Allgemeine Zeitung, Nr. 17, 24. April 1915.
Aus Hoek van Holland wird gemeldet: Der nieder- 20. April: Der Kapitän des Fischdampfers "Fermo" teilte gestern bei In der obenstehenden Meldung des Reuterschen Bureaus sind, Ueber die Versenkung des Fischdampfers Vanilla" [Spaltenumbruch] 21. April: In letzter Zeit sind mehrfach britische Unterseeboote Ein feindliches Unterseeboot wurde am 17. April Aus zuverlässiger Quelle verlautet, daß bei dem kürzlichen Das Gesamtergebnis der Schiffsverluste Englische Schiffe: "Aguila" am 27. März durch U-Boot bei Pembrocke, "Andalusien" am 12. März durch U 29 bei Scilly, Island, "Bengrove" am 7. März durch U-Boot bei Bristol, "Blackwood" am 9. März durch U-Boot bei Hastings, "Cairntoor" am 21. März durch U-Boot bei Beachy Head, "Concord" am 22. März durch U-Boot bei Beachy Head, "Crown of Castil" im März durch U-Boot bei Scilly- Island, "Durham Castle" am 13. März durch U-Boot bei Beachy Head, "Falaba" im März durch U-Boot bei Milford, "Fingal" am 15. März durch U-Boot bei Northumberland, "Flaminian" am 30. März durch U-Boot bei Scilly-Island, "Florazan" am 11. März durch U-Boot im britischen Kanal, "Glenartney" am 18. März durch U-Boot im Kanal, "Hartdale" am 12. März durch U 29 bei Scilly-Island, "Headland" am 12. März durch U 29 bei Scilly-Island, "India City" am 12. März durch U 29 bei Scilly-Island, "Invergyle" am 13. März durch U-Boot bei Blyth, "Leewarden" am 17. März durch U-Boot bei Maas- feuerschiff, "Tangistan" am 9. März durch U-Boot bei Scarborough, "Bosges" am 28. März durch U-Boot bei Cornwall. Französische Schiffe: "Auguste Conseil" am 11. März durch U 29 bei Startpoint, "Gris-Nez" am 11. März durch U-Boot bei Beachy Head, "Guadeloupe" im März durch "Kronprinz Wilhelm" im Atlantischen Ozean. Ueber das Verhalten der englischen Bergarbeiter Aus dem Großen Hauptquartier wird Wolffs Telegr.-Bureau
Aus Hoek van Holland wird gemeldet: Der nieder- 20. April: Der Kapitän des Fiſchdampfers „Fermo“ teilte geſtern bei In der obenſtehenden Meldung des Reuterſchen Bureaus ſind, Ueber die Verſenkung des Fiſchdampfers Vanilla“ [Spaltenumbruch] 21. April: In letzter Zeit ſind mehrfach britiſche Unterſeeboote Ein feindliches Unterſeeboot wurde am 17. April Aus zuverläſſiger Quelle verlautet, daß bei dem kürzlichen Das Geſamtergebnis der Schiffsverluſte Engliſche Schiffe: „Aguila“ am 27. März durch U-Boot bei Pembrocke, „Andaluſien“ am 12. März durch U 29 bei Scilly, Island, „Bengrove“ am 7. März durch U-Boot bei Briſtol, „Blackwood“ am 9. März durch U-Boot bei Haſtings, „Cairntoor“ am 21. März durch U-Boot bei Beachy Head, „Concord“ am 22. März durch U-Boot bei Beachy Head, „Crown of Caſtil“ im März durch U-Boot bei Scilly- Island, „Durham Caſtle“ am 13. März durch U-Boot bei Beachy Head, „Falaba“ im März durch U-Boot bei Milford, „Fingal“ am 15. März durch U-Boot bei Northumberland, „Flaminian“ am 30. März durch U-Boot bei Scilly-Island, „Florazan“ am 11. März durch U-Boot im britiſchen Kanal, „Glenartney“ am 18. März durch U-Boot im Kanal, „Hartdale“ am 12. März durch U 29 bei Scilly-Island, „Headland“ am 12. März durch U 29 bei Scilly-Island, „India City“ am 12. März durch U 29 bei Scilly-Island, „Invergyle“ am 13. März durch U-Boot bei Blyth, „Leewarden“ am 17. März durch U-Boot bei Maas- feuerſchiff, „Tangiſtan“ am 9. März durch U-Boot bei Scarborough, „Bosges“ am 28. März durch U-Boot bei Cornwall. Franzöſiſche Schiffe: „Auguſte Conſeil“ am 11. März durch U 29 bei Startpoint, „Gris-Nez“ am 11. März durch U-Boot bei Beachy Head, „Guadeloupe“ im März durch „Kronprinz Wilhelm“ im Atlantiſchen Ozean. Ueber das Verhalten der engliſchen Bergarbeiter Aus dem Großen Hauptquartier wird Wolffs Telegr.-Bureau
