon am erſten Tage wurde der zu Markt gebrachte Borrath zum größten Theil verkauft, und am dritten Tage war derſelbe vollſtändig vergriffen. Paris, 16 Jun. 3proc. 68.50; 4½proc. 97; Bankactien 2860; landw. Creditbank 835; Credit mobilier 666.25; piem. 5proc. 82; röm. 80½; belg. 4½proc. 97; ſpan. äußere 1856 48¾; innere 3proc. 47¾; 1proc. 47⅝; Zaragoza 527.50; Röm. 330; Orleans 1335; Nord 982.50; Oſt 600; Dauphine 590; Paris-Lyon-Mittelmeer 877.50; Süd 515; Weſt 567.50; Lyon-Genf 400; ößerr. Geſellſchaft 522.50; Victor-Emmanuel 415. Verantwortliche Redaction: Dr. G. Kolb. Dr. A. J. Altenhöfer. Dr. H Orges. Verlag der J. G. Cotta’ ſchen Buchhandlung.

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Christopher Georgi, Manuel Wille, Jurek von Lingen, Susanne Haaf: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription. (2022-04-08T12:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, Linda Kirsten, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung, Nr. 170, 18. Juni 1860, S. 2841. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_allgemeine170_1860/13>, abgerufen am 03.12.2024.