Allgemeine Zeitung, Nr. 82, 25. März 1900.Nr. 82. 103. Jahrgang. München, Sonntag, 25. März 1900. [Spaltenumbruch]
Wöchentlich Allgemeine Zeitung. Insertionspreis Redaktion und Expe- dition befinden sich Schwanthalerstr. 36 in München. Berichte sind an die Redaktion, Inserat- aufträge an die Ex- pedition franko ein- zusenden. [Spaltenumbruch] Abonnements für Berlin nimmt unsere dortige Filiale in der Leipzigerstraße 11 entgegen. Inseratenannahme in München bei der Expedition, Schwanthalerstraße 36, in Berlin in unserer Filiale, Verantwortlich für den politischen Theil der Chefredakteur Hans Tournier, für das Feuilleton Alfred Fryr. v. Mensi, für den Handelstheil Ernst Barth, sämmtlich in München. Wo fehlt es? Durch unser deutsches Volk geht seit Jahren schon ein Tragisch braucht man also die sogenannte Reichs- Auf die erste Frage möchten wir ohne Zaudern ant- Als der erste große Kanzler früher als er selbst es Trotz aller aus der Unklarheit der parlamentarischen Das Postfräulein. Hochlandsroman von Arthur Achleitner. (1) (Nachdruck verboten.) Erstes Kapitel. Der Personenzug der Südbahn fuhr polternd in die Im Lokomotivenqualm verschwinden die Reisenden Die Achenthalerinnen gehen ihren Weg und trollen Hinter dem Stationsgebäude steht allein das Fräu- Die Gefragte bejaht die ihre Erwartungen wesentlich Der Knecht nickt und fügt bei: "Wennst nicht magst, Schnell überlegt das Postfräulein, was zu thun sei; Sepp guckt das Postfräulein an, als sei die "Neue" Jener junge Mann, der vom Bahnhof gleich auf einem Nr. 82. 103. Jahrgang. München, Sonntag, 25. März 1900. [Spaltenumbruch]
Wöchentlich Allgemeine Zeitung. Inſertionspreis Redaktion und Expe- dition befinden ſich Schwanthalerſtr. 36 in München. Berichte ſind an die Redaktion, Inſerat- aufträge an die Ex- pedition franko ein- zuſenden. [Spaltenumbruch] Abonnements für Berlin nimmt unſere dortige Filiale in der Leipzigerſtraße 11 entgegen. Inſeratenannahme in München bei der Expedition, Schwanthalerſtraße 36, in Berlin in unſerer Filiale, Verantwortlich für den politiſchen Theil der Chefredakteur Hans Tournier, für das Feuilleton Alfred Fryr. v. Menſi, für den Handelstheil Ernſt Barth, ſämmtlich in München. Wo fehlt es? Durch unſer deutſches Volk geht ſeit Jahren ſchon ein Tragiſch braucht man alſo die ſogenannte Reichs- Auf die erſte Frage möchten wir ohne Zaudern ant- Als der erſte große Kanzler früher als er ſelbſt es Trotz aller aus der Unklarheit der parlamentariſchen Das Poſtfräulein. Hochlandsroman von Arthur Achleitner. (1) (Nachdruck verboten.) Erſtes Kapitel. Der Perſonenzug der Südbahn fuhr polternd in die Im Lokomotivenqualm verſchwinden die Reiſenden Die Achenthalerinnen gehen ihren Weg und trollen Hinter dem Stationsgebäude ſteht allein das Fräu- Die Gefragte bejaht die ihre Erwartungen weſentlich Der Knecht nickt und fügt bei: „Wennſt nicht magſt, Schnell überlegt das Poſtfräulein, was zu thun ſei; Sepp guckt das Poſtfräulein an, als ſei die „Neue“ Jener junge Mann, der vom Bahnhof gleich auf einem <TEI> <text> <pb facs="#f0001"/> <front> <titlePage type="heading"> <docDate>Nr. 82. 103. Jahrgang. <hi rendition="#b">München, Sonntag,</hi> 25. März 1900.</docDate> </titlePage><lb/> <cb/> <div type="jExpedition" n="1"> <p>Wöchentlich<lb/> 12 <hi rendition="#g">Ausgaben.</hi><lb/> Bezugspreiſe:<lb/> Durch die Poſlämter:<lb/> jährlich M. 36. —,<lb/> ohne Beil. M. 18. —<lb/> (viertelj. M. 9. —,<lb/> ohne Veil. M. 4.50);<lb/> in München b. d Ex-<lb/> pedition od. d. Depots<lb/> monatlich M. 2. —,<lb/> ohne Veil. M. 1. 20.<lb/> Zuſtellg. mil. 50 Pf.<lb/><hi rendition="#g">Direkter</hi> Bezug für<lb/> Deutſchl. u. Oeſterreich<lb/> monatlich M. 4. —,<lb/> ohne Veil. M. 3. —,<lb/> Ausland M. 5. 60,<lb/> ohne Veil. 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In den Filialen der Zeitungsbureaux <hi rendition="#g">Invalidendank</hi> zu Berlin, Dresden, Leipzig, Chemnitz ꝛc.<lb/> Außerdew in Berlin bei B. <hi rendition="#g">Arndt</hi> (Mohrenſtraße 26) und S. <hi rendition="#g">Kornik</hi> (Kochſtraße 23); für Frankreich bei <hi rendition="#g">John</hi><lb/> F. <hi rendition="#g">Jones</hi> u. <hi rendition="#g">Co.,</hi> 31 bis Faubourg Montmartre in Paris.</p> </div><lb/> <div type="imprimatur" n="1"> <p>Verantwortlich für den politiſchen Theil der Chefredakteur <hi rendition="#b">Hans Tournier,</hi> für das Feuilleton <hi rendition="#b">Alfred Fryr. v. 