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Allgemeine Zeitung, Nr. 94, 4. April 1849.

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[Spaltenumbruch] Staatsregierung möge den Protest gegen die fernere Mitwirkung der öster-
reichischen Abgeordneten im deutschen Parlament bei der Centralgewalt
geltend machen, und die Versammlung beschloß den Antrag in Erwägung
zu ziehen. Heute endlich, sowie man Nachricht von der Kaiserwahl hatte,
prangten gleich die Hauptstraßen der Residenz im Schmuck deutscher Fah-
nen, die Bevölkerung war lebhaft bewegt und die Ständeversammlung gab
ihre Zustimmung zu der Wahl unumwunden kund. Ihr Präsident näm-
lich, indem er ihr das in Frankfurt Beschlossene als ein mit freudigem Bei-
fall zu Begrüßendes mittheilte, sprach die feste Zuversicht aus daß der
mächtige Fürst des Preußenvolkes dem an ihn ergangenen Ruf der deut-
schen Nation folgen und die Kaiserwürde sofort annehmen werde; zugleich
forderte er die Versammlung auf sich, zum Zeichen daß sie seine Gefühle
und seine Erwartung theile, zu erheben; sie aber folgte seiner Aufforde-
rung mit großer Majorität; nur acht Mitglieder blieben sitzen. Weniger
erfreut als über die Wendung der allgemein deutschen Angelegenheiten ist
man in Kassel über die Lage der speciell kurhessischen. Die Civillisten-
frage ist in ein Stadium getreten, das kein versöhnendes ist und auch nicht
ihr letztes bleiben wird. Der Kurfürst erklärte am 26 den Ständen, er
vermöge eine Verringerung der Hofdotation nicht zu bewilligen, er könne
in einem solchen Zugeständniß einen wesentlichen Vortheil für die Wohl-
fahrt des Landes nicht erblicken. Die Ständeversammlung hielt auf diese
Eröffnung hin eine sehr bewegte Sitzung. Mehrere Mitglieder sprachen
sich für Ablehnung der Hofdotation aus. Als endlich die namentliche Ab-
stimmung über die Bewilligung der Hofdotation erfolgte, stimmten gegen
die Bewilligung 16, für die Bewilligung, unter Vorbehalt aller Rechts-
ansprüche des Landes und der Versammlung, sowie unter ausdrücklicher
Erklärung daß die Verringerung der Hofdotation anzustreben sey und in
der Pflicht des Regenten liege, 27. (D. Bl.)

K. Sachsen.

Die Wahl des Advocaten
Erbe aus Altenburg als Nationalvertreter für unsern 19ten Wahlbezirk
ist vom Ministerium wegen eines Formfehlers cassirt worden; dasselbe
ward deßhalb heute in der ersten Kammer interpellirt. Der mit heute
vollendeten Thatsache des Abmarsches unsers Contingents nach den Her-
zogthümern scheint diese Kammer insofern billige Rechnung tragen zu
wollen, als sie nicht ohne weiters den Widersetzlichkeitsbeschlüssen der
zweiten Kammer beigetreten ist, vielmehr dieselbe nebst einem Antrag die
Regierung aufzufordern daß durch den Bevollmächtigten bei der Central-
gewalt auf baldigen Abschluß eines gerechten (?) Friedens mit Dänemark
hingewirkt werde, einem besondern Ausschusse überwiesen hat. Ein kö-
nigliches Decret hat den Entwurf zu einem Jagdgesetz gebracht -- ein wei-
terer legislativer Schritt zur Ausführung der Grundrechte.

H. Braunschweig.

Die hier versam-
melten Mitglieder des Landtags haben dem Herzog eine Deputation zuge-
sandt um ihn zu ersuchen, er möge die Wünsche des Landes daß der König
von Preußen die Kaiserkrone annehme, durch das Gewicht seines fürstli-
chen Wortes unterstützen.

Preußen.

Die Frankfurter Deputation traf am 31 März halb 4 Uhr Mor-
gens in Düffeldorf ein, am selben Tage 8 Uhr Abends in Hannover. Hier
ward ihr von Seite der Bevölkerung ein glänzender Empfang bereitet, und
es sind nicht so schmähliche Scenen zu befürchten wie in Köln, wo die De-
putation, im übrigen freudig und freundlich aufgenommen, von den Re-
publicanern mit einer Katzenmusik heimgesucht ward.


