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Allgemeine Zeitung, Nr. 82, 22. März 1848.

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[Spaltenumbruch] dürfte wohl darin zu suchen seyn daß diese Regimenter, insbesondere das
neunzehnte, zum großen Theil aus geborenen Polen bestehen, die man
unter den jetzigen Umständen nicht in unserer Provinz lassen will. Uebri-
gens hat die polnische Bevölkerung des Großherzogthums bis jetzt noch
keine Miene zu einer erneuten Schilderhebung gemacht, wie groß auch
die Gährung unter derselben seyn mag. Nur in der Stadt Trzemeszno,
wo seit wenigen Jahren ein polnisches Gymnasium besteht, sind vor eini-
gen Tagen nationale Demonstrationen vorgekommen. Unaufhörlich
durchziehen starke Patrouillen unsere Straßen, allnächtlich sind auf allen
Gassen und Plätzen zahlreiche Posten ausgestellt; Pikets von 30 bis 60
Mann stehen an den Thoren, an der Brücke und auf den großen Plätzen
und starke Cavallerie-Abtheilungen bereiten die Umgegend bis weit über
die nächsten Dörfer hinaus. Ein erneuertes Attentat der Polen auf un-
sere Stadt und Festung ist kaum wahrscheinlich; mehr dürfte dagegen
ein Arbeiteraufstand zu fürchten seyn, der hier leicht einen gefährlichen
Charakter annehmen könnte, da die niedrigste Schichte unserer Bevölke-
rung unglaublich roh ist und im berauschten Zustande ihre menschliche
Natur gänzlich verläugnet. Gegen diese Classe, die bereits eine drohende
Miene annimmt, müssen wir daher gegenwärtig auf unserer Hut seyn.
Ein Polenaufstand dürfte schon aus dem Grunde jetzt kaum von Bedeu-
tung werden können, weil der Bauernstand seine Antipathie gegen den
Adel auch bei uns so deutlich an den Tag legt, daß eher eine zweite
Auflage der galizischen Metzelei hier zu besorgen seyn möchte. Diese
Stimmung der sogenannten Koworniks auf dem platten Lande soll auch
vorzugsweise der Anlaß seyn daß sich dermalen fast der ganze Adel un-
serer Provinz hier in Posen aufhält. Andere meinen freilich daß nur
die politischen Verhältnisse des Westens und die dadurch angeregten na-
tionalen Hoffnungen ihn hiehergelockt hätten, wo gegenwärtig der Bazar
den Mittelpunkt aller Regungen und Strebungen abgibt.

Schleswig-Holstein.

Die Bremer Ztg.
bringt das Gerücht: Rußland habe an Dänemark die Forderung ge-
richtet ihm seine Flotte zur Disposition zu stellen, und ihm dagegen seine
Garantie für die Incorporation der Herzogthümer und für den Fall
eines allgemeinen Krieges Gebietsvergrößerung in Deutschland verspro-
chen. Ein anderes Blatt will wissen, eine englische Flotte werde im
Sund erwartet. Beide Sagen bedürfen der Bestätigung.

Oesterreich.

Se. Exc. der Staats- und Con-
ferenzminister Graf Kollowrat hat auf seine Stelle resignirt. Unser neues
constitutionelles Ministerium soll in nachstehender Weise gebildet seyn:
Präsident desselben ohne Portefeuille der Graf Colloredo-Wallsee, frü-
herer Botschafter in Rußland; Minister des Aeußern der Staats- und
Conferenzminister Graf Ficquelmont; des Innern der Hofkanzler Frhr.
v. Pillersdorf; der Finanzen Frhr. v. Kübeck; der Justiz der hiesige Ap-
pellationspräsident Frhr. v. Sommaruga, und des Kriegs Fürst Win-
dischgrätz, gegen welchen übrigens starke Abneigung im Publicum
herrscht. *) Heute wurde auf dem äußern Hofburgplatz, wo bisher noch
Truppen campirten, eine feierliche Feldmesse zum Danke für die vom
Monarchen geschenkte Verfassung gehalten, wobei es rührend war die bei-
den kaiserlichen Majestäten auf dem geöffneten Balcon der Hofburg ihre
frommen Wünsche mit gefalteten Händen zum Himmel emporsenden zu
sehen. Auch bei St. Stephan fand ein feierliches Hochamt unter Pa-
radirung der Nationalgarden statt.

Großbritannien.