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Faſt überall je-<lb/> doch wird nach einem guten, alten, nebenbei bemerkt, aber<lb/> keineswegs nur deutſchen Brauch, für das was nicht gefällt,<lb/> was man anders haben möchte, die hohe Obrigkeit verant-<lb/> wortlich gemacht, die Obrigkeit in Gemeinde, Staat und<lb/> Reich; und da die Fäden der politiſchen Aktion zu allermeiſt<lb/> an der Reichsſtelle zuſammenlaufen, ſo haben die dort maß-<lb/> gebenden Perſonen und Kreiſe das Onus des weitverbrei-<lb/> teten Mißmuths in erſter Linie zu tragen. In dieſem Sinn<lb/> kann man ſogar von dem Zutagetreten einer gewiſſen<lb/> Reichsverdroſſenheit ſprechen, die zu der vorbehaltloſen<lb/> Freude am Vaterland, der die weit überwiegende Mehrheit<lb/> der Nation nach den großen Tagen der Entſcheidung und<lb/> Einigung vertrauensvoll ſich hingab, in einem für das<lb/> patriotiſche Empfinden ſehr wenig erfreulichen Gegenſatz<lb/> ſteht. Von einer vollſtändigen Verkennung der deutſchen<lb/> Verhältniſſe und der innerhalb der deutſchen Grenzpfähle<lb/> ſich geltend machenden Stimmungen und Veſtrebungen<lb/> zengt es allerdings, wenn man im Ausland — in Anbe-<lb/> tracht der tendenziös-gehäſſigen Ausführungen einzelner<lb/> extremer Oppoſitionsorgane — hier und da der Erwartung<lb/> ſich hingibt, daß aus den Reihen der Reichsverdroſſenen<lb/> heraus eine „Los vom Reich-Bewegung“ ſich herausbilden<lb/> werde. Zu derartigen Hoffnungen oder Befürchtungen<lb/> liegt, gottlob, kein Anlaß vor. Auch unſre eingefleiſchteſten<lb/> Partikulariſten und unſre rotheſten Demokraten wiſſen<lb/> das ſchützende Dach, unter dem ſie heute ſo wohlgeborgen<lb/> wohnen, d. h. das Dach, das mit der Wiederherſtellung der<lb/> potionalen Einheit, mit der Wiedergeburt von Kaiſer und<lb/> Reich über den deutſchen Einzelſtaaten errichtet worden iſt,<lb/> zu wohl zu ſchätzen, als daß ſie es miſſen oder gar mit Ge-<lb/> walt zerſtören möchten, weil ſeine Form oder Farbe ihnen<lb/> nicht behagt. So lange die Sonne ſcheint, ſtehen ſie wohl<lb/> draußen und ſchelten über den angeblich mißlungenen Bau<lb/> und über die Koſten ſeiner Erhaltung, zu denen natürlich<lb/> auch ſie ihr Scherflein beizutragen haben; kommt jedoch<lb/> ein Regen- oder Hagelſchauer, ſo ſind ſie gewiß nicht die<lb/> letzten, ſich unter dem geſcholtenen Dach in Sicherheit zu<lb/> bringen und ſind ſie im Trockenen, in einem Gebet ohne<lb/> Worte — denn laut darf es beileibe nicht geſchehen — dem<lb/> Himmel und dem Baumeiſter für ſeine vorſorgliche<lb/> Leiſtung zu danken.</p><lb/> <p>Tragiſch braucht man alſo die ſogenannte Reichs-<lb/> verdroſſenheit, die mißmuthige Beurtheilung der öffent-<lb/> lichen Angelegenheiten und das zeitweilige Sinken des<lb/> Vertrauens zum eigenen Können und zur Feſtigkeit der<lb/> offiziellen Zügelführung, noch nicht zu nehmen. Das<lb/> Leben der Völker bewegt ſich nun einmal, ſelbſt bei einer<lb/> im allgemeinen aufwärts gerichteten Entwicklung, in<lb/><cb/> Wellenlinien; es hat, dem Meer gleich, Ebbe und Fluth.<lb/> Auch in Frankreich — es ſei hier nur an die noch nicht<lb/> weit zurückliegende Periode erinnert, in der man das<lb/> bürgerlich-parlamentariſche Negime für völlig erſchlafft<lb/> und ſeinen Zuſammenbruch für nahezu unvermeidlich hielt —,<lb/> in Italien — man denke an die Zeit der ſtarken wirth-<lb/> ſchaftlichen Depreſſion und an die allgemeine Nieder-<lb/> geſchlagenheit nach der Kataſtrophe von Adua —, in<lb/> Oeſterreich-Ungarn, in Spanien, kurz in allen modernen<lb/> Staatsweſen ſind und waren Perioden der allgemeinen<lb/> Abſpannung und Verſtimmung zu regiſtriren, und ſie<lb/> werden bei uns und anderen Völkern auch fernerhin ganz<lb/> ebenſo ſich einſtellen, wie im Daſein der Individuen die<lb/> Tage der Krankheit und des mehr oder minder merkbaren<lb/> Nachlaſſens der Arbeitsfreudigkeit und der Schaffens-<lb/> kraſt. Aber um eine nationale Krankheit, um eine Min-<lb/> derung des allgemeinen Wohlbefindens handelt es ſich<lb/> immerhin, und die Frage: „Wo fehlt es?“, die der Ein-<lb/> zelne, ſobald er ſich leidend fühlt, ſich ſelbſt oder beſſer<lb/> noch dem Arzt vorlegt, um von ihrer Beantwortung die<lb/> Entſcheidung über die zur Wiederherſtellung der Geſund-<lb/> heit anzuwendenden Mittel abhängig zu machen, muß<lb/> auch unſer Volk unter den obwaltenden Verhältniſſen ſich<lb/> ſtellen. Iſt es doch — um von höheren, im Dienſte der<lb/> Menſchheit der Löſung harrenden Aufgaben nicht zu<lb/> ſprechen — ſich ſelbſt es ſchuldig, ungeſäumt Sorge zu<lb/> tragen, daß es ſobald als möglich in voller geiſtiger und<lb/> körperlicher Friſche und in vollem Selbſtvertrauen, das<lb/> nicht nur das eigene ungeſchmälerte Kraſtbewußtſein,<lb/> ſondern auch ein feſtwurzelndes Vertrauen zum Wollen<lb/> und Können der leitenden Kreiſe zur Vorausſetzung und<lb/> Vorbedingung hat, wieder auf dem Plan zu erſcheinen<lb/> um im Kampfe ums Daſein ſein gutes Recht geltend<lb/> machen und ſeine Anſprüche verfechten zu können. Alſo<lb/> „wo fehlt es?“ und „wie iſt zu helfen?