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Allgemeine Zeitung, Nr. 343, 11. Dezember 1890.

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Morgenblatt Nr. 343. München, Donnerstag Allgemeine Zeitung 11. December 1890.
[Spaltenumbruch] Arbeitenministers vorzubereiten, welcher gestern Abend für so gut
wie sicher galt. Ueber die Ursachen, welche den plötzlichen Um-
schlag berbeiführten, wird Ihrem Correspondenten von einer hohen
Persönlichkeit folgende authentische Mittheilung gemacht: Das
Budget des Ministeriums der öffentlichen Arbeiten sollte
kraft der vorhergegangenenen, in der Ausführung befindlichen Ge-
setze in diesem Jahre um 17 Millionen erhöht werden. Auf wiederholte
Vorstellungen Giolitti's hatte Hr. Finali in die Streichung von
11 bis 14 Millionen eingewilligt, die letzten 3 Millionen aber für
unentbehrlich erklärt, während der Schatzminister unbedingt jede
Erhöhung des Budgets perhorrescirte. Als alle Bemühungen, Hrn.
Finali umzustimmen, an dessen beharrlicher Weigerung scheiterten,
da bot Crispi Hrn. Giolitti das Ministerium der öffentlichen Ar-
beiten an und versicherte jhn, daß er jede Streichung genehmigen
werde, welche ihm im Interesse des Staatshaushaltes vorgeschlagen
werden würde. Giolitti erbat sich Bedenkzeit, schob die Entschei-
dung immer wieder hinaus, lehnte endlich gestern das ihm ge-
machte Anerbieten ab und reichte gleichzeitig sein Entlassungsgesuch
ein. Seine Absicht war offenbar, Hrn. Crispi, dessen Verlegenheit
angesichts der für morgen festgesetzten Eröffnung der Kammern
nicht gering sein konnte, zur offenen Stellungnahme zu zwingen,
und um seinen Zweck sicherer zu erreichen, ließ er die Nachricht
seines Rücktrittes nach Piemont telegraphiren, wo sie nicht er-
mangelt haben wird, unter seinen zahlreichen politischen Anhängern
den ungünstigsten Eindruck zu erregen. Crispi verdroß dies sehr,
dennoch bat er ihn nochmals, seinen Antrag anzunehmen und selbst
Rath zu schaffen. Als aber der Schatzminister zum zweiten Male
ablehnte und er sich überzeugt hatte, daß derselbe unter keiner Be-
dingung auf seinen Antrag eingehen wolle, da entschloß er sich,
das Entlassungsgesuch heim König zu besürworten und Hrn.
Grimaldi, den früheren Vorsitzenden des Budget-Ausschusses, zum
Schatzminister vorzuschlagen.

Rußland.

Telegramm. Die Rede
Kaiser Wilhelms in der Schulreformconferenz
wird in
der russischen Presse sehr verschieden beurtheilt. Während mehrere
Blätter, wie der "Grashdanin" und die St. Petersburger
"Wjedomosti", die Rede abfällig kritisiren, urtheilen die "Nowosti"
ganz begeistert: So spreche nur ein kenntnißreicher Mann aus
tiefster Ueberzeugung. Das Blatt hofft, daß die Initiative
Preußens auch außerhalb der deutschen Grenzen Nachahmung
finden werde. (Die russische Kritik dürfte in Deutschland ziemlich
gleichgültig aufgenommen werden. D. R.) -- Polnische Mag-
naten
im Weichsel-Gebiete haben laut der St. Petersburger
"Wjedomosti" Geldmittel zur Errichtung einer katholischen
Universität
zu Freiburg im Breisgau (wohl in der Schweiz?
D. R.) zusammengebracht. Der Papst habe zugesagt, die Leitung
der theologischen Facultät zu übernehmen, die hauptsächlich für
russische Polen errichtet werden soll, welche den Besuch der russischen
Universitäten, auch der Warschauer, vermeiden wollen. Collegien-
gelder werden nicht gezahlt, jedem Studenten aber wird nach be-
endetem Studium eine Veschästigung als Missionar in slawischen
Ländern oder im Orient zugesichert. Man hofft auf ein starkes
Zuströmen von Studirenden.



Bayerische Chronik.
München,
10. December.

* Se. k. Hoheit der Prinz-Regent hatte heute Nachmittag
als Gäste den Generallieutenant z. D. Max Frhr. v. Gumppen-
berg-Ober-Prennberg, den Obersten und Inspector des Trains
Langhäuser, den zum k. preußischen Generalstabe commandirten
Major Endres und den k. Hofrath und rechtskundigen Bürgermeister
der Kreishauptstadt Würzburg, Dr. Steidle. -- Se. k. Hoheit der
Prinz-Regent hat dem Comite zur Errichtung eines Denk-
mals
für den Physiker Georg Simon Ohm in München die
allerhöchste Bewilligung ertheilt, dieses Denkmal nach dem vorge-
legten Entwurf des Professors Rümann auf dem Platze vor dem
südlichen Flügelbau der k. Technischen Hochschule dahier außu-
stellen.

* Hof- und Personalnachrichten.

Herzog und Herzogin
Max Emanuel sind gestern Abend mit dem Ingolstädter Schnell-
zuge aus Hannover wieder hier eingetroffen. -- Monsignore Ba-
roncini
, bisher Proauditor der päpstlichen Nuntiatur, ist nun-
mehr zum wirklichen Auditor der hiesigen Nuntiatur ernannt worden.

* Aus Anlaß der Anwesenheit des in Berlin residirenden und
am Münchener Hofe beglaubigten schwedischen Gesandten gab heute
Abend 6 Uhr der k. Staatsminister Frhr. v. Crailsheim ein
Deiner. -- Der bayerische Gesandte in St. Petersburg, Frhr.
v. Gasser, ist von Wiesbaden, wo er die Cur gebraucht hat,
hier eingetrossen und hat Nachmittags dem Minister des k. Hauses
und des Aeußern, Frhrn. v. Crailsheim, einen längeren Besuch
abgestattet.

* Universität München.

Nach dem Ergebnisse der aka-
demischen Wahl ist der ordentliche Professor an der staatswirth-
schaftlichen Facultät der Universität München Dr. Franz v. Baur
als Ersatzsenator für das Jahr 1890/91 bestätigt worden.

* Der oberste Schulrath dürfte wahrscheinlich noch vor
Jahresschluß zu mehreren Sitzungen zusammentreten. Ein Termin
läßt sich jetzt noch nicht bestimmen. Auch ist noch keine Tages-
ordnung sestgesetzt, da bis jetzt noch nicht alle Referate vollständig
vorliegen. Wie wir hören, sollen neue Referate zur Verhandlung
kommen. Den Vorsitz führt in den Berathungen des obersten
Schulrathes der Hr. Cultusminister Dr. v. Müller.

* Morgen Vormittag 9 Uhr findet im Ministerium des Innern
die diesjährige Plenarsitzung des k. Obermedicinalaus-
schusses
statt.

* Gestern Abend hielt Hr. Geh. Rath Dr. v. Kerschen-
steiner
im Kausmännischen Verein einen Vortrag über Welt-
handel und Heilkunde in ihren wechselseitigen Beziehungen. Dieser
sehr interessante Vortrag erscheint in einer der nächsten Nummern
unsrer Veilage, so daß wir es unterlassen können, hier eine Analyse
desselben zu geben.

* Wohlthätigkeitsakademie.

Der Museumssaal ist für
die zum Besten des Asylvereins für Obdachlose am 11. October
stattfindende Akademie ausverkauft. Die ausgesandten und noch
nicht bezahlten Villete verlieren ihre Gültigkeit. Abendcassa wird
keine gehalten.

* Eine Sammlung Riemenschneider'scher Kunst-
werke
, welche bisher Hr. Oekonomierath Streit auf der oberen
Saline im Vad Kissingen besaß, wird im bayerischen National-
museum aufgestellt werden. Die Sammlung ist von allen Besuchern
derselben stets bewundert worden und erst in diesem Sommer
wurde dem Besitzer eine Summe von über 100,000 Mark von
englisch-amerikanischen Kunsthändlern für dieselbe geboten. Hr. Streit
zog es indeß vor, die Sammlung dem bayerischen Heimathlande
zu erhalten und trat sie nur gegen Rückerstattung der für den
Erwerb der Einzeltheile derselben gehabten Selbstanlagekosten um
den Gesammtbetrag von 47,000 Mark an die k. Staatsregierung
ab, welche nunmehr deren Aufnahme in das Münchener National-
museum veranlaßte. Hrn. Streits patriotische Uneigennützigkeit,
[Spaltenumbruch] welche diese herrliche Sammlung der bayerischen Kunstschule als
Vorbild erhielt, verdient öffentliche Anerkennung.

* Der Schlachten maler H. Lang soll, wie wir zu unserm
Bedauern erfahren, an einem Nervenleiden sehr schwer erkrankt
sein. Hoffen wir, daß es der Kunst der Aerzte gelingen möge,
den ausgezeichneten und liebenswürdigen Künstler seinem Berufe
recht bald wiederzugeben.

* Das neue Adreßbuch von München für das Jahr
1891 wird am 12. December zur Ausgabe gelangen.

* Edle Gabe.

Frau Charlotte v. Oven, geb. v. Hagn, hat
der Bayerischen Hypothelen- und Wechselbank in München in dank-
barer Anerkennung der seit Jahren von der Bank besorgten
günstigen Verwaltung ihres Vermögens und der stets zuvorkom-
menden Artigkeit des Personals zweitausend Mark für den
Pensionsfonds der Beamten übergeben.

