Allgemeine Zeitung, Nr. 32, 8. August 1914.München. Allgemeine Zeitung. Erscheint einmal wöchentlich. [Spaltenumbruch]Die Allgemeine Zeitung kostet für München durch Trägerin und Inseratenpreise: die viergespaltene Nonpareillezeile 50 Pfg., Redaktion und Expedition: München, Müllerstraße 27/29. Nummer 32. München, Samstag, 8. August 1914. 117. Jahrgang. Inhalt: [Spaltenumbruch]
Aus der Woche Seite [Spaltenumbruch]
Der Kaiser rust zu den Fahnen! -- Eine begeisterte Kundgebung. -- Sozialdemo- kratie und Krieg. -- Der Krieg mit Frankreich. -- Zur Ermordung Jaures. -- Die Haltung der ungarischen Rumänen. -- Eine Kundgebung des Polenklubs in Krakau 499 Politik und Wirtschaft Seite Dokumente zur Kriegslage 500 Vor der Pforte des Weltkrieges. Von Dr. Frhrn. v. Mackay 503 Theater und Musik [Spaltenumbruch]
Münchener Theater. Von Alfred Frhrn. v. Mensi 504 Feuilleton Seite Der Kaiser rust sein Heer zum Streit. Von Kurt Naue 505 Bücheranzeigen Mesnevi oder Doppelverse. Von A. v. M. 505 Handel und Industrie Vom Finanzkriege. Von Wilhelm Prager 506 Bayerische Handelsbank 506 [Spaltenumbruch] An unsere verehrlichen Leser! Die Mobilmachung und die durch den Krieg hervorgerufene Aus der Woche Der Kaiser ruft zu den Fahnen! Ein gewaltiger Eine begeisterte Kundgebung wurde -- wie uns Sozialdemokratie und Krieg. Der sozialdemo- München. Allgemeine Zeitung. Erſcheint einmal wöchentlich. [Spaltenumbruch]Die Allgemeine Zeitung koſtet für München durch Trägerin und Inſeratenpreiſe: die viergeſpaltene Nonpareillezeile 50 Pfg., Redaktion und Expedition: München, Müllerſtraße 27/29. Nummer 32. München, Samstag, 8. Auguſt 1914. 117. Jahrgang. Inhalt: [Spaltenumbruch]
Aus der Woche Seite [Spaltenumbruch]
Der Kaiſer ruſt zu den Fahnen! — Eine begeiſterte Kundgebung. — Sozialdemo- kratie und Krieg. — Der Krieg mit Frankreich. — Zur Ermordung Jaurès. — Die Haltung der ungariſchen Rumänen. — Eine Kundgebung des Polenklubs in Krakau 499 Politik und Wirtſchaft Seite Dokumente zur Kriegslage 500 Vor der Pforte des Weltkrieges. Von Dr. Frhrn. v. Mackay 503 Theater und Muſik [Spaltenumbruch]
Münchener Theater. Von Alfred Frhrn. v. Menſi 504 Feuilleton Seite Der Kaiſer ruſt ſein Heer zum Streit. Von Kurt Naue 505 Bücheranzeigen Mesnevi oder Doppelverſe. Von A. v. M. 505 Handel und Induſtrie Vom Finanzkriege. Von Wilhelm Prager 506 Bayeriſche Handelsbank 506 [Spaltenumbruch] An unſere verehrlichen Leſer! Die Mobilmachung und die durch den Krieg hervorgerufene Aus der Woche Der Kaiſer ruft zu den Fahnen! Ein gewaltiger Eine begeiſterte Kundgebung wurde — wie uns Sozialdemokratie und Krieg. 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München.
Allgemeine Zeitung.
Erſcheint einmal wöchentlich.
Die Allgemeine Zeitung koſtet für München durch Trägerin und
Zeitungsgeſchäfte monatlich Mk. 1.—, durch alle deutſchen Poſt-
anſtalten monatlich Mk. 1.50, unter Streifband in Deutſchland und
Oeſterreich-Ungarn Mk. 2.—, ins Ausland M. 2.25.
Die Hauptexpedition, Müllerſtr. 27, alle Buchhandlungen, Zeitungs-
expeditionen und Poſtanſtalten nehmen Beſtellungen entgegen.
