Allgemeine Zeitung, Nr. 20, 15. Mai 1915.15. Mai 1915. Allgemeine Zeitung [Spaltenumbruch]
Chemische Fabrik Griesheim-Elertron in Frankfurt a. M. In Ergänzung der in voriger Nummer mitgeteilten Abschluß- Die sich nach und nach wieder im Inlande einstellende stärkere Der gegenwärtigen Unterbindung des überseeischen Ausfuhr- Magdeburger Lebensversicherungs-Gesellschaft. Der Rechen- Es wurden in der Lebensversicherung ausgefertigt In der Unfall- und Haftpflichtversicherung hat in Rückdeckung übernommene Versicherungen, war insgesamt zu Die Bilanz- und Jahresrechnung ergibt einen Redaktions-Schluß 14. Mai. Für die Redaktion verantwortlich: Alfred Frhr. v. Menst, für den Inseratenteil: Hugo Waßmann, beide in München. Verlag: Verlag der "Allgemeinen Zeitung", G. m. b. H., München. Druck: Bayerische Druckerei & Verlagsanstalt, G. m. b. H., München. fassern erwerben, ist nur auszugsweise und nur bei genauer Quellenangabe Wachenschrist "Allgemeine Zeitung" (München) gestattet. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Bücher wird keine Gewähr geleistet. Vermischtes. Schauspielhaus. Als nächste Neuheit des Gastspiels Frd. Kayßler Dichterfürsorge. Zum Besten deutscher Dichter und ihrer Familien, die Die Sammlung für den Verein Zoologischer Garten ist nun bereits zu aufmerksamen Zeitungsleser, die verschiedenen Kriegskarten tagtäglich aufzu- schlagen. Solches ist aber meist bei der Zahl der Karten, die notwendig sind, recht schwierig, und somit dürfte der soeben fertiggestellte "Kriegskarten- Atlas" unseren Freunden willkommen sein. Der Atlas bringt eine Zusam- menstellung von Karten sämtlicher Kriegsschauplätze und wird in seiner neuen Auflage durch eine Karte der Europäischen Türkei (Dardanellen-Straße, Marmara-Meer, Bosporus) ergänzt. Die Karten sind in großen Maßstäben gehalten und gestatteten somit eine reiche Beschriftung. Der außergewöhn- lich billige Preis von 1.50 M (erkl. Porto) läßt eine weite Verbreitung des Atlas nicht nur im Deutschen Reiche, sondern auch bei unseren im Felde stehenden Braven wünschen. Wir verweisen auf das Inserat in unserer heu- tigen Nummer. Unser deutsches Heer steht gegen eine Welt von Feinden im Kriege. Wir Liebesgaben. Zigarren sind als Liebesgaben das dankbarste Ge- Münchener Volkstheater. Samstag, 15. Mai, abends 8 Uhr: Neu einstudiert: *) Gastspiel Rud. Schildkraut. *) Gastspiel Rud. Schildkraut. *) Gastspiel Rud. Schildkraut. *) Gastspiel Rud. Schildkraut. **) Gastspiel Emil Birron. **) Gastspiel Emil Birron. ***) Gastspiel Centa Bre. ***) Gastspiel Centa Bre. ***) Gastspiel Centa Bre.
