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Allgemeine Zeitung, Nr. 36, 5. Februar 1850.

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[Spaltenumbruch] als richtig anerkannt hatte, ohne sich durch die inzwischen aufgetauchten
Schelling'schen und Hegel'schen Systeme beirren zu lassen. Der Hegel'-
schen Philosophie namentlich war er sehr abgeneigt, und er pflegte wohl
im Privatgespräche manche ironische Aeußerung über dieselbe zu thun.
Dennoch steht De Wette als Dogmatiker groß da, besonders dadurch daß
er das ganze Gebiet derselben sammt der Moral umfaßte. Sein "Lehr-
buch der christlichen Dogmatik", das in zwei Theile zerfällt, die biblische
Dogmatik (dritte Auflage 1831) und die kirchliche Dogmatik (dritte Aus-
lage 1840), hat sich als ein äußerst brauchbares Compendium bewährt.
Zwei seiner früheren dogmatischen Arbeiten find die Dissertation: "De
morte Jesu Christi expiatoria
" (1813) und die Schrift: "Ueber die
Sünde" (1819). Die lateinische Dissertation wurde vielfach angefochten,
und De Wette, der niemals gegründete Belehrung von sich wies, scheute
fich auch nicht in seinen Vorlesungen zu erklären daß er darin zu weit
gegangen sey. Das eigenthümlichste dogmatische Werk De Wette's ist die
1846 erschienene Schrift: "Das Wesen des christlichen Glaubens vom
Standpunkte des Glaubens", welche ein schönes wohlgeordnetes System
der Dogmatik enthält, dessen Mittelpunkt die Wiederherstellung der ge-
störten Harmonie des Menschen mit Gott durch Christus ist.

Ein großes Verdienst hat de Wette auch durch Belebung des Stu-
diums der christlichen Sittenlehre, welches bei den Theologen etwas
in Abnahme gekommen war. Er behandelte dieselbe theils in einem grö-
ßern Werk von drei Bänden 1819--23, theils in Vorlesungen 1823, 24,
theils in einem Lehrbuche zum Behuf akademischer Vorlesungen 1833.
Die Sittenlehre zerfällt in drei Haupttheile, einen allgemeinen, einen
historischen und einen besondern Theil. Sie ist auf die Offenbarung ge-
gründet, aus welcher die sittlichen Gesetze analytisch herausgehoben wer-
den. Christus ist das Princip der christlichen Sittenlehre.

Wir haben oben gesagt daß kein Zweig der Theologie de Wette ver-
schlossen war. Den merkwürdigsten Beweis hievon liefert die historische
Theologie. Wie sehr de Wette historischen Sinn besaß, und wie wichtig
er überhaupt die historische Betrachtung hielt, dafür zeugen die historischen
Abriffe die er den Lehrbüchern der Dogmatik und Sittenlehre beigegeben
hat. Er war zu Hause im fernsten Alterthum wie in der Neuzeit. Die
hebräisch-jüdische Archäologie, nach seinem eigenen Geständniß
eines seiner Lieblingsfächer, verdankt ihm ein vortreffliches Lehrbuch, das
in dritter Auflage 1842 erschien. Ganz besonders aber verdient unter sei-
nen historischen Arbeiten die 1825--27 herausgekommene Sammlung
der Briefe und Sendschreiben Luthers
ehrenvolle Erwähnung,
ein Werk welches nicht nur für den Theologen, sondern auch für den Hi-
storiker, dem es um genauere Kenntniß des sechzehnten Jahrhunderts zu
thun ist, die größte Wichtigkeit hat. Noch eines seiner letzten Werke (1846)
behandelt die biblische Geschichte, wie er wünschte daß sie von den
Lehrern zum Gegenstande des Unterrichts der Jugend gemacht werden
sollte.

Wenn wir die wissenschaftlichen Arbeiten de Wette's in der prakti-
schen Theologie anführen sollen, so nennen wir zunächst seine mancherlei
Predigten, von denen viele vereinzelt, andere in Sammlungen erschienen.
Ein nachgelassenes Werk welches einen zusammenhängenden Kreis von
Predigten über die christliche Glaubenslehre enthält, hat eben
als ein schönes Vermächtniß des denkenden Gortesgelehrten die Presse
verlassen.*) Die praktische Wirksamkeit des Mannes beschränkte sich aber
nicht auf die Ausarbeitung von Predigten, sondern er betheiligte sich an
allem was gut und gemeinnützig war, wo wahre Nächstenliebe ausgeübt
und das Wohl der Kirche, zumal der protestantischen, gefördert werden
konnte.