“</p><lb/> <p>Auf die erſte Frage möchten wir ohne Zaudern ant-<lb/> worten: An der nöthigen Ruhe und Sammlung, und in-<lb/> folgedeſſen an der Fähigkeit, die Situation klaren Blicks<lb/> zu überſchanen, die minder wichtigen Aufgaben von den<lb/> dringenden, keinen Anfſchub duldenden zu ſondern und<lb/> an der Fähigkeit, an das, was wohl oder übel gethan<lb/> werden muß, nun auch die ganze Kraft zu ſetzen. Das<lb/> allgemeine Uebel unſrer Zeit, die Nervoſität, die Hundert-<lb/> tauſende, ja Millionen von Einzelweſen heimſucht, hat<lb/> auch unſer Volk, als politiſches Ganze genommen, be-<lb/> fallen, und nicht nur das Volk, ſondern zugleich, ja viel-<lb/> leicht in erſter Linie ſeine Führer und Leiter. Es hat eine<lb/> allgemeine nervöſe Ueberreizung platzgegriffen, die in<lb/> einem nicht unbedenklichen Drange nach Vielgeſchäftigkeit<lb/> in einer gewiſſen Ueberhaſtung und allzu ſtarken An-<lb/> ſpannung der Kräfte, der dann nicht ſelten eine plötzliche<lb/> Abſpannung und Erſchlaffung folgt, ſich kundgibt. Und<lb/> daß es ſo gekommen iſt, wird dem, der die Vorgänge des<lb/> letzten Jahrzehnts in dem Beſtreben, ſich ein möglichſt<lb/> objektives Urtheil zu bilden, aufmerkſam verfolgt hat,<lb/> nicht befremdlich erſcheinen.</p><lb/> <p>Als der erſte große Kanzler früher als er ſelbſt es<lb/> vorausgeſehen, in die Stille des Sachſenwaldes ſich zurück-<lb/> zog, ſahen diejenigen, die ſtatt ſeiner in Staat und Reich<lb/> die Leitung der Geſchäfte übernahmen, vor eine ſelten<lb/><cb/> ſchwere Aufgabe ſich geſtellt. Was bis dahin ein Genie<lb/> geleiſtet, ſollte nun mit gewiß nicht weniger gutem Willen,<lb/> aber doch mit zweifellos geringerem Können und bei<lb/> minder reicher Erfahrung von ihnen gethan werden. Daß<lb/> ſie da durch Vielgeſchäftigkeiten das Fehlende zu erſetzen<lb/> ſuchten, daß ſie bald hier bald dort in neue Bahnen ein-<lb/> lenkten und zur Verſtärkung ihres Heerbanus neue Be-<lb/> ziehungen anzuknüpfen und neue Truppen zu werben<lb/> ſuchten, erſcheint vom rein menſchlichen Standpunkt aus<lb/> vollkommen begreiflich. Das Reſultat aber hat ihren Er-<lb/> wartungen nicht entſprochen und konnte ihnen kaum ent-<lb/> ſprechen. Man lehnte zwar auf Seiten der Parteien<lb/> ein Zuſammengehen mit den leitenden Kreiſen keines-<lb/> wegs ab, aber man wollte Leiſtungen nur für Gegen-<lb/> leiſtungen gewähren, und ſo gerieth die Regierung, da<lb/> ſie an faſt alle Thüren angeklopft hatte, in die üble Lage,<lb/> auch faſt allen Richtungen gegenüber Verbindlichkeiten<lb/> eingegangen zu ſein, die ſich miteinander kaum verein-<lb/> baren ließen. Der Verſuch, ihnen dennoch gewiſſenhaft<lb/> zu genügen, mußte nothgedrungen mißlingen. Bei dem<lb/> Beſtreben, Allen zu gefallen, hat man ſich nur der Ge-<lb/> fahr ausgeſetzt, auch die alten Anhänger und Freunde<lb/> einzubüßen, ohne dafür neue, wirklich zuverläſſige Bundes-<lb/> genoſſen zu finden. Unſre Parteiverhältniſſe, die ohnehin<lb/> nichts weniger als erfreulich und erquicklich geweſen<lb/> waren, haben ſich infolgedeſſen im Laufe des letzten<lb/> Dezenniums noch verworrener und unklarer geſtaltet,<lb/> und wenn ſchon ein Bismarck mehr als einmal gegen<lb/> unnatürliche Parteikoalitionen anzukämpfen hatte, ſo<lb/> ſahen ſeine Nachfolger ſich noch weit häuſiger in die<lb/> Nothwendigkeit verſetzt, ſich wohl oder übel mit parla-<lb/> mentariſchen Mehrheiten abzufinden, die der Wahrſchein-<lb/> lichkeitsberechnung ebenſowenig entſprachen wie dem<lb/> nationalen Intereſſe.</p><lb/> <p>Trotz aller aus der Unklarheit der parlamentariſchen<lb/> Verhältniſſe, aus dem Tohuwabohu unſres Parteiweſens<lb/> und anderen Gründen, deren Darlegung hier zu weit<lb/> führen würde, ſich ergebenden Schwierigkeiten mochte<lb/> man an maßgebender Stelle den Gang des Geſetzgebungs-<lb/> apparats nicht verlangſamen; ja es machte den Eindruck,<lb/> als ob mit den Hemmniſſen zugleich auch der Eifer ge-<lb/> wachſen ſei, ſie durch raſtloſe Thätigkeit zu überwinden.<lb/> Selten iſt in den Reichsämtern und Berliner Miniſterien<lb/> eifriger und hingebender gearbeitet worden als in den<lb/> letzten Jahren, und ſelten nur hat ein Monarch ſo oft<lb/> und ſo öffentlich für einzelne geſetzgeberiſche Akte ſeine<lb/> perſönliche Autorität eingeſetzt wie Wilhelm II. in ent-<lb/> ſchloſſener Bethätigung ſeiner Eigenart und ſeiner Auffaſſung<lb/> der Pflichten eines Herrſchers es gethan hat. Wir wollen hier<lb/> die Frage, wieweit das unmittelbare Eingreifen des Mon-<lb/> archen in den Streit des Tages und die Kämpfe der Parteien<lb/> rathſam oder geboten erſcheinen mag, grundſätzlich nicht<lb/> erörtern; Thatſache iſt es jedenfalls — darüber kann<lb/> Niemand ſich täuſchen — daß der muthigen und hoch-<lb/> herzigen Initiative des fürſtlichen Herrn der erwartete<lb/> Erfolg vielfach verſagt blieb und daß aufrichtige An-<lb/> hänger des monarchiſchen Gedankens es wiederholt<lb/> ſchmerzlich zu beklagen hatten, gegen diejenigen fechten<lb/> zu müſſen, über deren Reihen das kaiſerliche und könig-<lb/> liche Banner entfaltet worden war. Es hat auch dieſer</p><lb/> <cb/> </div> </div> <div type="jFeuilleton" n="1"> <div xml:id="a2a" next="#a2b" type="jArticle" n="2"> <head><hi rendition="#b">Das Poſtfräulein.