* Die Namensveränderungen der Straßen in Schwabing und
Neuhausen, welche durch die Einverleibung beider Vororte in
München nothwendig wurden, da zwei Straßen nicht den gleichen
Namen führen können, erhielten die allerhöchste Genehmigung.
Ebenso die Namen der im Laufe dieses Jahres neu eröffneten
Straßen.



Die auf gestern in das Cafe Becker
hier einberufene Bergarbeiterversammlung war nicht sehr
stark besucht; etwa 300 Personen wohnten derselben an. Erössnet wurde
sie durch Hrn. Peter Groß hier mit einem Hoch auf den Prinz-Regenten.
Als erster Redner trat auf Hr. Thome-Altenwald. Hienach sprach das
Vorstandsmitglied des Bergarbeiterverbandes, Hr. Hüninghaus aus
Westfalen über den Bergarbeiterverband und forderte zum Beitritt auf.
Schließlich betheiligten sich noch zwei Bergleute aus Lothringen an der
Erörterung, welche gegen 8 Uhr beendet war.

Die am 1. d. M. in hiesiger Stadt
vorgenommene Volkszählung ergab folgendes Resultat: 37,567 Ein-
wohner, und zwar 18,089 männliche und 19,478 weibliche Personen;
im ganzen nur um 1474 Personen mehr als bei der letzten im Jahre
1885 stattgesundenen Volkszählung. -- In Stadtamhof wurden 3657
gegen 3449 Einwohner im Jahre 1885 gezählt.



Telegraphische Nachrichten.
Privattelegramme der Allgemeinen Zeitung.

In Abgeordnetenkreisen wurden
heute die Gerüchte über beabsichtigte Herabsetzung der
Getreidezölle
vielsach besprochen; es verlautete, daß eine
Herabsetzung von fünf auf drei Mark von der Regierung vor-
geschlagen werden dürfte, wenn die Wiener Verhandlungen
ein günstiges Ergebniß haben. -- Der "Nat.-Ztg." wird aus
St. Petersburg mitgetheilt, der gute Verlauf der deutsch-
österreichischen Verhandlungen rufe dort die Besorgniß wach,
daß später auch solche mit der italienischen und der englischen
Regierung folgen könnten. Eine Einladung zu wirthschaft-
lichen Verhandlungen, die Fürst Bismarck vor vier oder fünf
Jahren an die russische Regierung gerichtet, sei damals un-
beantwortet geblieben.

Die socialdemokratische Partei
ist veranlaßt worden, auf die Berathung ihres Antrages, be-
treffend die Beseitigung der Lebensmittelzölle, vor
Weihnachten zu verzichten. Dieser Antrag soll als erster
Initiativantrag nach Neujahr auf die Tagesordnung kommen,
vor Weihnachten wird nur noch die Novelle zum Zucker-
steuergesetz
in erster Lesung erledigt werden und am Sonn-
abend sollen bereits die Ferien beginnen.

Nach einem Bericht des Oberarztes
Dr. Seiler hat das im hiesigen Diaconissenhospital bei zwei
Lupuskranken und einem Lungenkranken angewandte "Kochin" so
günstige Erfolge gehabt, daß die Heilung in Aussicht steht.
Auch bei sieben anderen Lungenschwindsüchtigen haben sich günstige
Veränderungen gezeigt. Seiler betont den unschätzbaren Werth
der Koch'schen Lymphe.

Frankreich und Rußland
sind der Collectivnote der Großmächte an Holland be-
treffs der Congo-Zölle nicht beigetreten. (S. dag. unten. D. R.

Die Kammer hat heute den
gesammten Budgetentwurf mit 363 gegen 54 Stimmen
angenommen. Die Rechte enthielt sich der Abstimmung. Vor
der Abstimmung erklärte Dugue de la Fauconnerie (von
der Rechten), er werde für das Budget stimmen, weil er glaube,
daß es Zeit sei, daß die Mitglieder der Minderheit offen und
ehrlich die Republik annehmen. Paul de Cassagnac ent-
gegnete: In der That haben die Republicaner Gelegenheit ge-
habt, die Minderheit an sich anzuschließen, aber sie stellten so
harte und engherzige Bedingungen, daß die Minderheit nicht
in die Republik eintreten könnte. Die Kammer vertagte sich
darauf bis zum 18. December. Der Budgetentwurf und das
Anlehensproject gingen sofort an den Senat. Die Ziffer des
Anlehens wird im Augenblick der Emission durch den Stand
des Geldmarktes bestimmt werden; man glaubt, es könne viel-
leicht auf 870 Millionen geschätzt werden.



Telegramme des Wolff'schen Bureaus.

Der "Reichs-Anzeiger" meldet die
Verleihung der großen goldenen Medaille für Wissenschaft an den
ständigen Secretär der Akademie für Wissenschaften, Professor Dr.
Ernst Curtius. -- Der "Reichs-Anzeiger" meldet ferner: Der
Minister des Innern hat im Einvernehmen mit dem Handels-
minister bestimmt, daß die Ausstellung von Ursprungzeug-
nissen
für nach Italien zu exportirende zollpflichtige Waaren
künftig nicht durch Gemeindebehörden, sondern durchweg durch die
Ortspolizeibehörden zu erfolgen hat. -- Der "Nordd. Allg. Ztg."
zufolge ist betreffs des Berliner Dombaues zwischen den
maßgebenden Stellen des Abgeordnetenhauses die Zustimmung
dazu verabredet worden, daß das Bauproject sich auf den Ban
einer Predigtkirche für die Domgemeinde beschränke und
in Betreff des Kostenpunktes sich im Rahmen von etwa 8 Mil-
lionen halte. Ferner bestätigt die "Nordd. Allg. Ztg", daß die
russische Regierung einigen deutschen Officieren behufs
Studiums der russischen Sprache den Aufenthalt in Kasan ge-
stattet hat. Es handle sich dabei aber nicht um eine principielle
jährliche Abmachung, sondern es treffe dies nur für die nächste
Gelegenheit zu. -- Professor Dr. Koch hat in Begleitung des
Stabsarztes Dr. Pfuhl mit vierzehntägigem Urlaub eine Er-
holungsreise angetreten, unbekannt, wohin.

Die Einkommensteuer-Com-
mission
des Abgeordnetenhauses begann heute in Anwesenheit
des Finanzministers Dr. Miquel ihre Berathungen. Die Com-
mission sah von einer Generaldebatte ab und verhandelte sofort den
die subjective Steuerpflicht betreffenden §. 1. Abg. v. Jagow stellte
einen Antrag auf Steuerfreiheit für die in deutschem Schutzgebiete
wohnenden Preußen, Abg. Graf Limburg-Stirum beantragte,
die im Auslande wohnenden Staatsbeamten in Berlin zur Steuer
[Spaltenumbruch] zu veranlagen. Zu §. 2 (Personen mit Einkommen aus preußi-
schen Staatscassen, preußischem Grundbesitz oder preußischen Ge-
werbeanlagen) beantragte Abg. Peters, als Anlage ausländischer
Unternehmungen auch Agenturen zu betrachten. Zu §. 3 (grund-
sätzliche Steuerbefreiungen) beantragte Abg. v. Jagow, die
Steuerbefreiung aus völkerrechtlichen Gründen in denjenigen Fällen
auszuschließen, in welchen die betreffenden Staaten die Gegenseitig-
keit nicht gewähren. -- Nach längerer lebhafter Debatte
werden die §§. 1 und 2 angenommen, nur die Bestimmungen
wegen Besteuerung der Actiengesellschaften werden vorbehalten,
der Antrag Peters wird gleichfalls angenommen. §. 3 wird mit
dem Antrage v. Jagow, §. 4 (wie bereits von anderer Seite
gemeldet. D. R.) in der vom Abg. Bachem beantragten Fassung
angenommen: daß die vormals Reichsunmittelbaren zur Ein-
kommensteuer heranzuziehen sind, sobald durch besonderes Gesetz
die Entschädigung für die aufzuhebende Befreiung geregelt sein
wird. Sodann wird die Bestimmung des §. 5 angenommen:
Die Steuerpflicht beginnt mit einem Einkommen über 900 Mark.
§. 6. (Steuerfreies Einkommen) wird unter Streichung der
Steuerfreiheit des dienstlichen Einkommens im Auslande wohnen-
der Beamten und Officiere, die §§. 7 und 8 wesentlich nach der
Vorlage (Definirung des Einkommens) angenommen. Bei Be-
rathung des §. 9 (Abzüge bei Berechnung des Einkommens) wird
außer der vorgeschlagenen Abzugsfähigkeit der directen, vom Grund-
eigenthum und dem Gewerbebetrieb zu entrichtenden Staatssteuern
auch die Abzugsfähigkeit der Communalsteuern beschlossen. -- Die
Gewerbesteuercommission nahm (wie gleichfalls schon be-
richtet worden. D. R.) unverändert die §§. 1 (Gegenstand der Be-
steuerung) und 2 (Besteuerung inländischer Riederlassungen aus-
ländischer Betriebe) mit geringer redactioneller Aenderung und
§. 3 (Befreiungen) in der Fassung der Regierungsvorlage an. Ferner
nahm die Commission den §. 4 (Aufzählung der Betriebe, welche
der Gewerbesteuer nicht unterliegen) unverändert nach der Vor-
lage an. -- Die Wahlprüfungscommission erklärte die
Wahl des Abg. v. Puttkamer-Plauth für gültig, die des
Abg. Frickenhaus für ungültig.