Die Parlamentssitzungen am 16 und 17 März, soweit letztere vor-
liegen, waren unerheblich. Auf die Frage eines Mitglieds mußte das
Ministerium leider die Erklärung geben daß es um das Schicksal des
Nordpolfahrers Sir John Franklin und seiner Genossen nachgerade
ernste Besorgnisse hege.

Das gestern erwähnte Gerücht daß der Herzog v. Montpensier, in
Folge geheimer Briefschaften die man in den Tuilerien gefunden, von
der brittischen Regierung aus England ausgewiesen worden sey, wird
vom Globe als durchaus irrthümlich bezeichnet. Seine Abreise war eine
ganz freiwillige, und fand vor, nicht erst nach der Ankunft des Her-
zogs v. Ahumada in London statt.

Viscount Hardinge traf am 15 März nach vierjähriger Ab-
wesenheit in London bei seiner Gemahlin und seinen Töchtern ein,
welche ihrem Gatten und Vater nicht nach Indien gefolgt waren,
weil erstere keine längere Seereise vertragen kann. Se. Lordschaft
ist nicht, wie es anfangs hieß, über Frankreich gereist, sondern
kam von Triest über Deutschland und Ostende. "Lord Hardinge",
sagt das Chronicle, "sieht ausnehmend gesund aus, in der That
[Spaltenumbruch] frischer als bei seiner Abreise nach dem Orient im J. 1843. Seine
zwei Söhne, die sich in den Feldzügen gegen die Sikh so edel hervor-
gethan, sind ebenfalls bei guter Gesundheit. Die Heimreise war eine
sehr interessante. Se. Lordschaft landete in Aegypten nicht, wie es
sonst gewöhnlich ist, zu Suez, sondern zu Kosseir, und besuchte von da
aus Theben und andere merkwürdige Alterthümer in Ober-Aegypten.
In der Quarantäne von Corfu hatte er eine Unterredung mit dem dor-
tigen Gouverneur. Von Triest verfügte er sich nach einigen kleineren
Abstechern nach Wien, wo er sich mit Lord Ponsonby, unserem dortigen
Gesandten, besprach. Von da reiste er über Prag, Hannover und das
Rheinland nach Ostende. Alle Volksclassen wünschen dem tapfern
Officier, nach einer so verdienstvollen Laufbahn im Feld und im Rath,
einen ruhigen und glücklichen Lebensabend. Er ist jetzt 64 Jahre alt."
In London hat Lord Hardinge bereits den Prinzen Albert, den Herzog
v. Wellington, den Präsidenten des indischen Controlamtes Sir J. C.
Hobhouse und andere Cabinetsmitglieder, den preußischen Gesandten
u. s. w. besucht, und empfing seinerseits viele Besuche von Mitgliedern
des hohen Adels.

"Die Geschichte", sagt die Times, "bietet keinen auffallenderen
Gegensatz dar als den der gleichzeitigen politischen Aenderungen in
Frankreich und Deutschland. Auf der einen Seite gewahren wir eine
furchtbare sociale Erschütterung, begleitet von der Austreibung und
Aechtung der letzten Zweige einer Königsfamilie, die gänzliche Vernich-
tung des ohnehin schwachen aristokratischen Elements und selbst eine
Erklärung offener Feindseligkeit gegen die Burgeoiste, vom großen Ca-
pitalisten herab bis zum Kleinkrämer -- die Verläugnung aller ge-
schichtlichen Ueberlieferungen und eine Republik unter dem improvisir-
ten Ansehen einer centralen Dictatur. Andererseits sehen wir Deutsch-
land mit weit mehr wirklicher Energie und Einmüthigkeit an der Wieder-
herstellung seiner alten Reichswürde beschäftigt. Weit entfernt seine
Fürsten zu ächten, hat es sie eingeladen sich bei diesem Unternehmen an
die Spitze zu stellen. Die Aenderungen in Frankreich deuten offenbar
auf eine Auflösung aller Staatselemente, die in Deutschland auf den
Wiederaufbau eines der mächtigsten Reiche Europa's. Wir begrüßen
daher mit der herzlichen Sympathie eines freien und blutsverwandten
Volkes die Wiederentfaltung jenes glorreichen Symbols, des schwarz-
roth-goldenen Reichsbanners; wir glauben, es war ein großer und
glücklicher Tag für Europa, an welchem sich, im Herzen dieses Welt-
theils, eine Nation ernster, tapferer und bescheidener Menschen aus ei-
gener Thatkraft erhoben hat um ihre politische Macht wieder herzustel-
len und verjüngt aus langer innerer Zerspaltung in die Einheit zurück-
zutreten. Führe Deutschland sein unternommenes Werk nur klug und
weise zum Ziel, und sein Kaiserthum wird glänzend wieder aufgehen.
Der alte Barbarossa steigt mit des Reiches Herrlichkeit aus dem Grabe."