Wir sind weit entfernt eine vollständige Aufzählung der Werke de
Wette's gegeben zu haben; wir haben nur einige der hauptsächlichsten in
den verschiedenen Gebieten der Theologie angeführt. Es ist uns nicht un-
bekannt daß er noch vieles andere geschrieben, daß er eine große Anzahl
zum Theil trefflicher Aufsätze in theologischen Zeitschriften und Litteratur-
Zeitungen niedergelegt, daß er selbst Gegenstände die nicht eigentlich theo-
logisch sind in freierer Form und auf geistvolle Weise behandelt hat. Unser
Zweck war nur kurz zu überschauen was dieser Mann geleistet, und da
müssen wir gestehen daß er nicht vergebens gelebt, daß er gewirkt und ge-
arbeitet wie nur irgendeiner, und daß er sich selbst durch seine Werke ein
Denkmal gestiftet hat welches Stein und Erz überdauert, und von keiner
Unbill der Zeit vernichtet werden wird:

Exegit monumentum aere perennius
Regalique situ pyramidum altius,
Quod non imber edax, non Aquilo impotens
Possit diruere aut innumerabilis
Annorum series et fuga temporum.
[Spaltenumbruch]
G. Schadow.

Diesen Morgen ist der am 28 hier verstorbene
berühmte Bildhauer und Director der Akademie der Künste, Gottfried
Schadow zur Erde bestattet worden. Er war wohl der Nestor aller
deutschen Bildhauer, vielleicht aller deutschen Künstler überhaupt, da er
das 86ste Jahr erreicht hatte. Sein Leichenzug war großartig. Die
ganze Akademie der Künste, ein Theil der der Wissenschaften, der Univer-
sttät u. s. w. hatte sich angeschlossen. Die jüngeren Künstler hoben den
Sarg in den Leichenwagen und gingen diesem zu Fuß voran, bis zum
Friedhof. Schadow ruht an der Seite seiner beiden Gattinnen, deren
zweite achtzehn Jahre früher starb als er. Gerade vor achtundzwanzig Jahren,
am 31 Januar 1822, starb sein erstgeborner Sohn Rudolph Schadow zu
Rom, gewöhnlich Ridolfo Schadow genannt, Bildhauer wie der Vater, und
schon damals hochberühmt. Schadow war nicht ein so hoher scharfer Geist
wie Hinkel, aber doch ein Mann klarster Erkenntniß, edelster Bildung und
von einer Geradheit, ja fast kindlichen Naivität und einem Wohlwollen
das ihn ebenso zum Gegenstand der Liebe wie der Verehrung aller machte.
Er war in der That unempfindlich gegen die äußern Unterschiede von Rang
und Reichthum; Kaisern und Königen gegenüber behielt er seine gleichmäßige
Gemüthlichkeit. Ganz eigenthümlich war er in der Improvisation humoristi-
scher Reden; ein Ton den er selbst bei öffentlichen, feierlichen Angelegen-
heiten nicht leicht aufgab. Was er als Künstler gewesen, darüber mö-
gen nicht unsere Worte, sondern seine Werke Zeugniß geben, und
-- die Zahl der Tausende von Schülern die ihn verehrten, und die in
ihm immer noch, als er schon längst zu schaffen aufgehört, den Mann des
feinsten Urtheils, des klarsten künstlerischen Rathes erkannten. Er hatte
wie Nestor das Schwert abgelegt, aber im Rath blieb er unersetzlich.



Der Norddeutsch-österreichische Handelsbund.*)
I.