Heute früh nach 3 Uhr brach in
einem Hause am Schiffbauerdamm ein größerer Brand aus.
Ein Theil der Bewohner suchte vor Ankunft der Feuerwehr den
Ausgang nach der Straße zu gewinnen; ein geisteskranker Taub-
stummer fand hiebei den Erstickungstod; drei Andere erlitten nicht
unerhebliche Brandwunden. Die ruhig in den Wohnungen ver-
bliebenen Bewohner wurden von der Feuerwehr gerettet.

Fürst Bismarck wird
täglich erwartet, ein Theil der Dienerschaft ist bereits ein-
getroffen.

Leiter hiesiger Rhedereien wollen
bei der Reichsregierung die Bitte stellen, der Frage der Vorlegung
eines Reichsauswanderunggesetzes näher zu treten.

Der Oberbürgermeister erläßt eine
Bekanntmachung des Inhalts, daß der Vorrath an Koch'scher
Lymphe
in der städtischen Krankenanstalt erschöpft sei. Auswärts
wohnende Kranke könnten daher in den betreffenden Anstalten bis
auf weiteres keine Aufnahme finden.

Der Ausstand der Taschenmesser-
und Federmesserschleifer ist nach einer Dauer von vier Monaten
durch beiderseitiges Entgegenkommen beigelegt.

Die Thronbesteigung des
Großherzogs wird in Berlin, Wien und London durch den
Erbgroßherzog, in St. Petersburg durch den Prinzen
Nikolaus von Nassau
, in Paris durch den Geschäststräger
Vannerus, in Rom durch den Staatsminister Eyschen an-
gekündigt. Als Ministerresidenten werden hier accreditirt Legations-
rath v. Wallwitz für Deutschland, Botschaftsrath Raindre für
Frankreich.

Graf Taaffe legte heute dem Ab-
geordnetenhause
das neu revidirte Uebereinkommen mit der
Schweiz bezüglich der Thierseuchen vor. Das Haus nahm
sodann die Vorlagen, betreffend die Consulargerichtsbarkeit
in Aegypten
und den Staatsvertrag mit Italien über gegen-
seitigen Schutz des Autorrechts, ohne Debatte an. -- Steinwender,
Derschatta und Genossen interpelliren die Minister des Innern
und des Handels wegen des angeblichen Verkaufs der Kohlenwerke
der Nordbahn an die Creditanstalt. (Bereits im Abendblatt privat
gemeldet. D. R.) Abg. Kopp verlangt die Erledigung der Börsen-
steuervorlage.

Das Abgeordnetenhaus nahm das
Finanzgesetz pro 1891 an, nachdem der Ministerpräsident Graf
Szapary gegenüber den Abgeordneten Iranyi (äußerste Linke) und
Graf Apponyi (gemäßigte Opposition) es entschieden als seine
Pflicht betont batte, die staatsrechtliche Basis gegen Angriffe woher
immer zu schützen; durch die Annahme der Borlage werde die
Regierung in den Stand gesetzt, die begonnenen Reformarbeiten
zu vollenden.

Artikel 10 des Auslieferungs-
gesetzes
bestimmt: Wegen politischer Verbrechen und Ver-
gehen wird die Auslieferung nicht bewilligt. Die Auslieferung
wird jedoch bewilligt, obgleich der Thäter einen politischen
Beweggrund oder Zweck vorschützt, wenn die Handlung, um
derenwillen die Auslieferung verlangt wird, vorwiegend den
Charakter eines gemeinen Verbrechens oder Vergehens hat.
Das Bundesgericht entscheidet im einzelnen Falle über die
Natur der strafbaren Handlung auf Grund des frei zu er-
mittelnden Thatbestandes. Ist die Auslieferung bewilligt, so
stellt der Bundesrath dem ersuchenden Staate die Bedingung,
daß der Auszuliefernde wegen seines politischen Beweggrundes
oder Zwecks nicht strenger behandelt werden dürfe.

In hiesigen für unterrichtet geltenden
Kreisen ist von einer Note der Mächte an die niederländische Re-
gierung betreffs der Congo-Zölle nichts bekannt.

Eine heute in der Guildhall unter
dem Vorsitze des Lord-Mayors abgehaltene Versammlung sprach
sich in einer Resolution gegen die Ausnahmsgesetze betreffend die
russischen Juden aus und beschloß, eine vom Lord-Mayor unter-
zeichnete Petition an den Kaiser von Rußland zu richten
und ihn um die Abschaffung der Ausnahmsgesetze zu bitten.

Eine Anzahl Deputationen sind
Parnell bis Kingston entgegengereist und haben ihm Be-
grüßungs- und Zustimmungsadressen überreicht. Einige
hundert Personen empfingen Parnell am Bahnhof in Dublin.
Nach zwei Stunden nahm Parnell das Redactionsbureau und
die Druckerei der Zeitung "United Ireland" als Mitglied des
Verwaltungsraths in Beschlag, verhinderte die Ausgabe der
im Druck befindlichen Nummer und entließ den Chefredacteur.
Der Abgeordnete Healy traf um 1 Uhr auf dem Bahnhof
ein; er wurde mit Zischen und Pfeifen empfangen.

An der Grenze bei Dulcigno ist
zwischen Montenegrinern und Malissoren in Folge eines Angriffes
der letzteren ein Handgemenge entstanden, bei dem beide Theile
je zwei Todte verloren. Die Regierung hat Maßnahmen ergriffen,
um weiteren Ruhestörungen vorzubeugen.



Morgenblatt Nr. 343. München, Donnerſtag Allgemeine Zeitung 11. December 1890.
[Spaltenumbruch] Arbeitenminiſters vorzubereiten, welcher geſtern Abend für ſo gut
wie ſicher galt. Ueber die Urſachen, welche den plötzlichen Um-
ſchlag berbeiführten, wird Ihrem Correſpondenten von einer hohen
Perſönlichkeit folgende authentiſche Mittheilung gemacht: Das
Budget des Miniſteriums der öffentlichen Arbeiten ſollte
kraft der vorhergegangenenen, in der Ausführung befindlichen Ge-
ſetze in dieſem Jahre um 17 Millionen erhöht werden. Auf wiederholte
Vorſtellungen Giolitti’s hatte Hr. Finali in die Streichung von
11 bis 14 Millionen eingewilligt, die letzten 3 Millionen aber für
unentbehrlich erklärt, während der Schatzminiſter unbedingt jede
Erhöhung des Budgets perhorreſcirte. Als alle Bemühungen, Hrn.
Finali umzuſtimmen, an deſſen beharrlicher Weigerung ſcheiterten,
da bot Criſpi Hrn. Giolitti das Miniſterium der öffentlichen Ar-
beiten an und verſicherte jhn, daß er jede Streichung genehmigen
werde, welche ihm im Intereſſe des Staatshaushaltes vorgeſchlagen
werden würde. Giolitti erbat ſich Bedenkzeit, ſchob die Entſchei-
dung immer wieder hinaus, lehnte endlich geſtern das ihm ge-
machte Anerbieten ab und reichte gleichzeitig ſein Entlaſſungsgeſuch
ein. Seine Abſicht war offenbar, Hrn. Criſpi, deſſen Verlegenheit
angeſichts der für morgen feſtgeſetzten Eröffnung der Kammern
nicht gering ſein konnte, zur offenen Stellungnahme zu zwingen,
und um ſeinen Zweck ſicherer zu erreichen, ließ er die Nachricht
ſeines Rücktrittes nach Piemont telegraphiren, wo ſie nicht er-
mangelt haben wird, unter ſeinen zahlreichen politiſchen Anhängern
den ungünſtigſten Eindruck zu erregen. Criſpi verdroß dies ſehr,
dennoch bat er ihn nochmals, ſeinen Antrag anzunehmen und ſelbſt
Rath zu ſchaffen. Als aber der Schatzminiſter zum zweiten Male
ablehnte und er ſich überzeugt hatte, daß derſelbe unter keiner Be-
dingung auf ſeinen Antrag eingehen wolle, da entſchloß er ſich,
das Entlaſſungsgeſuch heim König zu beſürworten und Hrn.
Grimaldi, den früheren Vorſitzenden des Budget-Ausſchuſſes, zum
Schatzminiſter vorzuſchlagen.

Rußland.

Telegramm. Die Rede
Kaiſer Wilhelms in der Schulreformconferenz
wird in
der ruſſiſchen Preſſe ſehr verſchieden beurtheilt. Während mehrere
Blätter, wie der „Graſhdanin“ und die St. Petersburger
„Wjedomoſti“, die Rede abfällig kritiſiren, urtheilen die „Nowoſti“
ganz begeiſtert: So ſpreche nur ein kenntnißreicher Mann aus
tiefſter Ueberzeugung. Das Blatt hofft, daß die Initiative
Preußens auch außerhalb der deutſchen Grenzen Nachahmung
finden werde. (Die ruſſiſche Kritik dürfte in Deutſchland ziemlich
gleichgültig aufgenommen werden. D. R.) — Polniſche Mag-
naten
im Weichſel-Gebiete haben laut der St. Petersburger
„Wjedomoſti“ Geldmittel zur Errichtung einer katholiſchen
Univerſität
zu Freiburg im Breisgau (wohl in der Schweiz?
D. R.) zuſammengebracht. Der Papſt habe zugeſagt, die Leitung
der theologiſchen Facultät zu übernehmen, die hauptſächlich für
ruſſiſche Polen errichtet werden ſoll, welche den Beſuch der ruſſiſchen
Univerſitäten, auch der Warſchauer, vermeiden wollen. Collegien-
gelder werden nicht gezahlt, jedem Studenten aber wird nach be-
endetem Studium eine Veſchäſtigung als Miſſionar in ſlawiſchen
Ländern oder im Orient zugeſichert. Man hofft auf ein ſtarkes
Zuſtrömen von Studirenden.