Frankreich.

Unter den Deputationen von Ausländern welche der provisorischen
Regierung aufgewartet haben, sind auch eine ungarische und eine nor-
wegische. Beim Empfang beider führte Hr. v. Lamartine das Wort.
Zu den Ungarn sagte er: "Wenn die Ungarn zu diesem Centrum der
provisorischen Regierung welche Frankreich geschaffen hat, nicht um der
Schrecken sondern um zu versuchen die Liebe der andern Völker Europa's
zu seyn, ein wenig spät kommen, so sind sie auch diejenigen die am wei-
testen herkommen. Wenn Frankreich nöthig hätte über die Tugenden, den
Muth, den Geist der Freiheit und Brüderlichkeit der eure Nation beseelt,
aufgeklärt zu werden, so würde ich mich glücklich schätzen davon Zeug-
niß abzulegen. Ich habe euer Vaterland durchwandert, ich bin Zeuge
gewesen der pastoralen wie der heroischen Tugenden dieses großen Volks,
das, in eine große föderative Einheit eingetreten, den auszeichnen-
den Charakter seiner ursprünglichen Nationalität nie verloren hat.
Wenn ihr Wünsche daher bringt für die junge Freiheit in unserem Land,
so geben wir sie euch mit unsern Achtungsversicherungen für die alte und
stets weise und ruhmvoll behauptete Freiheit in dem eurigen zurück.
Diese Brüderlichkeit beider Freiheiten und beider Völker vermehrt sich
noch durch die Sympathien die ihr uns zu erkennen gegeben habt. Wenn
ihr in euer schönes Vaterland zurückkehrt, so sagt daß es in Frankreich
ebensoviel Freunde als französische Bürger zählt." Die Deputation nahm
diese Worte mit dem Ruf: "Vive la Republique!" auf, und ließ zum
Abschied eine verschlungene französische und ungarische Fahne zurück.
Die Antwort die Hr. v. Lamartine den Norwegern gab, war nicht we-
niger verbindlich, aber allgemeiner gehalten. Auch die Norweger ließen
beim Abgehen die französische Republik leben.

*) Zwei andere Briefe bezeichnen den General Zanini als Kriegs-, den
Grafen Taaffe als Justizminister.

[Spaltenumbruch] dürfte wohl darin zu ſuchen ſeyn daß dieſe Regimenter, insbeſondere das
neunzehnte, zum großen Theil aus geborenen Polen beſtehen, die man
unter den jetzigen Umſtänden nicht in unſerer Provinz laſſen will. Uebri-
gens hat die polniſche Bevölkerung des Großherzogthums bis jetzt noch
keine Miene zu einer erneuten Schilderhebung gemacht, wie groß auch
die Gährung unter derſelben ſeyn mag. Nur in der Stadt Trzemeszno,
wo ſeit wenigen Jahren ein polniſches Gymnaſium beſteht, ſind vor eini-
gen Tagen nationale Demonſtrationen vorgekommen. Unaufhörlich
durchziehen ſtarke Patrouillen unſere Straßen, allnächtlich ſind auf allen
Gaſſen und Plätzen zahlreiche Poſten ausgeſtellt; Pikets von 30 bis 60
Mann ſtehen an den Thoren, an der Brücke und auf den großen Plätzen
und ſtarke Cavallerie-Abtheilungen bereiten die Umgegend bis weit über
die nächſten Dörfer hinaus. Ein erneuertes Attentat der Polen auf un-
ſere Stadt und Feſtung iſt kaum wahrſcheinlich; mehr dürfte dagegen
ein Arbeiteraufſtand zu fürchten ſeyn, der hier leicht einen gefährlichen
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rung unglaublich roh iſt und im berauſchten Zuſtande ihre menſchliche
Natur gänzlich verläugnet. Gegen dieſe Claſſe, die bereits eine drohende
Miene annimmt, müſſen wir daher gegenwärtig auf unſerer Hut ſeyn.
Ein Polenaufſtand dürfte ſchon aus dem Grunde jetzt kaum von Bedeu-
tung werden können, weil der Bauernſtand ſeine Antipathie gegen den
Adel auch bei uns ſo deutlich an den Tag legt, daß eher eine zweite
Auflage der galiziſchen Metzelei hier zu beſorgen ſeyn möchte. Dieſe
Stimmung der ſogenannten Koworniks auf dem platten Lande ſoll auch
vorzugsweiſe der Anlaß ſeyn daß ſich dermalen faſt der ganze Adel un-
ſerer Provinz hier in Poſen aufhält. Andere meinen freilich daß nur
die politiſchen Verhältniſſe des Weſtens und die dadurch angeregten na-
tionalen Hoffnungen ihn hiehergelockt hätten, wo gegenwärtig der Bazar
den Mittelpunkt aller Regungen und Strebungen abgibt.