15. Mai 1915. Allgemeine Zeitung [Spaltenumbruch]
Chemiſche Fabrik Griesheim-Elertron in Frankfurt a. M. In Ergänzung der in voriger Nummer mitgeteilten Abſchluß- Die ſich nach und nach wieder im Inlande einſtellende ſtärkere Der gegenwärtigen Unterbindung des überſeeiſchen Ausfuhr- Magdeburger Lebensverſicherungs-Geſellſchaft. Der Rechen- Es wurden in der Lebensverſicherung ausgefertigt In der Unfall- und Haftpflichtverſicherung hat in Rückdeckung übernommene Verſicherungen, war insgeſamt zu Die Bilanz- und Jahresrechnung ergibt einen Redaktions-Schluß 14. Mai. Für die Redaktion verantwortlich: Alfred Frhr. v. Menſt, für den Inſeratenteil: Hugo Waßmann, beide in München. Verlag: Verlag der „Allgemeinen Zeitung“, G. m. b. H., München. Druck: Bayeriſche Druckerei & Verlagsanſtalt, G. m. b. H., München. faſſern erwerben, iſt nur auszugsweiſe und nur bei genauer Quellenangabe Wachenſchriſt „Allgemeine Zeitung“ (München) geſtattet. Für unverlangt eingeſandte Manuſkripte und Bücher wird keine Gewähr geleiſtet. Vermiſchtes. Schauſpielhaus. Als nächſte Neuheit des Gaſtſpiels Frd. Kayßler Dichterfürſorge. Zum Beſten deutſcher Dichter und ihrer Familien, die Die Sammlung für den Verein Zoologiſcher Garten iſt nun bereits zu aufmerkſamen Zeitungsleſer, die verſchiedenen Kriegskarten tagtäglich aufzu- ſchlagen. Solches iſt aber meiſt bei der Zahl der Karten, die notwendig ſind, recht ſchwierig, und ſomit dürfte der ſoeben fertiggeſtellte „Kriegskarten- Atlas“ unſeren Freunden willkommen ſein. Der Atlas bringt eine Zuſam- menſtellung von Karten ſämtlicher Kriegsſchauplätze und wird in ſeiner neuen Auflage durch eine Karte der Europäiſchen Türkei (Dardanellen-Straße, Marmara-Meer, Bosporus) ergänzt. Die Karten ſind in großen Maßſtäben gehalten und geſtatteten ſomit eine reiche Beſchriftung. Der außergewöhn- lich billige Preis von 1.50 M (erkl. Porto) läßt eine weite Verbreitung des Atlas nicht nur im Deutſchen Reiche, ſondern auch bei unſeren im Felde ſtehenden Braven wünſchen. Wir verweiſen auf das Inſerat in unſerer heu- tigen Nummer. Unſer deutſches Heer ſteht gegen eine Welt von Feinden im Kriege. Wir Liebesgaben. Zigarren ſind als Liebesgaben das dankbarſte Ge- Münchener Volkstheater. Samstag, 15. Mai, abends 8 Uhr: Neu einſtudiert: *) Gaſtſpiel Rud. Schildkraut. *) Gaſtſpiel Rud. Schildkraut. *) Gaſtſpiel Rud. Schildkraut. *) Gaſtſpiel Rud. Schildkraut. **) Gaſtſpiel Emil Birron. **) Gaſtſpiel Emil Birron. ***) Gaſtſpiel Centa Bré. ***) Gaſtſpiel Centa Bré. ***) Gaſtſpiel Centa Bré.
<TEI> <text> <body> <div type="jFinancialNews" n="1"> <pb facs="#f0015" n="III"/> <fw place="top" type="header">15. Mai 1915. <hi rendition="#b">Allgemeine Zeitung</hi></fw><lb/> <cb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Chemiſche Fabrik Griesheim-Elertron<lb/> in Frankfurt a. M.</hi> </hi> </head><lb/> <p>In Ergänzung der in voriger Nummer mitgeteilten Abſchluß-<lb/> ziffern entnehmen wir dem Bericht des Vorſtandes über das Jahr<lb/> 1914 noch folgendes: Der Anfang Auguſt erfolgte Ausbruch des<lb/> Krieges führte zu einer jähen Unterbrechung des bis dahin regel-<lb/> mäßig verlaufenen Geſchäftsganges und hatte für die folgenden<lb/> Monate das faſt gänzliche Ausſetzen des Güteraustauſches zur<lb/> Folge. Erſt im Herbſt begann ſich der Verkehr langſam wieder<lb/> zu heben und zeigte gegen Ende des Jahres eine unverkennbare<lb/> Belebung. 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Die Einnahme an Prämien hat ſich um 226,144 <hi rendition="#i">M</hi><lb/> auf 15,757,978 <hi rendition="#i">M</hi> gehoben. Der Zinsfuß für Hypotheken, in<lb/> welchen der größte Teil des Geſellſchaftsvermögens angelegt iſt<lb/> (Ende 1914 120,377,142 <hi rendition="#i">M</hi>), ſtellt ſich auf durchſchnittlich 4.25 Pro-<lb/> zent (gegen 4.22 Prozent im Vorjahre). 