Seit ich die sechs früheren Briefe
über die österreichisch-deutsche Handelseinigung an Sie absandte, sind mehr
als drei Monate verflossen; es war mir verschiedener Umstände wegen
nicht möglich eher an eine Fortsetzung der Behandlung dieses Themas
zu gehen, und jetzt, wo uns inzwischen die "Wiener Zeitung" durch die
Feder des Ministerialsecretärs G. Höfken die Versicherung gegeben hat
daß Hr. v. Bruck keineswegs "über dergleichen Plane lächle," wie mein
bisheriger Gegner glaubte, freue ich mich meines unfreiwilligen Zauderns.
Setzt mich doch diese notorische Thatsache in den Stand nunmehr meine
Polemik gegen Hrn. v. Herman aufgeben zu können; abgesehen von der
größern Sicherheit welche daraus für die Combinationen resultirt. Denn
ich, der, wie Sie wissen, in gar keiner Verbindung mit dem österreichischen
Ministerium steht, hatte bis dahin, fast von allen Seiten als Phantast
verlacht und im Kampfe mit Deutschlands erstem Nationalökonomen,
nichts für mich als meine eigene gute Ueberzeugung; und wie wenig man
in unserer Wirrniß der Ansichten damit als Einzelner ausrichtet, wissen
Sie sicher eben so gut wie ich. Auf die Vorschläge der "Wiener Zeitung"
fußend, hätte ich nunmehr die Aufgabe die Coincidenz der anscheinend
so weit auseinanderlaufenden materiellen Interessen in der Mitte von Eu-
ropa nachzuweisen, aber da die ökonomische Politik in meinen Augen nie-
mals von der formalen getrennt werden kann, und man, eben wegen ge-
wohnter Beiseitsetzung der ersteren im Vaterlande, jetzt gar nicht weiß
was aus unserer staatlichen Einigung werden soll, so ziehe ich es vor
Ihnen nach den gewonnenen Resultaten der früheren Briefe zuerst meine
Gedanken über die noch immer schwebende Constituirung des Gesammt-
deutschlands mitzutheilen, ehe ich mich jener mehr statistischen Zusammen-
stellung unterziehe. Sollten dabei Wiederholungen von früher ausge-
sprochenen Gedanken mitunterlaufen, so wollen Sie das der größeren
Deutlichkeit wegen bei der manchmal schwierigen Verwickelung des Stof-
fes entschuldigen.

In den vorhergehenden Briefen ist zweierlei zu zeigen, beziehungs-
weise zu beweisen versucht: nämlich einmal durch eine Darlegung der euro-
päischen Handelslinien, daß der ökonomische Schwerpunkt von dem
"Reiche der Mitte" in Wien als ihrem Knotenpunkte sich findet; und zwei-
tens, daß man nur dann einen Staat sicher aufbaut wenn man seine öko-
nomischen Motoren politisch zur berechtigten Anerkennung bringt, die
politischen Krystallisationen keine von den materiellen Grundbedingungen
divergirenden Winkel annehmen läßt. Es mußte schon bei dieser Ausein-
andersetzung unser Blick oft auf die historischen Verhältnisse fallen, da aus
ihnen allein die concreten Belege der aufgestellten Behauptungen herge-
nommen werden konnten. Noch vielmehr aber sind wir genöthigt in

*) Die Hauptstücke des christlichen Glaubens in einer Reihe von Predigten,
von Dr. W. M. L. de Wette. Basel, Neukirch.
*) Siehe die Beilage der Allg. Ztg. vom 5 Sept. und folgende.

[Spaltenumbruch] als richtig anerkannt hatte, ohne ſich durch die inzwiſchen aufgetauchten
Schelling’ſchen und Hegel’ſchen Syſteme beirren zu laſſen. Der Hegel’-
ſchen Philoſophie namentlich war er ſehr abgeneigt, und er pflegte wohl
im Privatgeſpräche manche ironiſche Aeußerung über dieſelbe zu thun.
Dennoch ſteht De Wette als Dogmatiker groß da, beſonders dadurch daß
er das ganze Gebiet derſelben ſammt der Moral umfaßte. Sein „Lehr-
buch der chriſtlichen Dogmatik“, das in zwei Theile zerfällt, die bibliſche
Dogmatik (dritte Auflage 1831) und die kirchliche Dogmatik (dritte Auſ-
lage 1840), hat ſich als ein äußerſt brauchbares Compendium bewährt.
Zwei ſeiner früheren dogmatiſchen Arbeiten find die Diſſertation: „De
morte Jesu Christi expiatoria
“ (1813) und die Schrift: „Ueber die
Sünde“ (1819). Die lateiniſche Diſſertation wurde vielfach angefochten,
und De Wette, der niemals gegründete Belehrung von ſich wies, ſcheute
fich auch nicht in ſeinen Vorleſungen zu erklären daß er darin zu weit
gegangen ſey. Das eigenthümlichſte dogmatiſche Werk De Wette’s iſt die
1846 erſchienene Schrift: „Das Weſen des chriſtlichen Glaubens vom
Standpunkte des Glaubens“, welche ein ſchönes wohlgeordnetes Syſtem
der Dogmatik enthält, deſſen Mittelpunkt die Wiederherſtellung der ge-
ſtörten Harmonie des Menſchen mit Gott durch Chriſtus iſt.

Ein großes Verdienſt hat de Wette auch durch Belebung des Stu-
diums der chriſtlichen Sittenlehre, welches bei den Theologen etwas
in Abnahme gekommen war. Er behandelte dieſelbe theils in einem grö-
ßern Werk von drei Bänden 1819—23, theils in Vorleſungen 1823, 24,
theils in einem Lehrbuche zum Behuf akademiſcher Vorleſungen 1833.
Die Sittenlehre zerfällt in drei Haupttheile, einen allgemeinen, einen
hiſtoriſchen und einen beſondern Theil. Sie iſt auf die Offenbarung ge-
gründet, aus welcher die ſittlichen Geſetze analytiſch herausgehoben wer-
den. Chriſtus iſt das Princip der chriſtlichen Sittenlehre.

