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Allgemeine Zeitung, Nr. 38, 19. September 1914.

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Allgemeine Zeitung 19. September 1914.
[Spaltenumbruch] führer nennen zu hören. Der siegreiche General ist am 2. Oktober
1847 als ältester Sohn des 1902 verstorbenen Majors a. D. Robert
v. Beneckendorff und v. Hindenburg und dessen Gemahlin Luise geb.
Schwickardt (+ 1893) zu Posen geboren, besuchte das Kadettenkorps
und kam aus diesem am 7. April 1866 als Sekondleutnant zum
3. Garde-Regiment zu Fuß. Er machte mit diesem den Feldzug
gegen Oesterreich, insbesondere die Gefechte bei Soor und Königin-
hof sowie die Schlacht bei Königgrätz mit und nahm mit seinem Zuge
in letzterer mehrere feindliche Geschütze, wobei er durch eine Kar-
tätschkugel leicht am Kopfe gestreift wurde. Die Regimentsgeschichte
berichtet hierüber wie folgt: "Plötzlich erhielten die Schützen des Leut-
nants v. Hindenburg Kartätschfeuer. Von Rosberitz aus war eine
Batterie herbeigeeilt und hatte auf nächste Entfernung das Feuer
gegen diese Abteilungen eröffnet. Nach kurzem Schnellfeuer warf
sich Leutnant v. Hindenburg im "Marsch! Marsch!" auf die Ge-
schütze" .... "Von einer Kartätschkugel am Kopf gesteift, sinkt
Leutnant v. Hindenburg, einen Augenblick betäubt, zu Boden. Als
er schnell wieder emporspringt, sieht er bereits drei Geschütze in
Händen seiner Leute, während zwei andere Geschütze, das eine von
drei, das zweite nur von einem Pferde gezogen, in Richtung auf
Wsestar zu entkommen suchen. Auch diese beiden Geschütze werden
von der 5. Kompagnie erobert, als sie in einem Hohlweg zwischen
Rosberitz und Sweti stecken bleiben. Es war leider nicht möglich,
die Kanonen zurückzuschaffen; man mußte sie stehen lassen." ...

Für sein tapferes Verhalten mit dem Roten Adlerorden 4. Kl.
mit Schwertern geschmückt, wurde er im März 1870 Adjutant des
1. Bataillons, machte als solcher bezw. vom 19. August bis 17. Nov.
1870 als stellvertretender Regimentsadjutant den französischen Feld-
zug mit, nahm an den Schlachten bei St. Privat und Sedan (hier
in Reserve) sowie an der Belagerung von Paris teil und erhielt
für sein tapferes Verhalten das Eiserne Kreuz 2. Klasse. Nach dem
Kriege noch bis Mitte Mai 1873 Bataillonsadjutant, rückte er am
13. April 1872 zum Premierleutnant auf, besuchte 1873--1876 die
Kriegsakademie, wurde vom 1. Mai 1877 ab zum Großen General-
stabe kommandiert bezw. am 18. April 1878, unter Beförderung zum
Hauptmann und unter Belassung beim Großen Generalstabe, in
den Generalstab der Armee versetzt und kam am 9. Juli 1878 zum
Generalstabe des II. Armeekorps, am 5. Mai 1881 zu dem der
1. Division und am 15. April 1881 als Kompaniechef zum 3. posen-
schen Infanterie-Regiment Nr. 58 (Fraustadt). Demnächst am
14. Juli 1885 in den Großen Generalstab zurückberufen und am
12. November desselben Jahres zum Major befördert, trat er am
1. Oktober 1888 zum Generalstabe des III. Armeekorps über und
wurde am 21. Oktober 1889 dem Generalstabe der Armee aggregiert
und zur Dienstleistung beim Großen Generalstabe kommandiert.
Am 19. Februar 1889, unter Entbindung von diesem Kom-
mando und unter Einreihung in das Kriegsministerium, mit Wahr-
nehmung der Geschäfte eines Abteilungschefs im Kriegsministerium
beauftragt, wurde er am 25. November 1890 Abteilungschef im
Kriegsministerium, am 14. Februar 1891 Oberstleutnant, am 17. Juni
1893 Kommandeur des Oldenburg. Infanterie-Regiments Nr. 91
(Oldenburg) und am 17. März 1894 Oberst. Am 14. August 1896
erfolgte, unter Versetzung in den Generalstab der Armee, seine Er-
nennung zum Chef des Generalstabes des VIII. Armeekorps, am
22. März 1897 seine Beförderung zum Generalmajor. Am 9. Juli
1900 trat er als Generalleutnant an die Spitze der 28. Division in
Karlsruhe i. B., am 27. Januar 1903 wurde er mit der Führung
und einige Zeit später mit dem Kommando des IV. Armeekorps
betraut. Am 22. Juni 1905 erhielt er das Patent als General der
Infanterie; im März 1911 schied er krankheitshalber aus dem aktiven
Dienst, wobei ihm der Schwarze Adlerorden verliehen wurde. Bei
Ausbruch des jetzigen Krieges betraute ihn unser Kaiser, in Würdi-
gung seiner hervorragenden Führereigenschaften, zum Befehlshaber
der Ostarmee. Am 26. August wurde er zum Generalobersten mit
Patent vom 2. Oktober 1912 befördert.