</hi><lb/> Hochlandsroman von <hi rendition="#g">Arthur Achleitner.</hi><lb/><note>(1) <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> (Nachdruck verboten.)</note><lb/><hi rendition="#g">Erſtes Kapitel.</hi></head><lb/> <p>Der Perſonenzug der Südbahn fuhr polternd in die<lb/> kleine Station ein, hielt und qualmte tüchtig, ſo daß das<lb/> Bahnhöfchen im Nu von ſchwarzgraubraunem Rauch er-<lb/> füllt war. Nur wenige Paſſagiere kletterten aus dem<lb/> Wagen dritter Klaſſe, ein Fräulein mittleren Wuchſes,<lb/> ſtädtiſch, doch einfach gekleidet, ohne Schleier, daher das<lb/> ſcharfgeſchnittene Geſicht und die ſtarken Backenknochen<lb/> leicht erkennbar waren, einige Achenthaler Bäuerinnen,<lb/> und aus dem Abtheil für Raucher ſtieg ein junger Mann,<lb/> eine ſtämmige, friſche Geſtalt im unverfälſchten Typus des<lb/> Bergvolkes, den die ſtädtiſche Kleidung nicht verwiſchen<lb/> kann.</p><lb/> <p>Im Lokomotivenqualm verſchwinden die Reiſenden<lb/> faſt, man ſieht vor Rauch kaum die Austrittsſtelle, daher<lb/> ſchreit der Perronſperrling, das heißt Stationsdiener,<lb/> laut: „Ausgang hier! Fahrkarten vorzeigen!“ Da nur dieſe<lb/> fünf Perſonen den inzwiſchen abgegangenen Perſonenzug<lb/> verlaſſen haben, gibt es an der Perronſperre, dieſer „groß-<lb/> artigſten“ Erfindung des neunzehnten Jahrhunderts, kein<lb/> beſonderes Gedränge. Die an ſich geduldigen Leute warten<lb/> hübſch, geben die Fahrkarten ab und ſchlängeln ſich durch<lb/> den Pferch. Befreit vom Eiſenbahuzwang, befreit — o,<lb/> welche Seligkeit!</p><lb/> <p>Die Achenthalerinnen gehen ihren Weg und trollen<lb/> ſchwätzend in der Mitte der Straße dem Dorfe zu. Der<lb/> junge Mann aber ſchlägt einen Seitenweg ein, der das<lb/> Dorf umkreist und hinter demſelben direkt aufwärts<lb/> führt ins Seegebiet; er kümmert ſich nicht im geringſten<lb/> um die wenigen Leute. Nur ſchnell ins Freie und hinauf<lb/> in die Bergheimath.</p><lb/> <p>Hinter dem Stationsgebäude ſteht allein das Fräu-<lb/> lein mit einer Handtaſche in der Rechten und blickt ver-<lb/> legen um ſich. Fremd im Ort, weiß die junge Dame ſich<lb/><cb/> keinen Rath zur Fortſetzung der Reiſe hinauf ins Gebirg.<lb/> Enttäuſchung prägt ſich im Geſicht aus. Das Fräulein<lb/> mochte auf Abholung und Fuhrwerk gewartet haben, aber<lb/> es iſt Niemand da. So ſtapſt die junge Dame ins Dorf,<lb/> dem Kaiſerlich Königlichen Poſtamt zu, das durch den<lb/> öſterreichiſchen Doppeladler und die Aufſchrift: „K. K. Poſt-<lb/> amt und Telegraphenſtation, K. K. Poſtſparkaſſe“ leicht er-<lb/> kennbar iſt. Schon will das Fräulein in die Amtskanzlei<lb/> eintreten, da humpelt ein in Loden gekleideter alter Knecht<lb/> heran und fragt: „Mit Verlaub! Biſcht du die neuchi<lb/> Poſtfräuln?“</p><lb/> <p>Die Gefragte bejaht die ihre Erwartungen weſentlich<lb/> herabſtimmende Frage, worauf der Knecht erklärt: „Das<lb/> Stückl Weg von der Bahn herein hat dich nicht umgebracht,<lb/> und mir hat’s gut gethan, das Viertelſtünderl Schlaf. Du<lb/> biſcht jung, und ich bin alt. Nix für ungut!“ Der Poſtſepp<lb/> nimmt dem Fräulein die Handtaſche ab und erklärt, ein-<lb/> ſpannen zu wollen. Auf ein richtiges Poſtgefährt iſt das<lb/> Fräulein nicht gefaßt, Fräulein Lina weiß aus der Prakti-<lb/> kantenzeit bereits, daß die Poſt in kleinen Gebirgsorten<lb/> nur ſelten ein Fuhrwerk hat; aber das Wägelchen, welches<lb/> zur Beförderung hinauf ins Seedorf dienen ſoll, ſpottet<lb/> jeglicher Beſchreibung. Dieſes wackelige, alte Gefährt dient<lb/> zweifellos hauptſächlich dem Transport von Kälbern und<lb/> Schweinen, woran deutliche Spuren gemahnen, aber auch<lb/> Reſte von Sand und Kalk ſind noch ſichtbar; und Federn<lb/> hat das Fuhrwerk, daß es einem beim Beſchauen ſchon<lb/> angſt und wehe werden könnte. Beſſer als dieſes Marter-<lb/> fuhrwerk iſt der Gaul, ein richtiger Ackergaul ſchwerer<lb/> Pinzgauer Raſſe, den der Poſtſepp mit einer Umſtändlich-<lb/> keit einſpannt, als gelte es, eine Krönungskaroſſe für einen<lb/> Kaiſer anzuſchirren. Fräulein Lina blickt noch immer ent-<lb/> ſetzt auf das ſchmutzſtarrende Wägelchen und ſagt: „In<lb/> dieſem Kälberwagel ſoll ich fahren?“</p><lb/> <p>Der Knecht nickt und fügt bei: „Wennſt nicht magſt,<lb/> mußt halt zu Fuß gehen! Es hat bloß der Metzger ein<lb/> Wagl, und ſell haben wir zu leihen genommen für dich!<lb/> Steig nur ein, Poſtfräuln! Beſſer ſchlecht gefahren, als<lb/><cb/> gut gegangen!“ Dazu wirſt der Sepp das Handgepäck des<lb/> Fräuleins in das Gefährt und wiederholt die Aufforderung<lb/> zum Einſteigen.</p><lb/> <p>Schnell überlegt das Poſtfräulein, was zu thun ſei;<lb/> eine Fahrt in dieſem Gefährt ruinirt das Kleid ganz ſicher,<lb/> und das kann ſich eine Poſtexpeditorin mit fünfzehn Gul-<lb/> den Monatsgage nicht leiſten. So ſagt Lina dem ver-<lb/> dutzten Knecht, daß ſie auf die Mitfahrt verzichte und lieber<lb/> zu Fuß gehen werde.