Bayeriſche Chronik.
München,
10. December.

* Se. k. Hoheit der Prinz-Regent hatte heute Nachmittag
als Gäſte den Generallieutenant z. D. Max Frhr. v. Gumppen-
berg-Ober-Prennberg, den Oberſten und Inſpector des Trains
Langhäuſer, den zum k. preußiſchen Generalſtabe commandirten
Major Endres und den k. Hofrath und rechtskundigen Bürgermeiſter
der Kreishauptſtadt Würzburg, Dr. Steidle. — Se. k. Hoheit der
Prinz-Regent hat dem Comité zur Errichtung eines Denk-
mals
für den Phyſiker Georg Simon Ohm in München die
allerhöchſte Bewilligung ertheilt, dieſes Denkmal nach dem vorge-
legten Entwurf des Profeſſors Rümann auf dem Platze vor dem
ſüdlichen Flügelbau der k. Techniſchen Hochſchule dahier auſzu-
ſtellen.

* Hof- und Perſonalnachrichten.

Herzog und Herzogin
Max Emanuel ſind geſtern Abend mit dem Ingolſtädter Schnell-
zuge aus Hannover wieder hier eingetroffen. — Monſignore Ba-
roncini
, bisher Proauditor der päpſtlichen Nuntiatur, iſt nun-
mehr zum wirklichen Auditor der hieſigen Nuntiatur ernannt worden.

* Aus Anlaß der Anweſenheit des in Berlin reſidirenden und
am Münchener Hofe beglaubigten ſchwediſchen Geſandten gab heute
Abend 6 Uhr der k. Staatsminiſter Frhr. v. Crailsheim ein
Dîner. — Der bayeriſche Geſandte in St. Petersburg, Frhr.
v. Gaſſer, iſt von Wiesbaden, wo er die Cur gebraucht hat,
hier eingetroſſen und hat Nachmittags dem Miniſter des k. Hauſes
und des Aeußern, Frhrn. v. Crailsheim, einen längeren Beſuch
abgeſtattet.

* Univerſität München.

Nach dem Ergebniſſe der aka-
demiſchen Wahl iſt der ordentliche Profeſſor an der ſtaatswirth-
ſchaftlichen Facultät der Univerſität München Dr. Franz v. Baur
als Erſatzſenator für das Jahr 1890/91 beſtätigt worden.

* Der oberſte Schulrath dürfte wahrſcheinlich noch vor
Jahresſchluß zu mehreren Sitzungen zuſammentreten. Ein Termin
läßt ſich jetzt noch nicht beſtimmen. Auch iſt noch keine Tages-
ordnung ſeſtgeſetzt, da bis jetzt noch nicht alle Referate vollſtändig
vorliegen. Wie wir hören, ſollen neue Referate zur Verhandlung
kommen. Den Vorſitz führt in den Berathungen des oberſten
Schulrathes der Hr. Cultusminiſter Dr. v. Müller.

* Morgen Vormittag 9 Uhr findet im Miniſterium des Innern
die diesjährige Plenarſitzung des k. Obermedicinalaus-
ſchuſſes
ſtatt.

* Geſtern Abend hielt Hr. Geh. Rath Dr. v. Kerſchen-
ſteiner
im Kauſmänniſchen Verein einen Vortrag über Welt-
handel und Heilkunde in ihren wechſelſeitigen Beziehungen. Dieſer
ſehr intereſſante Vortrag erſcheint in einer der nächſten Nummern
unſrer Veilage, ſo daß wir es unterlaſſen können, hier eine Analyſe
desſelben zu geben.

* Wohlthätigkeitsakademie.

Der Muſeumsſaal iſt für
die zum Beſten des Aſylvereins für Obdachloſe am 11. October
ſtattfindende Akademie ausverkauft. Die ausgeſandten und noch
nicht bezahlten Villete verlieren ihre Gültigkeit. Abendcaſſa wird
keine gehalten.

* Eine Sammlung Riemenſchneider’ſcher Kunſt-
werke
, welche bisher Hr. Oekonomierath Streit auf der oberen
Saline im Vad Kiſſingen beſaß, wird im bayeriſchen National-
muſeum aufgeſtellt werden. Die Sammlung iſt von allen Beſuchern
derſelben ſtets bewundert worden und erſt in dieſem Sommer
wurde dem Beſitzer eine Summe von über 100,000 Mark von
engliſch-amerikaniſchen Kunſthändlern für dieſelbe geboten. Hr. Streit
zog es indeß vor, die Sammlung dem bayeriſchen Heimathlande
zu erhalten und trat ſie nur gegen Rückerſtattung der für den
Erwerb der Einzeltheile derſelben gehabten Selbſtanlagekoſten um
den Geſammtbetrag von 47,000 Mark an die k. Staatsregierung
ab, welche nunmehr deren Aufnahme in das Münchener National-
muſeum veranlaßte. Hrn. Streits patriotiſche Uneigennützigkeit,
[Spaltenumbruch] welche dieſe herrliche Sammlung der bayeriſchen Kunſtſchule als
Vorbild erhielt, verdient öffentliche Anerkennung.

* Der Schlachten maler H. Lang ſoll, wie wir zu unſerm
Bedauern erfahren, an einem Nervenleiden ſehr ſchwer erkrankt
ſein. Hoffen wir, daß es der Kunſt der Aerzte gelingen möge,
den ausgezeichneten und liebenswürdigen Künſtler ſeinem Berufe
recht bald wiederzugeben.

* Das neue Adreßbuch von München für das Jahr
1891 wird am 12. December zur Ausgabe gelangen.

* Edle Gabe.

Frau Charlotte v. Oven, geb. v. Hagn, hat
der Bayeriſchen Hypothelen- und Wechſelbank in München in dank-
barer Anerkennung der ſeit Jahren von der Bank beſorgten
günſtigen Verwaltung ihres Vermögens und der ſtets zuvorkom-
menden Artigkeit des Perſonals zweitauſend Mark für den
Penſionsfonds der Beamten übergeben.

* Die Namensveränderungen der Straßen in Schwabing und
Neuhauſen, welche durch die Einverleibung beider Vororte in
München nothwendig wurden, da zwei Straßen nicht den gleichen
Namen führen können, erhielten die allerhöchſte Genehmigung.
Ebenſo die Namen der im Laufe dieſes Jahres neu eröffneten
Straßen.



Die auf geſtern in das Café Becker
hier einberufene Bergarbeiterverſammlung war nicht ſehr
ſtark beſucht; etwa 300 Perſonen wohnten derſelben an. Eröſſnet wurde
ſie durch Hrn. Peter Groß hier mit einem Hoch auf den Prinz-Regenten.
Als erſter Redner trat auf Hr. Thome-Altenwald. Hienach ſprach das
Vorſtandsmitglied des Bergarbeiterverbandes, Hr. Hüninghaus aus
Weſtfalen über den Bergarbeiterverband und forderte zum Beitritt auf.
Schließlich betheiligten ſich noch zwei Bergleute aus Lothringen an der
Erörterung, welche gegen 8 Uhr beendet war.

Die am 1. d. M. in hieſiger Stadt
vorgenommene Volkszählung ergab folgendes Reſultat: 37,567 Ein-
wohner, und zwar 18,089 männliche und 19,478 weibliche Perſonen;
im ganzen nur um 1474 Perſonen mehr als bei der letzten im Jahre
1885 ſtattgeſundenen Volkszählung. — In Stadtamhof wurden 3657
gegen 3449 Einwohner im Jahre 1885 gezählt.



Telegraphiſche Nachrichten.
Privattelegramme der Allgemeinen Zeitung.

In Abgeordnetenkreiſen wurden
heute die Gerüchte über beabſichtigte Herabſetzung der
Getreidezölle
vielſach beſprochen; es verlautete, daß eine
Herabſetzung von fünf auf drei Mark von der Regierung vor-
geſchlagen werden dürfte, wenn die Wiener Verhandlungen
ein günſtiges Ergebniß haben. — Der „Nat.-Ztg.“ wird aus
St. Petersburg mitgetheilt, der gute Verlauf der deutſch-
öſterreichiſchen Verhandlungen rufe dort die Beſorgniß wach,
daß ſpäter auch ſolche mit der italieniſchen und der engliſchen
Regierung folgen könnten. Eine Einladung zu wirthſchaft-
lichen Verhandlungen, die Fürſt Bismarck vor vier oder fünf
Jahren an die ruſſiſche Regierung gerichtet, ſei damals un-
beantwortet geblieben.

Die ſocialdemokratiſche Partei
iſt veranlaßt worden, auf die Berathung ihres Antrages, be-
treffend die Beſeitigung der Lebensmittelzölle, vor
Weihnachten zu verzichten. Dieſer Antrag ſoll als erſter
Initiativantrag nach Neujahr auf die Tagesordnung kommen,
vor Weihnachten wird nur noch die Novelle zum Zucker-
ſteuergeſetz
in erſter Leſung erledigt werden und am Sonn-
abend ſollen bereits die Ferien beginnen.