Schleswig-Holſtein.

Die Bremer Ztg.
bringt das Gerücht: Rußland habe an Dänemark die Forderung ge-
richtet ihm ſeine Flotte zur Dispoſition zu ſtellen, und ihm dagegen ſeine
Garantie für die Incorporation der Herzogthümer und für den Fall
eines allgemeinen Krieges Gebietsvergrößerung in Deutſchland verſpro-
chen. Ein anderes Blatt will wiſſen, eine engliſche Flotte werde im
Sund erwartet. Beide Sagen bedürfen der Beſtätigung.

Oeſterreich.

Se. Exc. der Staats- und Con-
ferenzminiſter Graf Kollowrat hat auf ſeine Stelle reſignirt. Unſer neues
conſtitutionelles Miniſterium ſoll in nachſtehender Weiſe gebildet ſeyn:
Präſident desſelben ohne Portefeuille der Graf Colloredo-Wallſee, frü-
herer Botſchafter in Rußland; Miniſter des Aeußern der Staats- und
Conferenzminiſter Graf Ficquelmont; des Innern der Hofkanzler Frhr.
v. Pillersdorf; der Finanzen Frhr. v. Kübeck; der Juſtiz der hieſige Ap-
pellationspräſident Frhr. v. Sommaruga, und des Kriegs Fürſt Win-
diſchgrätz, gegen welchen übrigens ſtarke Abneigung im Publicum
herrſcht. *) Heute wurde auf dem äußern Hofburgplatz, wo bisher noch
Truppen campirten, eine feierliche Feldmeſſe zum Danke für die vom
Monarchen geſchenkte Verfaſſung gehalten, wobei es rührend war die bei-
den kaiſerlichen Majeſtäten auf dem geöffneten Balcon der Hofburg ihre
frommen Wünſche mit gefalteten Händen zum Himmel emporſenden zu
ſehen. Auch bei St. Stephan fand ein feierliches Hochamt unter Pa-
radirung der Nationalgarden ſtatt.

Großbritannien.

Die Parlamentsſitzungen am 16 und 17 März, ſoweit letztere vor-
liegen, waren unerheblich. Auf die Frage eines Mitglieds mußte das
Miniſterium leider die Erklärung geben daß es um das Schickſal des
Nordpolfahrers Sir John Franklin und ſeiner Genoſſen nachgerade
ernſte Beſorgniſſe hege.

Das geſtern erwähnte Gerücht daß der Herzog v. Montpenſier, in
Folge geheimer Briefſchaften die man in den Tuilerien gefunden, von
der brittiſchen Regierung aus England ausgewieſen worden ſey, wird
vom Globe als durchaus irrthümlich bezeichnet. Seine Abreiſe war eine
ganz freiwillige, und fand vor, nicht erſt nach der Ankunft des Her-
zogs v. Ahumada in London ſtatt.

Viscount Hardinge traf am 15 März nach vierjähriger Ab-
weſenheit in London bei ſeiner Gemahlin und ſeinen Töchtern ein,
welche ihrem Gatten und Vater nicht nach Indien gefolgt waren,
weil erſtere keine längere Seereiſe vertragen kann. Se. Lordſchaft
iſt nicht, wie es anfangs hieß, über Frankreich gereist, ſondern
kam von Trieſt über Deutſchland und Oſtende. „Lord Hardinge“,
ſagt das Chronicle, „ſieht ausnehmend geſund aus, in der That
[Spaltenumbruch] friſcher als bei ſeiner Abreiſe nach dem Orient im J. 1843. Seine
zwei Söhne, die ſich in den Feldzügen gegen die Sikh ſo edel hervor-
gethan, ſind ebenfalls bei guter Geſundheit. Die Heimreiſe war eine
ſehr intereſſante. Se. Lordſchaft landete in Aegypten nicht, wie es
ſonſt gewöhnlich iſt, zu Suez, ſondern zu Koſſeir, und beſuchte von da
aus Theben und andere merkwürdige Alterthümer in Ober-Aegypten.
In der Quarantäne von Corfu hatte er eine Unterredung mit dem dor-
tigen Gouverneur. Von Trieſt verfügte er ſich nach einigen kleineren
Abſtechern nach Wien, wo er ſich mit Lord Ponſonby, unſerem dortigen
Geſandten, beſprach. Von da reiste er über Prag, Hannover und das
Rheinland nach Oſtende. Alle Volksclaſſen wünſchen dem tapfern
Officier, nach einer ſo verdienſtvollen Laufbahn im Feld und im Rath,
einen ruhigen und glücklichen Lebensabend. Er iſt jetzt 64 Jahre alt.“
In London hat Lord Hardinge bereits den Prinzen Albert, den Herzog
v. Wellington, den Präſidenten des indiſchen Controlamtes Sir J. C.
Hobhouſe und andere Cabinetsmitglieder, den preußiſchen Geſandten
u. ſ. w. beſucht, und empfing ſeinerſeits viele Beſuche von Mitgliedern
des hohen Adels.