</p><lb/> <p>Sepp guckt das Poſtfräulein an, als ſei die „Neue“<lb/> übergeſchnappt, beſchränkte ſich aber auf ein „Hü!“ und<lb/> fuhr raſſelnd ab. Hinterdrein ſchritt mit recht eigenthüm-<lb/> lichen Empfindungen in der jungen Bruſt Lina auf der<lb/> ſteil-anſteigenden Landſtraße, welche das langgeſtreckte<lb/> Dorf in zwei Theile trennt. Dann zieht ſich die Straße<lb/> längs eines toſenden Bergbachs aufwärts und hinein in<lb/> einen prächtigen Fichtenwald.</p><lb/> <p>Jener junge Mann, der vom Bahnhof gleich auf einem<lb/> Gangſteig der Höhe zuſtrebte, hat im harzduſtendem Hoch-<lb/> wald das Tempo bald gemäßigt, und aus froher Bruſt<lb/> klingt das Studentenlied: „Frei iſt der Burſch!“, daß es<lb/> nur ſo ſchmettert hinauf zu den Felswänden des See-<lb/> gebirges. Beendet iſt die Studienzeit, das Doktordiplom<lb/> in der Taſche, ſchreitet der junge Mediziner Kaſtulus<lb/> Oberhummer durch den heimathvertrauten Hochwald dem<lb/> Dorfe droben zu, in welchem er geboren und bis zum Be-<lb/> ſuch der Schulen aufgewachſen iſt. „Frei iſt der Burſch!“<lb/> Welche Wonne liegt in dieſem Lied nach glücklich beendetem<lb/> Schlußexamen! Den Gebirgler Kaſtulus trieb es heim<lb/> mit unwiderſtehlicher Kraft; fort aus der Stadt, fort trotz<lb/> Kneipe, Kommers und Lebensfreuden. Die Sehuſucht nach<lb/> Alpenluft und Almenleben, nach den Bergen und grünen<lb/> Matten iſt zu groß, und zu lange mußte der junge Mann<lb/> die Heimath entbehren, aus der ihn der Machtſpruch des<lb/> Vaters vertrieben. Wenn Kaſtulus an jenen Spruch<lb/> denkt, ſchmunzelt der Mediziner jedesmal. Koſtete der erſte<lb/> Abſchied von der Heimath Thränen und verurſachte das<lb/> Scheiden arges Herzweh, heute dankt Kaſtulus dem</p> </div> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [0001]
Nr. 82. 103. Jahrgang. München, Sonntag, 25. März 1900.
Wöchentlich
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Wo fehlt es?
Durch unſer deutſches Volk geht ſeit Jahren ſchon ein
eher noch im Wachſen als im Abnehmen begriffener Zug
der Verſtimmung und des Mißbehagens. Man hat das
Empfinden, daß in unſerm öffentlichen Leben die Dinge
vielfach nicht ſo ſich entwickeln, wie ſie ſich entwickeln ſollten
und könnten und hadert deßhalb ſo ziemlich mit aller Welt,
in dem relativ kleinen Kreiſe derer, die ſich der Pflicht zur
Selbſterkenntniß einigermaßen bewußt ſind, wohl auch mit
dem lieben Ich und der eigenen Partei. Faſt überall je-
doch wird nach einem guten, alten, nebenbei bemerkt, aber
keineswegs nur deutſchen Brauch, für das was nicht gefällt,
was man anders haben möchte, die hohe Obrigkeit verant-
wortlich gemacht, die Obrigkeit in Gemeinde, Staat und
Reich; und da die Fäden der politiſchen Aktion zu allermeiſt
an der Reichsſtelle zuſammenlaufen, ſo haben die dort maß-
gebenden Perſonen und Kreiſe das Onus des weitverbrei-
teten Mißmuths in erſter Linie zu tragen. In dieſem Sinn
kann man ſogar von dem Zutagetreten einer gewiſſen
Reichsverdroſſenheit ſprechen, die zu der vorbehaltloſen
Freude am Vaterland, der die weit überwiegende Mehrheit
der Nation nach den großen Tagen der Entſcheidung und
Einigung vertrauensvoll ſich hingab, in einem für das
patriotiſche Empfinden ſehr wenig erfreulichen Gegenſatz
ſteht. Von einer vollſtändigen Verkennung der deutſchen
Verhältniſſe und der innerhalb der deutſchen Grenzpfähle
ſich geltend machenden Stimmungen und Veſtrebungen
zengt es allerdings, wenn man im Ausland — in Anbe-
tracht der tendenziös-gehäſſigen Ausführungen einzelner
extremer Oppoſitionsorgane — hier und da der Erwartung
ſich hingibt, daß aus den Reihen der Reichsverdroſſenen
heraus eine „Los vom Reich-Bewegung“ ſich herausbilden
werde. Zu derartigen Hoffnungen oder Befürchtungen
liegt, gottlob, kein Anlaß vor. Auch unſre eingefleiſchteſten
Partikulariſten und unſre rotheſten Demokraten wiſſen
das ſchützende Dach, unter dem ſie heute ſo wohlgeborgen
wohnen, d. h. das Dach, das mit der Wiederherſtellung der
potionalen Einheit, mit der Wiedergeburt von Kaiſer und
Reich über den deutſchen Einzelſtaaten errichtet worden iſt,
zu wohl zu ſchätzen, als daß ſie es miſſen oder gar mit Ge-
walt zerſtören möchten, weil ſeine Form oder Farbe ihnen
nicht behagt. So lange die Sonne ſcheint, ſtehen ſie wohl
draußen und ſchelten über den angeblich mißlungenen Bau
und über die Koſten ſeiner Erhaltung, zu denen natürlich
auch ſie ihr Scherflein beizutragen haben; kommt jedoch
ein Regen- oder Hagelſchauer, ſo ſind ſie gewiß nicht die
letzten, ſich unter dem geſcholtenen Dach in Sicherheit zu
bringen und ſind ſie im Trockenen, in einem Gebet ohne
Worte — denn laut darf es beileibe nicht geſchehen — dem
Himmel und dem Baumeiſter für ſeine vorſorgliche
Leiſtung zu danken.