Der General steht a la suite des 3. Garde-Regiments zu Fuß,
ist seit 1879 mit Gertrud geb. von Sperling vermählt und hat drei
Kinder, Irmgard, Oskar und Annemarie.



Alexander Kluck ist am 20. Mai 1846 als Sohn des 1864
verstorbenen Regierungsbaumeisters Karl Kluck und dessen 1881
verstorbener Gemahlin Elisabeth geb. Tiedemann zu Münster in
Westfalen geboren, besuchte das dortige Gymnasium und trat am
13. Oktober 1865 als Fahnenjunker in das damals in Minden, Höx-
ter und Herford garnisonierende 6. Westfäl. Infanterie-Regiment
[Spaltenumbruch] Nr. 55. Am 10. Mai des folgenden Jahres zum Fähnrich ernannt,
machte er kurz darauf, Offizierdienste tuend, den Feldzug im südwest-
lichen Deutschland, insbesondere die Gefechte bei Dermbach, Kissin-
gen, Laufach, Aschaffenburg, Tauberbischofsheim und Gerchsheim
sowie die Beschießung von Würzburg mit, erhielt noch in Feindes-
land am 16. August das Offizierspatent und rückte vier Jahre
später mit der 12. Kompagnie seines Regiments nach Frankreich.
Er nahm hier teil an der Schlacht bei Spichern, am Avantgarden-
gefecht bei Forbach (am 7. August), an der Schlacht bei Colombey,
in der er bei einer mit seinem Kompagniechef unternommenen Er-
kundung durch mehrere Schüsse am rechten Unterarm und Ellbogen
sowie am Leibe, ohne die Truppe verlassen zu müssen, leicht ver-
wundet wurde, an der Schlacht bei Gravelotte, an der Einschließung
von Metz sowie an den Ausfallgefechten bei Peltre am 22. und
27. September und erwarb sich das Eiserne Kreuz 2. Klasse sowie
das Ehrenkreuz 3. Klasse des Fürstlich Lippischen Gesamthauses mit
Schwertern.