Wir haben oben geſagt daß kein Zweig der Theologie de Wette ver-
ſchloſſen war. Den merkwürdigſten Beweis hievon liefert die hiſtoriſche
Theologie. Wie ſehr de Wette hiſtoriſchen Sinn beſaß, und wie wichtig
er überhaupt die hiſtoriſche Betrachtung hielt, dafür zeugen die hiſtoriſchen
Abriffe die er den Lehrbüchern der Dogmatik und Sittenlehre beigegeben
hat. Er war zu Hauſe im fernſten Alterthum wie in der Neuzeit. Die
hebräiſch-jüdiſche Archäologie, nach ſeinem eigenen Geſtändniß
eines ſeiner Lieblingsfächer, verdankt ihm ein vortreffliches Lehrbuch, das
in dritter Auflage 1842 erſchien. Ganz beſonders aber verdient unter ſei-
nen hiſtoriſchen Arbeiten die 1825—27 herausgekommene Sammlung
der Briefe und Sendſchreiben Luthers
ehrenvolle Erwähnung,
ein Werk welches nicht nur für den Theologen, ſondern auch für den Hi-
ſtoriker, dem es um genauere Kenntniß des ſechzehnten Jahrhunderts zu
thun iſt, die größte Wichtigkeit hat. Noch eines ſeiner letzten Werke (1846)
behandelt die bibliſche Geſchichte, wie er wünſchte daß ſie von den
Lehrern zum Gegenſtande des Unterrichts der Jugend gemacht werden
ſollte.

Wenn wir die wiſſenſchaftlichen Arbeiten de Wette’s in der prakti-
ſchen Theologie anführen ſollen, ſo nennen wir zunächſt ſeine mancherlei
Predigten, von denen viele vereinzelt, andere in Sammlungen erſchienen.
Ein nachgelaſſenes Werk welches einen zuſammenhängenden Kreis von
Predigten über die chriſtliche Glaubenslehre enthält, hat eben
als ein ſchönes Vermächtniß des denkenden Gortesgelehrten die Preſſe
verlaſſen.*) Die praktiſche Wirkſamkeit des Mannes beſchränkte ſich aber
nicht auf die Ausarbeitung von Predigten, ſondern er betheiligte ſich an
allem was gut und gemeinnützig war, wo wahre Nächſtenliebe ausgeübt
und das Wohl der Kirche, zumal der proteſtantiſchen, gefördert werden
konnte.

Wir ſind weit entfernt eine vollſtändige Aufzählung der Werke de
Wette’s gegeben zu haben; wir haben nur einige der hauptſächlichſten in
den verſchiedenen Gebieten der Theologie angeführt. Es iſt uns nicht un-
bekannt daß er noch vieles andere geſchrieben, daß er eine große Anzahl
zum Theil trefflicher Aufſätze in theologiſchen Zeitſchriften und Litteratur-
Zeitungen niedergelegt, daß er ſelbſt Gegenſtände die nicht eigentlich theo-
logiſch ſind in freierer Form und auf geiſtvolle Weiſe behandelt hat. Unſer
Zweck war nur kurz zu überſchauen was dieſer Mann geleiſtet, und da
müſſen wir geſtehen daß er nicht vergebens gelebt, daß er gewirkt und ge-
arbeitet wie nur irgendeiner, und daß er ſich ſelbſt durch ſeine Werke ein
Denkmal geſtiftet hat welches Stein und Erz überdauert, und von keiner
Unbill der Zeit vernichtet werden wird:

Exegit monumentum ære perennius
Regalique situ pyramidum altius,
Quod non imber edax, non Aquilo impotens
Possit diruere aut innumerabilis
Annorum series et fuga temporum.
[Spaltenumbruch]
G. Schadow.