Nach einem Bericht des Oberarztes
Dr. Seiler hat das im hieſigen Diaconiſſenhoſpital bei zwei
Lupuskranken und einem Lungenkranken angewandte „Kochin“ ſo
günſtige Erfolge gehabt, daß die Heilung in Ausſicht ſteht.
Auch bei ſieben anderen Lungenſchwindſüchtigen haben ſich günſtige
Veränderungen gezeigt. Seiler betont den unſchätzbaren Werth
der Koch’ſchen Lymphe.

Frankreich und Rußland
ſind der Collectivnote der Großmächte an Holland be-
treffs der Congo-Zölle nicht beigetreten. (S. dag. unten. D. R.

Die Kammer hat heute den
geſammten Budgetentwurf mit 363 gegen 54 Stimmen
angenommen. Die Rechte enthielt ſich der Abſtimmung. Vor
der Abſtimmung erklärte Dugué de la Fauconnerie (von
der Rechten), er werde für das Budget ſtimmen, weil er glaube,
daß es Zeit ſei, daß die Mitglieder der Minderheit offen und
ehrlich die Republik annehmen. Paul de Caſſagnac ent-
gegnete: In der That haben die Republicaner Gelegenheit ge-
habt, die Minderheit an ſich anzuſchließen, aber ſie ſtellten ſo
harte und engherzige Bedingungen, daß die Minderheit nicht
in die Republik eintreten könnte. Die Kammer vertagte ſich
darauf bis zum 18. December. Der Budgetentwurf und das
Anlehensproject gingen ſofort an den Senat. Die Ziffer des
Anlehens wird im Augenblick der Emiſſion durch den Stand
des Geldmarktes beſtimmt werden; man glaubt, es könne viel-
leicht auf 870 Millionen geſchätzt werden.



Telegramme des Wolff’ſchen Bureaus.

Der „Reichs-Anzeiger“ meldet die
Verleihung der großen goldenen Medaille für Wiſſenſchaft an den
ſtändigen Secretär der Akademie für Wiſſenſchaften, Profeſſor Dr.
Ernſt Curtius. — Der „Reichs-Anzeiger“ meldet ferner: Der
Miniſter des Innern hat im Einvernehmen mit dem Handels-
miniſter beſtimmt, daß die Ausſtellung von Urſprungzeug-
niſſen
für nach Italien zu exportirende zollpflichtige Waaren
künftig nicht durch Gemeindebehörden, ſondern durchweg durch die
Ortspolizeibehörden zu erfolgen hat. — Der „Nordd. Allg. Ztg.“
zufolge iſt betreffs des Berliner Dombaues zwiſchen den
maßgebenden Stellen des Abgeordnetenhauſes die Zuſtimmung
dazu verabredet worden, daß das Bauproject ſich auf den Ban
einer Predigtkirche für die Domgemeinde beſchränke und
in Betreff des Koſtenpunktes ſich im Rahmen von etwa 8 Mil-
lionen halte. Ferner beſtätigt die „Nordd. Allg. Ztg“, daß die
ruſſiſche Regierung einigen deutſchen Officieren behufs
Studiums der ruſſiſchen Sprache den Aufenthalt in Kaſan ge-
ſtattet hat. Es handle ſich dabei aber nicht um eine principielle
jährliche Abmachung, ſondern es treffe dies nur für die nächſte
Gelegenheit zu. — Profeſſor Dr. Koch hat in Begleitung des
Stabsarztes Dr. Pfuhl mit vierzehntägigem Urlaub eine Er-
holungsreiſe angetreten, unbekannt, wohin.

Die Einkommenſteuer-Com-
miſſion
des Abgeordnetenhauſes begann heute in Anweſenheit
des Finanzminiſters Dr. Miquel ihre Berathungen. Die Com-
miſſion ſah von einer Generaldebatte ab und verhandelte ſofort den
die ſubjective Steuerpflicht betreffenden §. 1. Abg. v. Jagow ſtellte
einen Antrag auf Steuerfreiheit für die in deutſchem Schutzgebiete
wohnenden Preußen, Abg. Graf Limburg-Stirum beantragte,
die im Auslande wohnenden Staatsbeamten in Berlin zur Steuer
[Spaltenumbruch] zu veranlagen. Zu §. 2 (Perſonen mit Einkommen aus preußi-
ſchen Staatscaſſen, preußiſchem Grundbeſitz oder preußiſchen Ge-
werbeanlagen) beantragte Abg. Peters, als Anlage ausländiſcher
Unternehmungen auch Agenturen zu betrachten. Zu §. 3 (grund-
ſätzliche Steuerbefreiungen) beantragte Abg. v. Jagow, die
Steuerbefreiung aus völkerrechtlichen Gründen in denjenigen Fällen
auszuſchließen, in welchen die betreffenden Staaten die Gegenſeitig-
keit nicht gewähren. — Nach längerer lebhafter Debatte
werden die §§. 1 und 2 angenommen, nur die Beſtimmungen
wegen Beſteuerung der Actiengeſellſchaften werden vorbehalten,
der Antrag Peters wird gleichfalls angenommen. §. 3 wird mit
dem Antrage v. Jagow, §. 4 (wie bereits von anderer Seite
gemeldet. D. R.) in der vom Abg. Bachem beantragten Faſſung
angenommen: daß die vormals Reichsunmittelbaren zur Ein-
kommenſteuer heranzuziehen ſind, ſobald durch beſonderes Geſetz
die Entſchädigung für die aufzuhebende Befreiung geregelt ſein
wird. Sodann wird die Beſtimmung des §. 5 angenommen:
Die Steuerpflicht beginnt mit einem Einkommen über 900 Mark.
§. 6. (Steuerfreies Einkommen) wird unter Streichung der
Steuerfreiheit des dienſtlichen Einkommens im Auslande wohnen-
der Beamten und Officiere, die §§. 7 und 8 weſentlich nach der
Vorlage (Definirung des Einkommens) angenommen. Bei Be-
rathung des §. 9 (Abzüge bei Berechnung des Einkommens) wird
außer der vorgeſchlagenen Abzugsfähigkeit der directen, vom Grund-
eigenthum und dem Gewerbebetrieb zu entrichtenden Staatsſteuern
auch die Abzugsfähigkeit der Communalſteuern beſchloſſen. — Die
Gewerbeſteuercommiſſion nahm (wie gleichfalls ſchon be-
richtet worden. D. R.) unverändert die §§. 1 (Gegenſtand der Be-
ſteuerung) und 2 (Beſteuerung inländiſcher Riederlaſſungen aus-
ländiſcher Betriebe) mit geringer redactioneller Aenderung und
§. 3 (Befreiungen) in der Faſſung der Regierungsvorlage an. Ferner
nahm die Commiſſion den §. 4 (Aufzählung der Betriebe, welche
der Gewerbeſteuer nicht unterliegen) unverändert nach der Vor-
lage an. — Die Wahlprüfungscommiſſion erklärte die
Wahl des Abg. v. Puttkamer-Plauth für gültig, die des
Abg. Frickenhaus für ungültig.

Heute früh nach 3 Uhr brach in
einem Hauſe am Schiffbauerdamm ein größerer Brand aus.
Ein Theil der Bewohner ſuchte vor Ankunft der Feuerwehr den
Ausgang nach der Straße zu gewinnen; ein geiſteskranker Taub-
ſtummer fand hiebei den Erſtickungstod; drei Andere erlitten nicht
unerhebliche Brandwunden. Die ruhig in den Wohnungen ver-
bliebenen Bewohner wurden von der Feuerwehr gerettet.

Fürſt Bismarck wird
täglich erwartet, ein Theil der Dienerſchaft iſt bereits ein-
getroffen.

Leiter hieſiger Rhedereien wollen
bei der Reichsregierung die Bitte ſtellen, der Frage der Vorlegung
eines Reichsauswanderunggeſetzes näher zu treten.

Der Oberbürgermeiſter erläßt eine
Bekanntmachung des Inhalts, daß der Vorrath an Koch’ſcher
Lymphe
in der ſtädtiſchen Krankenanſtalt erſchöpft ſei. Auswärts
wohnende Kranke könnten daher in den betreffenden Anſtalten bis
auf weiteres keine Aufnahme finden.

Der Ausſtand der Taſchenmeſſer-
und Federmeſſerſchleifer iſt nach einer Dauer von vier Monaten
durch beiderſeitiges Entgegenkommen beigelegt.

Die Thronbeſteigung des
Großherzogs wird in Berlin, Wien und London durch den
Erbgroßherzog, in St. Petersburg durch den Prinzen
Nikolaus von Naſſau
, in Paris durch den Geſchäſtsträger
Vannerus, in Rom durch den Staatsminiſter Eyſchen an-
gekündigt. Als Miniſterreſidenten werden hier accreditirt Legations-
rath v. Wallwitz für Deutſchland, Botſchaftsrath Raindre für
Frankreich.

Graf Taaffe legte heute dem Ab-
geordnetenhauſe
das neu revidirte Uebereinkommen mit der
Schweiz bezüglich der Thierſeuchen vor. Das Haus nahm
ſodann die Vorlagen, betreffend die Conſulargerichtsbarkeit
in Aegypten
und den Staatsvertrag mit Italien über gegen-
ſeitigen Schutz des Autorrechts, ohne Debatte an. — Steinwender,
Derſchatta und Genoſſen interpelliren die Miniſter des Innern
und des Handels wegen des angeblichen Verkaufs der Kohlenwerke
der Nordbahn an die Creditanſtalt. (Bereits im Abendblatt privat
gemeldet. D. R.) Abg. Kopp verlangt die Erledigung der Börſen-
ſteuervorlage.