Von den Berliner Blättern die uns vorliegen, ist nur die Neue
Preuß. Zeitung
(Kreuzzeitung) entschieden für unbedingte Verwer-
fung der von der deutschen Nationalversammlung angebotenen Kaiser-
krone. Hatte dieses Blatt schon früher die Paulskirche, an der das Blut
von Lichnowsky und Auerswald klebe, mit jeder Art von Hohn und Gift
überschüttet, hatte sie Welckers Antrag mit der Brunst eines alten Jung-
gesellen für eine unbefleckte Jungfrau verglichen, so erscheint ihr jetzt die
Frankfurter Deputation wie der Versucher der mit seinen höchsten Lockun-
gen komme, mit Krone und Scepter. Die Spener'sche Zeitung meint,
Preußen dürfe die so gebotene Krone nicht annehmen, es dürfe nicht der
Spielball in den Händen einer Versammlung seyn welche schon oft den
Beweis geliefert habe daß fie ihres Zieles nicht gewiß sey. Preußen habe
übrigens einen streng vorgezeichneten Gang seiner Entwicklung, und keine
Macht der Erde werde im Stande seyn es davon abzuleiten. Im Zoll-
verein habe es diesen Gang, trotz aller Schwierigkeiten, ruhig verfolgt;
ebenso werde es jetzt mit der politischen Neugestaltung Deutschlands gehen,
die man nur nicht übereilen dürfe. "Wir sind der Meinung daß eben weil
die Bildung eines deutschen Bundesstaates unter Preußens Oberhoheit
eine Nothwendigkeit ist, für jetzt der Antrag Frankfurts nach Lage der
Sache abgelehnt werden müsse, bis auch die Widerstrebenden sich überzeugt
haben daß Preußen in der Kaiserwürde keine Usurpation macht, sondern
nur in die Hand nimmt was ihm niemand streitig machen wird und was auch
keine andere deutsche Macht in die Hand nehmen kann, wenn nämlich das Be-
[Spaltenumbruch] stehen des gemeinsamen Vaterlands nicht auf alle Weise gefährdet werden soll."
Die Deutsche Reform (welche der alte Jahn wegen ihrer urplötz-
lichen Kleinmüthigkeit eben in der Deutschen Ztg. apostrophirt) scheut zu-
rück vor den in Frankfurt der radicalen Partei gemachten Zugeständnissen.
Hiernach dürfe Friedrich Wilhelm die deutsche Sendung zwar nicht ab-
lehnen, aber er müsse die Bedingungen vorschreiben. Ohne Zweifel habe
auch die kaiserliche Partei in Frankfurt ihren Beschluß nur in der Er-
wartung daß dieß geschehe gefaßt; der Widerstand der Linken aber werde
unmächtig seyn sowie die Oesterreicher die Paulskirche verlassen. "Gott
erleuchte, so schließt die Reform, die Räthe des Königs! Schmerzlich be-
wegt, blicken wir zurück auf das vorige Jahr; am heutigen Tag erhielt
Alfred v. Auerswald vom König den Auftrag ein Cabinet zu bilden, und
Camphausen wurde Ministerpräsident -- Camphausen statt Brandenburg
-- Auerswald statt Manteuffel! und statt des Grafen Arnim -- der Frhr.
Heinrich v. Arnim!" -- Das Organ Hansemanns, der sich früher für die
Trias erklärt hatte, die Constitutionelle Ztg., zweifelt daß die Zu-
stimmung der Fürsten nothwendig sey, da sie vielleicht nicht im Stande
wären ihren Einreden Nachdruck zu verschaffen, wo die Wahlherren
selbst aus der Volkswahl hervorgegangen. "Spricht sich die deutsche
Nation kräftig und unzweifelhaft für den Beschluß ihrer Vertreter
aus, läßt sich daraus mit Zuverlässigkeit erkennen daß sie in ihrer überwiegen-
den Mehrheit bereit ist die Traditionen einer tausendjährigen Geschichte zu
verlassen, die bedeutendsten Attribute der Selbständigkeit der Einzelstaaten
der Idee und dem Bedürfniß der Einheit zu opfern; bietet die Einheit des
"Kleindeutschlands", welches sich unter Preußens Herrscherstamm stellt,
mindestens einen solchen Zuwachs an Macht und Ansehen daß sie in der
That Oesterreich entbehrlich macht und das "Vereinigte Deutschland" in
die Verfassung setzt, allen bevorstehenden Chancen eines europäischen Krie-
ges zu trotzen -- dann wird der gestrige Beschluß der deutschen National-
versammlung in der Weltgeschichte glänzen, dann wird auch Preußens
glorreiche Dynastie, unterstützt von der ganzen Macht des Landes, sich nicht
der gemeinsamen Sache entziehen. Sollte sich aber zeigen daß dieser Be-
schluß, nur aus den Combinationen parlamentarischer Parteien hervorge-
gangen, ohne kräftigen Nachhalt in der Nation ist; daß die größeren Ein-
zellande sich absondern; daß Preußen nur einen Zuschub unbedeutender
Ländchen erhielte, um dafür nicht nur sich selbst aufzulösen, sondern auch
zu einem Kampfe gegen das gesammte Europa gedrängt zu werden --
dann wird der gestrige Beschluß, sammt allem was in Frankfurt ge-
baut und erdacht worden, ohne Wirkung bleiben, höchstens ein Verglei-
chungspunkt für die Entwickelungsgeschichte einer späteren Zeit." Die
Berliner Parlamentscorrespondenz mahnt: "Zum drittenmal
schlägt der Herold an die Königsburg der Hohenzollern; er wird nicht wie-
derkehren wenn die Antwort fehlt. Möge der Lenker der Schicksale der Völker
verhüten daß nicht abermals der Ruf zu spät erschallt!" Die Natio-
nalzeitung
endlich spricht aufs dringendste für Annehmen, und wäre
es auf die Gefahr eines Conflicts mit andern Mächten, auf die Gefahr
eines europäischen Kriegs. Man könne und werde von Preußen nicht
fordern daß es sich in Deutschland auflöse; vielmehr sey das einheit-
liche Preußen, an dem das preußische Volk festhalte, für den deutschen Bun-
desstaat von größter Wichtigkeit, um leichter zu gleichförmigen, überein-
stimmenderen Organisationen zu gelangen. Eine lange Abhandlung
schließt dieses einflußreiche Blatt im wesentlichen mit folgenden Sätzen:
"Für das preußische Volk können wir nach dem allen keinen Grund gegen das
Annehmen, für das Ablehnen entdecken. Es handelt sich also nur um die Gründe
welche die Krone, das Haus Hohenzollern, für sich zu einer von dem Wunsche,
dem Verlangen und dem Interesse des preußischen wie des deutschen Volkes
abweichenden Entschließung bestimmen könnten. Denn darüber täusche sich
niemand -- der Kern der Sache ist der, ob das dynastisch-legitimistische
Familieninteresse noch länger dem nationalen Interesse vorangestellt wer-
den, oder ob die Krone, ob das Haus Hohenzollern sich ohne Vorbehalt
und ohne Rückhalt dem Volksinteresse anschließen, den Volkswillen aner-
kennen will. Daß die Krone sich über die Meinung der andern deutschen
Fürsten unterrichtet, daß diesen "das Wort gegönnt wird" ehe das ent-
scheidende Wort gesprochen wird, ist in der Ordnung; obwohl man doch
in Charlottenburg schon längst genau weiß welcher Meinung die Für-
sten sind. Die Nationalversammlung hat das feste Vertrauen ausge-
sprochen daß die Fürsten und Volksstämme Deutschlands großherzig
und patriotisch in Uebereinstimmung mit der Nationalversammlung, die Ver-
wirklichung der von ihr gefaßten Beschlüsse mit aller Kraft fördern werden.
Wohlan, wenn die Fürsten diesem Vertrauen entsprechen, um so besser!
Wenn sie nicht alle großherzig und patriotisch in Uebereinstimmung mit der
Nationalversammlung sind, dann, sagen wir, ist zu bedenken daß Deutsch-
land nicht das alte polnische Reich ist, wo jeder der eine Stimme hatte
auch ein Veto hatte, das hinreichte um alles zu hindern, um nichts zu
Stande kommen zu lassen. Aber die deutschen Volksstämme? Die
deutschen Stämme werden sich prüfen ob sie sich frisch, frei und kräf-
tig genug fühlen um aus der eigenen Kraft und dem eigenen Entschluß
des Volkes heraus sich eine einheitliche Verfassung zu gründen, die auf dem