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April:</p><lb/> <p>In letzter Zeit ſind mehrfach <hi rendition="#g">britiſche Unterſeeboote</hi><lb/> in der deutſchen Bucht der Nordſee geſichtet und wiederholt von<lb/> deutſchen Streitkräften angegriffen worden.</p><lb/> <p>Ein <hi rendition="#g">feindliches Unterſeeboot</hi> wurde am 17. April<lb/> verſenkt. 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24. April 1915. Allgemeine Zeitung
Loweſtoft und warf drei oder vier Bomben in der Nachbarſchaft
ab. Man ſah in drei Kilometer Entfernung eine Feuersbrunſt. Die
Ausdehnung des Schadens iſt noch nicht feſtgeſtellt.
Einzelheiten über den Flug nach Maldon fehlen noch. Die
Einwohner von Loweſtoft wurden um 1 Uhr früh von der Ankunft
der Zeppeline unterrichtet. Man vernahm bald drei Explo-
ſionen und ſah ein Holzlager in Flammen. Eine Frau wurde
leicht verletzt. Drei Pferde wurden in einem Stalle getötet. Ueber
Southwold wurden ſechs Bomben abgeworfen. Die Luftſchiffe
kehrten ſeewärts zurück. — Ein deutſches Flugzeug warf heute
mittags über Sittingbourne und Faversham in Kent Bomben ab.
Der Dampfer „City of Cambridge“ der Ellermanlinie,
von Alexandria nach Liverpool unterwegs, iſt am 28. März bei
Biſhop Rock (Scilly-Inſeln) auf 250 Yards Entfernung von einem
Unterſeeboot angegriffen worden. Das Unterſeeboot, das
auf der Steuerbordſeite auftauchte, feuerte. Der Dampfer ver-
änderte den Kurs, gab Volldampf und vermochte, obwohl er nur
13 Knoten fuhr, bis zum Eintritt der Dunkelheit der Torpedierung
auszuweichen. Acht Schüſſe trafen und richteten beträchtlichen
Schaden an. Sie beeinträchtigten aber nicht die Seetüchtigkeit des
Schiffes. Als die Dunkelheit eintrat, gab das Unterſeeboot die
Jagd auf.
Der Dampfer „Karanja“, von Glasgow nach Le Havre
unterwegs, iſt ebenfalls von einem Unterſeeboot angegriffen wor-
den. Der Dampfer ſchützte ſich gegen die Abfeuerung eines Tor-
pedos, indem er dem Unterſeeboot immer den Stern zuwandte.
Die „Karanja“, die ſich in der Nähe von Longſhips (bei Lands End
an der Südweſtſpitze Englands) befand, als ſie angegriffen wurde,
flüchtete geradewegs nach der Küſte, wo ſich mehrere Fiſchdampfer
befanden, die das Unterſeeboot offenbar für engliſche Patrouillen-
boote hielt, weil es die Verfolgung aufgab.
Aus Hoek van Holland wird gemeldet:
Der nieder-
ländiſche Dampfer „Katwyk“, von Baltimore nach Rotter-
dam mit einer Ladung für die niederländiſche Regierung konſignier-
ten Getreides unterwegs, wurde auf der Höhe des Leuchtſchiffes
„Noordhinder“ torpediert. Die Mannſchaft wurde gerettet. Sie
befindet ſich an Bord des Leuchtſchiffes und wird von Marine-
ſchaluppen abgeholt. (Die von der deutſchen Regierung eingeleitete
Unterſuchung wird bald Klarheit über den Fall ſchaffen.)