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Die bühnentechniſchen Vorbereitungen<lb/> für die 13 Bilder gehen ihrer Fertigſtellung entgegen und die Proben ſind<lb/> in vollem Gange.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Dichterfürſorge.</hi> </head><lb/> <p>Zum Beſten deutſcher Dichter und ihrer Familien, die<lb/> durch den Krieg in Not geraten ſind, veranſtaltet der <hi rendition="#g">Schutzverband<lb/> Deutſcher Schriftſteller,</hi> Ortsgruppe München, der in dieſer Zeit<lb/> die Kriegshilfe für Dichter und Schriftſteller als ſeine Hauptaufgabe betrachtet,<lb/> am 21. Mai eine <hi rendition="#g">Wohltätigkeits-Vorſtellung.</hi> Die Königl.<lb/> General-Intendanz hat in dankenswerter Weiſe das Hoftbeater zur Verfügung<lb/> geſtellt. Das Programm des Abends wird ein muſikaliſch-dramatiſches und<lb/> diesmal beſonders reich an Abwechslung ſein. Außer der Uraufführung eines<lb/> neuen Einakters von <hi rendition="#g">Ludwig Thoma</hi> und einer Wiederholung der<lb/> „Schönen Galathea“ finden Rezitationen, Geſangsvorträge und Tänze ſtatt,<lb/> zu denen u. a. Frau Hermine <hi rendition="#g">Boſetti,</hi> Dr. Felix v. <hi rendition="#g">Kraus,</hi> Ernſt<lb/> v. <hi rendition="#g">Poſſart</hi> und Frl. Grete <hi rendition="#g">Wieſenthal</hi> ihre Mitwirkung freundlichſt<lb/> zugeſagt haben. Die Leitung des muſikaliſchen Teiles liegt in den Händen<lb/> des Generalmuſikdirektors <hi rendition="#g">Bruno Walter.</hi></p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="2"><lb/> <p><hi rendition="#b">Die Sammlung für den Verein Zoologiſcher Garten</hi> iſt nun bereits zu<lb/> einer Höhe von 26,000 <hi rendition="#i">M</hi> emporgeſtiegen. Der freudige Eifer, mit dem ſich<lb/> unſere Münchener Bürgerſchaft an den Spenden beteiligt, iſt überaus an-<lb/> erkennenswert. Es ſind die Spender, die tauſend Mark zeichneten, keines-<lb/> wegs vereinzelt geblieben. Zu mehreren Gaben in dieſer Höhe hat neuerdings<lb/> eine Tierfreundin, die nicht genannt ſein will, dem Verein 1000 <hi rendition="#i">M</hi> geſtiftet,<lb/> nachdem vor kurzem ſchon ein ungenannter Tierfreund 500 <hi rendition="#i">M</hi> überſandte.<lb/> Während ſich die Mehrzahl der Spenden zwiſchen 500 und 100 <hi rendition="#i">M</hi> bewegt,<lb/> ſind natürlich auch kleinere Beträge, die ebenſo willkommen ſind, gezeichnet<lb/> worden. Wie lebhaft das Intereſſe für unſeren ſchönen Tierpark iſt, dafür<lb/> gibt rübrenden Beweis, daß ſogar aus dem Felde von Freunden der Tier-<lb/> welt dem Verein namhafte Beträge zu ſeiner Sammlung übermittelt worden<lb/> ſind.</p><lb/> <trailer>Die kriegeriſchen Ereigniſſe zu Waſſer und zu Lande veranlaſſen den<lb/> aufmerkſamen Zeitungsleſer, die verſchiedenen Kriegskarten tagtäglich aufzu-<lb/> ſchlagen. Solches iſt aber meiſt bei der Zahl der Karten, die notwendig<lb/> ſind, recht ſchwierig, und ſomit dürfte der ſoeben fertiggeſtellte „Kriegskarten-<lb/> Atlas“ unſeren Freunden willkommen ſein. Der Atlas bringt eine Zuſam-<lb/> menſtellung von Karten ſämtlicher Kriegsſchauplätze und wird in ſeiner neuen<lb/> Auflage durch eine Karte der Europäiſchen Türkei (Dardanellen-Straße,<lb/> Marmara-Meer, Bosporus) ergänzt. Die Karten ſind in großen Maßſtäben<lb/> gehalten und geſtatteten ſomit eine reiche Beſchriftung. Der außergewöhn-<lb/> lich billige Preis von 1.50 <hi rendition="#i">M</hi> (erkl. Porto) läßt eine weite Verbreitung des<lb/> Atlas nicht nur im Deutſchen Reiche, ſondern auch bei unſeren im Felde<lb/> ſtehenden Braven wünſchen. Wir verweiſen auf das Inſerat in unſerer heu-<lb/> tigen Nummer.