[Spaltenumbruch] Staatsregierung möge den Proteſt gegen die fernere Mitwirkung der öſter-
reichiſchen Abgeordneten im deutſchen Parlament bei der Centralgewalt
geltend machen, und die Verſammlung beſchloß den Antrag in Erwägung
zu ziehen. Heute endlich, ſowie man Nachricht von der Kaiſerwahl hatte,
prangten gleich die Hauptſtraßen der Reſidenz im Schmuck deutſcher Fah-
nen, die Bevölkerung war lebhaft bewegt und die Ständeverſammlung gab
ihre Zuſtimmung zu der Wahl unumwunden kund. Ihr Präſident näm-
lich, indem er ihr das in Frankfurt Beſchloſſene als ein mit freudigem Bei-
fall zu Begrüßendes mittheilte, ſprach die feſte Zuverſicht aus daß der
mächtige Fürſt des Preußenvolkes dem an ihn ergangenen Ruf der deut-
ſchen Nation folgen und die Kaiſerwürde ſofort annehmen werde; zugleich
forderte er die Verſammlung auf ſich, zum Zeichen daß ſie ſeine Gefühle
und ſeine Erwartung theile, zu erheben; ſie aber folgte ſeiner Aufforde-
rung mit großer Majorität; nur acht Mitglieder blieben ſitzen. Weniger
erfreut als über die Wendung der allgemein deutſchen Angelegenheiten iſt
man in Kaſſel über die Lage der ſpeciell kurheſſiſchen. Die Civilliſten-
frage iſt in ein Stadium getreten, das kein verſöhnendes iſt und auch nicht
ihr letztes bleiben wird. Der Kurfürſt erklärte am 26 den Ständen, er
vermöge eine Verringerung der Hofdotation nicht zu bewilligen, er könne
in einem ſolchen Zugeſtändniß einen weſentlichen Vortheil für die Wohl-
fahrt des Landes nicht erblicken. Die Ständeverſammlung hielt auf dieſe
Eröffnung hin eine ſehr bewegte Sitzung. Mehrere Mitglieder ſprachen
ſich für Ablehnung der Hofdotation aus. Als endlich die namentliche Ab-
ſtimmung über die Bewilligung der Hofdotation erfolgte, ſtimmten gegen
die Bewilligung 16, für die Bewilligung, unter Vorbehalt aller Rechts-
anſprüche des Landes und der Verſammlung, ſowie unter ausdrücklicher
Erklärung daß die Verringerung der Hofdotation anzuſtreben ſey und in
der Pflicht des Regenten liege, 27. (D. Bl.)