Das Abgeordnetenhaus nahm das
Finanzgeſetz pro 1891 an, nachdem der Miniſterpräſident Graf
Szapáry gegenüber den Abgeordneten Iranyi (äußerſte Linke) und
Graf Apponyi (gemäßigte Oppoſition) es entſchieden als ſeine
Pflicht betont batte, die ſtaatsrechtliche Baſis gegen Angriffe woher
immer zu ſchützen; durch die Annahme der Borlage werde die
Regierung in den Stand geſetzt, die begonnenen Reformarbeiten
zu vollenden.

Artikel 10 des Auslieferungs-
geſetzes
beſtimmt: Wegen politiſcher Verbrechen und Ver-
gehen wird die Auslieferung nicht bewilligt. Die Auslieferung
wird jedoch bewilligt, obgleich der Thäter einen politiſchen
Beweggrund oder Zweck vorſchützt, wenn die Handlung, um
derenwillen die Auslieferung verlangt wird, vorwiegend den
Charakter eines gemeinen Verbrechens oder Vergehens hat.
Das Bundesgericht entſcheidet im einzelnen Falle über die
Natur der ſtrafbaren Handlung auf Grund des frei zu er-
mittelnden Thatbeſtandes. Iſt die Auslieferung bewilligt, ſo
ſtellt der Bundesrath dem erſuchenden Staate die Bedingung,
daß der Auszuliefernde wegen ſeines politiſchen Beweggrundes
oder Zwecks nicht ſtrenger behandelt werden dürfe.

In hieſigen für unterrichtet geltenden
Kreiſen iſt von einer Note der Mächte an die niederländiſche Re-
gierung betreffs der Congo-Zölle nichts bekannt.

Eine heute in der Guildhall unter
dem Vorſitze des Lord-Mayors abgehaltene Verſammlung ſprach
ſich in einer Reſolution gegen die Ausnahmsgeſetze betreffend die
ruſſiſchen Juden aus und beſchloß, eine vom Lord-Mayor unter-
zeichnete Petition an den Kaiſer von Rußland zu richten
und ihn um die Abſchaffung der Ausnahmsgeſetze zu bitten.

Eine Anzahl Deputationen ſind
Parnell bis Kingſton entgegengereist und haben ihm Be-
grüßungs- und Zuſtimmungsadreſſen überreicht. Einige
hundert Perſonen empfingen Parnell am Bahnhof in Dublin.
Nach zwei Stunden nahm Parnell das Redactionsbureau und
die Druckerei der Zeitung „United Ireland“ als Mitglied des
Verwaltungsraths in Beſchlag, verhinderte die Ausgabe der
im Druck befindlichen Nummer und entließ den Chefredacteur.
Der Abgeordnete Healy traf um 1 Uhr auf dem Bahnhof
ein; er wurde mit Ziſchen und Pfeifen empfangen.

An der Grenze bei Dulcigno iſt
zwiſchen Montenegrinern und Maliſſoren in Folge eines Angriffes
der letzteren ein Handgemenge entſtanden, bei dem beide Theile
je zwei Todte verloren. Die Regierung hat Maßnahmen ergriffen,
um weiteren Ruheſtörungen vorzubeugen.