</trailer> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="2"><lb/> <p><hi rendition="#b">Unſer deutſches Heer</hi> ſteht gegen eine Welt von Feinden im Kriege. Wir<lb/> wiſſen, daß ihre Ausbildung und ihr Mut, ihr Können und ihre Tapferkeit<lb/> jedem Feind das Gewicht halten wird. Aber wir wiſſen auch, daß die Schrecken<lb/> des Krieges nicht nur den Tod bedeuten und nach ſich ziehen, ſondern auch<lb/> viele Krankheiten, die entſtehen müſſen, wenn ein Millionenheer in ſtändiger<lb/> Berührung mit fremden Völkern iſt, die nicht beſonders auf körperliche Rein-<lb/> lichkeit achten, wie es z. B. bei den Ruſſen der Fall iſt. Jeder ausziehende<lb/> Soldat, beſonders aber jede Mutter, jede Frau und jede Braut ſoll als erſtes<lb/> Geſchenk für den Ausziehenden ein Stückchen gute und dauernde Steckenpferd-<lb/> Teerſchwefel-Seife in Betracht ziehen, die vermöge ihrer desinfizierenden<lb/> Eigenſchaft einen wirkſamen Schutz bietet und gleichzeitig auch beſonders nach<lb/> großen Strapazen erfriſcht und erquickt.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Liebesgaben.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#g">Zigarren</hi> ſind als Liebesgaben das dankbarſte Ge-<lb/> ſch’enk. Lieber verzichtet unſer braver Feldſoldat auf alles andere, wenn<lb/> er nur eine Zigarre erhalten kann. Leider wird nun auch dieſes Kraut eine<lb/> weſentliche Verteuerung erfahren, da durch den enormen Konſum die Lager<lb/> bald erſchöpft und unſere Feinde durch Abſperrung dafür ſorgen, daß Zu-<lb/> fuhren aus dem Auslande — und wir ſind nun einmal auf das Ausland<lb/> ganz angewieſen — nicht zu uns gelangen können. Jeder, der Liebhaber<lb/> einer guten Zigarre iſt, verſäume nicht, ſich noch ein Quantum Zigarren hin-<lb/> zulegen. Vorläufig gibt die Firma <hi rendition="#g">Bruno Büttner,</hi> Zigarrenfabrik,<lb/> Gießen, nicht allein zum alten Preiſe, ſondern noch für kurze Zeit den bet<lb/> ihr zur Pfingſtzeit üblich gewordenen Extra-Rabatt von 8 Prozent bei Nach-<lb/> nahme oder 5 Prozent bei Beſtellungen auf Ziel.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Münchener Volkstheater.</hi> </head><lb/> <p>Samstag, 15. Mai, abends 8 Uhr: Neu einſtudiert:<lb/> Traumulus<note place="foot" n="*)">Gaſtſpiel Rud. Schildkraut.</note> Sonntag, 16. Mai, nachmittags 4 Uhr (zu ermäßigten Preiſen):<lb/> Sein ganzes Glück, abends 8 Uhr: Traumulus<note place="foot" n="*)">Gaſtſpiel Rud. Schildkraut.</note>. Montag, 17. Mai, abends 8 Uhr:<lb/> Traumulus<note place="foot" n="*)">Gaſtſpiel Rud. Schildkraut.</note>. Dienstag, 17. Mai, abends 8 Uhr: Traumulus<note place="foot" n="*)">Gaſtſpiel Rud. Schildkraut.</note>. Mittwoch, 19. Mai,<lb/> abends 8 Uhr: Die Journaliſten<note place="foot" n="**)">Gaſtſpiel Emil Birron.</note>. Donnerstag, 20. Mai, abends 8 Uhr: Die Jour-<lb/> naliſten<note place="foot" n="**)">Gaſtſpiel Emil Birron.</note>. Freitag, 21. Mai, abends 7½ Uhr (zu volkstümlichen Preiſen): Kabale<lb/> und Liebe. Samstag, 22. Mai, abends 8 Uhr: Uraufführung: Die rätſelhafte Frau<note place="foot" n="***)">Gaſtſpiel Centa Br<hi rendition="#aq">é</hi>.</note>.<lb/> Luſtſpiel in 3 Akten von Rob. Reiner. Sonntag. 23. Mai, nachmittags 4 Uhr (zu<lb/> ermäßigten Preiſen): Penſion Schöller, abends 8 Uhr: Die rätſelhafte Frau<note place="foot" n="***)">Gaſtſpiel Centa Br<hi rendition="#aq">é</hi>.</note>.<lb/> Montag. 24. Mai, nachm. 4 Uhr (zu ermäßigten Preiſen): Huſarenfieber, abends<lb/> 8 Uhr: Die rätſelhafte Frau<note place="foot" n="***)">Gaſtſpiel Centa Br<hi rendition="#aq">é</hi>.</note>.</p> </div> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [III/0015]
15. Mai 1915. Allgemeine Zeitung
Chemiſche Fabrik Griesheim-Elertron
in Frankfurt a. M.