K. Sachſen.

Die Wahl des Advocaten
Erbe aus Altenburg als Nationalvertreter für unſern 19ten Wahlbezirk
iſt vom Miniſterium wegen eines Formfehlers caſſirt worden; dasſelbe
ward deßhalb heute in der erſten Kammer interpellirt. Der mit heute
vollendeten Thatſache des Abmarſches unſers Contingents nach den Her-
zogthümern ſcheint dieſe Kammer inſofern billige Rechnung tragen zu
wollen, als ſie nicht ohne weiters den Widerſetzlichkeitsbeſchlüſſen der
zweiten Kammer beigetreten iſt, vielmehr dieſelbe nebſt einem Antrag die
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gewalt auf baldigen Abſchluß eines gerechten (?) Friedens mit Dänemark
hingewirkt werde, einem beſondern Ausſchuſſe überwieſen hat. Ein kö-
nigliches Decret hat den Entwurf zu einem Jagdgeſetz gebracht — ein wei-
terer legislativer Schritt zur Ausführung der Grundrechte.

H. Braunſchweig.

Die hier verſam-
melten Mitglieder des Landtags haben dem Herzog eine Deputation zuge-
ſandt um ihn zu erſuchen, er möge die Wünſche des Landes daß der König
von Preußen die Kaiſerkrone annehme, durch das Gewicht ſeines fürſtli-
chen Wortes unterſtützen.

Preußen.

Die Frankfurter Deputation traf am 31 März halb 4 Uhr Mor-
gens in Düffeldorf ein, am ſelben Tage 8 Uhr Abends in Hannover. Hier
ward ihr von Seite der Bevölkerung ein glänzender Empfang bereitet, und
es ſind nicht ſo ſchmähliche Scenen zu befürchten wie in Köln, wo die De-
putation, im übrigen freudig und freundlich aufgenommen, von den Re-
publicanern mit einer Katzenmuſik heimgeſucht ward.