Tragiſch braucht man alſo die ſogenannte Reichs-
verdroſſenheit, die mißmuthige Beurtheilung der öffent-
lichen Angelegenheiten und das zeitweilige Sinken des
Vertrauens zum eigenen Können und zur Feſtigkeit der
offiziellen Zügelführung, noch nicht zu nehmen. Das
Leben der Völker bewegt ſich nun einmal, ſelbſt bei einer
im allgemeinen aufwärts gerichteten Entwicklung, in
Wellenlinien; es hat, dem Meer gleich, Ebbe und Fluth.
Auch in Frankreich — es ſei hier nur an die noch nicht
weit zurückliegende Periode erinnert, in der man das
bürgerlich-parlamentariſche Negime für völlig erſchlafft
und ſeinen Zuſammenbruch für nahezu unvermeidlich hielt —,
in Italien — man denke an die Zeit der ſtarken wirth-
ſchaftlichen Depreſſion und an die allgemeine Nieder-
geſchlagenheit nach der Kataſtrophe von Adua —, in
Oeſterreich-Ungarn, in Spanien, kurz in allen modernen
Staatsweſen ſind und waren Perioden der allgemeinen
Abſpannung und Verſtimmung zu regiſtriren, und ſie
werden bei uns und anderen Völkern auch fernerhin ganz
ebenſo ſich einſtellen, wie im Daſein der Individuen die
Tage der Krankheit und des mehr oder minder merkbaren
Nachlaſſens der Arbeitsfreudigkeit und der Schaffens-
kraſt. Aber um eine nationale Krankheit, um eine Min-
derung des allgemeinen Wohlbefindens handelt es ſich
immerhin, und die Frage: „Wo fehlt es?“, die der Ein-
zelne, ſobald er ſich leidend fühlt, ſich ſelbſt oder beſſer
noch dem Arzt vorlegt, um von ihrer Beantwortung die
Entſcheidung über die zur Wiederherſtellung der Geſund-
heit anzuwendenden Mittel abhängig zu machen, muß
auch unſer Volk unter den obwaltenden Verhältniſſen ſich
ſtellen. Iſt es doch — um von höheren, im Dienſte der
Menſchheit der Löſung harrenden Aufgaben nicht zu
ſprechen — ſich ſelbſt es ſchuldig, ungeſäumt Sorge zu
tragen, daß es ſobald als möglich in voller geiſtiger und
körperlicher Friſche und in vollem Selbſtvertrauen, das
nicht nur das eigene ungeſchmälerte Kraſtbewußtſein,
ſondern auch ein feſtwurzelndes Vertrauen zum Wollen
und Können der leitenden Kreiſe zur Vorausſetzung und
Vorbedingung hat, wieder auf dem Plan zu erſcheinen
um im Kampfe ums Daſein ſein gutes Recht geltend
machen und ſeine Anſprüche verfechten zu können. Alſo
„wo fehlt es?“ und „wie iſt zu helfen?“
Auf die erſte Frage möchten wir ohne Zaudern ant-
worten: An der nöthigen Ruhe und Sammlung, und in-
folgedeſſen an der Fähigkeit, die Situation klaren Blicks
zu überſchanen, die minder wichtigen Aufgaben von den
dringenden, keinen Anfſchub duldenden zu ſondern und
an der Fähigkeit, an das, was wohl oder übel gethan
werden muß, nun auch die ganze Kraft zu ſetzen. Das
allgemeine Uebel unſrer Zeit, die Nervoſität, die Hundert-
tauſende, ja Millionen von Einzelweſen heimſucht, hat
auch unſer Volk, als politiſches Ganze genommen, be-
fallen, und nicht nur das Volk, ſondern zugleich, ja viel-
leicht in erſter Linie ſeine Führer und Leiter. Es hat eine
allgemeine nervöſe Ueberreizung platzgegriffen, die in
einem nicht unbedenklichen Drange nach Vielgeſchäftigkeit
in einer gewiſſen Ueberhaſtung und allzu ſtarken An-
ſpannung der Kräfte, der dann nicht ſelten eine plötzliche
Abſpannung und Erſchlaffung folgt, ſich kundgibt. Und
daß es ſo gekommen iſt, wird dem, der die Vorgänge des
letzten Jahrzehnts in dem Beſtreben, ſich ein möglichſt
objektives Urtheil zu bilden, aufmerkſam verfolgt hat,
nicht befremdlich erſcheinen.