Nach dem Kriege vom 14. Januar 1872 bis zum 11. August
1873 bei dem zur französischen Okkupationsarmee gehörenden han-
noverschen Füsilier-Regiment Nr. 73 kommandiert und am 16. Okt.
1873 zum Premierleutnant befördert, war er vom 1. bis 27. Januar
1876 Adjutant des Landwehrbezirks Detmold und demnächst bis
15. Februar 1879 solcher der 28. Infanteriebrigade in Wesel, trat
während dieses Verhältnisses am 8. September 1877 mit Patent
vom 13. April 1872 zum 5. Westfäl. Infanterie-Regiment Nr. 53
(Münster und Paderborn) über und wurde vom 15. Februar 1879
zum überzähligen Hauptmann sowie am 22. März 1881 zum Kom-
pagniechef ernannt. Weiterhin am 30. Juli letztgenannten Jahres,
unter Stellung a. l. s. des Regiments als Kompagnieführer zur
Unteroffizierschule in Jülich und am 14. Oktober 1884 mit Patent
vom 15. Mai 1878 als Kommandeur zur Unteroffizier-Vorschule des
Militär-Knaben-Erziehungsinstitutes zu Annaburg versetzt, erfolgte
am 15. November 1887, unter Belassung in seinem Kommando und
unter Versetzung a. l. s. des Ostfriesischen Infanterie-Regiments
Nr. 78, seine Beförderung zum Major. Nachdem er sodann am
1. Juli 1888 Kommandeur der Unteroffizier-Vorschule in Neu-Brei-
sach geworden und am 16. April 1889 als Bataillonskommandeur
zum 3. Magdeb. Infanterie-Regiment Nr. 66 in Magdeburg über-
getreten, stieg er am 25. März 1893 zum Oberstleutnant und etats-
mäßigen Stabsoffizier auf, als welcher er vom 12. April bis 29. Mai
1895 zur Einrichtung des Truppenübungsplatzes Loburg und der
Kommandantur in Dörnitz kommandiert war.

Am 27. Januar 1896, unter Verleihung des Ranges als Regi-
ments-Kommandeur, zum Kommandeur des Landwehrbezirks I Ber-
lin, am 18. April desselben Jahres zum Oberst, am 15. Juni 1898
zum Kommandeur des Pommerschen Füsilier-Regiments Nr. 34 in
Bromberg und am 22. Mai 1899 zum Generalmajor und Kom-
mandeur der 23. Infanterie-Brigade in Gleiwitz ernannt, wurde er
am 18. Februar 1902 mit der Führung und am 3. April desselben
Jahres, unter Beförderung zum Generalleutnant, mit dem Kom-
mando der 37. Division in Allenstein betraut. Am 13. September
1906 erfolgte seine Ernennung zum Führer, am 16. des folgenden
Monats, unter Beförderung zum General der Infanterie, diejenige
zum kommandierenden General des V. Armeekorps in Posen, wel-
ches er am 1. Oktober 1907 mit dem I. Armeekorps in Königsberg
vertauschte. Am 27. Januar 1909 wurde ihm der erbliche Adel ver-
liehen; am 10. September 1910 stellte ihn der Oberste Kriegsherr
a. l. s. des Grenadier-Regiments König Friedrich Wilhelm I.
(2. Ostpreuß.) Nr. 3; am 1. Oktober 1913 trat er an die Spitze der
neugebildeten 8. Armee-Inspektion (II., V., VI. Armeekorps,
Standort Berlin); am 27. Januar 1914 wurde er Generaloberst.

Exzellenz v. Kluck, der den Schwarzen Adlerorden besitzt, ist
seit 1874 mit Fanny v. Donop verheiratet und hat zwei Söhne und
eine Tochter. Er ist einer der wenigen in die höchsten Dienststellen
gelangten Offiziere, die während ihrer Dienstzeit weder zur Kriegs-
akademie kommandiert gewesen sind, noch der höheren Adjutantur
noch dem Generalstabe angehört haben.



Zu den Heerführern, deren Namen jetzt in aller Munde ist,
gehört auch der Generaloberst v. Bülow und dies mit Recht,
hat doch seine Armee, wie uns der Generalquartiermeister v. Stein
am 4. September mitgeteilt, im Verlauf des Krieges bis Ende
August bereits 6 Fahnen, 349 Geschütze, 79 Maschinengewehre und
166 Fahrzeuge erbeutet, sowie 12 934 Gefangene gemacht.