Von den Berliner Blättern die uns vorliegen, iſt nur die Neue
Preuß. Zeitung
(Kreuzzeitung) entſchieden für unbedingte Verwer-
fung der von der deutſchen Nationalverſammlung angebotenen Kaiſer-
krone. Hatte dieſes Blatt ſchon früher die Paulskirche, an der das Blut
von Lichnowsky und Auerswald klebe, mit jeder Art von Hohn und Gift
überſchüttet, hatte ſie Welckers Antrag mit der Brunſt eines alten Jung-
geſellen für eine unbefleckte Jungfrau verglichen, ſo erſcheint ihr jetzt die
Frankfurter Deputation wie der Verſucher der mit ſeinen höchſten Lockun-
gen komme, mit Krone und Scepter. Die Spener’ſche Zeitung meint,
Preußen dürfe die ſo gebotene Krone nicht annehmen, es dürfe nicht der
Spielball in den Händen einer Verſammlung ſeyn welche ſchon oft den
Beweis geliefert habe daß fie ihres Zieles nicht gewiß ſey. Preußen habe
übrigens einen ſtreng vorgezeichneten Gang ſeiner Entwicklung, und keine
Macht der Erde werde im Stande ſeyn es davon abzuleiten. Im Zoll-
verein habe es dieſen Gang, trotz aller Schwierigkeiten, ruhig verfolgt;
ebenſo werde es jetzt mit der politiſchen Neugeſtaltung Deutſchlands gehen,
die man nur nicht übereilen dürfe. „Wir ſind der Meinung daß eben weil
die Bildung eines deutſchen Bundesſtaates unter Preußens Oberhoheit
eine Nothwendigkeit iſt, für jetzt der Antrag Frankfurts nach Lage der
Sache abgelehnt werden müſſe, bis auch die Widerſtrebenden ſich überzeugt
haben daß Preußen in der Kaiſerwürde keine Uſurpation macht, ſondern
nur in die Hand nimmt was ihm niemand ſtreitig machen wird und was auch
keine andere deutſche Macht in die Hand nehmen kann, wenn nämlich das Be-
[Spaltenumbruch] ſtehen des gemeinſamen Vaterlands nicht auf alle Weiſe gefährdet werden ſoll.“
Die Deutſche Reform (welche der alte Jahn wegen ihrer urplötz-
lichen Kleinmüthigkeit eben in der Deutſchen Ztg. apoſtrophirt) ſcheut zu-
rück vor den in Frankfurt der radicalen Partei gemachten Zugeſtändniſſen.
Hiernach dürfe Friedrich Wilhelm die deutſche Sendung zwar nicht ab-
lehnen, aber er müſſe die Bedingungen vorſchreiben. Ohne Zweifel habe
auch die kaiſerliche Partei in Frankfurt ihren Beſchluß nur in der Er-
wartung daß dieß geſchehe gefaßt; der Widerſtand der Linken aber werde
unmächtig ſeyn ſowie die Oeſterreicher die Paulskirche verlaſſen. „Gott
erleuchte, ſo ſchließt die Reform, die Räthe des Königs! Schmerzlich be-
wegt, blicken wir zurück auf das vorige Jahr; am heutigen Tag erhielt
Alfred v. Auerswald vom König den Auftrag ein Cabinet zu bilden, und
Camphauſen wurde Miniſterpräſident — Camphauſen ſtatt Brandenburg
— Auerswald ſtatt Manteuffel! und ſtatt des Grafen Arnim — der Frhr.
Heinrich v. Arnim!“ — Das Organ Hanſemanns, der ſich früher für die
Trias erklärt hatte, die Conſtitutionelle Ztg., zweifelt daß die Zu-
ſtimmung der Fürſten nothwendig ſey, da ſie vielleicht nicht im Stande
wären ihren Einreden Nachdruck zu verſchaffen, wo die Wahlherren
ſelbſt aus der Volkswahl hervorgegangen. „Spricht ſich die deutſche
Nation kräftig und unzweifelhaft für den Beſchluß ihrer Vertreter
aus, läßt ſich daraus mit Zuverläſſigkeit erkennen daß ſie in ihrer überwiegen-
den Mehrheit bereit iſt die Traditionen einer tauſendjährigen Geſchichte zu
verlaſſen, die bedeutendſten Attribute der Selbſtändigkeit der Einzelſtaaten
der Idee und dem Bedürfniß der Einheit zu opfern; bietet die Einheit des
„Kleindeutſchlands“, welches ſich unter Preußens Herrſcherſtamm ſtellt,
mindeſtens einen ſolchen Zuwachs an Macht und Anſehen daß ſie in der
That Oeſterreich entbehrlich macht und das „Vereinigte Deutſchland“ in