[Abbildung]
Inſeratenpreiſe: die viergeſpaltene Nonpareillezeile 50 Pfg.,
Reklamezeile 1 Mk. 50 Pfg.; bei Wiederholungen entſprechenden
Rabatt. Münchener Lokalanzeigen nach aufliegendem Tarif.
Inſerate nehmen entgegen die Hauptexpedition München, Müller-
ſtraße 27/29, und alle Annoncen-Expeditionen.
Telephon: Redaktion, Expedition und Verlag Amt München 23821.
Redaktion und Expedition: München, Müllerſtraße 27/29.
Nummer 32. München, Samstag, 8. Auguſt 1914. 117. Jahrgang.
Inhalt:
Aus der Woche Seite
Der Kaiſer ruſt zu den Fahnen! — Eine
begeiſterte Kundgebung. — Sozialdemo-
kratie und Krieg. — Der Krieg mit
Frankreich. — Zur Ermordung Jaurès.
— Die Haltung der ungariſchen
Rumänen. — Eine Kundgebung des
Polenklubs in Krakau 499
Politik und Wirtſchaft Seite
Dokumente zur Kriegslage 500
Vor der Pforte des Weltkrieges. Von
Dr. Frhrn. v. Mackay 503
Theater und Muſik
Münchener Theater. Von Alfred Frhrn.
v. Menſi 504
Feuilleton Seite
Der Kaiſer ruſt ſein Heer zum Streit.
Von Kurt Naue 505
Bücheranzeigen
Mesnevi oder Doppelverſe. Von A. v. M. 505
Handel und Induſtrie
Vom Finanzkriege. Von Wilhelm Prager 506
Bayeriſche Handelsbank 506
An unſere verehrlichen Leſer!
Die Mobilmachung und die durch den Krieg hervorgerufene
wirtſchaftliche Lage erſchwert den Druck unſerer Zeitung. Nur
mit äußerſter Anſtrengung aller Kräfte vermögen wir die Zeitung
rechtzeitig, wenn auch in etwas verringertem Amfang, herzu-
ſtellen. Wir bitten deshalb unſere verehrlichen Leſer, die uns
durch die außerordentlich ſchwierigen Verhältniſſe auferlegte Ein-
ſchränkung unſerer Zeitung gütigſt zu entſchuldigen und uns auch
in dieſer ſchweren Zeit treulich zur Seite zu ſtehen.
Verlag und Redaktion der Allgemeinen Zeitung.
Aus der Woche
Der Kaiſer ruft zu den Fahnen! Ein gewaltiger
Sturm der nationalen Begeiſterung durchbrauſte in der vergangenen
Woche alle deutſchen Gaue von der Maas bis an die Memel, von
der Etſch bis an den Belt. In der kleinſten Hütte wie im pracht-
vollen Prunkpalaſte, überall gürtete der deutſche Mann das Schwert
und durch alle Lande erging der Ruf: Hurra! Für Kaiſer und
Reich! Fürs deutſche Vaterland! Der Kaiſer ſelbſt hat in einer
zündenden Anſprache zu ſeinem Volke geſprochen. In freventlicher
Weiſe ſei uns dieſer Krieg aufgezwungen, führte er in jenem denk-
würdigen Augenblicke aus, um mit den Worten zu ſchließen: „Nun
geht in die Kirchen, kniet nieder vor Gott und betet für den Sieg
Deutſchlands!“ Und als der Kaiſer geendet, durchbrauſte ein tauſend-
ſtimmiges Hurra die Zuhörer und dieſer Ruf pflanzte ſich fort
durch ganz Deutſchland und klingt überall nach, wo Deutſche wohnen.