„Die Geſchichte“, ſagt die Times, „bietet keinen auffallenderen
Gegenſatz dar als den der gleichzeitigen politiſchen Aenderungen in
Frankreich und Deutſchland. Auf der einen Seite gewahren wir eine
furchtbare ſociale Erſchütterung, begleitet von der Austreibung und
Aechtung der letzten Zweige einer Königsfamilie, die gänzliche Vernich-
tung des ohnehin ſchwachen ariſtokratiſchen Elements und ſelbſt eine
Erklärung offener Feindſeligkeit gegen die Burgeoiſte, vom großen Ca-
pitaliſten herab bis zum Kleinkrämer — die Verläugnung aller ge-
ſchichtlichen Ueberlieferungen und eine Republik unter dem improviſir-
ten Anſehen einer centralen Dictatur. Andererſeits ſehen wir Deutſch-
land mit weit mehr wirklicher Energie und Einmüthigkeit an der Wieder-
herſtellung ſeiner alten Reichswürde beſchäftigt. Weit entfernt ſeine
Fürſten zu ächten, hat es ſie eingeladen ſich bei dieſem Unternehmen an
die Spitze zu ſtellen. Die Aenderungen in Frankreich deuten offenbar
auf eine Auflöſung aller Staatselemente, die in Deutſchland auf den
Wiederaufbau eines der mächtigſten Reiche Europa’s. Wir begrüßen
daher mit der herzlichen Sympathie eines freien und blutsverwandten
Volkes die Wiederentfaltung jenes glorreichen Symbols, des ſchwarz-
roth-goldenen Reichsbanners; wir glauben, es war ein großer und
glücklicher Tag für Europa, an welchem ſich, im Herzen dieſes Welt-
theils, eine Nation ernſter, tapferer und beſcheidener Menſchen aus ei-
gener Thatkraft erhoben hat um ihre politiſche Macht wieder herzuſtel-
len und verjüngt aus langer innerer Zerſpaltung in die Einheit zurück-
zutreten. Führe Deutſchland ſein unternommenes Werk nur klug und
weiſe zum Ziel, und ſein Kaiſerthum wird glänzend wieder aufgehen.
Der alte Barbaroſſa ſteigt mit des Reiches Herrlichkeit aus dem Grabe.“

Frankreich.

Unter den Deputationen von Ausländern welche der proviſoriſchen
Regierung aufgewartet haben, ſind auch eine ungariſche und eine nor-
wegiſche. Beim Empfang beider führte Hr. v. Lamartine das Wort.
Zu den Ungarn ſagte er: „Wenn die Ungarn zu dieſem Centrum der
proviſoriſchen Regierung welche Frankreich geſchaffen hat, nicht um der
Schrecken ſondern um zu verſuchen die Liebe der andern Völker Europa’s
zu ſeyn, ein wenig ſpät kommen, ſo ſind ſie auch diejenigen die am wei-
teſten herkommen. Wenn Frankreich nöthig hätte über die Tugenden, den
Muth, den Geiſt der Freiheit und Brüderlichkeit der eure Nation beſeelt,
aufgeklärt zu werden, ſo würde ich mich glücklich ſchätzen davon Zeug-
niß abzulegen. Ich habe euer Vaterland durchwandert, ich bin Zeuge
geweſen der paſtoralen wie der heroiſchen Tugenden dieſes großen Volks,
das, in eine große föderative Einheit eingetreten, den auszeichnen-
den Charakter ſeiner urſprünglichen Nationalität nie verloren hat.
Wenn ihr Wünſche daher bringt für die junge Freiheit in unſerem Land,
ſo geben wir ſie euch mit unſern Achtungsverſicherungen für die alte und
ſtets weiſe und ruhmvoll behauptete Freiheit in dem eurigen zurück.
Dieſe Brüderlichkeit beider Freiheiten und beider Völker vermehrt ſich
noch durch die Sympathien die ihr uns zu erkennen gegeben habt. Wenn
ihr in euer ſchönes Vaterland zurückkehrt, ſo ſagt daß es in Frankreich
ebenſoviel Freunde als franzöſiſche Bürger zählt.“ Die Deputation nahm
dieſe Worte mit dem Ruf: »Vive la République!« auf, und ließ zum
Abſchied eine verſchlungene franzöſiſche und ungariſche Fahne zurück.
Die Antwort die Hr. v. Lamartine den Norwegern gab, war nicht we-
niger verbindlich, aber allgemeiner gehalten. Auch die Norweger ließen
beim Abgehen die franzöſiſche Republik leben.