die Verfaſſung ſetzt, allen bevorſtehenden Chancen eines europäiſchen Krie-
ges zu trotzen — dann wird der geſtrige Beſchluß der deutſchen National-
verſammlung in der Weltgeſchichte glänzen, dann wird auch Preußens
glorreiche Dynaſtie, unterſtützt von der ganzen Macht des Landes, ſich nicht
der gemeinſamen Sache entziehen. Sollte ſich aber zeigen daß dieſer Be-
ſchluß, nur aus den Combinationen parlamentariſcher Parteien hervorge-
gangen, ohne kräftigen Nachhalt in der Nation iſt; daß die größeren Ein-
zellande ſich abſondern; daß Preußen nur einen Zuſchub unbedeutender
Ländchen erhielte, um dafür nicht nur ſich ſelbſt aufzulöſen, ſondern auch
zu einem Kampfe gegen das geſammte Europa gedrängt zu werden —
dann wird der geſtrige Beſchluß, ſammt allem was in Frankfurt ge-
baut und erdacht worden, ohne Wirkung bleiben, höchſtens ein Verglei-
chungspunkt für die Entwickelungsgeſchichte einer ſpäteren Zeit.“ Die
Berliner Parlamentscorreſpondenz mahnt: „Zum drittenmal
ſchlägt der Herold an die Königsburg der Hohenzollern; er wird nicht wie-
derkehren wenn die Antwort fehlt. Möge der Lenker der Schickſale der Völker
verhüten daß nicht abermals der Ruf zu ſpät erſchallt!“ Die Natio-
nalzeitung
endlich ſpricht aufs dringendſte für Annehmen, und wäre
es auf die Gefahr eines Conflicts mit andern Mächten, auf die Gefahr
eines europäiſchen Kriegs. Man könne und werde von Preußen nicht
fordern daß es ſich in Deutſchland auflöſe; vielmehr ſey das einheit-
liche Preußen, an dem das preußiſche Volk feſthalte, für den deutſchen Bun-
desſtaat von größter Wichtigkeit, um leichter zu gleichförmigen, überein-
ſtimmenderen Organiſationen zu gelangen. Eine lange Abhandlung
ſchließt dieſes einflußreiche Blatt im weſentlichen mit folgenden Sätzen:
„Für das preußiſche Volk können wir nach dem allen keinen Grund gegen das
Annehmen, für das Ablehnen entdecken. Es handelt ſich alſo nur um die Gründe
welche die Krone, das Haus Hohenzollern, für ſich zu einer von dem Wunſche,
dem Verlangen und dem Intereſſe des preußiſchen wie des deutſchen Volkes
abweichenden Entſchließung beſtimmen könnten. Denn darüber täuſche ſich
niemand — der Kern der Sache iſt der, ob das dynaſtiſch-legitimiſtiſche
Familienintereſſe noch länger dem nationalen Intereſſe vorangeſtellt wer-
den, oder ob die Krone, ob das Haus Hohenzollern ſich ohne Vorbehalt
und ohne Rückhalt dem Volksintereſſe anſchließen, den Volkswillen aner-
kennen will. Daß die Krone ſich über die Meinung der andern deutſchen
Fürſten unterrichtet, daß dieſen „das Wort gegönnt wird“ ehe das ent-
ſcheidende Wort geſprochen wird, iſt in der Ordnung; obwohl man doch
in Charlottenburg ſchon längſt genau weiß welcher Meinung die Für-
ſten ſind. Die Nationalverſammlung hat das feſte Vertrauen ausge-
ſprochen daß die Fürſten und Volksſtämme Deutſchlands großherzig
und patriotiſch in Uebereinſtimmung mit der Nationalverſammlung, die Ver-
wirklichung der von ihr gefaßten Beſchlüſſe mit aller Kraft fördern werden.
Wohlan, wenn die Fürſten dieſem Vertrauen entſprechen, um ſo beſſer!
Wenn ſie nicht alle großherzig und patriotiſch in Uebereinſtimmung mit der
Nationalverſammlung ſind, dann, ſagen wir, iſt zu bedenken daß Deutſch-
land nicht das alte polniſche Reich iſt, wo jeder der eine Stimme hatte
auch ein Veto hatte, das hinreichte um alles zu hindern, um nichts zu
Stande kommen zu laſſen. Aber die deutſchen Volksſtämme? Die
deutſchen Stämme werden ſich prüfen ob ſie ſich friſch, frei und kräf-
tig genug fühlen um aus der eigenen Kraft und dem eigenen Entſchluß
des Volkes heraus ſich eine einheitliche Verfaſſung zu gründen, die auf dem