Allgemeine Zeitung 19. September 1914.
[Spaltenumbruch] führer nennen zu hören. Der ſiegreiche General iſt am 2. Oktober
1847 als älteſter Sohn des 1902 verſtorbenen Majors a. D. Robert
v. Beneckendorff und v. Hindenburg und deſſen Gemahlin Luiſe geb.
Schwickardt († 1893) zu Poſen geboren, beſuchte das Kadettenkorps
und kam aus dieſem am 7. April 1866 als Sekondleutnant zum
3. Garde-Regiment zu Fuß. Er machte mit dieſem den Feldzug
gegen Oeſterreich, insbeſondere die Gefechte bei Soor und Königin-
hof ſowie die Schlacht bei Königgrätz mit und nahm mit ſeinem Zuge
in letzterer mehrere feindliche Geſchütze, wobei er durch eine Kar-
tätſchkugel leicht am Kopfe geſtreift wurde. Die Regimentsgeſchichte
berichtet hierüber wie folgt: „Plötzlich erhielten die Schützen des Leut-
nants v. Hindenburg Kartätſchfeuer. Von Rosberitz aus war eine
Batterie herbeigeeilt und hatte auf nächſte Entfernung das Feuer
gegen dieſe Abteilungen eröffnet. Nach kurzem Schnellfeuer warf
ſich Leutnant v. Hindenburg im „Marſch! Marſch!“ auf die Ge-
ſchütze“ .... „Von einer Kartätſchkugel am Kopf geſteift, ſinkt
Leutnant v. Hindenburg, einen Augenblick betäubt, zu Boden. Als
er ſchnell wieder emporſpringt, ſieht er bereits drei Geſchütze in
Händen ſeiner Leute, während zwei andere Geſchütze, das eine von
drei, das zweite nur von einem Pferde gezogen, in Richtung auf
Wſeſtar zu entkommen ſuchen. Auch dieſe beiden Geſchütze werden
von der 5. Kompagnie erobert, als ſie in einem Hohlweg zwiſchen
Rosberitz und Sweti ſtecken bleiben. Es war leider nicht möglich,
die Kanonen zurückzuſchaffen; man mußte ſie ſtehen laſſen.“ ...

Für ſein tapferes Verhalten mit dem Roten Adlerorden 4. Kl.
mit Schwertern geſchmückt, wurde er im März 1870 Adjutant des
1. Bataillons, machte als ſolcher bezw. vom 19. Auguſt bis 17. Nov.
1870 als ſtellvertretender Regimentsadjutant den franzöſiſchen Feld-
zug mit, nahm an den Schlachten bei St. Privat und Sedan (hier
in Reſerve) ſowie an der Belagerung von Paris teil und erhielt
für ſein tapferes Verhalten das Eiſerne Kreuz 2. Klaſſe. Nach dem
Kriege noch bis Mitte Mai 1873 Bataillonsadjutant, rückte er am
13. April 1872 zum Premierleutnant auf, beſuchte 1873—1876 die
Kriegsakademie, wurde vom 1. Mai 1877 ab zum Großen General-
ſtabe kommandiert bezw. am 18. April 1878, unter Beförderung zum
Hauptmann und unter Belaſſung beim Großen Generalſtabe, in
den Generalſtab der Armee verſetzt und kam am 9. Juli 1878 zum
Generalſtabe des II. Armeekorps, am 5. Mai 1881 zu dem der
1. Diviſion und am 15. April 1881 als Kompaniechef zum 3. poſen-
ſchen Infanterie-Regiment Nr. 58 (Frauſtadt). Demnächſt am
14. Juli 1885 in den Großen Generalſtab zurückberufen und am
12. November desſelben Jahres zum Major befördert, trat er am
1. Oktober 1888 zum Generalſtabe des III. Armeekorps über und
wurde am 21. Oktober 1889 dem Generalſtabe der Armee aggregiert
und zur Dienſtleiſtung beim Großen Generalſtabe kommandiert.
Am 19. Februar 1889, unter Entbindung von dieſem Kom-
mando und unter Einreihung in das Kriegsminiſterium, mit Wahr-
nehmung der Geſchäfte eines Abteilungschefs im Kriegsminiſterium
beauftragt, wurde er am 25. November 1890 Abteilungschef im
Kriegsminiſterium, am 14. Februar 1891 Oberſtleutnant, am 17. Juni
1893 Kommandeur des Oldenburg. Infanterie-Regiments Nr. 91
(Oldenburg) und am 17. März 1894 Oberſt. Am 14. Auguſt 1896
erfolgte, unter Verſetzung in den Generalſtab der Armee, ſeine Er-
nennung zum Chef des Generalſtabes des VIII. Armeekorps, am
22. März 1897 ſeine Beförderung zum Generalmajor. Am 9. Juli
1900 trat er als Generalleutnant an die Spitze der 28. Diviſion in
Karlsruhe i. B., am 27. Januar 1903 wurde er mit der Führung
und einige Zeit ſpäter mit dem Kommando des IV. Armeekorps
betraut. Am 22. Juni 1905 erhielt er das Patent als General der
Infanterie; im März 1911 ſchied er krankheitshalber aus dem aktiven
Dienſt, wobei ihm der Schwarze Adlerorden verliehen wurde. Bei
Ausbruch des jetzigen Krieges betraute ihn unſer Kaiſer, in Würdi-
gung ſeiner hervorragenden Führereigenſchaften, zum Befehlshaber
der Oſtarmee. Am 26. Auguſt wurde er zum Generaloberſten mit
Patent vom 2. Oktober 1912 befördert.