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1891 wird am 12. December zur Ausgabe gelangen.</p>
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[3/0003] Morgenblatt Nr. 343. München, Donnerſtag Allgemeine Zeitung 11. December 1890. Arbeitenminiſters vorzubereiten, welcher geſtern Abend für ſo gut wie ſicher galt. Ueber die Urſachen, welche den plötzlichen Um- ſchlag berbeiführten, wird Ihrem Correſpondenten von einer hohen Perſönlichkeit folgende authentiſche Mittheilung gemacht: Das Budget des Miniſteriums der öffentlichen Arbeiten ſollte kraft der vorhergegangenenen, in der Ausführung befindlichen Ge- ſetze in dieſem Jahre um 17 Millionen erhöht werden. Auf wiederholte Vorſtellungen Giolitti’s hatte Hr. Finali in die Streichung von 11 bis 14 Millionen eingewilligt, die letzten 3 Millionen aber für unentbehrlich erklärt, während der Schatzminiſter unbedingt jede Erhöhung des Budgets perhorreſcirte. Als alle Bemühungen, Hrn. Finali umzuſtimmen, an deſſen beharrlicher Weigerung ſcheiterten, da bot Criſpi Hrn. Giolitti das Miniſterium der öffentlichen Ar- beiten an und verſicherte jhn, daß er jede Streichung genehmigen werde, welche ihm im Intereſſe des Staatshaushaltes vorgeſchlagen werden würde. Giolitti erbat ſich Bedenkzeit, ſchob die Entſchei- dung immer wieder hinaus, lehnte endlich geſtern das ihm ge- machte Anerbieten ab und reichte gleichzeitig ſein Entlaſſungsgeſuch ein. Seine Abſicht war offenbar, Hrn. Criſpi, deſſen Verlegenheit angeſichts der für morgen feſtgeſetzten Eröffnung der Kammern nicht gering ſein konnte, zur offenen Stellungnahme zu zwingen, und um ſeinen Zweck ſicherer zu erreichen, ließ er die Nachricht ſeines Rücktrittes nach Piemont telegraphiren, wo ſie nicht er- mangelt haben wird, unter ſeinen zahlreichen politiſchen Anhängern den ungünſtigſten Eindruck zu erregen. Criſpi verdroß dies ſehr, dennoch bat er ihn nochmals, ſeinen Antrag anzunehmen und ſelbſt Rath zu ſchaffen. Als aber der Schatzminiſter zum zweiten Male ablehnte und er ſich überzeugt hatte, daß derſelbe unter keiner Be- dingung auf ſeinen Antrag eingehen wolle, da entſchloß er ſich, das Entlaſſungsgeſuch heim König zu beſürworten und Hrn. Grimaldi, den früheren Vorſitzenden des Budget-Ausſchuſſes, zum Schatzminiſter vorzuſchlagen. Rußland.  St. Petersburg, 9. Dec. Telegramm. Die Rede Kaiſer Wilhelms in der Schulreformconferenz wird in der ruſſiſchen Preſſe ſehr verſchieden beurtheilt. Während mehrere Blätter, wie der „Graſhdanin“ und die St. Petersburger „Wjedomoſti“, die Rede abfällig kritiſiren, urtheilen die „Nowoſti“ ganz begeiſtert: So ſpreche nur ein kenntnißreicher Mann aus tiefſter Ueberzeugung. Das Blatt hofft, daß die Initiative Preußens auch außerhalb der deutſchen Grenzen Nachahmung finden werde. (Die ruſſiſche Kritik dürfte in Deutſchland ziemlich gleichgültig aufgenommen werden. D. R.) — Polniſche Mag- naten im Weichſel-Gebiete haben laut der St. Petersburger „Wjedomoſti“ Geldmittel zur Errichtung einer katholiſchen Univerſität zu Freiburg im Breisgau (wohl in der Schweiz? D. R.) zuſammengebracht. Der Papſt habe zugeſagt, die Leitung der theologiſchen Facultät zu übernehmen, die hauptſächlich für ruſſiſche Polen errichtet werden ſoll, welche den Beſuch der ruſſiſchen Univerſitäten, auch der Warſchauer, vermeiden wollen. Collegien- gelder werden nicht gezahlt, jedem Studenten aber wird nach be- endetem Studium eine Veſchäſtigung als Miſſionar in ſlawiſchen Ländern oder im Orient zugeſichert. Man hofft auf ein ſtarkes Zuſtrömen von Studirenden. Bayeriſche Chronik. München, 10. December. * Se. k. Hoheit der Prinz-Regent hatte heute Nachmittag als Gäſte den Generallieutenant z. D. Max Frhr. v. Gumppen- berg-Ober-Prennberg, den Oberſten und Inſpector des Trains Langhäuſer, den zum k. preußiſchen Generalſtabe commandirten Major Endres und den k. Hofrath und rechtskundigen Bürgermeiſter der Kreishauptſtadt Würzburg, Dr. Steidle. — Se. k. Hoheit der Prinz-Regent hat dem Comité zur Errichtung eines Denk- mals für den Phyſiker Georg Simon Ohm in München die allerhöchſte Bewilligung ertheilt, dieſes Denkmal nach dem vorge- legten Entwurf des Profeſſors Rümann auf dem Platze vor dem ſüdlichen Flügelbau der k. Techniſchen Hochſchule dahier auſzu- ſtellen. * Hof- und Perſonalnachrichten. Herzog und Herzogin Max Emanuel ſind geſtern Abend mit dem Ingolſtädter Schnell- zuge aus Hannover wieder hier eingetroffen. — Monſignore Ba- roncini, bisher Proauditor der päpſtlichen Nuntiatur, iſt nun- mehr zum wirklichen Auditor der hieſigen Nuntiatur ernannt worden. * Aus Anlaß der Anweſenheit des in Berlin reſidirenden und am Münchener Hofe beglaubigten ſchwediſchen Geſandten gab heute Abend 6 Uhr der k. Staatsminiſter Frhr. v. Crailsheim ein Dîner. — Der bayeriſche Geſandte in St. Petersburg, Frhr. v. Gaſſer, iſt von Wiesbaden, wo er die Cur gebraucht hat, hier eingetroſſen und hat Nachmittags dem Miniſter des k. Hauſes und des Aeußern, Frhrn. v. Crailsheim, einen längeren Beſuch abgeſtattet. * Univerſität München.Nach dem Ergebniſſe der aka- demiſchen Wahl iſt der ordentliche Profeſſor an der ſtaatswirth- ſchaftlichen Facultät der Univerſität München Dr. Franz v. Baur als Erſatzſenator für das Jahr 1890/91 beſtätigt worden. * Der oberſte Schulrath dürfte wahrſcheinlich noch vor Jahresſchluß zu mehreren Sitzungen zuſammentreten. Ein Termin läßt ſich jetzt noch nicht beſtimmen. Auch iſt noch keine Tages- ordnung ſeſtgeſetzt, da bis jetzt noch nicht alle Referate vollſtändig vorliegen. Wie wir hören, ſollen neue Referate zur Verhandlung kommen. Den Vorſitz führt in den Berathungen des oberſten Schulrathes der Hr. Cultusminiſter Dr. v. Müller. * Morgen Vormittag 9 Uhr findet im Miniſterium des Innern die diesjährige Plenarſitzung des k. Obermedicinalaus- ſchuſſes ſtatt. * Geſtern Abend hielt Hr. Geh. Rath Dr. v. Kerſchen- ſteiner im Kauſmänniſchen Verein einen Vortrag über Welt- handel und Heilkunde in ihren wechſelſeitigen Beziehungen. Dieſer ſehr intereſſante Vortrag erſcheint in einer der nächſten Nummern unſrer Veilage, ſo daß wir es unterlaſſen können, hier eine Analyſe desſelben zu geben. * Wohlthätigkeitsakademie. Der Muſeumsſaal iſt für die zum Beſten des Aſylvereins für Obdachloſe am 11. October ſtattfindende Akademie ausverkauft. Die ausgeſandten und noch nicht bezahlten Villete verlieren ihre Gültigkeit. Abendcaſſa wird keine gehalten. * Eine Sammlung Riemenſchneider’ſcher Kunſt- werke, welche bisher Hr. Oekonomierath Streit auf der oberen Saline im Vad Kiſſingen beſaß, wird im bayeriſchen National- muſeum aufgeſtellt werden. Die Sammlung iſt von allen Beſuchern derſelben ſtets bewundert worden und erſt in dieſem Sommer wurde dem Beſitzer eine Summe von über 100,000 Mark von engliſch-amerikaniſchen Kunſthändlern für dieſelbe geboten. Hr. Streit zog es indeß vor, die Sammlung dem bayeriſchen Heimathlande zu erhalten und trat ſie nur gegen Rückerſtattung der für den Erwerb der Einzeltheile derſelben gehabten Selbſtanlagekoſten um den Geſammtbetrag von 47,000 Mark an die k. Staatsregierung ab, welche nunmehr deren Aufnahme in das Münchener National- muſeum veranlaßte. Hrn. Streits patriotiſche Uneigennützigkeit, welche dieſe herrliche Sammlung der bayeriſchen Kunſtſchule als Vorbild erhielt, verdient öffentliche Anerkennung. * Der Schlachten maler H. Lang ſoll, wie wir zu unſerm Bedauern erfahren, an einem Nervenleiden ſehr ſchwer erkrankt ſein. Hoffen wir, daß es der Kunſt der Aerzte gelingen möge, den ausgezeichneten und liebenswürdigen Künſtler ſeinem Berufe recht bald wiederzugeben. * Das neue Adreßbuch von München für das Jahr 1891 wird am 12. December zur Ausgabe gelangen. * Edle Gabe.Frau Charlotte v. Oven, geb. v. Hagn, hat der Bayeriſchen Hypothelen- und Wechſelbank in München in dank- barer Anerkennung der ſeit Jahren von der Bank beſorgten günſtigen Verwaltung ihres Vermögens und der ſtets zuvorkom- menden Artigkeit des Perſonals zweitauſend Mark für den Penſionsfonds der Beamten übergeben. * Die Namensveränderungen der Straßen in Schwabing und Neuhauſen, welche durch die Einverleibung beider Vororte in München nothwendig wurden, da zwei Straßen nicht den gleichen Namen führen können, erhielten die allerhöchſte Genehmigung. Ebenſo die Namen der im Laufe dieſes Jahres neu eröffneten Straßen. St. Jugbert, 8. Dec. Die auf geſtern in das Café Becker hier einberufene Bergarbeiterverſammlung war nicht ſehr ſtark beſucht; etwa 300 Perſonen wohnten derſelben an. Eröſſnet wurde ſie durch Hrn. Peter Groß hier mit einem Hoch auf den Prinz-Regenten. Als erſter Redner trat auf Hr. Thome-Altenwald. Hienach ſprach das Vorſtandsmitglied des Bergarbeiterverbandes, Hr. Hüninghaus aus Weſtfalen über den Bergarbeiterverband und forderte zum Beitritt auf. Schließlich betheiligten ſich noch zwei Bergleute aus Lothringen an der Erörterung, welche gegen 8 Uhr beendet war. × Regensburg, 9. Dec. Die am 1. d. M. in hieſiger Stadt vorgenommene Volkszählung ergab folgendes Reſultat: 37,567 Ein- wohner, und zwar 18,089 männliche und 19,478 weibliche Perſonen; im ganzen nur um 1474 Perſonen mehr als bei der letzten im Jahre 1885 ſtattgeſundenen Volkszählung. — In Stadtamhof wurden 3657 gegen 3449 Einwohner im Jahre 1885 gezählt. Telegraphiſche Nachrichten. Privattelegramme der Allgemeinen Zeitung. ꕤ Berlin, 10. Dec. In Abgeordnetenkreiſen wurden heute die Gerüchte über beabſichtigte Herabſetzung der Getreidezölle vielſach beſprochen; es verlautete, daß eine Herabſetzung von fünf auf drei Mark von der Regierung vor- geſchlagen werden dürfte, wenn die Wiener Verhandlungen ein günſtiges Ergebniß haben. — Der „Nat.-Ztg.