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[1437/0005] Staatsregierung möge den Proteſt gegen die fernere Mitwirkung der öſter- reichiſchen Abgeordneten im deutſchen Parlament bei der Centralgewalt geltend machen, und die Verſammlung beſchloß den Antrag in Erwägung zu ziehen. Heute endlich, ſowie man Nachricht von der Kaiſerwahl hatte, prangten gleich die Hauptſtraßen der Reſidenz im Schmuck deutſcher Fah- nen, die Bevölkerung war lebhaft bewegt und die Ständeverſammlung gab ihre Zuſtimmung zu der Wahl unumwunden kund. Ihr Präſident näm- lich, indem er ihr das in Frankfurt Beſchloſſene als ein mit freudigem Bei- fall zu Begrüßendes mittheilte, ſprach die feſte Zuverſicht aus daß der mächtige Fürſt des Preußenvolkes dem an ihn ergangenen Ruf der deut- ſchen Nation folgen und die Kaiſerwürde ſofort annehmen werde; zugleich forderte er die Verſammlung auf ſich, zum Zeichen daß ſie ſeine Gefühle und ſeine Erwartung theile, zu erheben; ſie aber folgte ſeiner Aufforde- rung mit großer Majorität; nur acht Mitglieder blieben ſitzen. Weniger erfreut als über die Wendung der allgemein deutſchen Angelegenheiten iſt man in Kaſſel über die Lage der ſpeciell kurheſſiſchen. Die Civilliſten- frage iſt in ein Stadium getreten, das kein verſöhnendes iſt und auch nicht ihr letztes bleiben wird. Der Kurfürſt erklärte am 26 den Ständen, er vermöge eine Verringerung der Hofdotation nicht zu bewilligen, er könne in einem ſolchen Zugeſtändniß einen weſentlichen Vortheil für die Wohl- fahrt des Landes nicht erblicken. Die Ständeverſammlung hielt auf dieſe Eröffnung hin eine ſehr bewegte Sitzung. Mehrere Mitglieder ſprachen ſich für Ablehnung der Hofdotation aus. Als endlich die namentliche Ab- ſtimmung über die Bewilligung der Hofdotation erfolgte, ſtimmten gegen die Bewilligung 16, für die Bewilligung, unter Vorbehalt aller Rechts- anſprüche des Landes und der Verſammlung, ſowie unter ausdrücklicher Erklärung daß die Verringerung der Hofdotation anzuſtreben ſey und in der Pflicht des Regenten liege, 27. (D. Bl.) K. Sachſen. &#xfffc; Dresden, 29 März. Die Wahl des Advocaten Erbe aus Altenburg als Nationalvertreter für unſern 19ten Wahlbezirk iſt vom Miniſterium wegen eines Formfehlers caſſirt worden; dasſelbe ward deßhalb heute in der erſten Kammer interpellirt. Der mit heute vollendeten Thatſache des Abmarſches unſers Contingents nach den Her- zogthümern ſcheint dieſe Kammer inſofern billige Rechnung tragen zu wollen, als ſie nicht ohne weiters den Widerſetzlichkeitsbeſchlüſſen der zweiten Kammer beigetreten iſt, vielmehr dieſelbe nebſt einem Antrag die Regierung aufzufordern daß durch den Bevollmächtigten bei der Central- gewalt auf baldigen Abſchluß eines gerechten (?) Friedens mit Dänemark hingewirkt werde, einem beſondern Ausſchuſſe überwieſen hat. Ein kö- nigliches Decret hat den Entwurf zu einem Jagdgeſetz gebracht — ein wei- terer legislativer Schritt zur Ausführung der Grundrechte. H. Braunſchweig. Braunſchweig, 30 März. Die hier verſam- melten Mitglieder des Landtags haben dem Herzog eine Deputation zuge- ſandt um ihn zu erſuchen, er möge die Wünſche des Landes daß der König von Preußen die Kaiſerkrone annehme, durch das Gewicht ſeines fürſtli- chen Wortes unterſtützen. Preußen. Die Frankfurter Deputation traf am 31 März halb 4 Uhr Mor- gens in Düffeldorf ein, am ſelben Tage 8 Uhr Abends in Hannover. Hier ward ihr von Seite der Bevölkerung ein glänzender Empfang bereitet, und es ſind nicht ſo ſchmähliche Scenen zu befürchten wie in Köln, wo die De- putation, im übrigen freudig und freundlich aufgenommen, von den Re- publicanern mit einer Katzenmuſik heimgeſucht ward. Von den Berliner Blättern die uns vorliegen, iſt nur die Neue Preuß. Zeitung (Kreuzzeitung) entſchieden für unbedingte Verwer- fung der von der deutſchen Nationalverſammlung angebotenen Kaiſer- krone. Hatte dieſes Blatt ſchon früher die Paulskirche, an der das Blut von Lichnowsky und Auerswald klebe, mit jeder Art von Hohn und Gift überſchüttet, hatte ſie Welckers Antrag mit der Brunſt eines alten Jung- geſellen für eine unbefleckte Jungfrau verglichen, ſo erſcheint ihr jetzt die Frankfurter Deputation wie der Verſucher der mit ſeinen höchſten Lockun- gen komme, mit Krone und Scepter. Die Spener’ſche Zeitung meint, Preußen dürfe die ſo gebotene Krone nicht annehmen, es dürfe nicht der Spielball in den Händen einer Verſammlung ſeyn welche ſchon oft den Beweis geliefert habe daß fie ihres Zieles nicht gewiß ſey. Preußen habe übrigens einen ſtreng vorgezeichneten Gang ſeiner Entwicklung, und keine Macht der Erde werde im Stande ſeyn es davon abzuleiten. Im Zoll- verein habe es dieſen Gang, trotz aller Schwierigkeiten, ruhig verfolgt; ebenſo werde es jetzt mit der politiſchen Neugeſtaltung Deutſchlands gehen, die man nur nicht übereilen dürfe. „Wir ſind der Meinung daß eben weil die Bildung eines deutſchen Bundesſtaates unter Preußens Oberhoheit eine Nothwendigkeit iſt, für jetzt der Antrag Frankfurts nach Lage der Sache abgelehnt werden müſſe, bis auch die Widerſtrebenden ſich überzeugt haben daß Preußen in der Kaiſerwürde keine Uſurpation macht, ſondern nur in die Hand nimmt was ihm niemand ſtreitig machen wird und was auch keine andere deutſche Macht in die Hand nehmen kann, wenn nämlich das Be- ſtehen des gemeinſamen Vaterlands nicht auf alle Weiſe gefährdet werden ſoll.