In Ergänzung der in voriger Nummer mitgeteilten Abſchluß-
ziffern entnehmen wir dem Bericht des Vorſtandes über das Jahr
1914 noch folgendes: Der Anfang Auguſt erfolgte Ausbruch des
Krieges führte zu einer jähen Unterbrechung des bis dahin regel-
mäßig verlaufenen Geſchäftsganges und hatte für die folgenden
Monate das faſt gänzliche Ausſetzen des Güteraustauſches zur
Folge. Erſt im Herbſt begann ſich der Verkehr langſam wieder
zu heben und zeigte gegen Ende des Jahres eine unverkennbare
Belebung. Trotz der teilweiſe ungenügenden Zufuhr von Roh-
materialien, der erſchwerten Verfrachtung und der durch die Ein-
berufung von Beamten und Arbeitern hervorgerufenen Störungen
iſt es dem Vorſtand möglich geweſen, die Betriebe mit wenigen
Ausnahmen weiter zu führen.
Die ſich nach und nach wieder im Inlande einſtellende ſtärkere
Nachfrage ermöglichte einen unter Berückſichtigung der Verhält-
niſſe zufriedenſtellenden Abſatz in den Fabrikaten der Geſellſchaft.
Auch die Ausfuhr nach neutralen Ländern und beſonders nach den
Vereinigten Staaten konnte in den für dieſes Gebiet hauptſächlich
in Frage kommenden Produkten aufrecht erhalten werden. Die
Einfuhr der unerläßlichen Rohſtoffe fand mit Kriegsbeginn ihr
Ende. Die naturgemäße Folge war eine gewaltige Wertſteigerung
der noch vorhandenen Vorräte.
Der gegenwärtigen Unterbindung des überſeeiſchen Ausfuhr-
geſchäftes ſtehen neben dem Gewinn aus Regierungsaufträgen teil-
weiſe höhere Erlöſe in Deutſchland und den neutralen Abſatz-
gebieten gegenüber, während auf der anderen Seite die Ver-
teuerung der oft ſchwierig zu beſchaffenden Rohſtoffe ununter-
brochen weitere Fortſchritte macht und die allgemeinen Betriebs-
koſten, namentlich Löhne, weſentlich geſtiegen ſind. In den ſeit-
herigen militäriſchen Erfolgen Deutſchlands erblickt der Vorſtand
die Bürgſchaft für die Größe und die Zukunft unſeres Vaterlandes
und für eine ausſichtsreiche Neugeſtaltung des wirtſchaftlichen
Lebens nach Friedensſchluß. Es ſei daher zu hoffen, daß auch das
neue Geſchäftsjahr mit einem in Anbetracht der Umſtände be-
friedigenden Ergebnis abſchließen wird.
Magdeburger Lebensverſicherungs-Geſellſchaft.