Dieſen Morgen iſt der am 28 hier verſtorbene
berühmte Bildhauer und Director der Akademie der Künſte, Gottfried
Schadow zur Erde beſtattet worden. Er war wohl der Neſtor aller
deutſchen Bildhauer, vielleicht aller deutſchen Künſtler überhaupt, da er
das 86ſte Jahr erreicht hatte. Sein Leichenzug war großartig. Die
ganze Akademie der Künſte, ein Theil der der Wiſſenſchaften, der Univer-
ſttät u. ſ. w. hatte ſich angeſchloſſen. Die jüngeren Künſtler hoben den
Sarg in den Leichenwagen und gingen dieſem zu Fuß voran, bis zum
Friedhof. Schadow ruht an der Seite ſeiner beiden Gattinnen, deren
zweite achtzehn Jahre früher ſtarb als er. Gerade vor achtundzwanzig Jahren,
am 31 Januar 1822, ſtarb ſein erſtgeborner Sohn Rudolph Schadow zu
Rom, gewöhnlich Ridolfo Schadow genannt, Bildhauer wie der Vater, und
ſchon damals hochberühmt. Schadow war nicht ein ſo hoher ſcharfer Geiſt
wie Hinkel, aber doch ein Mann klarſter Erkenntniß, edelſter Bildung und
von einer Geradheit, ja faſt kindlichen Naivität und einem Wohlwollen
das ihn ebenſo zum Gegenſtand der Liebe wie der Verehrung aller machte.
Er war in der That unempfindlich gegen die äußern Unterſchiede von Rang
und Reichthum; Kaiſern und Königen gegenüber behielt er ſeine gleichmäßige
Gemüthlichkeit. Ganz eigenthümlich war er in der Improviſation humoriſti-
ſcher Reden; ein Ton den er ſelbſt bei öffentlichen, feierlichen Angelegen-
heiten nicht leicht aufgab. Was er als Künſtler geweſen, darüber mö-
gen nicht unſere Worte, ſondern ſeine Werke Zeugniß geben, und
— die Zahl der Tauſende von Schülern die ihn verehrten, und die in
ihm immer noch, als er ſchon längſt zu ſchaffen aufgehört, den Mann des
feinſten Urtheils, des klarſten künſtleriſchen Rathes erkannten. Er hatte
wie Neſtor das Schwert abgelegt, aber im Rath blieb er unerſetzlich.



Der Norddeutſch-öſterreichiſche Handelsbund.*)
I.

Seit ich die ſechs früheren Briefe
über die öſterreichiſch-deutſche Handelseinigung an Sie abſandte, ſind mehr
als drei Monate verfloſſen; es war mir verſchiedener Umſtände wegen
nicht möglich eher an eine Fortſetzung der Behandlung dieſes Themas
zu gehen, und jetzt, wo uns inzwiſchen die „Wiener Zeitung“ durch die
Feder des Miniſterialſecretärs G. Höfken die Verſicherung gegeben hat
daß Hr. v. Bruck keineswegs „über dergleichen Plane lächle,“ wie mein
bisheriger Gegner glaubte, freue ich mich meines unfreiwilligen Zauderns.
Setzt mich doch dieſe notoriſche Thatſache in den Stand nunmehr meine
Polemik gegen Hrn. v. Herman aufgeben zu können; abgeſehen von der
größern Sicherheit welche daraus für die Combinationen reſultirt. Denn
ich, der, wie Sie wiſſen, in gar keiner Verbindung mit dem öſterreichiſchen
Miniſterium ſteht, hatte bis dahin, faſt von allen Seiten als Phantaſt
verlacht und im Kampfe mit Deutſchlands erſtem Nationalökonomen,
nichts für mich als meine eigene gute Ueberzeugung; und wie wenig man
in unſerer Wirrniß der Anſichten damit als Einzelner ausrichtet, wiſſen
Sie ſicher eben ſo gut wie ich. Auf die Vorſchläge der „Wiener Zeitung“
fußend, hätte ich nunmehr die Aufgabe die Coincidenz der anſcheinend
ſo weit auseinanderlaufenden materiellen Intereſſen in der Mitte von Eu-
ropa nachzuweiſen, aber da die ökonomiſche Politik in meinen Augen nie-
mals von der formalen getrennt werden kann, und man, eben wegen ge-
wohnter Beiſeitſetzung der erſteren im Vaterlande, jetzt gar nicht weiß
was aus unſerer ſtaatlichen Einigung werden ſoll, ſo ziehe ich es vor
Ihnen nach den gewonnenen Reſultaten der früheren Briefe zuerſt meine
Gedanken über die noch immer ſchwebende Conſtituirung des Geſammt-
deutſchlands mitzutheilen, ehe ich mich jener mehr ſtatiſtiſchen Zuſammen-
ſtellung unterziehe. Sollten dabei Wiederholungen von früher ausge-
ſprochenen Gedanken mitunterlaufen, ſo wollen Sie das der größeren
Deutlichkeit wegen bei der manchmal ſchwierigen Verwickelung des Stof-
fes entſchuldigen.