20. April:
Der Kapitän des Fiſchdampfers „Fermo“ teilte geſtern bei
ſeiner Ankunft in Grimsby mit, daß der Fiſchdampfer „Vanilla“
vorgeſtern früh durch ein deutſches Unterſeeboot torpe-
diert worden ſei. Die „Vanilla“ wurde in Stücke geriſſen und iſt
ſofort geſunken. Der Dampfer „Fermo“, der ſich in einer Ent-
fernung von 300 Yards befand, eilte zu Hilfe, um die Beſatzung
des Dampfers „Vanilla“ zu retten. Das Unterſeeboot hinderte
ihn jedoch, Beiſtand zu leiſten, indem es ein Torpedo abfeuerte,
das fehlging. Der Fiſchdampfer „Fermo“ dampfte dann mit voller
Kraft heimwärts.
In der obenſtehenden Meldung des Reuterſchen Bureaus ſind,
wie das Wolffſche Telegraphen-Bureau bemerkt, ſelbſtverſtändlich
die Tatſachen wieder nach der bei den Engländern geübten Praxis
vollſtändig verdreht. In Wahrheit hat natürlich der Fiſchdampfer
das Unterſeeboot rammen wollen, und ſo war es ein Gebot der
Selbſterhaltung, daß es dem Angriff zuvorkam.
Ueber die Verſenkung des Fiſchdampfers Vanilla“
durch ein deutſches U-Boot und die Schickſale des Fiſchdampfers
„Fermo“ meldet Reuter noch: Ein Unterſeeboot verfolgte den
„Fermo“ vier Stunden lang. Der Kapitän erzählte, daß er am
Sonntag nachmittag langſam mit ausgeſetzten Netzen fuhr, als das
Periſkop eines Unterſeebootes ſichtbar wurde, das ſich zwiſchen den
eine Viertelmeile voneinander entfernten Fiſchdampfern „Vanilla“
und „Fermo“ befand. Während die Leute des „Fermo“ mit dem
Einziehen der Netze beſchäftigt waren, hörte man eine Exploſion
und ſah, wie die „Vanilla“ in tauſend Stücke zerſprang. Der
„Fermo“ ſetzte Rettungsboote aus, um die Ertrinkenden zu retten,
als ein zweites Unterſeeboot längsſeits auftauchte und eine Torpedo
abſchoß, das fehlging. „Fermo“ kappte die Netze und flüchtete;
er wurde von den beiden Unterſeebooten, von denen nur die
Periſkope ſichtbar waren, verfolgt. Dank der eintretenden Däm-
merung konnte der Fiſchdampfer entrinnen.
21. April:
In letzter Zeit ſind mehrfach britiſche Unterſeeboote
in der deutſchen Bucht der Nordſee geſichtet und wiederholt von
deutſchen Streitkräften angegriffen worden.
Ein feindliches Unterſeeboot wurde am 17. April
verſenkt. Die Vernichtung weiterer Unterſeeboote
iſt wahrſcheinlich, aber nicht mit voller Sicherheit feſtgeſtellt worden.
Aus zuverläſſiger Quelle verlautet, daß bei dem kürzlichen
Zeppelin-Angriff auf den Tyne auch ein engliſches
Schlachtſchiff erheblich beſchädigt worden ſem ſoll.