“ Die Deutſche Reform (welche der alte Jahn wegen ihrer urplötz- lichen Kleinmüthigkeit eben in der Deutſchen Ztg. apoſtrophirt) ſcheut zu- rück vor den in Frankfurt der radicalen Partei gemachten Zugeſtändniſſen. Hiernach dürfe Friedrich Wilhelm die deutſche Sendung zwar nicht ab- lehnen, aber er müſſe die Bedingungen vorſchreiben. Ohne Zweifel habe auch die kaiſerliche Partei in Frankfurt ihren Beſchluß nur in der Er- wartung daß dieß geſchehe gefaßt; der Widerſtand der Linken aber werde unmächtig ſeyn ſowie die Oeſterreicher die Paulskirche verlaſſen. „Gott erleuchte, ſo ſchließt die Reform, die Räthe des Königs! Schmerzlich be- wegt, blicken wir zurück auf das vorige Jahr; am heutigen Tag erhielt Alfred v. Auerswald vom König den Auftrag ein Cabinet zu bilden, und Camphauſen wurde Miniſterpräſident — Camphauſen ſtatt Brandenburg — Auerswald ſtatt Manteuffel! und ſtatt des Grafen Arnim — der Frhr. Heinrich v. Arnim!“ — Das Organ Hanſemanns, der ſich früher für die Trias erklärt hatte, die Conſtitutionelle Ztg., zweifelt daß die Zu- ſtimmung der Fürſten nothwendig ſey, da ſie vielleicht nicht im Stande wären ihren Einreden Nachdruck zu verſchaffen, wo die Wahlherren ſelbſt aus der Volkswahl hervorgegangen. „Spricht ſich die deutſche Nation kräftig und unzweifelhaft für den Beſchluß ihrer Vertreter aus, läßt ſich daraus mit Zuverläſſigkeit erkennen daß ſie in ihrer überwiegen- den Mehrheit bereit iſt die Traditionen einer tauſendjährigen Geſchichte zu verlaſſen, die bedeutendſten Attribute der Selbſtändigkeit der Einzelſtaaten der Idee und dem Bedürfniß der Einheit zu opfern; bietet die Einheit des „Kleindeutſchlands“, welches ſich unter Preußens Herrſcherſtamm ſtellt, mindeſtens einen ſolchen Zuwachs an Macht und Anſehen daß ſie in der That Oeſterreich entbehrlich macht und das „Vereinigte Deutſchland“ in die Verfaſſung ſetzt, allen bevorſtehenden Chancen eines europäiſchen Krie- ges zu trotzen — dann wird der geſtrige Beſchluß der deutſchen National- verſammlung in der Weltgeſchichte glänzen, dann wird auch Preußens glorreiche Dynaſtie, unterſtützt von der ganzen Macht des Landes, ſich nicht der gemeinſamen Sache entziehen. Sollte ſich aber zeigen daß dieſer Be- ſchluß, nur aus den Combinationen parlamentariſcher Parteien hervorge- gangen, ohne kräftigen Nachhalt in der Nation iſt; daß die größeren Ein- zellande ſich abſondern; daß Preußen nur einen Zuſchub unbedeutender Ländchen erhielte, um dafür nicht nur ſich ſelbſt aufzulöſen, ſondern auch zu einem Kampfe gegen das geſammte Europa gedrängt zu werden — dann wird der geſtrige Beſchluß, ſammt allem was in Frankfurt ge- baut und erdacht worden, ohne Wirkung bleiben, höchſtens ein Verglei- chungspunkt für die Entwickelungsgeſchichte einer ſpäteren Zeit.“ Die Berliner Parlamentscorreſpondenz mahnt: „Zum drittenmal ſchlägt der Herold an die Königsburg der Hohenzollern; er wird nicht wie- derkehren wenn die Antwort fehlt. Möge der Lenker der Schickſale der Völker verhüten daß nicht abermals der Ruf zu ſpät erſchallt!“ Die Natio- nalzeitung endlich ſpricht aufs dringendſte für Annehmen, und wäre es auf die Gefahr eines Conflicts mit andern Mächten, auf die Gefahr eines europäiſchen Kriegs. Man könne und werde von Preußen nicht fordern daß es ſich in Deutſchland auflöſe; vielmehr ſey das einheit- liche Preußen, an dem das preußiſche Volk feſthalte, für den deutſchen Bun- desſtaat von größter Wichtigkeit, um leichter zu gleichförmigen, überein- ſtimmenderen Organiſationen zu gelangen. Eine lange Abhandlung ſchließt dieſes einflußreiche Blatt im weſentlichen mit folgenden Sätzen: „Für das preußiſche Volk können wir nach dem allen keinen Grund gegen das Annehmen, für das Ablehnen entdecken. Es handelt ſich alſo nur um die Gründe welche die Krone, das Haus Hohenzollern, für ſich zu einer von dem Wunſche, dem Verlangen und dem Intereſſe des preußiſchen wie des deutſchen Volkes abweichenden Entſchließung beſtimmen könnten. Denn darüber täuſche ſich niemand — der Kern der Sache iſt der, ob das dynaſtiſch-legitimiſtiſche Familienintereſſe noch länger dem nationalen Intereſſe vorangeſtellt wer- den, oder ob die Krone, ob das Haus Hohenzollern ſich ohne Vorbehalt und ohne Rückhalt dem Volksintereſſe anſchließen, den Volkswillen aner- kennen will. Daß die Krone ſich über die Meinung der andern deutſchen Fürſten unterrichtet, daß dieſen „das Wort gegönnt wird“ ehe das ent- ſcheidende Wort geſprochen wird, iſt in der Ordnung; obwohl man doch in Charlottenburg ſchon längſt genau weiß welcher Meinung die Für- ſten ſind. 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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Christopher Georgi, Manuel Wille, Jurek von Lingen: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription. (2022-03-29T12:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

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Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert. Tabellen und Anzeigen wurden dabei textlich nicht erfasst und sind lediglich strukturell ausgewiesen.




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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung, Nr. 94, 4. April 1849, S. 1437. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_allgemeine94_1849/5>, abgerufen am 21.11.2024.