In den vorhergehenden Briefen iſt zweierlei zu zeigen, beziehungs-
weiſe zu beweiſen verſucht: nämlich einmal durch eine Darlegung der euro-
päiſchen Handelslinien, daß der ökonomiſche Schwerpunkt von dem
„Reiche der Mitte“ in Wien als ihrem Knotenpunkte ſich findet; und zwei-
tens, daß man nur dann einen Staat ſicher aufbaut wenn man ſeine öko-
nomiſchen Motoren politiſch zur berechtigten Anerkennung bringt, die
politiſchen Kryſtalliſationen keine von den materiellen Grundbedingungen
divergirenden Winkel annehmen läßt. Es mußte ſchon bei dieſer Ausein-
anderſetzung unſer Blick oft auf die hiſtoriſchen Verhältniſſe fallen, da aus
ihnen allein die concreten Belege der aufgeſtellten Behauptungen herge-
nommen werden konnten. Noch vielmehr aber ſind wir genöthigt in

*) Die Hauptſtücke des chriſtlichen Glaubens in einer Reihe von Predigten,
von Dr. W. M. L. de Wette. Baſel, Neukirch.
*) Siehe die Beilage der Allg. Ztg. vom 5 Sept. und folgende.
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[571/0011] als richtig anerkannt hatte, ohne ſich durch die inzwiſchen aufgetauchten Schelling’ſchen und Hegel’ſchen Syſteme beirren zu laſſen. Der Hegel’- ſchen Philoſophie namentlich war er ſehr abgeneigt, und er pflegte wohl im Privatgeſpräche manche ironiſche Aeußerung über dieſelbe zu thun. Dennoch ſteht De Wette als Dogmatiker groß da, beſonders dadurch daß er das ganze Gebiet derſelben ſammt der Moral umfaßte. Sein „Lehr- buch der chriſtlichen Dogmatik“, das in zwei Theile zerfällt, die bibliſche Dogmatik (dritte Auflage 1831) und die kirchliche Dogmatik (dritte Auſ- lage 1840), hat ſich als ein äußerſt brauchbares Compendium bewährt. Zwei ſeiner früheren dogmatiſchen Arbeiten find die Diſſertation: „De morte Jesu Christi expiatoria“ (1813) und die Schrift: „Ueber die Sünde“ (1819). Die lateiniſche Diſſertation wurde vielfach angefochten, und De Wette, der niemals gegründete Belehrung von ſich wies, ſcheute fich auch nicht in ſeinen Vorleſungen zu erklären daß er darin zu weit gegangen ſey. Das eigenthümlichſte dogmatiſche Werk De Wette’s iſt die 1846 erſchienene Schrift: „Das Weſen des chriſtlichen Glaubens vom Standpunkte des Glaubens“, welche ein ſchönes wohlgeordnetes Syſtem der Dogmatik enthält, deſſen Mittelpunkt die Wiederherſtellung der ge- ſtörten Harmonie des Menſchen mit Gott durch Chriſtus iſt. Ein großes Verdienſt hat de Wette auch durch Belebung des Stu- diums der chriſtlichen Sittenlehre, welches bei den Theologen etwas in Abnahme gekommen war. Er behandelte dieſelbe theils in einem grö- ßern Werk von drei Bänden 1819—23, theils in Vorleſungen 1823, 24, theils in einem Lehrbuche zum Behuf akademiſcher Vorleſungen 1833. Die Sittenlehre zerfällt in drei Haupttheile, einen allgemeinen, einen hiſtoriſchen und einen beſondern Theil. Sie iſt auf die Offenbarung ge- gründet, aus welcher die ſittlichen Geſetze analytiſch herausgehoben wer- den. Chriſtus iſt das Princip der chriſtlichen Sittenlehre. Wir haben oben geſagt daß kein Zweig der Theologie de Wette ver- ſchloſſen war. Den merkwürdigſten Beweis hievon liefert die hiſtoriſche Theologie. Wie ſehr de Wette hiſtoriſchen Sinn beſaß, und wie wichtig er überhaupt die hiſtoriſche Betrachtung hielt, dafür zeugen die hiſtoriſchen Abriffe die er den Lehrbüchern der Dogmatik und Sittenlehre beigegeben hat. Er war zu Hauſe im fernſten Alterthum wie in der Neuzeit. Die hebräiſch-jüdiſche Archäologie, nach ſeinem eigenen Geſtändniß eines ſeiner Lieblingsfächer, verdankt ihm ein vortreffliches Lehrbuch, das in dritter Auflage 1842 erſchien. Ganz beſonders aber verdient unter ſei- nen hiſtoriſchen Arbeiten die 1825—27 herausgekommene Sammlung der Briefe und Sendſchreiben Luthers ehrenvolle Erwähnung, ein Werk welches nicht nur für den Theologen, ſondern auch für den Hi- ſtoriker, dem es um genauere Kenntniß