*) Zwei andere Briefe bezeichnen den General Zanini als Kriegs-, den
Grafen Taaffe als Juſtizminiſter.
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[1303/0007] dürfte wohl darin zu ſuchen ſeyn daß dieſe Regimenter, insbeſondere das neunzehnte, zum großen Theil aus geborenen Polen beſtehen, die man unter den jetzigen Umſtänden nicht in unſerer Provinz laſſen will. Uebri- gens hat die polniſche Bevölkerung des Großherzogthums bis jetzt noch keine Miene zu einer erneuten Schilderhebung gemacht, wie groß auch die Gährung unter derſelben ſeyn mag. Nur in der Stadt Trzemeszno, wo ſeit wenigen Jahren ein polniſches Gymnaſium beſteht, ſind vor eini- gen Tagen nationale Demonſtrationen vorgekommen. Unaufhörlich durchziehen ſtarke Patrouillen unſere Straßen, allnächtlich ſind auf allen Gaſſen und Plätzen zahlreiche Poſten ausgeſtellt; Pikets von 30 bis 60 Mann ſtehen an den Thoren, an der Brücke und auf den großen Plätzen und ſtarke Cavallerie-Abtheilungen bereiten die Umgegend bis weit über die nächſten Dörfer hinaus. Ein erneuertes Attentat der Polen auf un- ſere Stadt und Feſtung iſt kaum wahrſcheinlich; mehr dürfte dagegen ein Arbeiteraufſtand zu fürchten ſeyn, der hier leicht einen gefährlichen Charakter annehmen könnte, da die niedrigſte Schichte unſerer Bevölke- rung unglaublich roh iſt und im berauſchten Zuſtande ihre menſchliche Natur gänzlich verläugnet. Gegen dieſe Claſſe, die bereits eine drohende Miene annimmt, müſſen wir daher gegenwärtig auf unſerer Hut ſeyn. Ein Polenaufſtand dürfte ſchon aus dem Grunde jetzt kaum von Bedeu- tung werden können, weil der Bauernſtand ſeine Antipathie gegen den Adel auch bei uns ſo deutlich an den Tag legt, daß eher eine zweite Auflage der galiziſchen Metzelei hier zu beſorgen ſeyn möchte. Dieſe Stimmung der ſogenannten Koworniks auf dem platten Lande ſoll auch vorzugsweiſe der Anlaß ſeyn daß ſich dermalen faſt der ganze Adel un- ſerer Provinz hier in Poſen aufhält. Andere meinen freilich daß nur die politiſchen Verhältniſſe des Weſtens und die dadurch angeregten na- tionalen Hoffnungen ihn hiehergelockt hätten, wo gegenwärtig der Bazar den Mittelpunkt aller Regungen und Strebungen abgibt. Schleswig-Holſtein. Kiel, 14 März.Die Bremer Ztg. bringt das Gerücht: Rußland habe an Dänemark die Forderung ge- richtet ihm ſeine Flotte zur Dispoſition zu ſtellen, und ihm dagegen ſeine Garantie für die Incorporation der Herzogthümer und für den Fall eines allgemeinen Krieges Gebietsvergrößerung in Deutſchland verſpro- chen. Ein anderes Blatt will wiſſen, eine engliſche Flotte werde im Sund erwartet. Beide Sagen bedürfen der Beſtätigung. Oeſterreich. ** Wien, 19 März.Se. Exc. der Staats- und Con- ferenzminiſter Graf Kollowrat hat auf ſeine Stelle reſignirt. Unſer neues conſtitutionelles Miniſterium ſoll in nachſtehender Weiſe gebildet ſeyn: Präſident desſelben ohne Portefeuille der Graf Colloredo-Wallſee, frü- herer Botſchafter in Rußland; Miniſter des Aeußern der Staats- und Conferenzminiſter Graf Ficquelmont; des Innern der Hofkanzler Frhr. v. Pillersdorf; der Finanzen Frhr. v. Kübeck; der Juſtiz der hieſige Ap- pellationspräſident Frhr. v. Sommaruga, und des Kriegs Fürſt Win- diſchgrätz, gegen welchen übrigens ſtarke Abneigung im Publicum herrſcht. *) Heute wurde auf dem äußern Hofburgplatz, wo bisher noch Truppen campirten, eine feierliche Feldmeſſe zum Danke für die vom Monarchen geſchenkte Verfaſſung gehalten, wobei