Und auch an der Mahnung zum Gebet ließen es die Deutſchen nicht
fehlen. So kann es Deutſchland ruhig wagen, auf die ruſſiſche
Herausforderung hin das Schwert zu ergreifen. Dem Rufe des
Kaiſers gehorſam, verteidigt das deutſche Volk Haus und Herd gegen
frechen ruſſiſchen Friedensbruch. Sogar vor dem Eintreten für
Fürſtenmörder ſchreckte das Zarentum nicht zurück! Unſer nationales
Sein ſteht bei dieſem Kampfe in Frage! Wenn wir Oeſterreich die
Treue halten, bleiben wir uns nur ſelbſt treu. Der wirtſchaftliche
Aufſtieg, die kulturelle Blüte des deutſchen Vaterlandes haben un-
ſere Gegner nicht ruhen laſſen. Das Völkergemiſch des Slawentums
brandet noch einmal mit unerhörter Wut an der Trutzmauer ger-
maniſcher Volkskraft, unterſtützt von franzöſiſcher Racheluſt. Nicht
allein die deutſche Kultur, die Kultur der ganzen Welt ſteht bei
dieſem Kampfe auf dem Spiel. Das ruſſiſche Barbarentum ſoll
Europa nicht beherrſchen! Wir werden ſiegen in dieſem Kampfe,
wir müſſen ſiegen! Unſere Loſung iſt: Mit Gott für Kaiſer und Reich!
Eine begeiſterte Kundgebung wurde — wie uns
unſer Straßburger Mitarbeiter ſchreibt — durch das Straß-
burger Publikum dem Kommandeur des 15. Armeekorps General
v. Deimling bereitet. Eine nach Tauſenden zählende Menge
zog, patriotiſche Lieder ſingend, vor ſein Palais. Nachdem „Die
Wacht am Rhein“ und „Heil dir im Siegerkranz“ verklungen, er-
ſchallte der tauſendſtimmige Ruf: Hoch Deimling! Der General trat
zu der Volksmenge heraus und hielt eine zündende Anſprache mit
dem Gedanken, daß das deutſche Heer ſeinen Mann ſtellen werde,
dafür bürge er mit ſeiner Perſon. In erfreulicher Weiſe iſt in den
letzten Tagen ein Umſchwung bei der elſäſſiſchen Bevölkerung ein-
getreten, die jetzt in begeiſterter Weiſe für die deutſche Sache ein-
tritt: Eine Reihe junger Elſäſſer, die noch nicht militärpflichtig ſind,
haben ſich freiwillig dem deutſchen Heere zur Verfügung geſtellt. —
Es iſt hier heute, um den jungen Gymnaſiaſten den Eintritt ins
Heer zu ermöglichen, eine Not-Abiturientenprüfung abgehalten wor-
den, an der auch Unter-Primaner teilnahmen. Die Trupps von
Soldaten, die durch die Stadt nach den Forts ziehen oder in Tram-
wagen dorthin fahren, werden mit begeiſterten Hoch- und Hurrarufen
rufen begrüßt. Der Elſäſſer wird in dem großen Kampfe, der uns
bevorſteht, Seite an Seite neben ſeinen deutſchen Stammver-
wandten ſtehen und mit ihm kämpfen und ſterben. Die Blätter
bringen patriotiſche Artikel, in denen ſie beſonders die heimtückiſche
und hinterhältige Art der ruſſiſchen Politik in der ſchärfften Weiſe
verurteilen. Daß eine Kulturnation wie Frankreich ſich zum
Bundesgenoſſen einer ſochen Nation herabwürdige, ſei aufs tiefſte
zu bedauern.
Sozialdemokratie und Krieg.Der ſozialdemo-
kratiſche Parteivorſtand wendet ſich nun in einem Aufruf an die
Genoſſen, Unbeſonnenheiten zu vermeiden. Die ſüddeutſchen Führer
werden der Parole der Parteigewaltigen offen ungetreu. So er-
klärte der Sozialiſt Haſemann in der Zweiten Kammer: daß, wenn
in einigen Tagen die Sozialdemokratie zu den Waffen gerufen
werde, auch die Sozialdemokratie das Vaterland verteidigen werde.
Und im Hauptorgan der badiſchen Sozialdemokratie wird geſchrieben:
Wir fühlen uns in dieſer furchtbar ernſten Stunde einig mit dem
ganzen deutſchen Volke, den uns von der ruſſiſchen Barbarei auf-
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(2022-04-08T12:00:00Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, Linda Kirsten, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Weitere Informationen:Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert. Tabellen und Anzeigen wurden dabei textlich nicht erfasst und sind lediglich strukturell ausgewiesen.
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