Der Rechen-
ſchaftsbericht führt aus, daß die Entwicklung des Verſicherungs-
beſtandes in der erſten Hälfte des Jahres 1914 unter denſelben
gedrückten Verhältniſſen litt wie im Vorjahre. Mit Beginn des
Krieges hörte der Zugang zunächſt faſt gänzlich auf und erholte
ſich auch in der Folge nur ſehr langſam. Dagegen ſtieg der Ab-
gang durch Kriegsſterbefälle und infolge Zahlungsunfähigkeit ins-
beſondere der im Verſicherungsbeſtande ſtark vertretenen Hand-
werker und Kleininduſtriellen derart, daß er den Zugang übertraf
und der Verſicherungsbeſtand ſich verminderte. Die Kriegsſterbe-
fälle belaſteten die Geſellſchaft erheblich, andrerſeits wurde wieder
an Verwaltungskoſten, namentlich im Außendienſt geſpart, und die
Prämienreſerven vermehrten ſich weniger ſtark wegen des großen
Verfalls von Verſicherungen, ſo daß das ſchließliche finanzielle Er-
gebnis nur um einen geringen Betrag hinter dem des Vorjahres
zurückblieb, aber höher war als das aller früheren Jahre.
Es wurden in der Lebensverſicherung ausgefertigt
4256 Verſicherungen über 20,562,046 M (gegen 6624 Ver-
ſicherungen über 30,252,268 M im Jahre 1913) und der geſamte
Verſicherungsbeſtand verminderte ſich um 1932 Verſicherungen
über 4,028,447 M Kapital auf 95,126 Verſicherungen über
363,238,248 M. Durch Sterbefälle wurde ein erheblich höherer
Betrag fällig, nämlich durch Kriegsſterbefälle 1,340,243 M und
durch ſonſtige Sterbefälle 4,350,631 M, zuſammen 5,691,074 M
(gegen 3,809,345 M), der Sterblichkeitsgewinn verminderte ſich in-
folgedeſſen von 1,433,010 M im Jahre 1913 auf 469,839 M.
Prämienreſerve und Prämienüberträge ſind um die immerhin noch
bedeutende Summe von 4,747,089 M (gegen 6,052,475 M) ange-
wachſen, ſo daß die beiden Fonds Ende 1914 zuſammen 110,549,019
Mark betrugen. Die Einnahme an Prämien hat ſich um 226,144 M
auf 15,757,978 M gehoben. Der Zinsfuß für Hypotheken, in
welchen der größte Teil des Geſellſchaftsvermögens angelegt iſt
(Ende 1914 120,377,142 M), ſtellt ſich auf durchſchnittlich 4.25 Pro-
zent (gegen 4.22 Prozent im Vorjahre). Die Einnahme an Zinſen
und Mieterträgen hat ſich um 387,042 M vergrößert (gegen
384,979 M) und belief ſich zuſammen auf 5,629,778 M.
In der Unfall- und Haftpflichtverſicherung hat
ſich die Prämieneinnahme infolge des Krieges etwas vermindert,
ſie betrug 1,523,688 M, der Zinsertrag erhöhte ſich auf 153,194 M
und die Prämien- und Rentenreſerve nebſt Prämienüberträgen auf
2,705,753 M. Für die zu Beginn des Jahres noch nicht erledigten
Verſicherungsfälle aus den Vorjahren und für die Verſicherungs-
fälle aus dem Rechnungsjahre, einſchließlich der Vergütungen für
in Rückdeckung übernommene Verſicherungen, war insgeſamt zu
zahlen und zurückzuſtellen der Betrag von 1,246,764 M.
Die Bilanz- und Jahresrechnung ergibt einen
Ueberſchuß von 4,335,666.97 M (wovon 196,575 M zu Rücklagen
verwendet werden, darunter 40,000 M zur Beamten-Penſionskaſſe,
während 288,000 M = 24 Prozent der geleiſteten Einzahlung, alſo
72 M pro Aktie als Gewinnanteil an die Aktionäre, und
3,723,111.93 M als Gewinnanteil an die Verſicherten entfallen.
Redaktions-Schluß 14. Mai.
Für die Redaktion verantwortlich: Alfred Frhr. v. Menſt,
für den Inſeratenteil: Hugo Waßmann, beide in München.
Verlag: Verlag der „Allgemeinen Zeitung“, G. m. b. H., München.
Druck: Bayeriſche Druckerei & Verlagsanſtalt, G. m. b. H., München.
Nachdruck unſerer Artikel, deren geſamtes Verlagsrecht wir von den Ver-
faſſern erwerben, iſt nur auszugsweiſe und nur bei genauer Quellenangabe
Wachenſchriſt „Allgemeine Zeitung“ (München) geſtattet. Für unverlangt
eingeſandte Manuſkripte und Bücher wird keine Gewähr geleiſtet.