des ſechzehnten Jahrhunderts zu thun iſt, die größte Wichtigkeit hat. Noch eines ſeiner letzten Werke (1846) behandelt die bibliſche Geſchichte, wie er wünſchte daß ſie von den Lehrern zum Gegenſtande des Unterrichts der Jugend gemacht werden ſollte. Wenn wir die wiſſenſchaftlichen Arbeiten de Wette’s in der prakti- ſchen Theologie anführen ſollen, ſo nennen wir zunächſt ſeine mancherlei Predigten, von denen viele vereinzelt, andere in Sammlungen erſchienen. Ein nachgelaſſenes Werk welches einen zuſammenhängenden Kreis von Predigten über die chriſtliche Glaubenslehre enthält, hat eben als ein ſchönes Vermächtniß des denkenden Gortesgelehrten die Preſſe verlaſſen. *) Die praktiſche Wirkſamkeit des Mannes beſchränkte ſich aber nicht auf die Ausarbeitung von Predigten, ſondern er betheiligte ſich an allem was gut und gemeinnützig war, wo wahre Nächſtenliebe ausgeübt und das Wohl der Kirche, zumal der proteſtantiſchen, gefördert werden konnte. Wir ſind weit entfernt eine vollſtändige Aufzählung der Werke de Wette’s gegeben zu haben; wir haben nur einige der hauptſächlichſten in den verſchiedenen Gebieten der Theologie angeführt. Es iſt uns nicht un- bekannt daß er noch vieles andere geſchrieben, daß er eine große Anzahl zum Theil trefflicher Aufſätze in theologiſchen Zeitſchriften und Litteratur- Zeitungen niedergelegt, daß er ſelbſt Gegenſtände die nicht eigentlich theo- logiſch ſind in freierer Form und auf geiſtvolle Weiſe behandelt hat. Unſer Zweck war nur kurz zu überſchauen was dieſer Mann geleiſtet, und da müſſen wir geſtehen daß er nicht vergebens gelebt, daß er gewirkt und ge- arbeitet wie nur irgendeiner, und daß er ſich ſelbſt durch ſeine Werke ein Denkmal geſtiftet hat welches Stein und Erz überdauert, und von keiner Unbill der Zeit vernichtet werden wird: Exegit monumentum ære perennius Regalique situ pyramidum altius, Quod non imber edax, non Aquilo impotens Possit diruere aut innumerabilis Annorum series et fuga temporum. G. Schadow. * Berlin, 31 Jan. Dieſen Morgen iſt der am 28 hier verſtorbene berühmte Bildhauer und Director der Akademie der Künſte, Gottfried Schadow zur Erde beſtattet worden. Er war wohl der Neſtor aller deutſchen Bildhauer, vielleicht aller deutſchen Künſtler überhaupt, da er das 86ſte Jahr erreicht hatte. Sein Leichenzug war großartig. Die ganze Akademie der Künſte, ein Theil der der Wiſſenſchaften, der Univer- ſttät u. ſ. w. hatte ſich angeſchloſſen. Die jüngeren Künſtler hoben den Sarg in den Leichenwagen und gingen dieſem zu Fuß voran, bis zum Friedhof. Schadow ruht an der Seite ſeiner beiden Gattinnen, deren zweite achtzehn Jahre früher ſtarb als er. Gerade vor achtundzwanzig Jahren, am 31 Januar 1822, ſtarb ſein erſtgeborner Sohn Rudolph Schadow zu Rom, gewöhnlich Ridolfo Schadow genannt, Bildhauer wie der Vater, und ſchon damals hochberühmt. Schadow war nicht ein ſo hoher ſcharfer Geiſt wie Hinkel, aber doch ein Mann klarſter Erkenntniß, edelſter Bildung und von einer Geradheit, ja faſt kindlichen Naivität und einem Wohlwollen das ihn ebenſo zum Gegenſtand der Liebe wie der Verehrung aller machte. Er war in der That unempfindlich gegen die äußern Unterſchiede von Rang und Reichthum; Kaiſern und Königen gegenüber behielt er ſeine gleichmäßige Gemüthlichkeit. Ganz eigenthümlich war er in der Improviſation humoriſti- ſcher Reden; ein Ton den er ſelbſt bei öffentlichen, feierlichen Angelegen- heiten nicht leicht aufgab. Was er als Künſtler geweſen, darüber mö- gen nicht unſere Worte, ſondern ſeine Werke Zeugniß geben, und — die Zahl der Tauſende von Schülern die ihn verehrten, und die in ihm immer noch, als er ſchon längſt zu ſchaffen aufgehört, den Mann des feinſten Urtheils, des klarſten künſtleriſchen Rathes erkannten. Er hatte wie Neſtor das Schwert abgelegt, aber im Rath blieb er unerſetzlich. Der Norddeutſch-öſterreichiſche