es rührend war die bei- den kaiſerlichen Majeſtäten auf dem geöffneten Balcon der Hofburg ihre frommen Wünſche mit gefalteten Händen zum Himmel emporſenden zu ſehen. Auch bei St. Stephan fand ein feierliches Hochamt unter Pa- radirung der Nationalgarden ſtatt. Großbritannien. London, 17 März. Die Parlamentsſitzungen am 16 und 17 März, ſoweit letztere vor- liegen, waren unerheblich. Auf die Frage eines Mitglieds mußte das Miniſterium leider die Erklärung geben daß es um das Schickſal des Nordpolfahrers Sir John Franklin und ſeiner Genoſſen nachgerade ernſte Beſorgniſſe hege. Das geſtern erwähnte Gerücht daß der Herzog v. Montpenſier, in Folge geheimer Briefſchaften die man in den Tuilerien gefunden, von der brittiſchen Regierung aus England ausgewieſen worden ſey, wird vom Globe als durchaus irrthümlich bezeichnet. Seine Abreiſe war eine ganz freiwillige, und fand vor, nicht erſt nach der Ankunft des Her- zogs v. Ahumada in London ſtatt. Viscount Hardinge traf am 15 März nach vierjähriger Ab- weſenheit in London bei ſeiner Gemahlin und ſeinen Töchtern ein, welche ihrem Gatten und Vater nicht nach Indien gefolgt waren, weil erſtere keine längere Seereiſe vertragen kann. Se. Lordſchaft iſt nicht, wie es anfangs hieß, über Frankreich gereist, ſondern kam von Trieſt über Deutſchland und Oſtende. „Lord Hardinge“, ſagt das Chronicle, „ſieht ausnehmend geſund aus, in der That friſcher als bei ſeiner Abreiſe nach dem Orient im J. 1843. Seine zwei Söhne, die ſich in den Feldzügen gegen die Sikh ſo edel hervor- gethan, ſind ebenfalls bei guter Geſundheit. Die Heimreiſe war eine ſehr intereſſante. Se. Lordſchaft landete in Aegypten nicht, wie es ſonſt gewöhnlich iſt, zu Suez, ſondern zu Koſſeir, und beſuchte von da aus Theben und andere merkwürdige Alterthümer in Ober-Aegypten. In der Quarantäne von Corfu hatte er eine Unterredung mit dem dor- tigen Gouverneur. Von Trieſt verfügte er ſich nach einigen kleineren Abſtechern nach Wien, wo er ſich mit Lord Ponſonby, unſerem dortigen Geſandten, beſprach. Von da reiste er über Prag, Hannover und das Rheinland nach Oſtende. Alle Volksclaſſen wünſchen dem tapfern Officier, nach einer ſo verdienſtvollen Laufbahn im Feld und im Rath, einen ruhigen und glücklichen Lebensabend. Er iſt jetzt 64 Jahre alt.“ In London hat Lord Hardinge bereits den Prinzen Albert, den Herzog v. Wellington, den Präſidenten des indiſchen Controlamtes Sir J. C. Hobhouſe und andere Cabinetsmitglieder, den preußiſchen Geſandten u. ſ. w. beſucht, und empfing ſeinerſeits viele Beſuche von Mitgliedern des hohen Adels. „Die Geſchichte“, ſagt die Times, „bietet keinen auffallenderen Gegenſatz dar als den der gleichzeitigen politiſchen Aenderungen in Frankreich und Deutſchland. Auf der einen Seite gewahren wir eine furchtbare ſociale Erſchütterung, begleitet von der Austreibung und Aechtung der letzten Zweige einer Königsfamilie, die gänzliche Vernich- tung des ohnehin ſchwachen ariſtokratiſchen Elements und ſelbſt eine Erklärung offener Feindſeligkeit gegen die Burgeoiſte, vom großen Ca- pitaliſten herab bis zum Kleinkrämer — die Verläugnung aller ge- ſchichtlichen Ueberlieferungen und eine Republik unter dem improviſir- ten Anſehen einer centralen Dictatur. Andererſeits ſehen wir Deutſch- land mit weit mehr wirklicher Energie und Einmüthigkeit an der Wieder- herſtellung ſeiner alten Reichswürde beſchäftigt. Weit entfernt ſeine Fürſten zu ächten, hat