Als der erſte große Kanzler früher als er ſelbſt es
vorausgeſehen, in die Stille des Sachſenwaldes ſich zurück-
zog, ſahen diejenigen, die ſtatt ſeiner in Staat und Reich
die Leitung der Geſchäfte übernahmen, vor eine ſelten
ſchwere Aufgabe ſich geſtellt. Was bis dahin ein Genie
geleiſtet, ſollte nun mit gewiß nicht weniger gutem Willen,
aber doch mit zweifellos geringerem Können und bei
minder reicher Erfahrung von ihnen gethan werden. Daß
ſie da durch Vielgeſchäftigkeiten das Fehlende zu erſetzen
ſuchten, daß ſie bald hier bald dort in neue Bahnen ein-
lenkten und zur Verſtärkung ihres Heerbanus neue Be-
ziehungen anzuknüpfen und neue Truppen zu werben
ſuchten, erſcheint vom rein menſchlichen Standpunkt aus
vollkommen begreiflich. Das Reſultat aber hat ihren Er-
wartungen nicht entſprochen und konnte ihnen kaum ent-
ſprechen. Man lehnte zwar auf Seiten der Parteien
ein Zuſammengehen mit den leitenden Kreiſen keines-
wegs ab, aber man wollte Leiſtungen nur für Gegen-
leiſtungen gewähren, und ſo gerieth die Regierung, da
ſie an faſt alle Thüren angeklopft hatte, in die üble Lage,
auch faſt allen Richtungen gegenüber Verbindlichkeiten
eingegangen zu ſein, die ſich miteinander kaum verein-
baren ließen. Der Verſuch, ihnen dennoch gewiſſenhaft
zu genügen, mußte nothgedrungen mißlingen. Bei dem
Beſtreben, Allen zu gefallen, hat man ſich nur der Ge-
fahr ausgeſetzt, auch die alten Anhänger und Freunde
einzubüßen, ohne dafür neue, wirklich zuverläſſige Bundes-
genoſſen zu finden. Unſre Parteiverhältniſſe, die ohnehin
nichts weniger als erfreulich und erquicklich geweſen
waren, haben ſich infolgedeſſen im Laufe des letzten
Dezenniums noch verworrener und unklarer geſtaltet,
und wenn ſchon ein Bismarck mehr als einmal gegen
unnatürliche Parteikoalitionen anzukämpfen hatte, ſo
ſahen ſeine Nachfolger ſich noch weit häuſiger in die
Nothwendigkeit verſetzt, ſich wohl oder übel mit parla-
mentariſchen Mehrheiten abzufinden, die der Wahrſchein-
lichkeitsberechnung ebenſowenig entſprachen wie dem
nationalen Intereſſe.
Trotz aller aus der Unklarheit der parlamentariſchen
Verhältniſſe, aus dem Tohuwabohu unſres Parteiweſens
und anderen Gründen, deren Darlegung hier zu weit
führen würde, ſich ergebenden Schwierigkeiten mochte
man an maßgebender Stelle den Gang des Geſetzgebungs-
apparats nicht verlangſamen; ja es machte den Eindruck,
als ob mit den Hemmniſſen zugleich auch der Eifer ge-
wachſen ſei, ſie durch raſtloſe Thätigkeit zu überwinden.
Selten iſt in den Reichsämtern und Berliner Miniſterien
eifriger und hingebender gearbeitet worden als in den
letzten Jahren, und ſelten nur hat ein Monarch ſo oft
und ſo öffentlich für einzelne geſetzgeberiſche Akte ſeine
perſönliche Autorität eingeſetzt wie Wilhelm II. in ent-
ſchloſſener Bethätigung ſeiner Eigenart und ſeiner Auffaſſung
der Pflichten eines Herrſchers es gethan hat. Wir wollen hier
die Frage, wieweit das unmittelbare Eingreifen des Mon-
archen in den Streit des Tages und die Kämpfe der Parteien
rathſam oder geboten erſcheinen mag, grundſätzlich nicht
erörtern; Thatſache iſt es jedenfalls — darüber kann
Niemand ſich täuſchen — daß der muthigen und hoch-
herzigen Initiative des fürſtlichen Herrn der erwartete
Erfolg vielfach verſagt blieb und daß aufrichtige An-
hänger des monarchiſchen Gedankens es wiederholt
ſchmerzlich zu beklagen hatten, gegen diejenigen fechten
zu müſſen, über deren Reihen das kaiſerliche und könig-
liche Banner entfaltet worden war. Es hat auch dieſer
Das Poſtfräulein.
Hochlandsroman von Arthur Achleitner.
(1)
(Nachdruck verboten.)
Erſtes Kapitel.
Der Perſonenzug der Südbahn fuhr polternd in die
kleine Station ein, hielt und qualmte tüchtig, ſo daß das
Bahnhöfchen im Nu von ſchwarzgraubraunem Rauch er-
füllt war. Nur wenige Paſſagiere kletterten aus dem
Wagen dritter Klaſſe, ein Fräulein mittleren Wuchſes,
ſtädtiſch, doch einfach gekleidet, ohne Schleier, daher das
ſcharfgeſchnittene Geſicht und die ſtarken Backenknochen
leicht erkennbar waren, einige Achenthaler Bäuerinnen,
und aus dem Abtheil für Raucher ſtieg ein junger Mann,
eine ſtämmige, friſche Geſtalt im unverfälſchten Typus des
Bergvolkes, den die ſtädtiſche Kleidung nicht verwiſchen
kann.
Im Lokomotivenqualm verſchwinden die Reiſenden
faſt, man ſieht vor Rauch kaum die Austrittsſtelle, daher
ſchreit der Perronſperrling, das heißt Stationsdiener,
laut: „Ausgang hier! Fahrkarten vorzeigen!“ Da nur dieſe
fünf Perſonen den inzwiſchen abgegangenen Perſonenzug
verlaſſen haben, gibt es an der Perronſperre, dieſer „groß-
artigſten“ Erfindung des neunzehnten Jahrhunderts, kein
beſonderes Gedränge. Die an ſich geduldigen Leute warten
hübſch, geben die Fahrkarten ab und ſchlängeln ſich durch
den Pferch. Befreit vom Eiſenbahuzwang, befreit — o,
welche Seligkeit!