Handelsbund. *) I. ** Bremen, Ende Decembers. Seit ich die ſechs früheren Briefe über die öſterreichiſch-deutſche Handelseinigung an Sie abſandte, ſind mehr als drei Monate verfloſſen; es war mir verſchiedener Umſtände wegen nicht möglich eher an eine Fortſetzung der Behandlung dieſes Themas zu gehen, und jetzt, wo uns inzwiſchen die „Wiener Zeitung“ durch die Feder des Miniſterialſecretärs G. Höfken die Verſicherung gegeben hat daß Hr. v. Bruck keineswegs „über dergleichen Plane lächle,“ wie mein bisheriger Gegner glaubte, freue ich mich meines unfreiwilligen Zauderns. Setzt mich doch dieſe notoriſche Thatſache in den Stand nunmehr meine Polemik gegen Hrn. v. Herman aufgeben zu können; abgeſehen von der größern Sicherheit welche daraus für die Combinationen reſultirt. Denn ich, der, wie Sie wiſſen, in gar keiner Verbindung mit dem öſterreichiſchen Miniſterium ſteht, hatte bis dahin, faſt von allen Seiten als Phantaſt verlacht und im Kampfe mit Deutſchlands erſtem Nationalökonomen, nichts für mich als meine eigene gute Ueberzeugung; und wie wenig man in unſerer Wirrniß der Anſichten damit als Einzelner ausrichtet, wiſſen Sie ſicher eben ſo gut wie ich. Auf die Vorſchläge der „Wiener Zeitung“ fußend, hätte ich nunmehr die Aufgabe die Coincidenz der anſcheinend ſo weit auseinanderlaufenden materiellen Intereſſen in der Mitte von Eu- ropa nachzuweiſen, aber da die ökonomiſche Politik in meinen Augen nie- mals von der formalen getrennt werden kann, und man, eben wegen ge- wohnter Beiſeitſetzung der erſteren im Vaterlande, jetzt gar nicht weiß was aus unſerer ſtaatlichen Einigung werden ſoll, ſo ziehe ich es vor Ihnen nach den gewonnenen Reſultaten der früheren Briefe zuerſt meine Gedanken über die noch immer ſchwebende Conſtituirung des Geſammt- deutſchlands mitzutheilen, ehe ich mich jener mehr ſtatiſtiſchen Zuſammen- ſtellung unterziehe. Sollten dabei Wiederholungen von früher ausge- ſprochenen Gedanken mitunterlaufen, ſo wollen Sie das der größeren Deutlichkeit wegen bei der manchmal ſchwierigen Verwickelung des Stof- fes entſchuldigen. In den vorhergehenden Briefen iſt zweierlei zu zeigen, beziehungs- weiſe zu beweiſen verſucht: nämlich einmal durch eine Darlegung der euro- päiſchen Handelslinien, daß der ökonomiſche Schwerpunkt von dem „Reiche der Mitte“ in Wien als ihrem Knotenpunkte ſich findet; und zwei- tens, daß man nur dann einen Staat ſicher aufbaut wenn man ſeine öko- nomiſchen Motoren politiſch zur berechtigten Anerkennung bringt, die politiſchen Kryſtalliſationen keine von den materiellen Grundbedingungen divergirenden Winkel annehmen läßt. Es mußte ſchon bei dieſer Ausein- anderſetzung unſer Blick oft auf die hiſtoriſchen Verhältniſſe fallen, da aus ihnen allein die concreten Belege der aufgeſtellten Behauptungen herge- nommen werden konnten. Noch vielmehr aber ſind wir genöthigt in *) Die Hauptſtücke des chriſtlichen Glaubens in einer Reihe von Predigten, von Dr. W. M. L. de Wette. Baſel, Neukirch. *) Siehe die Beilage der Allg. Ztg. vom 5 Sept. und folgende.

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Christopher Georgi, Manuel Wille, Jurek von Lingen, Susanne Haaf: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription. (2022-04-08T12:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, Linda Kirsten, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

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Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert. Tabellen und Anzeigen wurden dabei textlich nicht erfasst und sind lediglich strukturell ausgewiesen.




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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung, Nr. 36, 5. Februar 1850, S. 571. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_allgemeine36_1850/11>, abgerufen am 21.11.2024.