Der General ſteht à la suite des 3. Garde-Regiments zu Fuß,
iſt ſeit 1879 mit Gertrud geb. von Sperling vermählt und hat drei
Kinder, Irmgard, Oskar und Annemarie.



Alexander Kluck iſt am 20. Mai 1846 als Sohn des 1864
verſtorbenen Regierungsbaumeiſters Karl Kluck und deſſen 1881
verſtorbener Gemahlin Eliſabeth geb. Tiedemann zu Münſter in
Weſtfalen geboren, beſuchte das dortige Gymnaſium und trat am
13. Oktober 1865 als Fahnenjunker in das damals in Minden, Höx-
ter und Herford garniſonierende 6. Weſtfäl. Infanterie-Regiment
[Spaltenumbruch] Nr. 55. Am 10. Mai des folgenden Jahres zum Fähnrich ernannt,
machte er kurz darauf, Offizierdienſte tuend, den Feldzug im ſüdweſt-
lichen Deutſchland, insbeſondere die Gefechte bei Dermbach, Kiſſin-
gen, Laufach, Aſchaffenburg, Tauberbiſchofsheim und Gerchsheim
ſowie die Beſchießung von Würzburg mit, erhielt noch in Feindes-
land am 16. Auguſt das Offizierspatent und rückte vier Jahre
ſpäter mit der 12. Kompagnie ſeines Regiments nach Frankreich.
Er nahm hier teil an der Schlacht bei Spichern, am Avantgarden-
gefecht bei Forbach (am 7. Auguſt), an der Schlacht bei Colombey,
in der er bei einer mit ſeinem Kompagniechef unternommenen Er-
kundung durch mehrere Schüſſe am rechten Unterarm und Ellbogen
ſowie am Leibe, ohne die Truppe verlaſſen zu müſſen, leicht ver-
wundet wurde, an der Schlacht bei Gravelotte, an der Einſchließung
von Metz ſowie an den Ausfallgefechten bei Peltre am 22. und
27. September und erwarb ſich das Eiſerne Kreuz 2. Klaſſe ſowie
das Ehrenkreuz 3. Klaſſe des Fürſtlich Lippiſchen Geſamthauſes mit
Schwertern.

Nach dem Kriege vom 14. Januar 1872 bis zum 11. Auguſt
1873 bei dem zur franzöſiſchen Okkupationsarmee gehörenden han-
noverſchen Füſilier-Regiment Nr. 73 kommandiert und am 16. Okt.
1873 zum Premierleutnant befördert, war er vom 1. bis 27. Januar
1876 Adjutant des Landwehrbezirks Detmold und demnächſt bis
15. Februar 1879 ſolcher der 28. Infanteriebrigade in Weſel, trat
während dieſes Verhältniſſes am 8. September 1877 mit Patent
vom 13. April 1872 zum 5. Weſtfäl. Infanterie-Regiment Nr. 53
(Münſter und Paderborn) über und wurde vom 15. Februar 1879
zum überzähligen Hauptmann ſowie am 22. März 1881 zum Kom-
pagniechef ernannt. Weiterhin am 30. Juli letztgenannten Jahres,
unter Stellung à. l. s. des Regiments als Kompagnieführer zur
Unteroffizierſchule in Jülich und am 14. Oktober 1884 mit Patent
vom 15. Mai 1878 als Kommandeur zur Unteroffizier-Vorſchule des
Militär-Knaben-Erziehungsinſtitutes zu Annaburg verſetzt, erfolgte
am 15. November 1887, unter Belaſſung in ſeinem Kommando und
unter Verſetzung à. l. s. des Oſtfrieſiſchen Infanterie-Regiments
Nr. 78, ſeine Beförderung zum Major. Nachdem er ſodann am
1. Juli 1888 Kommandeur der Unteroffizier-Vorſchule in Neu-Brei-
ſach geworden und am 16. April 1889 als Bataillonskommandeur
zum 3. Magdeb. Infanterie-Regiment Nr. 66 in Magdeburg über-
getreten, ſtieg er am 25. März 1893 zum Oberſtleutnant und etats-
mäßigen Stabsoffizier auf, als welcher er vom 12. April bis 29. Mai
1895 zur Einrichtung des Truppenübungsplatzes Loburg und der
Kommandantur in Dörnitz kommandiert war.