Vermiſchtes.
Schauſpielhaus.
Als nächſte Neuheit des Gaſtſpiels Frd. Kayßler
und Helene Fehdmer befindet ſich Strindbergs „Nach Damas-
kus“ in Vorbereitung. Zu den Aufführungen des Werkes hat Ferd. Götz
die neuen Dekorationen entworfen. Die bühnentechniſchen Vorbereitungen
für die 13 Bilder gehen ihrer Fertigſtellung entgegen und die Proben ſind
in vollem Gange.
Dichterfürſorge.
Zum Beſten deutſcher Dichter und ihrer Familien, die
durch den Krieg in Not geraten ſind, veranſtaltet der Schutzverband
Deutſcher Schriftſteller, Ortsgruppe München, der in dieſer Zeit
die Kriegshilfe für Dichter und Schriftſteller als ſeine Hauptaufgabe betrachtet,
am 21. Mai eine Wohltätigkeits-Vorſtellung. Die Königl.
General-Intendanz hat in dankenswerter Weiſe das Hoftbeater zur Verfügung
geſtellt. Das Programm des Abends wird ein muſikaliſch-dramatiſches und
diesmal beſonders reich an Abwechslung ſein. Außer der Uraufführung eines
neuen Einakters von Ludwig Thoma und einer Wiederholung der
„Schönen Galathea“ finden Rezitationen, Geſangsvorträge und Tänze ſtatt,
zu denen u. a. Frau Hermine Boſetti, Dr. Felix v. Kraus, Ernſt
v. Poſſart und Frl. Grete Wieſenthal ihre Mitwirkung freundlichſt
zugeſagt haben. Die Leitung des muſikaliſchen Teiles liegt in den Händen
des Generalmuſikdirektors Bruno Walter.
Die Sammlung für den Verein Zoologiſcher Garten iſt nun bereits zu
einer Höhe von 26,000 M emporgeſtiegen. Der freudige Eifer, mit dem ſich
unſere Münchener Bürgerſchaft an den Spenden beteiligt, iſt überaus an-
erkennenswert. Es ſind die Spender, die tauſend Mark zeichneten, keines-
wegs vereinzelt geblieben. Zu mehreren Gaben in dieſer Höhe hat neuerdings
eine Tierfreundin, die nicht genannt ſein will, dem Verein 1000 M geſtiftet,
nachdem vor kurzem ſchon ein ungenannter Tierfreund 500 M überſandte.
Während ſich die Mehrzahl der Spenden zwiſchen 500 und 100 M bewegt,
ſind natürlich auch kleinere Beträge, die ebenſo willkommen ſind, gezeichnet
worden. Wie lebhaft das Intereſſe für unſeren ſchönen Tierpark iſt, dafür
gibt rübrenden Beweis, daß ſogar aus dem Felde von Freunden der Tier-
welt dem Verein namhafte Beträge zu ſeiner Sammlung übermittelt worden
ſind.
Die kriegeriſchen Ereigniſſe zu Waſſer und zu Lande veranlaſſen den
aufmerkſamen Zeitungsleſer, die verſchiedenen Kriegskarten tagtäglich aufzu-
ſchlagen. Solches iſt aber meiſt bei der Zahl der Karten, die notwendig
ſind, recht ſchwierig, und ſomit dürfte der ſoeben fertiggeſtellte „Kriegskarten-
Atlas“ unſeren Freunden willkommen ſein. Der Atlas bringt eine Zuſam-
menſtellung von Karten ſämtlicher Kriegsſchauplätze und wird in ſeiner neuen
Auflage durch eine Karte der Europäiſchen Türkei (Dardanellen-Straße,
Marmara-Meer, Bosporus) ergänzt. Die Karten ſind in großen Maßſtäben
gehalten und geſtatteten ſomit eine reiche Beſchriftung. Der außergewöhn-
lich billige Preis von 1.50 M (erkl. Porto) läßt eine weite Verbreitung des
Atlas nicht nur im Deutſchen Reiche, ſondern auch bei unſeren im Felde
ſtehenden Braven wünſchen. Wir verweiſen auf das Inſerat in unſerer heu-
tigen Nummer.