Die Achenthalerinnen gehen ihren Weg und trollen
ſchwätzend in der Mitte der Straße dem Dorfe zu. Der
junge Mann aber ſchlägt einen Seitenweg ein, der das
Dorf umkreist und hinter demſelben direkt aufwärts
führt ins Seegebiet; er kümmert ſich nicht im geringſten
um die wenigen Leute. Nur ſchnell ins Freie und hinauf
in die Bergheimath.
Hinter dem Stationsgebäude ſteht allein das Fräu-
lein mit einer Handtaſche in der Rechten und blickt ver-
legen um ſich. Fremd im Ort, weiß die junge Dame ſich
keinen Rath zur Fortſetzung der Reiſe hinauf ins Gebirg.
Enttäuſchung prägt ſich im Geſicht aus. Das Fräulein
mochte auf Abholung und Fuhrwerk gewartet haben, aber
es iſt Niemand da. So ſtapſt die junge Dame ins Dorf,
dem Kaiſerlich Königlichen Poſtamt zu, das durch den
öſterreichiſchen Doppeladler und die Aufſchrift: „K. K. Poſt-
amt und Telegraphenſtation, K. K. Poſtſparkaſſe“ leicht er-
kennbar iſt. Schon will das Fräulein in die Amtskanzlei
eintreten, da humpelt ein in Loden gekleideter alter Knecht
heran und fragt: „Mit Verlaub! Biſcht du die neuchi
Poſtfräuln?“
Die Gefragte bejaht die ihre Erwartungen weſentlich
herabſtimmende Frage, worauf der Knecht erklärt: „Das
Stückl Weg von der Bahn herein hat dich nicht umgebracht,
und mir hat’s gut gethan, das Viertelſtünderl Schlaf. Du
biſcht jung, und ich bin alt. Nix für ungut!“ Der Poſtſepp
nimmt dem Fräulein die Handtaſche ab und erklärt, ein-
ſpannen zu wollen. Auf ein richtiges Poſtgefährt iſt das
Fräulein nicht gefaßt, Fräulein Lina weiß aus der Prakti-
kantenzeit bereits, daß die Poſt in kleinen Gebirgsorten
nur ſelten ein Fuhrwerk hat; aber das Wägelchen, welches
zur Beförderung hinauf ins Seedorf dienen ſoll, ſpottet
jeglicher Beſchreibung. Dieſes wackelige, alte Gefährt dient
zweifellos hauptſächlich dem Transport von Kälbern und
Schweinen, woran deutliche Spuren gemahnen, aber auch
Reſte von Sand und Kalk ſind noch ſichtbar; und Federn
hat das Fuhrwerk, daß es einem beim Beſchauen ſchon
angſt und wehe werden könnte. Beſſer als dieſes Marter-
fuhrwerk iſt der Gaul, ein richtiger Ackergaul ſchwerer
Pinzgauer Raſſe, den der Poſtſepp mit einer Umſtändlich-
keit einſpannt, als gelte es, eine Krönungskaroſſe für einen
Kaiſer anzuſchirren. Fräulein Lina blickt noch immer ent-
ſetzt auf das ſchmutzſtarrende Wägelchen und ſagt: „In
dieſem Kälberwagel ſoll ich fahren?“
Der Knecht nickt und fügt bei: „Wennſt nicht magſt,
mußt halt zu Fuß gehen! Es hat bloß der Metzger ein
Wagl, und ſell haben wir zu leihen genommen für dich!
Steig nur ein, Poſtfräuln! Beſſer ſchlecht gefahren, als
gut gegangen!“ Dazu wirſt der Sepp das Handgepäck des
Fräuleins in das Gefährt und wiederholt die Aufforderung
zum Einſteigen.
Schnell überlegt das Poſtfräulein, was zu thun ſei;
eine Fahrt in dieſem Gefährt ruinirt das Kleid ganz ſicher,
und das kann ſich eine Poſtexpeditorin mit fünfzehn Gul-
den Monatsgage nicht leiſten. So ſagt Lina dem ver-
dutzten Knecht, daß ſie auf die Mitfahrt verzichte und lieber
zu Fuß gehen werde.
Sepp guckt das Poſtfräulein an, als ſei die „Neue“
übergeſchnappt, beſchränkte ſich aber auf ein „Hü!“ und
fuhr raſſelnd ab. Hinterdrein ſchritt mit recht eigenthüm-
lichen Empfindungen in der jungen Bruſt Lina auf der
ſteil-anſteigenden Landſtraße, welche das langgeſtreckte
Dorf in zwei Theile trennt. Dann zieht ſich die Straße
längs eines toſenden Bergbachs aufwärts und hinein in
einen prächtigen Fichtenwald.
Jener junge Mann, der vom Bahnhof gleich auf einem
Gangſteig der Höhe zuſtrebte, hat im harzduſtendem Hoch-
wald das Tempo bald gemäßigt, und aus froher Bruſt
klingt das Studentenlied: „Frei iſt der Burſch!“, daß es
nur ſo ſchmettert hinauf zu den Felswänden des See-
gebirges. Beendet iſt die Studienzeit, das Doktordiplom
in der Taſche, ſchreitet der junge Mediziner Kaſtulus
Oberhummer durch den heimathvertrauten Hochwald dem
Dorfe droben zu, in welchem er geboren und bis zum Be-
ſuch der Schulen aufgewachſen iſt. „Frei iſt der Burſch!“
Welche Wonne liegt in dieſem Lied nach glücklich beendetem
Schlußexamen! Den Gebirgler Kaſtulus trieb es heim
mit unwiderſtehlicher Kraft; fort aus der Stadt, fort trotz
Kneipe, Kommers und Lebensfreuden. Die Sehuſucht nach
Alpenluft und Almenleben, nach den Bergen und grünen
Matten iſt zu groß, und zu lange mußte der junge Mann
die Heimath entbehren, aus der ihn der Machtſpruch des
Vaters vertrieben. Wenn Kaſtulus an jenen Spruch
denkt, ſchmunzelt der Mediziner jedesmal. Koſtete der erſte
Abſchied von der Heimath Thränen und verurſachte das
Scheiden arges Herzweh, heute dankt Kaſtulus dem
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(2022-04-08T12:00:00Z)
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Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, Linda Kirsten, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
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