Am 27. Januar 1896, unter Verleihung des Ranges als Regi-
ments-Kommandeur, zum Kommandeur des Landwehrbezirks I Ber-
lin, am 18. April desſelben Jahres zum Oberſt, am 15. Juni 1898
zum Kommandeur des Pommerſchen Füſilier-Regiments Nr. 34 in
Bromberg und am 22. Mai 1899 zum Generalmajor und Kom-
mandeur der 23. Infanterie-Brigade in Gleiwitz ernannt, wurde er
am 18. Februar 1902 mit der Führung und am 3. April desſelben
Jahres, unter Beförderung zum Generalleutnant, mit dem Kom-
mando der 37. Diviſion in Allenſtein betraut. Am 13. September
1906 erfolgte ſeine Ernennung zum Führer, am 16. des folgenden
Monats, unter Beförderung zum General der Infanterie, diejenige
zum kommandierenden General des V. Armeekorps in Poſen, wel-
ches er am 1. Oktober 1907 mit dem I. Armeekorps in Königsberg
vertauſchte. Am 27. Januar 1909 wurde ihm der erbliche Adel ver-
liehen; am 10. September 1910 ſtellte ihn der Oberſte Kriegsherr
à. l. s. des Grenadier-Regiments König Friedrich Wilhelm I.
(2. Oſtpreuß.) Nr. 3; am 1. Oktober 1913 trat er an die Spitze der
neugebildeten 8. Armee-Inſpektion (II., V., VI. Armeekorps,
Standort Berlin); am 27. Januar 1914 wurde er Generaloberſt.

Exzellenz v. Kluck, der den Schwarzen Adlerorden beſitzt, iſt
ſeit 1874 mit Fanny v. Donop verheiratet und hat zwei Söhne und
eine Tochter. Er iſt einer der wenigen in die höchſten Dienſtſtellen
gelangten Offiziere, die während ihrer Dienſtzeit weder zur Kriegs-
akademie kommandiert geweſen ſind, noch der höheren Adjutantur
noch dem Generalſtabe angehört haben.



Zu den Heerführern, deren Namen jetzt in aller Munde iſt,
gehört auch der Generaloberſt v. Bülow und dies mit Recht,
hat doch ſeine Armee, wie uns der Generalquartiermeiſter v. Stein
am 4. September mitgeteilt, im Verlauf des Krieges bis Ende
Auguſt bereits 6 Fahnen, 349 Geſchütze, 79 Maſchinengewehre und
166 Fahrzeuge erbeutet, ſowie 12 934 Gefangene gemacht.