Unſer deutſches Heer ſteht gegen eine Welt von Feinden im Kriege. Wir
wiſſen, daß ihre Ausbildung und ihr Mut, ihr Können und ihre Tapferkeit
jedem Feind das Gewicht halten wird. Aber wir wiſſen auch, daß die Schrecken
des Krieges nicht nur den Tod bedeuten und nach ſich ziehen, ſondern auch
viele Krankheiten, die entſtehen müſſen, wenn ein Millionenheer in ſtändiger
Berührung mit fremden Völkern iſt, die nicht beſonders auf körperliche Rein-
lichkeit achten, wie es z. B. bei den Ruſſen der Fall iſt. Jeder ausziehende
Soldat, beſonders aber jede Mutter, jede Frau und jede Braut ſoll als erſtes
Geſchenk für den Ausziehenden ein Stückchen gute und dauernde Steckenpferd-
Teerſchwefel-Seife in Betracht ziehen, die vermöge ihrer desinfizierenden
Eigenſchaft einen wirkſamen Schutz bietet und gleichzeitig auch beſonders nach
großen Strapazen erfriſcht und erquickt.
Liebesgaben.
Zigarren ſind als Liebesgaben das dankbarſte Ge-
ſch’enk. Lieber verzichtet unſer braver Feldſoldat auf alles andere, wenn
er nur eine Zigarre erhalten kann. Leider wird nun auch dieſes Kraut eine
weſentliche Verteuerung erfahren, da durch den enormen Konſum die Lager
bald erſchöpft und unſere Feinde durch Abſperrung dafür ſorgen, daß Zu-
fuhren aus dem Auslande — und wir ſind nun einmal auf das Ausland
ganz angewieſen — nicht zu uns gelangen können. Jeder, der Liebhaber
einer guten Zigarre iſt, verſäume nicht, ſich noch ein Quantum Zigarren hin-
zulegen. Vorläufig gibt die Firma Bruno Büttner, Zigarrenfabrik,
Gießen, nicht allein zum alten Preiſe, ſondern noch für kurze Zeit den bet
ihr zur Pfingſtzeit üblich gewordenen Extra-Rabatt von 8 Prozent bei Nach-
nahme oder 5 Prozent bei Beſtellungen auf Ziel.
Münchener Volkstheater.
Samstag, 15. Mai, abends 8 Uhr: Neu einſtudiert:
Traumulus *) Sonntag, 16. Mai, nachmittags 4 Uhr (zu ermäßigten Preiſen):
Sein ganzes Glück, abends 8 Uhr: Traumulus *). Montag, 17. Mai, abends 8 Uhr:
Traumulus *). Dienstag, 17. Mai, abends 8 Uhr: Traumulus *). Mittwoch, 19. Mai,
abends 8 Uhr: Die Journaliſten **). Donnerstag, 20. Mai, abends 8 Uhr: Die Jour-
naliſten **). Freitag, 21. Mai, abends 7½ Uhr (zu volkstümlichen Preiſen): Kabale
und Liebe. Samstag, 22. Mai, abends 8 Uhr: Uraufführung: Die rätſelhafte Frau ***).
Luſtſpiel in 3 Akten von Rob. Reiner. Sonntag. 23. Mai, nachmittags 4 Uhr (zu
ermäßigten Preiſen): Penſion Schöller, abends 8 Uhr: Die rätſelhafte Frau ***).
Montag. 24. Mai, nachm. 4 Uhr (zu ermäßigten Preiſen): Huſarenfieber, abends
8 Uhr: Die rätſelhafte Frau ***).
*) Gaſtſpiel Rud. Schildkraut.
*) Gaſtſpiel Rud. Schildkraut.
*) Gaſtſpiel Rud. Schildkraut.
*) Gaſtſpiel Rud. Schildkraut.
**) Gaſtſpiel Emil Birron.
**) Gaſtſpiel Emil Birron.
***) Gaſtſpiel Centa Bré.
***) Gaſtſpiel Centa Bré.
***) Gaſtſpiel Centa Bré.
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(2023-04-24T12:00:00Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Weitere Informationen:Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert. Tabellen und Anzeigen wurden dabei textlich nicht erfasst und sind lediglich strukturell ausgewiesen.
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