“ wird aus St. Petersburg mitgetheilt, der gute Verlauf der deutſch- öſterreichiſchen Verhandlungen rufe dort die Beſorgniß wach, daß ſpäter auch ſolche mit der italieniſchen und der engliſchen Regierung folgen könnten. Eine Einladung zu wirthſchaft- lichen Verhandlungen, die Fürſt Bismarck vor vier oder fünf Jahren an die ruſſiſche Regierung gerichtet, ſei damals un- beantwortet geblieben. ⁙ Berlin, 10. Dec. Die ſocialdemokratiſche Partei iſt veranlaßt worden, auf die Berathung ihres Antrages, be- treffend die Beſeitigung der Lebensmittelzölle, vor Weihnachten zu verzichten. Dieſer Antrag ſoll als erſter Initiativantrag nach Neujahr auf die Tagesordnung kommen, vor Weihnachten wird nur noch die Novelle zum Zucker- ſteuergeſetz in erſter Leſung erledigt werden und am Sonn- abend ſollen bereits die Ferien beginnen. ☉ Dresden, 10. Dec. Nach einem Bericht des Oberarztes Dr. Seiler hat das im hieſigen Diaconiſſenhoſpital bei zwei Lupuskranken und einem Lungenkranken angewandte „Kochin“ ſo günſtige Erfolge gehabt, daß die Heilung in Ausſicht ſteht. Auch bei ſieben anderen Lungenſchwindſüchtigen haben ſich günſtige Veränderungen gezeigt. Seiler betont den unſchätzbaren Werth der Koch’ſchen Lymphe. □ Brüſſel, 10. Dec. Frankreich und Rußland ſind der Collectivnote der Großmächte an Holland be- treffs der Congo-Zölle nicht beigetreten. (S. dag. unten. D. R. A. H. Paris, 10. Dec. Die Kammer hat heute den geſammten Budgetentwurf mit 363 gegen 54 Stimmen angenommen. Die Rechte enthielt ſich der Abſtimmung. Vor der Abſtimmung erklärte Dugué de la Fauconnerie (von der Rechten), er werde für das Budget ſtimmen, weil er glaube, daß es Zeit ſei, daß die Mitglieder der Minderheit offen und ehrlich die Republik annehmen. Paul de Caſſagnac ent- gegnete: In der That haben die Republicaner Gelegenheit ge- habt, die Minderheit an ſich anzuſchließen, aber ſie ſtellten ſo harte und engherzige Bedingungen, daß die Minderheit nicht in die Republik eintreten könnte. Die Kammer vertagte ſich darauf bis zum 18. December. Der Budgetentwurf und das Anlehensproject gingen ſofort an den Senat. Die Ziffer des Anlehens wird im Augenblick der Emiſſion durch den Stand des Geldmarktes beſtimmt werden; man glaubt, es könne viel- leicht auf 870 Millionen geſchätzt werden. Telegramme des Wolff’ſchen Bureaus. * Berlin, 10. Dec. Der „Reichs-Anzeiger“ meldet die Verleihung der großen goldenen Medaille für Wiſſenſchaft an den ſtändigen Secretär der Akademie für Wiſſenſchaften, Profeſſor Dr. Ernſt Curtius. — Der „Reichs-Anzeiger“ meldet ferner: Der Miniſter des Innern hat im Einvernehmen mit dem Handels- miniſter beſtimmt, daß die Ausſtellung von Urſprungzeug- niſſen für nach Italien zu exportirende zollpflichtige Waaren künftig nicht durch Gemeindebehörden, ſondern durchweg durch die Ortspolizeibehörden zu erfolgen hat. — Der „Nordd. Allg. Ztg.“ zufolge iſt betreffs des Berliner Dombaues zwiſchen den maßgebenden Stellen des Abgeordnetenhauſes die Zuſtimmung dazu verabredet worden, daß das Bauproject ſich auf den Ban einer Predigtkirche für die Domgemeinde beſchränke und in Betreff des Koſtenpunktes ſich im Rahmen von etwa 8 Mil- lionen halte. Ferner beſtätigt die „Nordd. Allg. 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Zu §. 2 (Perſonen mit Einkommen aus preußi- ſchen Staatscaſſen, preußiſchem Grundbeſitz oder preußiſchen Ge- werbeanlagen) beantragte Abg. Peters, als Anlage ausländiſcher Unternehmungen auch Agenturen zu betrachten. Zu §. 3 (grund- ſätzliche Steuerbefreiungen) beantragte Abg. v. Jagow, die Steuerbefreiung aus völkerrechtlichen Gründen in denjenigen Fällen auszuſchließen, in welchen die betreffenden Staaten die Gegenſeitig- keit nicht gewähren. — Nach längerer lebhafter Debatte werden die §§. 1 und 2 angenommen, nur die Beſtimmungen wegen Beſteuerung der Actiengeſellſchaften werden vorbehalten, der Antrag Peters wird gleichfalls angenommen. §. 3 wird mit dem Antrage v. Jagow, §. 4 (wie bereits von anderer Seite gemeldet. D. R.) in der vom Abg. Bachem beantragten Faſſung angenommen: daß die vormals Reichsunmittelbaren zur Ein- kommenſteuer heranzuziehen ſind, ſobald durch beſonderes Geſetz die Entſchädigung für die aufzuhebende Befreiung geregelt ſein wird. Sodann wird die Beſtimmung des §. 5 angenommen: Die Steuerpflicht beginnt mit einem Einkommen über 900 Mark. §. 6. (Steuerfreies Einkommen) wird unter Streichung der Steuerfreiheit des dienſtlichen Einkommens im Auslande wohnen- der Beamten und Officiere, die §§. 7 und 8 weſentlich nach der Vorlage (Definirung des Einkommens) angenommen. Bei Be- rathung des §. 9 (Abzüge bei Berechnung des Einkommens) wird außer der vorgeſchlagenen Abzugsfähigkeit der directen, vom Grund- eigenthum und dem Gewerbebetrieb zu entrichtenden Staatsſteuern auch die Abzugsfähigkeit der Communalſteuern beſchloſſen. — Die Gewerbeſteuercommiſſion nahm (wie gleichfalls ſchon be- richtet worden. D. R.) unverändert die §§. 1 (Gegenſtand der Be- ſteuerung) und 2 (Beſteuerung inländiſcher Riederlaſſungen aus- ländiſcher Betriebe) mit geringer redactioneller Aenderung und §. 3 (Befreiungen) in der Faſſung der Regierungsvorlage an. Ferner nahm die Commiſſion den §. 4 (Aufzählung der Betriebe, welche der Gewerbeſteuer nicht unterliegen) unverändert nach der Vor- lage an. — Die Wahlprüfungscommiſſion erklärte die Wahl des Abg. v. Puttkamer-Plauth für gültig, die des Abg. Frickenhaus für ungültig. * Berlin, 10. Dec. Heute früh nach 3 Uhr brach in einem Hauſe am Schiffbauerdamm ein größerer Brand aus. Ein Theil der Bewohner ſuchte vor Ankunft der Feuerwehr den Ausgang nach der Straße zu gewinnen; ein geiſteskranker Taub- ſtummer fand hiebei den Erſtickungstod; drei Andere erlitten nicht unerhebliche Brandwunden. Die ruhig in den Wohnungen ver- bliebenen Bewohner wurden von der Feuerwehr gerettet. * Friedrichsruh, 10. Dec. Fürſt Bismarck wird täglich erwartet, ein Theil der Dienerſchaft iſt bereits ein- getroffen. * Hamburg, 10. Dec. Leiter hieſiger Rhedereien wollen bei der Reichsregierung die Bitte ſtellen, der Frage der Vorlegung eines Reichsauswanderunggeſetzes näher zu treten. * Köln, 10. Dec. Der Oberbürgermeiſter erläßt eine Bekanntmachung des Inhalts, daß der Vorrath an Koch’ſcher Lymphe in der ſtädtiſchen Krankenanſtalt erſchöpft ſei. Auswärts wohnende Kranke könnten daher in den betreffenden Anſtalten bis auf weiteres keine Aufnahme finden. * Solingen, 10. Dec. Der Ausſtand der Taſchenmeſſer- und Federmeſſerſchleifer iſt nach einer Dauer von vier Monaten durch beiderſeitiges Entgegenkommen beigelegt. * Luxemburg, 10. Dec. Die Thronbeſteigung des Großherzogs wird in Berlin, Wien und London durch den Erbgroßherzog, in St. Petersburg durch den Prinzen Nikolaus von Naſſau, in Paris durch den Geſchäſtsträger Vannerus, in Rom durch den Staatsminiſter Eyſchen an- gekündigt. Als Miniſterreſidenten werden hier accreditirt Legations- rath v. Wallwitz für Deutſchland, Botſchaftsrath Raindre für Frankreich. * Wien, 10. Dec. Graf Taaffe legte heute dem Ab- geordnetenhauſe das neu revidirte Uebereinkommen mit der Schweiz bezüglich der Thierſeuchen vor. Das Haus nahm ſodann die Vorlagen, betreffend die Conſulargerichtsbarkeit in Aegypten und den Staatsvertrag mit Italien über gegen- ſeitigen Schutz des Autorrechts, ohne Debatte an. — Steinwender, Derſchatta und Genoſſen interpelliren die Miniſter des Innern und des Handels wegen des angeblichen Verkaufs der Kohlenwerke der Nordbahn an die Creditanſtalt. (Bereits im Abendblatt privat gemeldet. D. R.) Abg. Kopp verlangt die Erledigung der Börſen- ſteuervorlage. * Peſt, 10. Dec. Das Abgeordnetenhaus nahm das Finanzgeſetz pro 1891 an, nachdem der Miniſterpräſident Graf Szapáry gegenüber den Abgeordneten Iranyi (äußerſte Linke) und Graf Apponyi (gemäßigte Oppoſition) es entſchieden als ſeine Pflicht betont batte, die ſtaatsrechtliche Baſis gegen Angriffe woher immer zu ſchützen; durch die Annahme der Borlage werde die Regierung in den Stand geſetzt, die begonnenen Reformarbeiten zu vollenden. * Bern, 10. Dec. Artikel 10 des Auslieferungs- geſetzes beſtimmt: Wegen politiſcher Verbrechen und Ver- gehen wird die Auslieferung nicht bewilligt. Die Auslieferung wird jedoch bewilligt, obgleich der Thäter einen politiſchen Beweggrund oder Zweck vorſchützt, wenn die Handlung, um derenwillen die Auslieferung verlangt wird, vorwiegend den Charakter eines gemeinen Verbrechens oder Vergehens hat. Das Bundesgericht entſcheidet im einzelnen Falle über die Natur der ſtrafbaren Handlung auf Grund des frei zu er- mittelnden Thatbeſtandes. Iſt die Auslieferung bewilligt, ſo ſtellt der Bundesrath dem erſuchenden Staate die Bedingung, daß der Auszuliefernde wegen ſeines politiſchen Beweggrundes oder Zwecks nicht ſtrenger behandelt werden dürfe. * Haag, 10. Dec. In hieſigen für unterrichtet geltenden Kreiſen iſt von einer Note der Mächte an die niederländiſche Re- gierung betreffs der Congo-Zölle nichts bekannt. * London, 10. Dec. Eine heute in der Guildhall unter dem Vorſitze des Lord-Mayors abgehaltene Verſammlung ſprach ſich in einer Reſolution gegen die Ausnahmsgeſetze betreffend die ruſſiſchen Juden aus und beſchloß, eine vom Lord-Mayor unter- zeichnete Petition an den Kaiſer von Rußland zu richten und ihn um die Abſchaffung der Ausnahmsgeſetze zu bitten. * Dublin, 10. Dec. Eine Anzahl Deputationen ſind Parnell bis Kingſton entgegengereist und haben ihm Be- grüßungs- und Zuſtimmungsadreſſen überreicht. Einige hundert Perſonen empfingen Parnell am Bahnhof in Dublin. Nach zwei Stunden nahm Parnell das Redactionsbureau und die Druckerei der Zeitung „United Ireland“ als Mitglied des Verwaltungsraths in Beſchlag, verhinderte die Ausgabe der im Druck befindlichen Nummer und entließ den Chefredacteur. Der Abgeordnete Healy traf um 1 Uhr auf dem Bahnhof ein; er wurde mit Ziſchen und Pfeifen empfangen. * Cetinje, 10. Dec. An der Grenze bei Dulcigno iſt zwiſchen Montenegrinern und Maliſſoren in Folge eines Angriffes der letzteren ein Handgemenge entſtanden, bei dem beide Theile je zwei Todte verloren. Die Regierung hat Maßnahmen ergriffen, um weiteren Ruheſtörungen vorzubeugen.

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Kommentar zur DTA-Ausgabe

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Christopher Georgi, Manuel Wille, Jurek von Lingen, Susanne Haaf: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription. (2022-04-08T12:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, Linda Kirsten, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

Weitere Informationen:

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert. Tabellen und Anzeigen wurden dabei textlich nicht erfasst und sind lediglich strukturell ausgewiesen.




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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung, Nr. 343, 11. Dezember 1890, S. 3. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_allgemeine343_1890/3>, abgerufen am 21.11.2024.