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[568/0006] Allgemeine Zeitung 19. September 1914. führer nennen zu hören. Der ſiegreiche General iſt am 2. Oktober 1847 als älteſter Sohn des 1902 verſtorbenen Majors a. D. Robert v. Beneckendorff und v. Hindenburg und deſſen Gemahlin Luiſe geb. Schwickardt († 1893) zu Poſen geboren, beſuchte das Kadettenkorps und kam aus dieſem am 7. April 1866 als Sekondleutnant zum 3. Garde-Regiment zu Fuß. Er machte mit dieſem den Feldzug gegen Oeſterreich, insbeſondere die Gefechte bei Soor und Königin- hof ſowie die Schlacht bei Königgrätz mit und nahm mit ſeinem Zuge in letzterer mehrere feindliche Geſchütze, wobei er durch eine Kar- tätſchkugel leicht am Kopfe geſtreift wurde. Die Regimentsgeſchichte berichtet hierüber wie folgt: „Plötzlich erhielten die Schützen des Leut- nants v. Hindenburg Kartätſchfeuer. Von Rosberitz aus war eine Batterie herbeigeeilt und hatte auf nächſte Entfernung das Feuer gegen dieſe Abteilungen eröffnet. Nach kurzem Schnellfeuer warf ſich Leutnant v. 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Nov. 1870 als ſtellvertretender Regimentsadjutant den franzöſiſchen Feld- zug mit, nahm an den Schlachten bei St. Privat und Sedan (hier in Reſerve) ſowie an der Belagerung von Paris teil und erhielt für ſein tapferes Verhalten das Eiſerne Kreuz 2. Klaſſe. Nach dem Kriege noch bis Mitte Mai 1873 Bataillonsadjutant, rückte er am 13. April 1872 zum Premierleutnant auf, beſuchte 1873—1876 die Kriegsakademie, wurde vom 1. Mai 1877 ab zum Großen General- ſtabe kommandiert bezw. am 18. April 1878, unter Beförderung zum Hauptmann und unter Belaſſung beim Großen Generalſtabe, in den Generalſtab der Armee verſetzt und kam am 9. Juli 1878 zum Generalſtabe des II. Armeekorps, am 5. Mai 1881 zu dem der 1. Diviſion und am 15. April 1881 als Kompaniechef zum 3. poſen- ſchen Infanterie-Regiment Nr. 58 (Frauſtadt). Demnächſt am 14. Juli 1885 in den Großen Generalſtab zurückberufen und am 12. November desſelben Jahres zum Major befördert, trat er am 1. Oktober 1888 zum Generalſtabe des III. 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Mai des folgenden Jahres zum Fähnrich ernannt, machte er kurz darauf, Offizierdienſte tuend, den Feldzug im ſüdweſt- lichen Deutſchland, insbeſondere die Gefechte bei Dermbach, Kiſſin- gen, Laufach, Aſchaffenburg, Tauberbiſchofsheim und Gerchsheim ſowie die Beſchießung von Würzburg mit, erhielt noch in Feindes- land am 16. Auguſt das Offizierspatent und rückte vier Jahre ſpäter mit der 12. Kompagnie ſeines Regiments nach Frankreich. Er nahm hier teil an der Schlacht bei Spichern, am Avantgarden- gefecht bei Forbach (am 7. Auguſt), an der Schlacht bei Colombey, in der er bei einer mit ſeinem Kompagniechef unternommenen Er- kundung durch mehrere Schüſſe am rechten Unterarm und Ellbogen ſowie am Leibe, ohne die Truppe verlaſſen zu müſſen, leicht ver- wundet wurde, an der Schlacht bei Gravelotte, an der Einſchließung von Metz ſowie an den Ausfallgefechten bei Peltre am 22. und 27. September und erwarb ſich das Eiſerne Kreuz 2. Klaſſe ſowie das Ehrenkreuz 3. 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Donop verheiratet und hat zwei Söhne und eine Tochter. Er iſt einer der wenigen in die höchſten Dienſtſtellen gelangten Offiziere, die während ihrer Dienſtzeit weder zur Kriegs- akademie kommandiert geweſen ſind, noch der höheren Adjutantur noch dem Generalſtabe angehört haben. Zu den Heerführern, deren Namen jetzt in aller Munde iſt, gehört auch der Generaloberſt v. Bülow und dies mit Recht, hat doch ſeine Armee, wie uns der Generalquartiermeiſter v. Stein am 4. September mitgeteilt, im Verlauf des Krieges bis Ende Auguſt bereits 6 Fahnen, 349 Geſchütze, 79 Maſchinengewehre und 166 Fahrzeuge erbeutet, ſowie 12 934 Gefangene gemacht.

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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung, Nr. 38, 19. September 1914, S. 568. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_allgemeine38_1914/6>, abgerufen am 21.11.2024.