Das Geſamtergebnis der Schiffsverluſte
unſerer Feinde im März ſtellt ſich, wie die „Nationalzeitung“
erfährt, auf 23 Dampfer. Es wurden durch unſere Unterſeeboote
folgende Schiffe verſenkt:
Engliſche Schiffe:
„Aguila“ am 27. März durch U-Boot bei Pembrocke,
„Andaluſien“ am 12. März durch U 29 bei Scilly, Island,
„Bengrove“ am 7. März durch U-Boot bei Briſtol,
„Blackwood“ am 9. März durch U-Boot bei Haſtings,
„Cairntoor“ am 21. März durch U-Boot bei Beachy Head,
„Concord“ am 22. März durch U-Boot bei Beachy Head,
„Crown of Caſtil“ im März durch U-Boot bei Scilly-
Island,
„Durham Caſtle“ am 13. März durch U-Boot bei Beachy
Head,
„Falaba“ im März durch U-Boot bei Milford,
„Fingal“ am 15. März durch U-Boot bei Northumberland,
„Flaminian“ am 30. März durch U-Boot bei Scilly-Island,
„Florazan“ am 11. März durch U-Boot im britiſchen
Kanal,
„Glenartney“ am 18. März durch U-Boot im Kanal,
„Hartdale“ am 12. März durch U 29 bei Scilly-Island,
„Headland“ am 12. März durch U 29 bei Scilly-Island,
„India City“ am 12. März durch U 29 bei Scilly-Island,
„Invergyle“ am 13. März durch U-Boot bei Blyth,
„Leewarden“ am 17. März durch U-Boot bei Maas-
feuerſchiff,
„Tangiſtan“ am 9. März durch U-Boot bei Scarborough,
„Bosges“ am 28. März durch U-Boot bei Cornwall.
Franzöſiſche Schiffe:
„Auguſte Conſeil“ am 11. März durch U 29 bei
Startpoint,
„Gris-Nez“ am 11. März durch U-Boot bei Beachy Head,
„Guadeloupe“ im März durch „Kronprinz Wilhelm“ im
Atlantiſchen Ozean.
Ueber das Verhalten der engliſchen Bergarbeiter
meldet die „National Tidende“ aus London: Die engliſchen
Bergleute haben heute früh den Streik beſchloſſen für den Fall,
daß ihre Forderung auf eine Vergütung von 20 Prozent nicht er-
füllt werde. Dieſe Nachricht hat wie eine Bombe unter den Berg-
werksbeſitzern eingeſchlagen. Sie erklärten, ein Streik ſei unmög-
lich, da die britiſche Flotte ohne Waleskohle nicht aktionsfähig ſei.
Die Bergarbeiter machen geltend, daß die Bergherren koloſſal ver-
dient hätten, ſo daß die angebotene Vergütung von 10 Prozent
viel zu gering ſei. Ein hervorragender Arbeiterführer hat aus-
geſprochen, daß die Flotte die Bergleute nicht entbehren könne.
Er drohte mit ernſten Verwicklungen, falls die Eigentümer ſich
nicht beugten.
Aus dem Großen Hauptquartier wird Wolffs Telegr.-Bureau
geſchrieben:
In einer Veröffentlichung vom 21. April beklagte ſich die
engliſche Heeresleitung darüber, daß deutſcherſeits
entgegen allen Geſetzen ziviliſierter Kriegführung bei der Wieder-
einnahme der Höhe 60 ſüdöſtlich von Ypern Geſchoſſe, die beim
Platzen erſtickende Gaſe entwickeln, verwendet worden ſeien.
Wie aus den deutſchen amtlichen Bekanntmachungen hervorgeht,
gebrauchen unſere Gegner ſeit vielen Monaten dieſes Kriegsmittel.
Sie ſind alſo augenſcheinlich der Meinung, daß das, was ihnen
erlaubt ſei, uns nicht zugeſtanden werden könne. Eine ſolche Auf-
faſſung, die in dieſem Kriege ja nicht den Reiz der Neuheit hat,
begreifen wir, beſonders im Hinblick darauf, daß die Entwicklung
der deutſchen Chemiewiſſenſchaft es uns natürlich geſtattet, viel
wirkſamere Mittel einzuſetzen als die Feinde, können ſie aber nicht
teilen. Im übrigen trifft die Berufung auf die Geſetze der Krieg-
führung nicht zu. Die deutſchen Truppen verfeuern keine Geſchoſſe,
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(2023-04-24T12:00:00Z)
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Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Weitere Informationen:Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert. Tabellen und Anzeigen wurden dabei textlich nicht erfasst und sind lediglich strukturell ausgewiesen.
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