es ſie eingeladen ſich bei dieſem Unternehmen an die Spitze zu ſtellen. Die Aenderungen in Frankreich deuten offenbar auf eine Auflöſung aller Staatselemente, die in Deutſchland auf den Wiederaufbau eines der mächtigſten Reiche Europa’s. Wir begrüßen daher mit der herzlichen Sympathie eines freien und blutsverwandten Volkes die Wiederentfaltung jenes glorreichen Symbols, des ſchwarz- roth-goldenen Reichsbanners; wir glauben, es war ein großer und glücklicher Tag für Europa, an welchem ſich, im Herzen dieſes Welt- theils, eine Nation ernſter, tapferer und beſcheidener Menſchen aus ei- gener Thatkraft erhoben hat um ihre politiſche Macht wieder herzuſtel- len und verjüngt aus langer innerer Zerſpaltung in die Einheit zurück- zutreten. Führe Deutſchland ſein unternommenes Werk nur klug und weiſe zum Ziel, und ſein Kaiſerthum wird glänzend wieder aufgehen. Der alte Barbaroſſa ſteigt mit des Reiches Herrlichkeit aus dem Grabe.“ Frankreich. Paris, 18 März. Unter den Deputationen von Ausländern welche der proviſoriſchen Regierung aufgewartet haben, ſind auch eine ungariſche und eine nor- wegiſche. Beim Empfang beider führte Hr. v. Lamartine das Wort. Zu den Ungarn ſagte er: „Wenn die Ungarn zu dieſem Centrum der proviſoriſchen Regierung welche Frankreich geſchaffen hat, nicht um der Schrecken ſondern um zu verſuchen die Liebe der andern Völker Europa’s zu ſeyn, ein wenig ſpät kommen, ſo ſind ſie auch diejenigen die am wei- teſten herkommen. Wenn Frankreich nöthig hätte über die Tugenden, den Muth, den Geiſt der Freiheit und Brüderlichkeit der eure Nation beſeelt, aufgeklärt zu werden, ſo würde ich mich glücklich ſchätzen davon Zeug- niß abzulegen. Ich habe euer Vaterland durchwandert, ich bin Zeuge geweſen der paſtoralen wie der heroiſchen Tugenden dieſes großen Volks, das, in eine große föderative Einheit eingetreten, den auszeichnen- den Charakter ſeiner urſprünglichen Nationalität nie verloren hat. Wenn ihr Wünſche daher bringt für die junge Freiheit in unſerem Land, ſo geben wir ſie euch mit unſern Achtungsverſicherungen für die alte und ſtets weiſe und ruhmvoll behauptete Freiheit in dem eurigen zurück. Dieſe Brüderlichkeit beider Freiheiten und beider Völker vermehrt ſich noch durch die Sympathien die ihr uns zu erkennen gegeben habt. Wenn ihr in euer ſchönes Vaterland zurückkehrt, ſo ſagt daß es in Frankreich ebenſoviel Freunde als franzöſiſche Bürger zählt.“ Die Deputation nahm dieſe Worte mit dem Ruf: »Vive la République!« auf, und ließ zum Abſchied eine verſchlungene franzöſiſche und ungariſche Fahne zurück. Die Antwort die Hr. v. Lamartine den Norwegern gab, war nicht we- niger verbindlich, aber allgemeiner gehalten. Auch die Norweger ließen beim Abgehen die franzöſiſche Republik leben. *) Zwei andere Briefe bezeichnen den General Zanini als Kriegs-, den Grafen Taaffe als Juſtizminiſter.

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Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

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Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert. Tabellen und Anzeigen wurden dabei textlich nicht erfasst und sind lediglich strukturell ausgewiesen.




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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung, Nr. 82, 22. März 1848, S. 1303. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_allgemeine82_1848/7>, abgerufen am 21.11.2024.